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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #1  
Alt 27.05.2009, 12:52
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Luftmatratzenschwimmer Luftmatratzenschwimmer ist offline
Deckschrubber
 
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Hallo liebe Leute,

ich habe jetzt schon eine Weile mitgelesen und mich heute mal angemeldet um ein paar Fragen loszuwerden.

Zunächst meine Grundmotivation:
Z.Z. arbeite ich Vollzeit in einem Angestelltenverhältnis, bin Mitte 30, habe ein paar Rücklagen bilden können in den letzten Jahren. Allerdings habe ich keine Lust, bis zur Rente im Hamsterrad zu strampeln. Wenn ich erst mit 65 in Rente bin, macht es meiner Ansicht nach wenig Sinn, ein Unternehmen wie Langfahrten, evtl. mal um die Welt zu wagen. Ich spiele daher mit dem Gedanken, aus dem Hamsterrad auszusteigen. Entweder über den Aufbau einer Selbstständigkeit, freiberufliche Arbeit oder einfach Auszusteigen. Das muss jetzt noch nichts mit einem Boot zu tun haben, dazu später mehr. Ein Boot ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, über die ich zur Zeit nachdenke. Darauf gestossen bin ich über Reiseberichte (u.a. Zwei Männer und viel Meer). Ich habe in letzter Zeit generell angefangen, mich zu fragen, welche Ziele ich im Leben habe, wozu ich arbeite, und was ich erleben möchte. Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielte und ich keine zeitlichen Einschränkungen hätte...? Nun von beiden Punkten bin ich noch weit entfernt, möchte aber in den nächsten Jahren gezielt die Punkte Geld und Zeit angehen. Lange Reisen sind ein Ding, die ich liebend gerne machen würde, tauchen ebenso, viel Lesen etc... Nun ja, ihr seht, Infos zu Booten sind nicht zeitnah, Entscheidungen stehen noch nicht an. Ich möchte mich erstmal generell umhören und informieren.

Nun aber zu den Booten! Meine einzige Erfahrung bisher war ein Wochenendtrip (altes Segelboot, recht groß) af dem Isselmeer in Holland. Touri-Trip... naja. War okay, aber viele Leute, Gedränge und kalt war es. Tauchen war ich auch noch nie. Bisher die einzigen konkreten Schritte, die ich plane, sind daher im nächsten oder übernächsten Jahr ein Urlaub mit Chartertrip auf einem Boot, wie ich es mir vorstellen könnte, gekoppelt mit einem Tauchkurs.

Boote die mir gefallen (Internetrecherche) sind Katamarane in der Größe 11-14 m. Z.B. die Pajot Reihe, oder Privelege oder Catana. Also hochseetaugliche Segler, die recht autark agieren und reisen können (soweit ich das jetzt einschätzen kann...)

Okay, was will ich wissen, was interessiert mich? Generell, ist es möglich dauerhaft auf einem solchen Boot zu leben? Also als einzigen Aufenthaltsort? Alternativ würde es zum Aussteigen auch ein kleines Häuschen tun, irgendwo abgelegen, wo ich meine Ruhe habe oder auch in dem Rahmen freiberuflich Arbeiten könnte, der zur Haltung des Lebensstandard nötig ist. Ein Boot hätte natürlich den Vorteil, dass ich meinem Fernweh nachgehen kann. Oder wenn mir ein Ort nicht mehr passt, ich einfach weiterziehen kann. Das geht mit einem Haus natürlich nicht. Ausserdem bin ich die Kälte und den Regen leid, einfach Anker hoch und weg hat da eben einen starken Reiz auf mich.

Ich habe keine Ahnung, wie sich Boot oder Haus (beides zusammen wäre mir wohl zu teuer) finanziell zueinander stehen. Einen Kat wie oben genannt finde ich im Netz ab 150 kEuro bis ca. 250 kEur. Dazu sicher noch weitere Ausrüstung und Pflege/Reparaturen/Umbauten und wir sind vielleicht bei 300 kEur. Da läge ein Hausbau auch etwa. Häuser erfordern ständige Wartung, das Boot genauso. Hier habe ich keinen Plan, wie hoch das ausfällt. Häuser sinken im Wert, sicher in abgelegener Lage, wie es mich reizen würde. Bei den Booten habe ich den Eindruck - korrigiert mich! - dass die Neuboote schnell im Wert fallen, und dann bei den genannten Preisen stehenbleiben und nicht mehr viel Wertverlust aufweisen (also auch anders als bei Autos z.B.). Evtl. kann man ein Boot kaufen (gebraucht für oben genannten Kurs), fahren und nach ein paar Jahren für fast den Einstandspreis wieder verkaufen. Habe ich jedenfalls mal irgendwo gelesen. Ist es realistisch, denn persönlich zweifle ich ein bisschen an dem Statement, da in der Finanzkrise mehr Leute unter Verkaufsdruck kommen, insbesondere bei kreditfinanzierten Booten, die rein zur Freizeit dienen. Ist wahrscheinlich das Erste, was ich abstoßen würden, wenn ich in so einer Situation wäre. Meine Strategie ist eher konservativ, erst sparen, dann ausgeben. Ich habe ja noch Zeit. Aussteigen oder eben aus der Gesellschaft weitestgehend zurückziehen und nur noch ein bisschen freiberuflich Arbeiten, und gleichzeitig einen dicken Kredit am Hals haben, passt nicht zusammen. Das will genau geplant sein... und damit wäre ich wieder am Anfang meines Postings. Nun gut, ich bin gespannt auf Eure Meinungen, Erfahrungen zum längeren Leben (alleine oder evtl. zu zweit) auf einem Boot dieser Größe, empfehlenswerte Bücher oder Blogs zu entsprechenden Reiseberichten.

Ich freue mich auf Anregungen,
der Luftmatratzenschwimmer
(mein z.Z. einziger schwimmender Untersatz)
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  #2  
Alt 27.05.2009, 13:21
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Volker Volker ist offline
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Na, dann heisse ich Dich erst einmal herzlich willkommen im

Hast Du auch einen Namen? Denn Lu.... ist mir zu lang und überhaupt!

Ich plane zwar auch, mein zukünftiges Leben auf meinem Schiff zu verbringen, aber das ist schon bezahlt. Deswegen kann ich Dir zu Deinen Finanzierungsfragen keine Antwort geben - bei nautischen Fachfragen bin ich dann gerne wieder dabei!
Über den Wertverlust bei Booten - es gibt da (wie z.B.) bei Autos) Klassiker, die sich fast immer gut weiterverkaufen lassen. Ansonsten ist ein Boot nach 5 bis 7 Jahren nur noch ein Bruchteile seines Neuwertes wert. Meistens ist dann sowieso schon ziemlich viel "fertig" - je nachdem, wie vorher damit umgegangen wird (z.B. bei Charter!!!). Was nicht heissen soll, das so ein Boot bei Eigennutzung sehr wohl seinen Dienst tut - meins ist fast 30 Jahre alt und ist in sehr gutem Zustand. Aber kriegen würde ich auf dem freien Markt sehr wenig dafür! Hängt auch sehr stark vom Material ab: Stahl und Alu sind langlebiger als GfK, Holz ist sehr plegebedürftig, hat aber das Zeugs zum Klassiker zu werden...

Gruß
Volker
SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!

Geändert von Volker (27.05.2009 um 13:30 Uhr)
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  #3  
Alt 27.05.2009, 13:35
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Luftmatratzenschwimmer Luftmatratzenschwimmer ist offline
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Zitat:
Zitat von Volker Beitrag anzeigen
Na, dann heisse ich Dich erst einmal herzlich willkommen im

Hast Du auch einen Namen? Denn Lu.... ist mir zu lang und überhaupt!
Jau. Peter. Aber so heißt ja jeder zweite. Daher als Nick eher was witziges.

Die Schiffe, die ich bisher (im Netz) gesehen habe, bzw. in dem Reisebericht beschrieben wurde, waren aus GFK. Vorteil ist wohl die gewisse Flexibilität bei leichteren Remplern im Hafen. Naja, egal bin ja noch nicht festgelegt und es soll ja um Gottes Willen jetzt keine Diskussion über das Material werden. Zur Finanzierung: Ich plane ja auch erst zu kaufen, wenn das Geld zusammen habe + Reserve.

Viele Grüße,
Peter
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  #4  
Alt 27.05.2009, 13:38
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Volker Volker ist offline
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Hallo Peter,

das mit der Flexibilität bei Gfk - naja!
Ich denke, dass da Stahl und Alu wohl einiges mehr aushalten.
Allerdings sind natürlich die meisten Fahrten-Kats aus GfK oder GfK-beschichtetem Sperrholz...

Gruß

Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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  #5  
Alt 28.05.2009, 19:37
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irishmist irishmist ist offline
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Hallo Peter,

zuerst mal herzlich Willkommen hier im Forum. Ich habe bereits 3 Jahre auf meinen kleinen Segler gelebt (http://fortgeblasen.at/segelpage/web...likationen.htm hier unser Buch zum gratislesen) und kann dir sagen, dass keiner von uns deine Fragen richtig beantworten kann. Weshalb, weil es ganz von dir abhängt! Ob du auf einem Boot, egal wie groß oder klein, dauerhaft leben kannst, kannst du nur herausfinden, wenn du auf eins ziehst! Soll heißen, verwirf deine ganzen Überlegungen bezüglich großen teuren Kat, such dir ein kleines billiges Gebrauchtboot - am Besten einen älteren Klassiker, der seinen Wert nicht so schnell verliert - und probiers aus! Vielleicht findest du ein Schifferl, das in einer Gegend liegt, in der du, sagen wir mal, einen Sommer lang leben willst und schon kannst du ganz einfach - und relativ billig - erfahren, ob du dauerhaft "Aussteigen" kannst, wie´s so ist, wenn man auf einem Boot statt in einem Haus lebt, und, fall es dir Spaß macht, wie den dein Traumboot wirklich aussehen würde! (Und auch beim Chater findest due diese Antworten nicht so einfach...)

Viel Spaß erstmal
Claudia
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Unterwegs auf einer etwas anderen Weltbesegelung
Mein neues Buch für Bootsreisen: Bordversorgung heute - Ernährung und Proviantierung an Bord von Fahrtenyachten
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  #6  
Alt 03.06.2009, 04:23
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Hallo lieber Peter,
dir auch ein herzlich willkommen hier im Forum, in dem ich auch noch recht Neu bin.
Werde mal versuchen dir aus meiner Sicht etwas zu schildern.
Erstmal ist es gut das du Arbeit, Einkommen und Rücklagen hast.
Schlecht ist, das du erst Mitte 30 bist.
Schlecht ist, das du Unentschieden bist. Aber dazu bist du ja nun einmal hier gelandet, um dich zu Informieren und zu orientieren.
Haus oder Boot. Dazwischen liegen Welten.
Ein einsam gelegenes Haus, hat sicher seinen Reiz, mit der Freiheit die du suchst und in Anspruch nehmen möchtest, jedoch wenig zu tun. (Ich entnehme es deiner Schilderung.)
Es könnte dir die Ruhe zum Lesen bringen und von den Dingen zu Träumen, welche du in deiner anderen Offerte auf einem Boot zu leben, nachhängst.
Also bist du zu einer Grundsatzentscheidung genötigt, die dir hier wohl keiner abnehmen kann.
Ganz Unabhängig bist du jedenfalls in keinem der genannten Fälle.
Ich mach’s mal kurz und sehr prinzipiell:
Vorteil eines Hauses:
Ortsgebundene Freiheit, aus jeder Notlage den schnellsten gangbaren Weg finden zu können.
Nachteil eines Hauses:
Instandhaltung, Kosten, gleichbleibende Gegend und Nachbarn.
Vorteil eines geeigneten Bootes:
Weltweites Operationsfeld, niedrige Einstiegs- und Unterhaltungskosten.
Nachteil eines Bootes:
Viel Wissensstand und Erfahrung.
Kannst du bei einem Haus und festem Wohnsitz jederzeit einen Handwerker, eine Firma bitten ein Problem zu lösen, so ist das bei einem Boot auf hoher See vollkommen ausgeschlossen. Da mußt du dir selber helfen können, sonst bist du ganz einfach Tot.
Beides hat also Tücken und Reize.
Zum Leben auf einem Boot, kann ich dir nur sagen:
Schlägt dein Herz in Richtung Boot, so wirst du ab 8 Meter Länge auf einem Boot sehr glücklich leben können. Selbst in DE im Winter. Ich habe das Jahrelang praktiziert, jedoch ein Boot mit allem Komfort, L 8,50m B 3,30m, Stahl und vor allem: Sturmsicher.
Der einzige richtige Ärger war immer, wenn ich zurück ins Geschäft mußte.
Um jedoch herauszufinden, was deinem Bedürfnis wirklich gerecht werden kann, sind nach meiner bescheidenen Meinung, Charterfahrten etc. nur dazu geeignet, um deine Seetauglichkeit zu Erfahren. Wirst du Seekrank oder nicht und wenn ja, wie lange.
Wenn du das machst und es wäre das verkehrteste nicht, dann stell dir vor, es wäre DEIN Boot. Da kommst du schon auf ganz andere Gedanken. Und es gibt unter den Skippern von Charter- Yachten, ganz schön verbissene Autokraten. Die können einem so manches Vermiesen. Denk dran, es ist nicht die Reale Welt eines Bootseigners. Ich sags mal etwas überspitzt und nicht für alle gültig: Von Idioten, für Idioten und die Wellen werden im Hafen immer höher. Seemannsgarn.
Bootstyp und Material:
Je größer, desto Teurer. Jeder Schäkel, jeder Beschlag, jeder Anker, jedes Segel, jede Leine, überhaupt jedes Ersatzteil ist immenser Steigerung durch Stabilitätserfordernisse, Qualität und Pflegebedarf unterworfen. Ein 80 m² Segel kannst du alleine nicht einmal wegtragen. Fährst du alleine oder zu zweit? Bist du technisch begabt oder benötigst du für das Einschlagen eines Nagels einen Handwerker.
(Im übrigen ist nach gewisser Zeit, jedes Boot zu klein. Wer 16 Meter hat träumt von 20 Metern und so weiter und so fort.)
Mein Kriterium war: Alles selber machen können, Bezahlbar halten, daher nicht zu groß. Verzichten mußte ich nur auf ständigen Landgang, Theater und Kino. Lachhaft bei Radio, Video und kleiner Bibliothek an Bord!
Erstens bist du mit einem Boot genug beschäftigt, zweitens dann unterwegs und lesen Essen kochen, Abwaschen, Navigation etc., das füllt den Tag schon auf sehr interessante Weise aus.
Langeweile? Was ist das? Es gibt auch positiven Stress!
Für das schöne:
Die Bücher der Kochs und andere.
Z.B.: Verdammt, glücklich zu sein, Ernst Jürgen Koch
Taboo, von Wolfgang Hausner und andere, wie von Ursel und Friedel Klee.
Den Segelpabst Bobby Schenk nicht vergessen.
Für Speisen und Getränke:
Die Proviantbibel, Ralf & Birgit Londe
Den schweren Zeiten auf See begegnen:
Schwerwettersegeln: K. Adlard Coles
Und Beachte bitte, das sich einiges über die Zeit hinaus verändert hat. Im Positiven wie auch im Negativen Sinne.
Es gibt so viel, das du mit dem lesen so bald nicht fertig werden wirst. Das meiste gibt es bei Ebay sehr günstig. (Meine Meinung zu Ebay darf ich nach den Forumsregeln leider nicht sagen. Dolle Firma.)
Jedoch wird keines dieser Bücher, die Praxis Ersetzen. Das mußt du dann selber ausprobieren.
Außerdem wirst du dich in einen Verein begeben müssen. Das hat eine Menge Vorteile, kommt aber deinen Idealen von Individueller Lebensgestaltung, keineswegs entgegen.
Denn auch das Vereinsleben hat sich geändert, ist jedoch keinesfalls seinem Sinn Enthoben!
Schafft man aber durch Kompromisse, senkt Risiken, Kosten und bringt eine Menge Hilfe zum Sammeln von Erfahrungen und praktisch helfender Hände. Da muß man auch als Individualist durch!
 
Bootskosten:
Ich gehe mal berechtigterweise davon aus, das du nicht viel darüber weist.
Admiral Volker hat ja schon etwas sehr richtiges dazu gesagt.
Mit kEur meinst du sicherlich Kilo= Tausend Euro?
Du kannst dir auch ein neues Boot für 500 kEur kaufen, um zu Erleben, das nichts so funktioniert, wie es dir der Hersteller versprochen hat.
Somit ist es eben sehr wichtig, ein bißchen Handwerkliches Geschick und Wissen zu haben. (Ich erinnere an das Haus und den Nagel, da benötigt man das ebenfalls.)
Und was ist besser geeignet sich anzuschaffen als ein gutes, gebrauchtes Boot. Versuch mal selber, eines zu finden. Wenn möglich, jemanden mit Sachverstand hinzuziehen. Nicht sogleich. Erst mal auf eigene Faust Besuche als Kaufinteressent machen. Unverbindlich bleiben, nicht Einwickeln lassen von verlockender Äußerlichkeit. Hinter und unter die Ecken sehen. Außen glänzen sie alle. Nach einer Weile erkennst du die Schwachstellen. Zeit hast du ja genug, sagst du. Behalte und mehre dein Geld, bis es soweit ist, die Entscheidung zu Treffen. Mach dich schlau, probiere aus und dann weist du schon selber was zu tun ist. Eile ist das Gift für die meisten Fehlentscheidungen, vor dem dich die Mitgliedschaft in diesem Forum hoffentlich helfend bewahren kann. Hoffentlich!
Es gibt Bootseigner die an der Renovierung eines Bootes genauso verreckt sind, wie an der Nutzung eines Topp- Bootes, weil sie zu Dumm waren. Kenne beide Typen aus 20 Jahren eigener Erfahrung.
Nimm dir auch den Text von Claudia / irishmist zu Herzen. Nur so geht’s. Aber wenn es geht, dann geht auch das ab, was du dir in deinem Eingangstext gewünscht hast.
Es ist die letzte Freiheit die man in dieser so durchorganisierten Welt haben kann.
Und wie alles, die gibt es nicht Umsonst.
Ansonsten bleibt dir nur das Haus, vielleicht mit einem Ruderboot, welches auch Spaß machen kann.
So, jetzt genug gesagt, den Rest kannst du ja erfragen.
Liebe Grüße an den hoffentlich erfolgreichen neuen Interessenten am Wassersport,
Hans
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  #7  
Alt 03.06.2009, 05:11
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat:
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Hallo Peter,

das mit der Flexibilität bei Gfk - naja!
Ich denke, dass da Stahl und Alu wohl einiges mehr aushalten.
Allerdings sind natürlich die meisten Fahrten-Kats aus GfK oder GfK-beschichtetem Sperrholz...

Gruß

Volker
Sehr richtig Volker, sehr richtig!

Nachdem ich binnen weniger Minuten, durch eine Strandung, die ich in letzter Sekunde zum besseren Abwenden konnte, eine Emka 32, Material GfK, beinahe in der Theknobsrinne, (vor Sylt bei 9 Bf.aus W / SO) samt Leben verloren habe / hätte, hab ich Stahl. Damit fahre ich jedem GfK Modell, direkt in den Salon, falls es das Schicksal so will. Auch wenn das Ding 20 Meter lang ist. Jedes Schiff ist sinkbar, jedes Material gibt ab einer gewissen Zeit der Berührung mit etwas anderem als Wasser, für das es ja gebaut ist, auf. Freakwaves mal ausgenommen, dagegen sind kaum Kräuter gewachsen. Aber Stahl hält am längsten. Ist am ruhigsten und weich in der See und macht bei Sturm die wenigsten Geräusche. Da Knarren auch keine Möbeleinbauten und es gibt bei mir auch keinen "Geigenkasten- Effekt", der ja Mörderisch laut sein kann.
Und mein Boot ist Baujahr 1977! Will ja niemandem zu nahe Treten, aber über die meisten Joghurtbecher muß ich einfach immer nur milde lächeln. Schön aussehen tun sie ja, ganz ohne Zweifel. Pflegeleicht sind sie außerdem. Aber:
Was da so angeblich als Sicher verscheuert wird: Unmöglich. Wenn ein 100 Kilo wiegender Mann an Deck einen Hüpfer macht und das Deck einbeult?
Bei genauer Betrachtung schon beim über Deck gehen? Oder meint man das mit "Flexibilität" und ständig undichten Bulleyes und Fenstern und Püttigs und und und? Ist das Sicher? Mir war das zu viel Flexibilität und ich habe es auch auf Yachten über 1 Mio. Euro gesehen, das sie nicht dicht sind. Kein Wunder, wenn die Besatzung schon ab 6 Bf. Angst hat, Rauszufahren.

Kommt der Wind aus der richtigen Richtung, so fahre ich auch bei 11 Bf. noch nach Hause. Einhand. Macht auch für mich gesehen richtig Laune, obwohl es Anstrengend ist und man sehr aufpassen muß. Ist ja nun mal auch wirklich ein heftiger Sturm dann.
Nur viel mehr sollte es nicht werden, dann wirds in Küstennähe richtig Unangenehm und auch für mich zu gefährlich. Dann bleibe ich auch mal lieber drinne.
Jetzt ist es ja vorbei, muß meine liebe Gerda Verkaufen. Aber ich wollte immer ein Boot haben, wo der größte Angstfaktor ich selber bin. Niemals das Boot! Denn wenn das Boot aufgibt, dann bin auch ich im A-----!

Hans
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  #8  
Alt 03.06.2009, 12:21
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Gottseidank ist meine JASNA noch aus'altem Schrot und Korn' aus einer Zeit, wo man lieber eine Lage GfK zu viel als zu wenig drauf gelegt hat. Dazu gemäßigter Lateralplan und nix untergebolztes.

Trotzdem hätte ich lieber Stahl oder Alu - aber nun habe ich sie mal und habe auch kein Geld, etwas anderes zu kaufen! Ausserdem liebe ich sie!

Schade, dass Du Deine 'Gerda' (so hieß meine Mutter) aufgeben musst - keine andere Alternative???

Gruß

Volker
der das (hoffentlich) noch vor sich hat, was bei Dir schon hinter Dir liegt
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  #9  
Alt 03.06.2009, 17:09
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Geh einfachmal zu einem Treffen des TO-Clubs in Deiner Naehe und werde Mitglied, da kannst Du bei lecker Bier und Zeit mit erfahrenen Schiffern quatschen und Dir wird geholfen.

Im Internet unter
www.trans-ocean.org

Auf der Homepage findets Du zig Links zu Langfahrerseiten. Vielleicht gefaellt Dir ja auch unsere Homepage von unserer Weltumsegelung:

www.yagoona.de

Gute Infos und Antworten zu 1000 Fragen findet Du bei Bobby Schenk:
www.yacht.de/schenk/index.shtml


Gruss
Marc

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Alt 04.06.2009, 02:49
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Zitat:
Zitat von Volker Beitrag anzeigen
Gottseidank ist meine JASNA noch aus'altem Schrot und Korn' aus einer Zeit, wo man lieber eine Lage GfK zu viel als zu wenig drauf gelegt hat. Dazu gemäßigter Lateralplan und nix untergebolztes.

Trotzdem hätte ich lieber Stahl oder Alu - aber nun habe ich sie mal und habe auch kein Geld, etwas anderes zu kaufen! Ausserdem liebe ich sie!

Schade, dass Du Deine 'Gerda' (so hieß meine Mutter) aufgeben musst - keine andere Alternative???

Gruß

Volker
der das (hoffentlich) noch vor sich hat, was bei Dir schon hinter Dir liegt


Hallo Volker,
ja, das ist wohl wahr. Wenn alles gut und dick genug verarbeitet ist, dann gibt es mit GfK auch kaum Probleme. Man darf ja keine Namen nennen, nicht mal als PN, aber es ist skandalös, was da so alles Verkauft wird. 8 mm Wanten, die unter Deck an zwei mit zwei 8 mm Niroschrauben befestigtes Pütting, auf die Eisenmuttern gesetzt sind, befestigt sind. Blöder Satzbau, Egal.
Ich habe mal einen ziemlich alten Mann auf Helgoland kennengelernt. Er segelte noch Einhand mit knapp über 80 !! Alle Achtung. Der hatte eine englische Yacht aus GfK. Die war damals schon um die 40 Jahre alt. Schwer, aber ungeheuer stabiler Langkieler, wenn ich nicht irre. Leider ist mir der Typ entfallen, steht vielleicht in einem meiner Logbücher, hab aber in einem Anfall von Schwachsinn einiges beim Umzug nach hier vernichtet. Wie Dumm von mir. Jedenfalls war das auch so ein verrückter Sturmbesessener wie ich. Und das war ein Boot, auf das man sich auch bei jedem Wetter verlassen konnte. Er hat damit zwei Taifune abgeritten, wo ihm ab 250 Km/h Windgeschwindigkeit jedesmal der Windmesser auseinandergeflogen ist. - Ich bin einmal mit einem Kawasaki Motorrad gefahren. Bei 220 Km/h war für mich Ende. Konnte kaum Atmen, das Ding nur noch geradeaus steuern und bin schnell wieder auf 180 abgefallen. Das ging noch. Und als ich noch zur See fuhr, da gab es im Golf von Mexiko mal etwas ähnliches. Ich brauchte meine ganze Kraft um mich an der Reling auf dem Bootsdeck festzuhalten. Konnte zwischen zwei Böen nach unten flüchten. -- Er sagte mir das man nicht mehr an Deck gehen konnte und der Wind ihm fast den Atem aus der Lunge geholt hat, wenn er mal den Kopf aus dem Luk gesteckt hat. Er hat das Boot vor Top und Takel treiben lassen und sagte mir das man nichts mehr machen kann. Auf dem Boden liegend, hat er dann in tosender See, sich stundenlang festhaltend gelegen und gebibbert vor Angst. Wenn er noch lebt, so müßte er heute fast an die 100 gehen, was ich für nicht wahrscheinlich halte. Aber ein absolut glaubwürdiger Mann aus Hamburg, der mich damals schwer beeindruckt hat. Und was mir noch in Erinnerung geblieben ist: Im Boot waren alle Lampen mit Glühbirnen auf 12 V- Basis bestückt. Richtige Glühbirnen wie zu Hause. Hab ich nie wieder auf einem Boot gesehen.
Und das Boot war sowas von Gepflegt. Irre. War direkt ein wenig neidisch, denn ich hatte diese blöde E...- Schleuder, Marke Geigenkasten.
Also, es geht auch mit GfK, jedoch nicht mit allen. Soll bloß keiner denken, das ich das verachte. Wenn man bei handigem Wetter fährt, dann reicht es ja auch. Nur wenn was passiert, uiii, da bleib ich doch lieber auf meiner Metallkiste.
Und so hast du wohl auch das Glück mit deiner JASNA was stabiles zu haben.
Tja, meine liebe Gerda. Die vermisse ich sehr und ich komme mir wie jemand vor, der seine Frau oder seinen besten Kameraden im Stich läßt. Aber die nächste Marina ist 4- oder 500 Km von mir entfernt. Das macht keinen Sinn und wenn ich sie hier, ca.50 Meter vom Strand an eine zu installierende Muring bringen würde: Sie wäre in wenigen Wochen Ausgeplündert. Hat eben keinen Zweck mehr.
Und Logo kannst du das noch machen! Ich hab auch immer vor diesem Schritt, Angst gehabt. Das meiste ist aber Quatsch. Vergiß nicht, du lebst in dem Land der berufsmäßigen "Bedenkenträger"!! So etwas Prägt. Wolfgang Hausner, Utz Müller Treu und der Alte Hamburger von dem ich Erzählt habe, die hatten auch wenig Knete. Sie haben es dennoch gemacht. Kann ich nicht Erinnern, das es einer Bereut hätte.
Um hier kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: Ich bin mit meiner Gerda niemals über die Nordsee hinausgekommen, die ich auch im Winter, Quasi Ganzjährig bereist habe. Und wenn alle sagten: Da kannst du nicht Raus, dann bin ich erst recht rausgefahren. Ich wollte nämlich nicht vermuten, ich wollte wissen was ich und das Boot aushalten. Angst? Ja. Hatte einige male wirklich Angst. Aber nur weil ich manchmal nicht genau wußte, wo ich bin. Es gibt Momente, da weis man nicht ob der Strich am Kartenrand eine, oder zehn Sm Bedeutet. Momente der Idiotischen Verwirrung, trotz Radar, Gps und Plotter. Gut, man bekommt sich wieder ein, jedoch das waren Momente der Angst im Sturm, weil das Nordseerevier zu den gefährlichsten der Welt gehört. Und Angst gehört zu den beschissensten Erfahrungen meines Lebens auf See. Wenn man dadurch in Panik gerät, dann war’s das. Zum Glück hat das immer nur wenige Minuten gedauert, jedoch ist es ein dermaßen häßliches Gefühl, danke für Obst. Ich habe dann gestandene Kapitäne, Offiziere, zwei Piloten von Verkehrsmaschinen und einen Jetpiloten der Bundeswehr gefragt. Die kannten das Beschissene Gefühl auch. Und von Zeit zu Zeit haben sie es immer wieder bekommen. Scheint also normal zu sein. Tja, die Gerda hab ich zwar für meine "In die Welt- Segelei" fertig gemacht, jedoch kam vor 5 Jahren die Liebe dazwischen, die mich hier nach Mindanao geführt hat. Und mein Freund, der bekommt leider schon Angst, wenn er ne volle Badewanne sieht. Das Leben ist eben voller Überraschungen.
In diesem Sinne: Rann an die Buletten, keine Sekunde kommt zurück und alle Millionen dieser Welt, helfen nicht den gelassenen Furz wieder Einzufangen.

Lieb gegrüßt, Hans
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  #11  
Alt 04.06.2009, 03:30
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Geh einfachmal zu einem Treffen des TO-Clubs in Deiner Naehe und werde Mitglied, da kannst Du bei lecker Bier und Zeit mit erfahrenen Schiffern quatschen und Dir wird geholfen.

Im Internet unter
www.trans-ocean.org

Auf der Homepage findets Du zig Links zu Langfahrerseiten. Vielleicht gefaellt Dir ja auch unsere Homepage von unserer Weltumsegelung:

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Gute Infos und Antworten zu 1000 Fragen findet Du bei Bobby Schenk:
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Gruss
Marc

Marc


Hi Marc,
danke für den Tipp, aber du kannst es ja nicht wissen:

"Trans Ocean"
Verein zur Förderung des
Hochseesportes e.V.
Postfach 728
D 27457 Cuxhaven (Mit Brief und E-mail)
 Bremen, 2007
 
KÜNDIGUNG

Sehr geehrte Damen und Herren,
aus Gründen der Aufgabe des Segelsports und dem hierdurch erforderlich gewordenen Verkauf meines Bootes, kündige ich durch dieses Schreiben meine Mitgliedschaft im "Trans Ocean" Verein zur Förderung des
Hochseesportes e.V. fristgemäß zum Ablauf des satzungsgemäßen für die Einhaltung einer Frist laufenden Geschäftsjahres.
Ersatzweise fristlos.
Die Ihnen erteilte Einzugsermächtigung von meinem Konto:
Blah blah blah....

ist mit sofortiger Wirkung Erloschen.

Ich war sehr gerne Mitglied in diesem bedeutenden Verein, werde ihn vermissen, jedoch gestatten mir die mich betreffenden zukünftigen Lebensumstände, keine weiteren Kosten und bedaure sehr, nicht anders Entscheiden zu können.
Mit freundlichen Grüßen,

Also vielen Dank für den Hinweis, der mir wie du nun weist, nichts mehr nutzt.

Kann aber allerdings den Verein nur jedem ans Herz legen, auch wenn er nicht um die Welt segeln will. Alleine die 4 mal im Jahr Erscheinenden Hefte mit Life- Berichten der Langzeitsegler, unzensiert, die lohnen schon den Mitgliedsbeitrag.
Hoffe doch sehr, das der neue "Commodore" der alten Linie Treu geblieben ist.

Gruß Hans
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  #12  
Alt 05.06.2009, 09:32
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Luftmatratzenschwimmer Luftmatratzenschwimmer ist offline
Deckschrubber
 
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Zitat:
Zitat von Einhandsegler Hans Beitrag anzeigen
Schlecht ist, das du erst Mitte 30 bist.
[B]Schlecht ist, das du Unentschieden bist.

Die Bücher der Kochs und andere.
Z.B.: Verdammt, glücklich zu sein, Ernst Jürgen Koch
Taboo, von Wolfgang Hausner und andere, wie von Ursel und Friedel Klee.
Den Segelpabst Bobby Schenk nicht vergessen.

Mit kEur meinst du sicherlich Kilo= Tausend Euro?

Nimm dir auch den Text von Claudia / irishmist zu Herzen. Nur so geht’s. Aber wenn es geht, dann geht auch das ab, was du dir in deinem Eingangstext gewünscht hast.
Hans, vielen Dank für deine Tipps (die ich auch in anderen Beiträgen, z.b. Piraten) schon genossen habe.

Mitte 30 und unentschlossen paßt doch gut zusammen Bevor ich 40 bin, wird das eh nichts... aber ich habe ja eigentlich alle Zeit der Welt, um zu finden, was ich eigentlich will. Die Umsetzung ist dann der 2. Schritt. Zur Zeit spiele ich nur verschiedene Szenarien durch, lese und träume viel. Wahrscheinlich fängt es so aber immer an, nicht wahr?

Bisher gelesen habe ich "Zwei Männer und viel Meer", hier im Forum, vieles auf der Homepage vom Bobby Schenk. Und noch ein herzlichen Dank an Claudia (irishmist), deren online-Buch ich z.Z. verschlinge (bin jetzt beim Panamakanal). Taboo steht als nächstes auf der Liste, aber zuvor noch ein Buch von jemandem, der 80 Tage im Atlantik getrieben ist ("Im Atlantik verschollen"). Ist ersteigert und sollte bald eintreffen. Mal lesen, was alles schiefgehen kann.

Beim Wälzen von Gebrauchtbooten und Herstellerseiten bin ich bei Kats hängengeblieben. Ich sehe das ähnlich wie Bobby, zum Drauf leben ist der Platz einfach besser. Der Mono zum segeln, aber der Kat als schwimmendes Haus. Wußte nicht, dass man hier keine Namen nennen darf, aber die beiden Typen, die mir immer wieder positiv auffallen, hören sich privilegiert and oder klingen ähnlich wie Fontänen. Beides GFK-Kats mit einer Menge Platz. Soweit ich weiß, segelt und ankert Herr Schenk auch mit so einem. Aber wie gesagt, das soll weder eine Diskussion über GFK vs andere noch Mono vs Kat werden; das ist nur der Stand meines bisherigen Umschauens. Das perfekte Boot gibt es eh nicht. Gebraucht würde es mit Sicherheit sein, so ja, kEUR steht für kiloeuro, also tausende Euro. Ein ganz kleines, günstiges Boot würde es nur werden, wenn der Staat mich zwingt, in die Hartz4-Mühlen zu steigen. Bevor es dazu käme, würde ich meine Ersparnisse nehmen und verschwinden, mein Glück woanders suchen. Ich will auch niemandem auf der Tasche liegen. Wenn die Zeit fürs Segeln lernen dann fehlt, könnte es auch ein Wohnmobil werden. An dieser Stelle kann ich z.B. die Homepage von "Brauner Benz" empfehlen (einfach in google eingeben). Handelt von einem jungen Aussteiger, der mit seinem uralten 200D wegfährt. Weltreise ist es zwar keine, aber Langfahrt mit Sicherheit. Über Jahre über Afrika, Südamerika und Nordamerika. Lesenswert, gibt es aber wohl nur online, nicht als Buch soweit ich weiß.

Aber noch verdiene ich ordentlich, aber in der Krise muss man sich eben in alle Richtungen Gedanken machen. Ihr seht, ich grüble viel, träume viel, und versuche immer für meinen weiteren Lebensweg immer eine "Roadmap" zu haben, die die wesentlichen Eventualitäten abdeckt. Ich setze mich viel mit, was-wäre-wenn Szenarien auseinander.

Soviel erstmal und nochmal danke für die vielen Antworten und Lesetipps,
Peter
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Alt 05.06.2009, 12:32
Benutzerbild von Mar-Thar
Mar-Thar Mar-Thar ist offline
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Moin Peter,

Zitat:
Zitat von Luftmatratzenschwimmer Beitrag anzeigen
Bevor ich 40 bin, wird das eh nichts...
Warum nicht? Ich bin eigentlich in einer ziemlich ählichen Situation wie Du, tendiere zu den gleichen Langfahrt-Booten (mein Favorit wäre ein Athena 38 und will eigentlich nicht bis 65 in diesem Büro hängen, bevor ich mich aufmache "irgendwohin" zu segeln. Im Gegensatz zu Dir habe ich aber die 30 bereits vor fast 20 Jahren schon überschritten und ärgere mich heute über mich selbst, daß ich die Zeit seitdem nicht schon viel intensiver genutzt habe, um z.B. erstmal segeln zu lernen. Damit habe ich leider erst letztes Jahr angefangen, nachdem ich, ähnlich wie Du , eine Zeitlang mit lesen und träumen verbracht hatte.

Zitat:
Zitat von Luftmatratzenschwimmer Beitrag anzeigen
aber ich habe ja eigentlich alle Zeit der Welt, um zu finden, was ich eigentlich will.
Tja. Das sehe ich inzwischen etwas anders.

Zitat:
Zitat von Luftmatratzenschwimmer Beitrag anzeigen
Das perfekte Boot gibt es eh nicht.
Wohl wahr. Es gibt aber ein passendes Boot für jeden Zweck. Irgendwann kam ich auf dem Trichter, daß ich nicht unbedingt mit dem selben Boot über den Atlantic segeln muß, mit dem ich den Einstieg in die Segelei gemacht habe oder andersrum gesagt: Segeln lernen auf einem 38ft-Kat ist sicher angenehm, geht aber auch ein paar Nummer kleiner; also habe ich für den Anfang mein MoBo behalten und (für wirklich ganz kleines Geld) zusätzlich ein 35 Jahre altes 7m-Kielboot gekauft, auf dem ich letztes Jahr die ersten Segelversuche gemacht habe. Ich habe weder die Zeit, noch die Geduld, um Jahre auf einen 130TEur-Kat hinzusparen und währenddessen untätig an Land zu sitzen. Also habe ich einen winzigen Teil des geplanten Budgets in ein interims-Boot investiert, mit dem ich die Zeit bis "es Ernst wird" sinnvoll nutzen kann. Was ich mit der ganzen Faselei jetzt eigentlich ausdrücken wollte ist: Schieb es nicht auf die Lange Bank und warte ab; sondern unternimm irgend etwas, was Dich Deinem Ziel ein Stück näher bringt. Wenn Du dann zwei/drei Jahre lang gesegelt, gelesen und geträumt hast, und das Jucken in den Fingerspitzen verschwunden sein sollte, kannst Du den Kahn immer noch wieder ohne große Verluste verscherbeln und Dich anderen Zielen zuwenden.


Zitat:
Zitat von Luftmatratzenschwimmer Beitrag anzeigen
Ihr seht, ich grüble viel, träume viel, und versuche immer für meinen weiteren Lebensweg immer eine "Roadmap" zu haben, die die wesentlichen Eventualitäten abdeckt.
Sicher nicht die dümmste Art, sein Leben zu planen. Ich erinnere mich, daß mich mein Vater mit 16 dazu angeregt hat, eine Art "Lebensplanung" für die nächsten 30 Jahre aufzustellen, und die dann alle paar Jahre mal aus dem Schreibtisch zu ziehen und zu rekapitulieren, was aus den gesetzten Zielen so geworden ist. Für mich zum damaligen Zeitpunkt zwar ein relativ nebulöses Unterfangen, weil selbst das Jahr 2000 noch so unvorstellbar weit weg schien, aber im Nachhinein ein sehr guter Ansatz, wie ich finde. Es gäbe vermutlich weit weniger frustrierte Mitt-Dreißiger, wenn diese Art der "Lebensplanung" mal irgendwann in den Schulen erwähnt würde.

mfg
Martin
__________________


Ich bin dann mal weg:
www.Thelxinoe.de
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Alt 05.06.2009, 13:25
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Hallo Peter und Martin.
Stümmt.
Mitte 30 ist das schlechteste nicht. Jedoch beginnt ab da die Zeit zu Rasen.
Wirst du erst merken, wenn du das was Martin geschrieben hat, am eigenen Leibe spürst.
Und glaub mir, es ist die Wahrheit.
Das was Martin geschrieben hat, so eine art Booking for life, das kann ich nur jedem Empfehlen. Zwar hatte es mir niemand geraten, bin von alleine darauf gekommen, jedoch hätte sich mein Leben ganz anders Entwickelt, wenn ich das nicht gemacht hätte. Ziele verändern sich, Ereignisse verändern Ziele. Aber man erreicht kein einziges Ziel, wenn man es aus den Augen verliert. Man muß sich Entscheiden!! Man MUß!

Und Mitte 30 ist kein schlechtes Alter dafür. Meinte das auch nur in Richtung Rente, gesichertes Einkommen.

Ansonsten hab ich dem was Martin geschrieben hat nichts hinzuzufügen.
Zeit vergeht, keine Sekunde kommt zurück.
Aber sterben ohne wirklich gelebt zu haben, das widerstrebte mir schon von frühester Jugend an. Und ich habe gelebt. Und wie!
Und nun lebe ich immer noch. Und wie!

Träume werden wahr, wenn man danach strebt, sie in die Wirklichkeit zu versetzen. Alles andere ist Unfug, der nur eines verursacht:
Pleiten, Pech und Pannen!
Am Ende steht dann ein verrauchtes Leben, welches man träumend einer nicht gewollten Wirklichkeit preisgegeben hat.

In diesem Sinne euch beiden, Peter und Martin, herzlich gegrüßt von
Hans,

der fast nichts Bereut.
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Alt 09.06.2009, 11:06
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Luftmatratzenschwimmer Luftmatratzenschwimmer ist offline
Deckschrubber
 
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Welchen Kat kann man eigentlich gut alleine segeln? Fountaines sollen alleine bedienbar sein, auch vom Salon aus per Fernbedienung(?) für den Autopiloten. Privilege sieht mir aber mit der zentralen Kajüte wohnlicher und gemütlicher aus, aber ich habe noch keine Infos darüber gefunden, ob man auch alleine fahren kann (im Cockpit bleibend oder gar von innen).

Grüße,
Peter
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