Welches Kühlmittel/Frostschutz für welchen Motor verwendet ihr?
 

Was hat es eigentlich mit den unterschiedlichsten Frostschutzempfehlungen auf sich, mit denen ein Motor laufen soll? Mit Silikat, ohne Silikat und so weiter. Ich habe gestern in die Liste des Teilehökers geguckt, nahezu jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen (im wahrsten Wortsinn). Ich kann mir ja schon vorstellen, dass frühere gusseiserne Motoren andere Ansprüche haben als ein Aluminium Motor. Dass man das Zeug nicht mischen soll, leuchtet mir auch ein.. Aber vom Prinzip her müsste es doch eigentlich ein Kühlmittel geben, was allen Anforderungen gerecht wird. Die verwendeten Materialien, das Aluminium oder die Gummis sollten doch alle mehr oder weniger gleich sein, egal welcher Hersteller. Da dürfte nach meinem Verständnis nichts aufquellen oder angegriffen werden.

Weiß da einer von euch was belastbares? Ich habe einen 45 Jahre alten Volvo Penta, AQ 120 B, in dessen Kühlwasserkreislauf ist auch ein Wärmetauscher (von Volkswagen).

Ich habe bei meinen beiden Dicken immer das Volvo Coolant verwendet und war zufrieden.

In der Tat gibt es eine Vielzahl verschiedener " Wässerchen " :roll:

Das AF12+ von Manool soll angeblich für alle Motoren zugelassen sein.
Gibt es beim Mann vom Amazonas.

Prestone geht immer……:ws:
https://www.ebay.de/itm/143421658720...Bk9SR67z3pLiYw (PaidLink)

Ich habe 2x Cummins QSB 5.9, laut Herstellervorschrift und Wartungsvorschrift soll u.a. alle 10 Jahre das Kühlsystem gespült werden und das Kühlmittel Fleetguard ES Compleat erneuert werden. Habe ich letztes Jahr gemacht weil die ersten Jahre vorüber waren :) , übrigens im gleichen Zug auch im ONAN 7 KW Generator erneuert.

Grüße
Carsten

Okay, ich geht da recht pragmatisch ran, wie es scheint. Das Wechseln des Kühlmittels ist wohl nur bei den silikathaltigen Kühlmitteln notwendig, die man früher verwendet hat. Modernere Kühlmittel haben den Korrosionsschutz über organische Salze, die halten länger und geben nicht diese Anlagerungen. Soweit mein Halbwissen.

Also ich werde die alte Kiste jetzt spülen und dann das G12 evo aus dem VW reinkippen.

Eines ohne Silikate, denn die sind unabhängig von der Farbe mischbar. Na ja und mein Motor is aus Alu.

g11 mit silikaten
g12 mit salzzeugs
g12+ nur Glykol ohne alles.

Bist du unsicher: g12+
Hast du nen Alumotor (wie jeder moderne Motor): g12

Mischst du g12 mit g11 klumpt es> Motorschaden.

Farbe ist Banane.

Im Bootsmotor sind oft viele verschiedene Metalle im Kühlkreislauf:
Gusseisen, Edelstahl, Aluminium, Messing, Kupfer, ... so gibt es das bei modernen PKW-Motoren nicht.
In welchem Maße das andere Anforderungen an das Kühlmittel stellt, kann ich Dir aber im Detail nicht sagen.
Mannol hat mir das 12+ empfohlen und das habe ich im Frühjahr auch eingefüllt. Das Mannol 12+ hat auch den Vorteil, dass der Korrosionsschutz schon bei 20% Dosierung gegeben ist (je niedriger der Glykolanteil, umso besser die Kühlung).

Gruß

Götz

ich hab da nochmal recherchiert und etwas in diesem Beitrag hier gefunden:

Im VW-Konzern gibt es wie bei allen Funktionen und Bauteilen ein Lastenheft mit Anforderungen daran, so auch für das Kühlmittel. Das war nun schon in der 13. Generation, daher der Name Gxx. Die Zusätze hinter dem Namen sind dann die verschiedenen Versionen davon. Bis heute hat sich das Kühlmittel also wie folgt entwickelt: G11 > G12 > G12+ > G12++ > G13 > G12evo (3 Generationen, G12 in 4 Versionen).
Dazu muss man noch wissen, woraus sich so ein Kühlmittel zusammensetzt. Hier in Europa haben wir ein Mischungsverhältnis von 60:40. 60% VE-Wasser (destilliert) und 40% Kühlmittelzusatz (das ist das Gxx). Die 40% teilen sich dann wie folgt auf:
G12: 95% Monoethylenglykol, 5% Additivpaket A
G12+: 95% Monoethylenglykol, 5% Additivpaket B
G12++: 95% Monoethylenglykol, 5% Additivpaket C
G13: 75% Monoethylenglykol, 20% Glycerin, 5% Additivpaket C
G12evo: 95% Monoethylenglykol, 5% Additivpaket D
Monoethylenglykol ist der Frostschutz, das Additivpaket ist der Korrosionsschutz und das Glycerin ist ein Schmierstoff.

Jetzt zu den Fragen:
Grundsätzlich sind alle diese Kühlmittel, da sie die gleiche chemische Basis haben, miteinander Mischbar. Das ist eine der Bedingungen im Lastenheft und wurde mit mehr als genug Motoren konzernweit geprüft und bestätigt. Jetzt kommt aber der knifflige Teil, bei dem ich am besten mit der Ursache beginne: Das Glycerin wurde beim G13 eingeführt, weil es ein umweltfreundlicher und günstiger Füllstoff war. Leider haben sich erst nach der Erprobung beim Kunden im Feld viele Probleme ergeben, so auch an meinen eigenen Bauteilen (da leider auch sehr besonders). Folglich hat man nach einer Lösung gesucht, deren Ergebnis ein wieder zurückgehen zu 95% Glykol mit verbessertem Additvpaket ist. Die Kühlmittel stammen jedoch wieder von verschiedenen Herstellern (übrigens schon immer): in Europa haben wir BASF und Haertol. Jetzt könnte man meinen, da beide die Anforderungen des Lastenhefts erfüllen, seien sie identisch. Dem ist leider nicht so. Bei G12evo unterscheidet sich im Additivpaket D ein kleiner Teil (Haertol nutzt im Additivpaket 2% Phosphor, BASF keines). Der hat aber zur Folge, dass nicht alle dynamischen Dichtungen (Kühlmittelpumpe, Kühlmittelregler) damit klarkommen. So hat es sich ergeben, dass Motoren aus Wolfsburg das G12evo von BASF (Markenname G64, das G steht hier für Glykol) noch nicht freigegeben haben und Motoren aus Ingolstadt und Neckarsulm das G12evo von Haertol (Markenname HT12) noch nicht freigegeben haben. Aktuell wird fieberhaft daran gearbeitet, dass alle Motoren beide Hersteller vertragen.

Volvo empfiehlt offenbar für alle PKW Motoren egal welches Baujahr das G64, welches (wenn ich es richtig verstehe) mit dem G12evo übereinstimmt. Damit sollte dem alten AQ120B (müsste weitgehend ein Volvo B21 PKW-Motor sein) das G12evo gut schmecken. 5L < 20€

Für meinen Yanmar nehme ich das Original "Long-Life-Coolant" von Yanmar. Kostet mich beim beim Händler nicht mehr als ein gutes Frostschutzmittel im Baumarkt. Yanmar schreibt den Wechsel alle 2 Jahre vor, dann lässt der Korrosionsschutz nach. Dafür hat der Motor keine Anoden, die man wechseln muss. Ob es nötig ist? Keine Ahnung. Ist aber nicht schwer und gibt ein gutes Gefühl ;-)

Diese Frage beschäftigt mich übrigens auch. Ich wollte das Frostschutz / Kühlmittel dieses Jahr wechseln. Mal abgesehen davon, dass es wohl ein ziemlicher Umstand ist, würde ich auch gerne wissen, was ich in meinen Perkins M92 einfüllen soll. In der Betriebsanleitung wirbt Perkins für das eigene Gold. Das ist aber schwer zu bekommen und wahnsinnig teuer. Bin für Tipps dankbar. Falls schon jemand das Zeug bei diesem oder einem ähnlichen Motor gewechselt hat, würde ich mich auch über Tipps freuen, wie der Wechsel am bequemsten erfolgen kann.

VG Philip

Mannol 12+.

Steht auch drauf das es für alle Materialien geeignet ist egal, ob Guss, Alu oder Eisen. Aber Achtung vor dem Wechsel gründlich spülen!

Stimmt, man bekommt ja auch nicht alles raus.
Insgesamt habe ich vielleicht 6-8 mal gespült !
2 mal mit Leitungswasser (danach war das Wasser immer noch ganz leicht rosa), danach mit destilliertem.
Immer auch destilliertes Wasser bei der Befüllung verwenden (gibt es in jedem Baumarkt oder im Netz).

Gordon,
MANNOL 12+ finde ich gut, das würde ich auch nehmen.
Aber spülen ist doch nur notwendig beim Wechsel von unterschiedliche Klassen, also G11 auf G12 oder so. Meintest Du das?
Beim einfachen erneuern vom Kühlmittel, z.B. von 12(+) auf 12(+) ist eine Spülung meines Erachtens nicht notwendig.

Weiß jemand, wie lange die Frostschutzwirkung des Frostschutzes anhält ? Das ist eine Sache, an die ich eigentlich ganz selten denke, denn das Wasser im geschlossenen Kühlkreislauf musste ich noch nie nachfüllen. Kontrollieren tu ich´s natürlich schon.

Man soll das alle 3 Jahre erneuern. Nicht wegen des Frostschutzes, sondern weil die korrisionsadditive dann aufgebraucht sind. Der Frostschutz ändert sich nicht, so lange man kein Wasser hinzugibt.

Ich frage hier noch Mal nach. Wenn es zu sehr Off Topic ist, gerne rügen:

Wie holt man das alte Zeug am einfachsten raus und muss man mit destilliertem Wasser spülen?

Über die Ablassschrauben ablassen, danach mit Wasser ( aus dem Hahn ) auffüllen, warm laufen lassen und wieder ablassen.
Danach frisch rein :wink:

Destilliertes Wasser ist gut, hat aber auch einen schlechteren Wärmeübergang als " normales " Wasser aus dem Hahn :wink:

Ich warte auf den Tag an dem hier, wie Astronauten verkleidete Menschen mit Proben des KW ins Labor rennen um Analysen zu machen :roll: :wink: :mrgreen:

Leute es geht um die Kühlung und um Frostschutz, mehr nicht :wink:

Joa grundsätzlich gebe ich dir recht, nur sind Bootsmotoren gern mal 50 Jahre alt und somit ist der schlonz darin teilweise Silicathaltig.

g10+g11=klumpen im Motor und damit Motorschaden. Um dem vorzubeugen, sollte man spülen, wenn man nicht weiß, was drin war. Oder g12+ nehmen, welches mischbar ist.

schrieb ich in Beitrag 2 :wink: :roll:

Ich wußte nicht mehr, welchen Frostschutz ich vor 9 Jahren eingefüllt hatte, darum lieber zu oft, als zu selten spülen.
Einmal spülen würde ich aber sowieso, um eventuelle Verschmutzingenraus zu bekommen.

Gruß

Götz

Mannol schreibt beim 12+, dass es MINDESTENS 5 Jahre hält.
Da die Belastung (vor allem Temperaturen, aber auch Betriebszeit) bei Bootsmotoren meist nicht hoch ist, hält es sicher viel länger.

Gruß

Götz

Bist Du sicher ??
Das habe ich noch nie gehört .... :-?

Gruß

Götz

Dass es mischbar mit anderen ist, wusste ich nicht.

Joa, wen man Motoröl alle 2jahre/30.000km wechselt, kann man Kühlmittel auch 5 Jahre fahren. Jeder wie er möchte. :)

Hängt sicher vom Motor ab. Meiner hat mehrere Ablassventile mit kurzen Schläuchen dran, die in die Bilge führen. Da stelle ich eine abgeschnittene PET-Flasche drunter, den Rüssel von der Pela-Pumpe zusätzlich rein, drehe das Ventil auf und pumpe gleichzeitig ab.
Nach Übernahme des Bootes war das Kühlmittel eine rostfarbene Plörre. Da habe ich mehrere Mal mit Wasser gespült, bis nur noch klares Wasser raus kam und anschließend mit dem Kühlmittel gefüllt. Wenn wieder das selbe verwendet wird, kann man sich das Spülen sparen.

Ich richte mich da nach den Vorgaben des Motor-Herstellers.