Restaurierung eines Holzbootes Bj. 1936 - Seite 3 - boote-forum.de

JCM · #51 08.12.2009, 08:20

wenn ich frage ob er sich schon mal mit Bootsbau beschäftigt hat, ist damit nicht gemeint ob er Bootsbauer ist, und arrogant war das schon mal gar nicht gemeint, und wenn Ihr mal ein meine Beiträge aus der Vergangenheit lest werdet ihr sehen das ich mit Tips und Hilfe bei Holzbootprojekten nie zurückhaltend bin, aber ich erlebe es immer öfter hier das jemand sich ein Boot kauft, gar keine Ahnung hat, erstmal anfängt ohne Sinn und Verstand alles kaputt zu machen und hinterher dann anfängt zu fragen wie man es hätte besser machen können. meistens ist es aber dann zu spät und die Bausünden lassen sich nur noch noch entsorgen. Ich empfinde solche Aussagen wie " ich brauch kein Buch lesen um mir vorher anzusehen wie ein Steven angeschäftet wird, ich mach aus dem Bauch heraus und wenns nicht funktioniert...egal ich lerne ja gerne aus meinen Fehlern". Warum sollte man da noch Tips geben?
Mal davon abgesehen das es ja auch nicht umsonst ist solche Fehler zu machen, es kostet Geld, doppeltes Material, Arbeit/Lebenszeit.

Grüße Jan

Bernd1972 · #52 08.12.2009, 11:40

Zitat:

Zitat von Tokapi

Hallo Jan,

nein, ich bin kein Bootsbauer. Wenn wir hier alle welche wären, bräuchten wir dieses Forum nicht....

Meinst Du nicht dass sich auch Bootsbauer mit anderen fachlich austauschen?

Und nein, ich werde kein ach so schlaues Buch lesen und es dann wie die Bibel hochhalten. Ich versuche mich als Autodidakt mit offenen Augen und Menschenverstand....

Etwas fachliche Vorbereitung schadet auch dem Autodidakten nicht...

Und ich lerne gerne aus meinen Fehlern....

Die Erfahrungen von anderen können da eventuell eine ganz gute Ergänzung sein, zumal sie oft billiger sind als eigene Fehler .

Zu meinen Postings darf mir jeder mit Kritik und Ratschlägen antworten. Wenn mir aber jemand nach dem Motto schreibt "Das ist doch alles Mist, was du machst.", finde ich das schon etwas arrogant. So ein Gebahren ist mir übrigens schon öfter hier aufgefallen.

Dir hat (hier) meines Wissens bisher noch keiner gesagt dass alles was du machst Mist wäre. Und ein "Achtung, Du verrennst Dich da mit einer fachlich fehlerhaften Ausführung" ist doch nicht wirklich verletzend. Oder bist Du durch Kritik aus Deinem privaten Umfeld schon so dünnhäutig geworden?

Tokapi

P.S.: Schreibst Du vielleicht schlaue Bücher und verdienst Dein Geld damit?

Nö, der Jan schreibt keine Bücher, aber er ist Skipper auf einem knapp 80-jährigen Schoner und hat auch schon ein paar Holzboote vor dem Verfall bewahrt.

Hab Deine (Über-)Reaktion mal so kommentiert wie ich das verstehe. Nimm es nicht übel. Wenn Dich hier einer auf einen handwerklichen Fehler hinweisen will frag doch einfach worin der Fehler besteht und wie es richtig(er) wäre. Hier ist keiner auf Konfrontation aus und wenn so ein Hinweis kommt dann solltest Du dies als Chance nutzen um ggf. Fehler zu vermeiden. Was Du da als persönlichen Angriff gegen dein Engagement aufgefasst hast wäre vielleicht eher die Gelegenheit, das Fachwissen von Anderen zu nutzen. Schließlich hast Du selbst im Anfang Deines Statements angedeutet, dass Du den Nutzen des forums bei Deinem Projekt auch in der Möglichkeit siehst, Rat zu bekommen.
Wünsche Dir viel Glück und Erfolg bei Deinem Projekt. Aber wenn Dich jemand auf einen Fehler hinweisen möchte solltest Du Dich nicht auf Glück verlassen sondern nachhaken.

Tokapi · #53 08.12.2009, 19:09

Zur Lage der Dinge:

In den letzten sechs Wochen hat sich ein heftiges juristisches Tauziehen um mein Treiben hier entwickelt. Ich habe inzwischen mehrere unerfreuliche Briefe der Stadtverwaltung bekommen, die mir jedesmal den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Ich habe nunmehr den dritten Anwalt beauftragt, für mich tätig zu werden. Ohne Absicherung einer Rechtschutzversicherung natürlich, weil die für Bausachen nicht aufkommen (Advokart scheißteuer, aber wenn man sie braucht ...).

Das Stichwort "fliegender Bau" ist vom Tisch, weil ein solcher nur für kurzzeitige Verwendung gedacht ist. Also habe ich noch einen Architekten "mit ins Boot genommen", der eine Nachtragsgenehmigung einreichen sollte. Der wiederum weiß nicht, wie er das Ding nennen soll. Garage - darf man nicht drin arbeiten. Werkhalle - Arbeitsschutzbestimmungen nicht eingehalten. Leichtbauhalle - Statik nicht zu machen, usw.

Jetzt wo der Architekt das Gespräch mit der Stadt gesucht hat, stellen die plötzlich fest, daß das Boot ja in einem Wohngebiet steht. Da geht sowas ja schon erst recht nicht. Stimmt zwar nicht, laut Flächennutzungsplan, aber das wird erstmal behauptet.

Ganz nebenbei würde eine Genehmigung jedweder Art nicht erteilt, da sich ja ein Bach in weniger als 5 m Entfernung befindet. Stimmt auch nicht. Es sind gute 10 m, aber die legen eben fest, wo die Uferböschung anfängt. So langsam glaube ich an einen persönlichen Hintergrund.

Ich habe tatsächlich aktuell ein enormes Schlafdefizit. Und es ist durchaus möglich, daß ich etwas dünnhäutig bin im Moment. Trotzdem will mir immer noch nicht einleuchten, was an dem Satz "Das wird nix. Lies mal ein Buch!" ein freundlicher Ratschlag unter Forumsmitgliedern sein soll. Und ich scheine nun auch nicht alleine mit dieser Sichtweise dazustehen.

Gruß,

Tokapi

Bernd1972 · #54 08.12.2009, 20:50

Oh Mann! Da scheint Dich jemand richtig lieb zu haben!

Was wäre denn bei fliegenden Bauten per Definition eine "kurzzeitige Verwendung? 6 Monate? 6 Wochen? Tage? Mittelfristig geht der Bau eh fliegen, ich hab auch unter so ´nem Ding meinen Rumpf gebaut.

Und was das Buch angeht: Die Schwarte ist für den gelernten Holzwurm und Holzbootsmenschen sicher eine Empfehlung, der "Brix" ist für Arbeiten an Holzbooten so ziemlich das Standardnachschlagewerk. Du benutz ja auch das Telefonbuch wenn Du ´ne Tel.Nr. suchst. Da hättest Du schließlich auch keine Lust auf gut Glück aus Fehlern zu lernen.

Ich drück Dir die Daumen dass sich das Behörden-Theater vernünftig lösen lässt. Solche Erbsenzähler kann es eigentlich garnicht geben, da vermutet man schon fast dass das persönlich gemeint ist.

Tokapi · #55 08.12.2009, 21:16

Der Begriff fliegender Bau ist kreiert worden, damit Schausteller nicht jedes mal einen Bauantrag stellen müssen, wenn sie ihre Buden aufstellen. Mein (jetziger) Anwalt spricht von max. 4 Wochen. Ich vermute mal, daß Ermessensspielraum käuflich ist. Die Stadtkassen sind ja bekanntlich leer.

Aber wie schon gesagt, ist das Zelt inzwischen nicht mehr das Problem, sondern das Boot selbst. Als Handlungsstörer (juristischer Terminus) kann die Sache für mich nur teuer werden und mir geht so langsam die Luft aus.

Bernd1972 · #56 09.12.2009, 11:31

Sag jetzt nicht, Dein Amtsschimmel will ´ne Baugenehmingung für das Abstellen Deines Bootes?
So langsam bekommt das Ganze wirklich ´nen ungesunden Beigeschmack von Willkür. Hast du Stress mit Nachbarn die eventuell gute Verbindungen haben?

Für das Abstellen eines Wohnwagens (ohne die Absicht des Bewohnens, also zwecks Lagerung) auf Privatgrund wird ja normal auch nicht so ein Zirkus veranstaltet.

JohnB · #57 09.12.2009, 12:13

Zitat:

Zitat von Bernd1972

[..] Für das Abstellen eines Wohnwagens (ohne die Absicht des Bewohnens, also zwecks Lagerung) auf Privatgrund wird ja normal auch nicht so ein Zirkus veranstaltet.

Da wird in München auch eine Baugenehmigung verlangt.

Bernd1972 · #58 09.12.2009, 14:04

Zitat:

Zitat von JohnB

Da wird in München auch eine Baugenehmigung verlangt.

Langsam verlieren Behörden ja wirklich jede Bodenhaftung.

Aber im privaten Hinterhof (nicht im Vorgarten) gilt ja normalerweise "Wo kein Kläger da kein Richter".
Also muss da schon jemand schlafende Hunde geweckt haben...

Tokapi · #59 09.12.2009, 16:18

Das Abstellen des Bootes wird (noch) nicht bemängelt. Jedoch kam schon das Gespräch darauf, daß es ja auf einem Fundament liegt, und somit eine Verbindung zum Grundstück geschaffen wurde, also rechtlich gesehen eine Immobile ist.

Das Arbeiten an dem Boot paßt nicht zum Charakter eines Wohngebietes, weswegen ich mich auf eine Verfügung einstellen muß, daß mir dieses untersagt wird. So der Wortlaut nach einem Gespräch am Montag. Wenn ich dagegen vorgehen möchte, muß ich eine repräsentative Umfrage im Dorf machen, ob es denn den Anwohnern genehm wäre. Das ist kein Witz!!!

Ich überlege, ob ich nicht auch mal ein Buch schreiben soll. Stoff dafür hätte ich genug.

Gibt es hier zufällig einen Fachkundigen, der mir einen Ausweg aus dieser Geschichte zeigen kann?

Gruß,

Tokapi

RalphB · #60 09.12.2009, 16:32

Hatte mal fast zwei Jahre an einem Schuppen und einer Doppelgarage (Eiche Fachwerk, handgemachte Holznägel ...) gebaut. Im Winter Baustrahler von meinem Hausdach auf die Baustelle. Teilweise 40 Jahre altes Maffel-Werkzeug im Einsatz - so ein Kettenstemmer macht anständigen Radau (

). Da half nur freundlich Grüßen und Smalltalk über die Baumaßnahme mit den Nachbarn. Zum Nikolaus habe ich eingeladen und draußen Glühwein ausgeschenkt. Holzbänke, einfach, nichts Aufregendes, aber - da erzählen manche heute noch von. Dabei war waren die Kosten überschaubar. Vielleicht läßt sich das auf Deine Situation ansatzweise übertragen. Mit den Nachbarn auf Deiner Seite hast Du bestimmt bessere Karten.

Von hier aus drücke ich Dir ganz fest die Daumen

!

Gruß Ralph

45meilen · #61 09.12.2009, 18:13

Averna - Dirk ist hier unser Immobilienfürst

vllt kann der da was zu sagen

JohnB · #62 09.12.2009, 18:43

Zitat:

Zitat von Tokapi

[... Abstellen des Bootes ... Arbeiten an dem Boot ... Charakter eines Wohngebietes]

Gibt es hier zufällig einen Fachkundigen, der mir einen Ausweg aus dieser Geschichte zeigen kann?

Baurecht ist Ländersache. Zudem haben die Kommunen einen gewissen Gestaltungsspielraum. Dein Problem ist also sehr lokal.

Du brauchst deshalb einen Fachanwalt für Baurecht vor Ort. Vielleicht hast Du im Bekanntenkreis einen Architekten, der Dir jemanden nennen kann.

Averna · #63 09.12.2009, 21:57

ich hab jetzt nicht alles gelesen aber ich denke schon, dass das im reinen WA Gebiet Probleme gibt.

Wie schon gesagt, Landesbauordnung usw., da kann nur ein Kollege vor Ort helfen.

Im reinen WA Gebiet sind solche Arbeiten, vor allen Dingen wenn sie krach machen, untersagt, darum eben reines Wohngebiet.

Bernd1972 · #64 10.12.2009, 09:43

Zitat:

Zitat von Tokapi

Das Abstellen des Bootes wird (noch) nicht bemängelt. Jedoch kam schon das Gespräch darauf, daß es ja auf einem Fundament liegt, und somit eine Verbindung zum Grundstück geschaffen wurde, also rechtlich gesehen eine Immobile ist.

.....

Tokapi

Dann würde das Wohnmobil auf einem befestigten Parkplatz also nur deshalb nicht zur Immobilie weil man nebenbei dafür noch KFZ-Steuer zahlt? Erscheint mir etwas gewollt. Du hast da doch nur ´nen Stellplatz für das Ding, der Dampfer wurde schließlich nicht einbetoniert.

Tja, und das Arbeiten am Boot in einem reinen Wohngebiet, da können sie wohl Schwierigkeiten machen wenn sie wollen. Die einzige Chance ist da, wie RalphB schon geschrieben hat, gutes Einvernehmen mit den Nachbarn.

Thomas50 · #65 11.12.2009, 19:32

Tokapi, Gib nicht auf!
zufällig lande ich hier in diesem wunderschönen Forum - hab seit 40 Jahren Holzsegler restauriert und für Spaß gebaut - und find das Projekt "1936" ganz ganz toll! Endlich mal wieder einer nach langer Zeit, der einfach anfängt und das Unmögliche versucht! Die Umarmungstaktik ist bestimmt richtig für die Nachbarn- und die Zeit für Glühwein wird ab morgen (0 Grad...) noch besser -
und die technischen Fragen kann man sowieso nur durch machen lösen - das Debattieren hilft, aber davon geht nichts weiter.Es gibt ja auch noch Leute- voielleicht auch hier- die kommen und mit anfassen dann gehts schneller.Irgendwie musst du es bis zum Frühsommer schaffen, dass die Barke wieder transportföähig wird - und der korrekte Anwalt muss halt die Verzögerungstaktik fahre. Wann komt der Gruppeneinsatz? Wo ist deine Baustelle?
Good luck und fair winds!
Thomas

Thomas50 · #66 11.12.2009, 19:34

Tokapi, Gib nicht auf!
zufällig lande ich hier in diesem wunderschönen Forum - hab seit 40 Jahren Holzsegler restauriert und für Spaß gebaut - und find das Projekt "1936" ganz ganz toll! Endlich mal wieder einer nach langer Zeit, der einfach anfängt und das Unmögliche versucht! Die Umarmungstaktik ist bestimmt richtig für die Nachbarn- und die Zeit für Glühwein wird ab morgen (0 Grad...) noch besser -
und die technischen Fragen kann man sowieso nur durch machen lösen - das Debattieren hilft, aber davon geht nichts weiter.Es gibt ja auch noch Leute- vielleicht auch hier- die kommen und mit anfassen dann gehts schneller.Irgendwie musst du es bis zum Frühsommer schaffen, dass die Barke wieder transportfähig wird - und der korrekte Anwalt muss halt die Verzögerungstaktik fahre. Wann komt der Gruppeneinsatz? Wo ist deine Baustelle?
Good luck und fair winds!
Thomas

Tokapi · #67 24.04.2010, 16:09

Moin!

Auch von dieser Baustelle gibt es mal wieder Neuigkeiten. Den Winter habe ich genutzt, um neue Spanten zu machen.

Tokapi · #68 24.04.2010, 16:11

In der Zwischenzeit wurde auch der Motorraum entkernt. Das absolute Chaos!

Tokapi · #69 24.04.2010, 16:15

Fast schon romatische Stimmung abends unterm Zelt. Nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister hat die Stadtverwaltung nun Gnade vor Recht ergehen lassen und mir eine Frist bis zum 31.07. gewährt. Dann allerdings muß ich den Platz komplett räumen - sowohl das Zelt muß weg, als auch das Boot.

Tokapi · #70 24.04.2010, 16:17

Die ersten Spanten sind montiert und passen gut.

ekompf · #71 24.04.2010, 23:25

Hi Tokapi,

wieso sind die dickeren Spanten kürzer als die anderen?

Achja, cool das es weiter geht.

Tokapi · #72 25.04.2010, 07:08

Da kommen Wrangen aus Eisen dran mit langen Verbindungsarmen. Deswegen müssen die dicken Spanten nicht länger sein. Das ist aber nur in dem Bereich so, wo der Motor sitzt. Ansonsten sind durchgegehende Holzwrangen montiert. So eine Eisenwrange kannst du im Beitrag #68 sehen. Die muß ich auch noch neu machen. Es ist nicht mehr viel von der ürsprünglichen Materialstärke übrig.

GriesgramDerGrobe · #73 25.04.2010, 19:22

Zitat:

Zitat von Tokapi

Die ersten Spanten sind montiert und passen gut.

Jetzt wo die Spannten dran sind, machst du die komplette Beplankung auch neu?

in welchen Zustand ist die Beplankung?

Interessant interessant!

Tokapi · #74 25.04.2010, 20:23

Yup! Das Unterwasserschiff wird neu beplankt.Schätzungsweise in zwei Wochen geht es los.

dirk-mann · #75 25.04.2010, 20:26

moin

scheinst ja ahnung zu haben ich ziehe meine hut bin aufs endergebnis gespannt