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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 09.01.2004, 09:39
Benutzerbild von Tobsucht
Tobsucht Tobsucht ist offline
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Standard Fock,Klüver,Topp und Takel

Hoi,
gestern habe ich mir nun auf die Schnelle mal einen DVD-Player zugelegt.Der einzige Grund war die Erdmann-DVD,die hier schon ewig rumliegt.Wow, goil !!!Das war ein richtig guter Fernsehabend !!

Jetzt nun einige Fragen zur Segelltechnik:

1.Erdmann benutzte mit seiner Kuttertakelung bei stärkeren Winden entweder nur die Fock oder nur den Klüver.Kann einer erklären, wann man was besser nimmt ???

2.Beim Abwettern richtiger Orkane kann man sehen, dass er überhaupt keine Segel mehr gesetzt hat und die Selbststeueranlage ist auch außer Betrieb, Pinne mittig festgelascht. (Topp und Takel).Ich hätte aber nun erwartet, dass das Schiff vor den Wellen abläuft.Wie man aber gut beobachten kann läuft das Boot quer zu den Wellen. Wie hat er denn das geschafft ???


Gruß Tobsucht
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  #2  
Alt 09.01.2004, 11:18
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Hallo Tobsucht,

zu 1. das hängt sicherlich mit den Segeleigenschaften des Schiffes und der Lastverteilung auf den Mast zusammen. Muss bei jedem Schiff ausprobiert werden.

zu 2. Ein Schiff hat soviel Segelfläche durch die über Wasser liegenden Teile, dass zum "Beidrehen" nicht unbedingt noch ein Tuch stehen muss. Das Ruder wird nach LUV gestellt und festgelascht. Wenn Segel, dann Try und Sturmfock, nur mit einem geht nicht.
Bei mehr oder weniger nach LUV gestelltem Ruder versucht das Schiff anzuluven, geht aber nicht, da nicht genügend Druck bzw. Geschwindigkeit da ist und durch das Bestreben des Schiffes den Bug nach LEE, da leichter als das Heck, zu bewegen bleibt das Teil einfach quer zum Wind und damit auch zur Welle stehen und treibt mit minimaler Fahrt ca 1 sm/h quer ab.
Hab das mit meinem Teil auch schon versucht - hat gut funktioniert.
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Gruß Manfred
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  #3  
Alt 09.01.2004, 11:40
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Tobsucht Tobsucht ist offline
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stimmt, mit Beidrehen geht das... Ich Horn!!!
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  #4  
Alt 09.01.2004, 12:03
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..
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  #5  
Alt 09.01.2004, 13:01
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Zu 1.:
...und das ganze hängt unter anderem auch noch vom Wellenbild ab, so dass es beim selben Schiff manchmal mit Klüver, manchmal aber auch nur mit Fock funktioniert (andere Dinge, wie Lastverteilung im Schiff, mal aussen vor gelassen)
__________________
Gruss,
Helmut

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  #6  
Alt 09.01.2004, 15:15
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Standard Re: Fock,Klüver,Topp und Takel

Zitat:
Zitat von Tobsucht
1.Erdmann benutzte mit seiner Kuttertakelung bei stärkeren Winden entweder nur die Fock oder nur den Klüver.Kann einer erklären, wann man was besser nimmt ???
mal ganz allgemein: Den Klüver nimmt man"normalerweise" als das grössere und "vorderere (schreckliches Wort)" Vorsegel bei raum bis achtern und dann auch eher weg, wenns aufbriest. das Stagsegel, weil näher am Mast wird mit den Reffs im Grosssegel kombiniert, wenns mehr Wind gibt und wenn höher am Wind.
Die Kuttertakelung hat den Vorteil:sie ist billiger als eine Ketch-Takelung bei --ungefähr denselben Vorteilen, leicht zu handhaben für kleine Crew, technisch nicht aufwendig und flexibel in der Segelfläche. Dabei sind die Segel "normalerweise" immer optimal, da nicht gerollt.
Obwohl heute natürlich auch viele Kutter-Riggs mit Rollvorrichtung fahren.
Gruss
Thomas
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  #7  
Alt 13.01.2004, 09:51
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Zitat:
Zitat von Tobsucht
stimmt, mit Beidrehen geht das... Ich Horn!!!
So dumm war deine Frage gar nicht, finde ich. SEIN Boot legt sich unter Top und Takel offenbar mehr oder weniger so zum Wind, daß es quer zu den Wellen treibt. Ich glaube aber nicht, daß das mit jedem Boot funktioniert... zumal ich es zumindest aus theoretischer Überlegung auch nicht für die beste Position halte.
Die Gefahr durchzukentern in einem Brecher sollte doch wesentlich höher sein, wenn ich quer zu den Wellen liege. Andererseits ist die Drift-Geschwindigkeit nicht so hoch.
Andere laufen z.B. mit dem ganzen Leinenvorrat achteraus vor dem Wind ab. Das bremst die Fahrt und richtet das Schiff mit dem Heck zur Welle aus, die Gefahr über Kopf zu gehen sollte wesentlich geringer sein.
Meine Vermutung wäre, daß es eine Rolle spielt, ob es sich um einen Kurz- oder Langkieler handelt. Wenn ich mich nicht irre ist Erdmann ja durchaus Langkiel-Fan.

Dude
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  #8  
Alt 13.01.2004, 10:26
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Hoi Dude,

naja, ich bin halt nicht auf das "Beidrehen" gekommen, weil der Speed doch ganz schön enorm schien.Die Pinne ist nicht auf Anschlag festgelascht sondern nur leicht nach lee.Klar, jeder muß die spezifischen Eigenschaften seines Bootes kennen (Erdmann benutzte einen gemäßigten Langkieler).

Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit einem "richtigen Langkieler" bin ich zu folgenden Schlüssen gekommen:
Das reine Ablaufen vor dem Wind erhöht das Querschlagen zu Welle enorm.Sowie das Schiff eine Welle abreitet besteht höchste Gefahr nach einer der beiden Seite auszubrechen.Niemals kann die Pinne ohne Aufsicht bleiben und das Heck im Wind zu behalten ist richtig Arbeit.Ich habe aber keinen Treibanker oder halt die Leinen verwendet.Vielleicht verändert sich ja damit das Verhalten komplett.Ich werde mich künftig lieber für das Beidrehen entscheiden.

Gruß Tobsucht!

PS: Vielen Dank für die vielen fachkundigen Hinweise!
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  #9  
Alt 13.01.2004, 12:08
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Zitat:
Zitat von Tobsucht
Hoi Dude,

naja, ich bin halt nicht auf das "Beidrehen" gekommen, weil der Speed doch ganz schön enorm schien.Die Pinne ist nicht auf Anschlag festgelascht sondern nur leicht nach lee.Klar, jeder muß die spezifischen Eigenschaften seines Bootes kennen (Erdmann benutzte einen gemäßigten Langkieler).

Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit einem "richtigen Langkieler" bin ich zu folgenden Schlüssen gekommen:
Das reine Ablaufen vor dem Wind erhöht das Querschlagen zu Welle enorm.Sowie das Schiff eine Welle abreitet besteht höchste Gefahr nach einer der beiden Seite auszubrechen.Niemals kann die Pinne ohne Aufsicht bleiben und das Heck im Wind zu behalten ist richtig Arbeit.Ich habe aber keinen Treibanker oder halt die Leinen verwendet.Vielleicht verändert sich ja damit das Verhalten komplett.Ich werde mich künftig lieber für das Beidrehen entscheiden.

Gruß Tobsucht!

PS: Vielen Dank für die vielen fachkundigen Hinweise!
Da gibt es eine gute Info aus der Praxis und nebenbei auch ein Schönes Buch...Moitessier-Kap Hoorn, der logische Weg, da wird diese "Ablauf/Beidrehen"-Situation sehr schön beschrieben.
Gruss
Thomas
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  #10  
Alt 19.02.2004, 13:38
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Ein Bekannter von mir hat bei einem Überführungstörn von der Karibik nach Europa mit einem Kurzkieler 4 Tage unter Top und Takel beigedreht (Pinne nach Lee - Rad nach Luv) im Salon abgewettert. Es sei alles völlig problemlos verlaufen. Der Mann ist Segellehrer und hat sehr viel Erfahrung.


Gruß
Molly
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