Polyester GelCoat auf EP Untergrund? - boote-forum.de

thomka02633 · #1 18.06.2012, 10:27

Hallo BF'ler,

heute klingelt mein Telefon und ein Freund, der gerade mit der Restauration seines Bootes beschäftig ist, fragte mich, ob er mit GelCoat (auf Polyesterbasis) auf seine mit EP reparierten Stellen walzen kann. Leider war meine Restauration schon einiges her und ich konnte ihm diese Frage nicht beantworten.

Was meint ihr? Ist es möglich EP reparierte Stellen mit Polyester GelCoat zu behandeln oder bekommt man dort keine Haftung?

Danke und viele Grüße

Thomas

thomka02633 · #2 19.06.2012, 07:20

Hab nach einigen Stunden und lesen etlicher threads folgendes gefunden:

Zitat:

Zitat von Water

Polyester auf Polyester geht.
Epoxi auf Polyester geht auch.
Polyester auf Epoxi geht nicht.

Einmal Epoxi, immer Epoxi!

Gruß Walter

Quelle: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=98944

Danke,
Thomas

Donpepe23 · #3 19.06.2012, 11:55

Das stimmt nicht ganz. Denn man nimmt doch Epoxy als Haftvermittler zwischen Holz und Polyester... Oder täusche ich mich da???

Ich würde aber immer zu Epoxy raten, da es durch die Osmosebeständigkeit einfach besser ist. Ist allerdings auch teurer. Gelcoat ansich beschreibt ja erstmal eine Art Spachtel die zum Schutz des Laminats aufgebracht wird. Also nicht zwingend Polyster basiert. Es gibt ja auch Epoxy Gelcoat zu kaufen.

so long

umlaufend1-6 · #4 19.06.2012, 12:34

Hallo,

wo gibt es denn Gelcoat auf Epoxy-Basis?

Also ich meine jetzt nicht die super-duper-hightech Systeme für die Industrie, sondern für den normal-sterblichen Bootsbastler in handelsüblichen Abpackungen?????
Ich finde immer nur polyesterbasierte Gelcoats in den Regalen bei den üblichen Verdächtigen....

Gruß Martin

else · #5 19.06.2012, 12:35

Wegen der nicht vorhandenen UV-Beständigkeit hat es wenig sinn, den abschluss mit Epoxy zu machen. Deswegen gibt es kein Gelcoat sondern nur Lacke als Finish!

else · #6 19.06.2012, 12:37

Zitat:

Zitat von Donpepe23

Das stimmt nicht ganz. Denn man nimmt doch Epoxy als Haftvermittler zwischen Holz und Polyester... Oder täusche ich mich da???

Ich würde aber immer zu Epoxy raten, da es durch die Osmosebeständigkeit einfach besser ist. Ist allerdings auch teurer. Gelcoat ansich beschreibt ja erstmal eine Art Spachtel die zum Schutz des Laminats aufgebracht wird. Also nicht zwingend Polyster basiert. Es gibt ja auch Epoxy Gelcoat zu kaufen.

so long

Epoxy als Haftvermittler zw. Holz und Epoxy stimmt nicht. Man (Voss) rät hier zu G4, einer PU- Grundierung.

Gelcoat ist auch kein spachtel, sondern in der Negativform ein Feinschichtharz.
Rest siehe Oben.

Donpepe23 · #7 19.06.2012, 12:45

Zitat:

Zitat von else

Wegen der nicht vorhandenen UV-Beständigkeit hat es wenig sinn, den abschluss mit Epoxy zu machen. Deswegen gibt es kein Gelcoat sondern nur Lacke als Finish!

Richtig...Hatte ich vergessen. UV Schutz ist pflicht bei epoxy welches die Sonne sieht... Mein Fehler.

Das mit der negative Form stimmt nicht ganz: http://de.wikipedia.org/wiki/Gelcoat. Da Kieselsäure das ganze sehr dickflüssig macht, hat es durchaus Spachteleigenschaften.

Epoxy gelcoat gibt es u.a. bei timeout...

So Long

else · #8 19.06.2012, 15:39

Hm, irgendwie finde ich den Beitrag nicht wieder, wo Epoxy Gelcoat verlinkt war.
Danke dafür, für mein nächstes Bootchen werde ich das probieren. Der Fortschritt bleibt nicht stehen, ich kannte nur Gelcoat für Negativ-Bau als Feinschichtharz, und mit Paraffin versehenes Harz als Topcoat.

Damals mit den Surfbrettern haben wir genommen was da war, EP zum laminieren, Polyester obendrauf.... ging auch, aber bei den 2,2m Brettern war das Leben nach einer Saison sowieso durch...

thomka02633 · #9 21.06.2012, 10:25

Die Kollegen von hp textiles bieten auch deckschichtharze (top/GelCoat) auf EP basis an.

Grundsätzlich können diese auch eingefärbt und als Abschlusslage aufgetragen werden.

Empfehlenswert ist jedoch eher ein 2k Lack.
Dieser ist deutlich uv- / lichtbeständiger als eine eigenpigmentierte EP Deckschicht.

VG

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Michael Thon · #10 25.06.2012, 10:47

Zitat:

Zitat von Donpepe23

Richtig...Hatte ich vergessen. UV Schutz ist pflicht bei epoxy welches die Sonne sieht... Mein Fehler.
Das mit der negative Form stimmt nicht ganz: http://de.wikipedia.org/wiki/Gelcoat. Da Kieselsäure das ganze sehr dickflüssig macht, hat es durchaus Spachteleigenschaften.
Epoxy gelcoat gibt es u.a. bei timeout...
So Long

Richtiiiisch,
gibt es bei uns, ABER:
- GELCOATS sind "platt gesagt" nur "eingefärbte Harze"
- für Gelcoats im Polyester-Bereich (oftmals fälschlicherweise nur als "GFK" bekannt) nimmt man als erste und zugleich farbgebende Schicht beim Bau in Negativ-Formen besonders wasserstabile Harztypen ("ISO-NPG-"), dahinter die Laminate sind dann meist mit nicht so wasserstabilen Harzen ausgeführt, die dann u.U. bei nicht so sorgfältiger Verarbeitung (Schichtdicke, zu grobe Matten / Gewebe) auch Osmose provozieren
- Gelcoats sind nicht so UV-stabil wie bspw. PU-Lacke, allerdings sollten diese nicht ständig im Wasser verbleiben.

Bei kleinen Reparturstellen udn nicht allzu dickem Auftrag von Polyester-Gelcoat, sollte es funktionieren, aber:
- das EP-Harz sollte am besten schon getemper (& hat somit erst die endgültige Härte & chemische Beständigkeit erreicht!) worden und sorgfältig und rau angeschliffen worden sein.

Gruß
Michael

mibbi · #11 19.07.2012, 07:17

kann mir bitte jemand die frage beantworten ob ich nun nach 4 schichten epoxidharz anstrichen als finish ein topcoat streichen darf ?.

aktuell sind wie gesagt 4 schichten epoxidharz transparent druaf und bräuchte natürlich ein weisses finish....

else · #12 19.07.2012, 07:19

Das gibt jetzt zwei Trööts, wo erst gebaut, dann gefragt wird......

mibbi · #13 19.07.2012, 07:33

ja, liegt daran das ich vorher falsch informiert wurde...auch das soll es ja geben !!!

jannibunny81 · #14 21.07.2012, 06:25

Moin,

wahrlich eine Unverschämtheit zu fragen, obwohl schon gebastelt wurde

Ruf doch mal beim "Time Out" oder anderen Anbietern, die hier auch schon genannt wurden an. Ich frage auch mal meinen Lackierer. Der hat davon auch eine Menge Ahnung bzw. Tabellen in denen verschiedene Möglichkeiten des Aufbaus nachzuschlagen sind.

Ich habe es ebenfalls so verstanden: Ist der Untergrund (in deinem Fall Epoxy) vollständig ausgehärtet, liefert er einen mechanischen Haftgrund. Die Chemie spielt dann keine ganz so große Rolle mehr (Stoffschluss). Dabei ist es aber sehr wichtig, dass die Komponenten langfristig nicht mehr miteinander reagieren (Lösungsmittel et. c.).

Es gibt aber so viele Möglichkeiten/Materialien, dass ich immer jemanden konsultieren würde, der davon richtig Ahnung hat (s.o.).

Hajo · #15 21.07.2012, 15:48

im Zuge meiner Aufbereitungen musste ich bei den Lüftungsöffnungen auch wenig tricksen. Die originalen Luftschlitze gibt es nicht mehr. Nur etwa 4 cm kürzere Hutzen konnte man bekommen

daher musste der Ausschnitt auch verkleinert werden.

Epoxy-Harz hatte ich genug.

Zuerst ein Stück 180er Matte von innen verklebt. Dann Hempel´s Epoxy-Spachtel drauf.

Jetzt ca 2mm abgeschliffen ( mit 240er Papier) und Gel-Coat RAL 9003 (passte zufällig mit der Farbe des Bootes)

Das gleiche habe mit den Löchern von den alten Druckknöpfen gemacht.
Die dunkleren Flecken sind die Eigenfarbe (leicht grünlich) vom Hempel´s Spachtel.

Ergebnis kann sich sehen lassen
Die markierten Stellen waren voll mit ausgedienten Druckknöpfen, derer ca 20 Stück pro Seite

Man muss sehr genau hinsehen um die Ausbesserungen zu erkennen. Es war nur eine Sauarbeit. Besonderes das Schleifen bei + 34 c°.

Es grüßt

Hajo vom 3Ländereck