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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 30.12.2020, 20:12
carl88 carl88 ist offline
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Standard Terhi 415 - Einmal ordentlich machen

Moin Zusammen,

ich habe mich nach langem Passivlesen dazu entschlossen hier anzumelden. Ich habe 2017 in Lübeck ein Terhi 415 mit 40 PS Motor und Straßentrailer erstanden. Auf den ersten Blick für einen sehr guten Tarif. Auf den Zweiten eigentlich auch.
Der AB ist für den Marktüblichen Tarif verkauft worden, da ich in meinem Heimatgewässer nur mit Elektroantrieb fahren darf. Der Verkauf des Motors hat so einige Kosten kompensiert ;)

Jetzt habe ich einen festen Wasserliegeplatz und möchte die Zeit bis April/Mai nutzen um das Boot ordentlich her zu richten.

Zum Glück vergisst das Internet nichts... Hiermit einen schönen Gruß an die Vorbesitzer, die es jeweils nicht nötig fanden, dem anderen die Wahrheit über den Zustand des Bootes mitzuteilen:

Der letzte Besitzer (Noch vor dem Heimtransport musste ich das Kennzeichen **-AH-88 entfernen...) :
https://www.anglerboard.de/threads/b...hi-445.304787/
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=230045
Der Nickname ist daher kein Wunder...

Den Vor-Vor-Besitzer habe ich auch bereits im Netz finden können.

Nun zum eigentlichen Thema. Das Boot soll nachhaltig Fit gemacht werden. Es gibt Schäden zum Glück nur im Innenbereich. Das Unterwasserschiff ist in Ordnung und ohne großartige Mängel. Der Schaum ist Nass. Das ist nun kein Wunder. Ich werde versuchen ihn zu trocknen. Einige Revisionsöffnungen und natürliches Lüften sollten ausreichen. Es ist nicht "voll". Die Schäden hat der Vorbesitzer hier im Forum schon gut dokumentiert, ich werde es hier einfach mal ergänzen. Die Risse beim Lenzstopfen und bei der Klampe sind Prio 1. Darüber hinaus ist der ganze Rumpf von Innen ein schweizer Käse. Es gibt unheimlich viele Bohr- und Schraublöcher für irgendeinen Klimbims. Natürlich atmet die Schale ;)

Ich möchte nun also alles von Innen dicht bekommen und von außen den Anstrich erneuern. Antifouling ist bereits neu gekommen. Vielleicht mache ich auch den V2A Beschlag vom Spiegel neu, denn da sind schon viele kreative Löcher drin.

Über das Material meines Bootes habe ich bereits folgende Fakten in Erfahrung bringen können:

- Material: ABS / Thermoplast
- Der Schaum ist nass. Er wird nur bedingt trocken.
- Zum Verschließen eignet sich Terhi Fix Spachtel vom Hersteller. Manche finden auch Lego Steine in Aceton aufgelöst gut. (Wisst ihr was Lego pro Kilo kostet?)

Mein geplantes Vorgehen ist wie folgt:

1.) Alles raus was nicht geschraubt oder geklebt ist. Auch die Scheuerleiste kommt zur Seite
2.) Lackentfernung Innen & Außen (Danke an den Vorbesitzer: 1K KFZ Lack aus der Dose hält wirklich nicht auf ABS . Das Sikaflex hab ich mir einem Messer bereits rausgekratzt). Ich plane eher zu schleifen als zu kratzen.
3.) Spachteln aller Öffnungen mit Terhi Fix Spachtelmasse
4.) 2K Epoxy Primer spritzen
5.) 2K Decklack spritzen
6.) Alles wieder zusammenbauen

Ich bestrebe meine Erfahrungen hier zu teilen, denn ich habe selbst unendlich lange für einige einfache Hintergründe suchen müssen. Terhi Nutzer gibt es ja einige.

Wer den ein oder anderen Ratschlag für mich hat, der möge es hier gern posten
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  #2  
Alt 31.12.2020, 07:52
Brummer Brummer ist offline
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Moin Carl,


ABS wir/wurde auch im Modellbau verwendet.
Ist bestimmt günstiger als LEGOs aufzulösen.
Beim Schleifen von ABS darauf achten das es an der Oberläche nicht zu heiß wird , ABS ist ja ein Thermoplast.
Den Schaum trocknen.... stelle ich mir sehr, sehr langwierig vor.

Wo fährst du wo nur E Boote erlaubt sind ?


Torsten
__________________
manche Boote fahren elektrisch.....
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  #3  
Alt 31.12.2020, 09:27
carl88 carl88 ist offline
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Moin Torsten,
ich werde wahrscheinlich auf den Terhi Spachtel zurückgreifen um nicht unnötig Experimente einzugehen. Den Schaum werde ich bestimmt nicht ganz trocken bekommen. Durch eine Revisionskappe im Heckkasten werde ich sehen, ob sich dort was sammelt.
Das Boot ist mit einem Torqeedo Cruise 2.0 angetrieben und liegt am Ratzeburger See.
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  #4  
Alt 31.12.2020, 09:51
Hesti Hesti ist offline
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Auch aus lange lange zurückliegenden Modellbauzeiten:
ABS wird von vielen Lösemitteln angelöst.
ABS kann spröde werden, wenn es mit dem falschen Lack lackiert wird.

Ob 2K Lack darauf hält? Keine Ahnung, müßte vielleicht lösemittelfreier 2K sein. Im Modellbau gab es damals bei Graupner etwas, das hieß Emailelack, das war 1K und ging auf ABS.
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  #5  
Alt 31.12.2020, 14:10
Altmotorenschrauber Altmotorenschrauber ist offline
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Hallo,
ich hoffe mal dass das " Vergnügen " nicht so teuer war.
Den Schaum wirst du nicht trocken bekommen. Der sollte
raus weil es sonst dauernd gammelt.
Das Lackieren von ABS Kunststoffen ist nicht ohne.
Auf das sehr fein angeschliffene ABS kommt zuerst ein
Haftgrund. Dieser ist meißt wässrig durchsichtig wie Klarlack
und einkomponentig. Darauf kommt ohne Zwischenschliff eine
Grundierung bzw. Grundierfüller der auf den Haftgrund abgestimmt
ist. Hier gibt es je nach Hersteller Ein oder Zweikomponenten
Systeme. Diese Schicht kann dann geschliffen werden. Vorsicht
nicht durchschleifen. Darauf kann dann lackiert werden. Je nach
dem was man gewählt hat mit Einkomponente evtl. mit Klarlack
oder mit Zweikomponentensystem. Denk aber daran dass so
ein ABS Rumpf wie eine Tupperschüssel nicht starr ist. Der Lack
kann reißen und dann abblättern wenn er zu hart ist. Aus diesem
Grund kann man dem Lack je nach Hersteller und Lacksystem
Weichmacher beimischen. Die Lackdicke darf nicht zu dick sein.
Ich empfehle dir dass du dich in Lackierforen einliest und auch
mal mit einem Lackierer redest. Eine Stoßstange ist kleiner
als ein ganzer Bootsrumpf.
Vor ca. 20 Jahren hatte ein Bekannter einen ähnlichen Rumpf.
Wir haben die Beschädigungen ( massive ) nicht hinbekommen.
Zu guter letzt hat der ABS Rumpf nur noch als Laminierform
gedient. Setze nicht zu viel Zeit und Geld hinein.

Viele Grüße Uwe
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  #6  
Alt 31.12.2020, 14:21
ulf_l ulf_l ist offline
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Hallo

Wäre folieren vielleicht eine Alternative?

Gruß Ulf
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  #7  
Alt 31.12.2020, 14:37
DerIngo DerIngo ist offline
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Zitat:
Zitat von carl88 Beitrag anzeigen

Zum Glück vergisst das Internet nichts... Hiermit einen schönen Gruß an die Vorbesitzer, die es jeweils nicht nötig fanden, dem anderen die Wahrheit über den Zustand des Bootes mitzuteilen:

Der letzte Besitzer (Noch vor dem Heimtransport musste ich das Kennzeichen **-AH-88 entfernen...) :

Der Schaum ist Nass. Die Risse beim Lenzstopfen und bei der Klampe sind Prio 1. Darüber hinaus ist der ganze Rumpf von Innen ein schweizer Käse. Es gibt unheimlich viele Bohr- und Schraublöcher für irgendeinen Klimbims
Waren beim Kauf Deine Augen zugeschwollen?

Das mit dem Kennzeichen hast Du gut gemacht. Mit Anton Hofreiter würde ich auch nicht in Verbindung gebracht werden wollen.
__________________
Gruss Ingo

Ich hab auch keine Lösung. Aber ich bewundere das Problem
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  #8  
Alt 31.12.2020, 14:48
Chris_3 Chris_3 ist offline
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Moin,
hatte damals einen mittelschweren Schaden an einem 475 Terhi Twin reparieren lassen.

Die Bootswerft war die "steinlechnerbootswerft.de". Hatte alles mit dem Geschäftsführer Christoph Hagenmeyer besprochen und abgewickelt (wirklich netter Typ!).
Das Ergebnis war richtig gut- nur dass sich die Werft unter München befindet, machte das alles etwas mühsam...

Falls Fragen bei der Reparatur auftreten sollten, kann ich die Werft nur wärmstens empfehlen- die sind für Fragen offen (wenn im Gegenzug dann alle benötigten Komponenten, über die bestellt werden, würden sie sich sicher darüber freuen).
__________________
Gruß, Chris
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  #9  
Alt 31.12.2020, 15:36
carl88 carl88 ist offline
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Hi,
ich bedanke mich schonmal für die vielen ausführlichen Antworten und Hinweise.
Heute werde ich erstmal den familiären Verpflichtungen nachgehen und mich später noch einmal melden.
Wünsche allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich aussichtsreicheres Jahr 2021 ��
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  #10  
Alt 31.12.2020, 15:52
Altmotorenschrauber Altmotorenschrauber ist offline
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Hallo zusammen,
reparieren ( lassen ) kann man vieles. Ob es in einer Relation steht ist eine
Sache für sich. Ich würde nicht all zu viel hineinstecken. So weit richten
dass man es sicher benützen kann und ende aus.
Wir haben diese Boote immer mit einem Temoptaschentuch verglichen.
Kaufen , benützen und entsorgen.

Viele Grüße Uwe
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  #11  
Alt 01.01.2021, 15:06
carl88 carl88 ist offline
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Hi,
ich wünsche allen ein frohes Neues.
Ich versuche mal alle Hinweise kurz aufzugreifen. Das Paket bestehend aus Boot, Trailer, Motor mit Tank, Leinen, Fender, Ankerball, Anker etc. und Lowrance Echolot hatte ~1800€ gekostet. Es war ein spontankauf, da mir klar war, dass allein der AB es Wert war, welchen ich für 2000€ letztes Jahr verkauft habe. Das Boot erfüllt seinen Zweck (Angeln und gemütliche Ausfahrten mit der Familie).
Mir ist auch bewusst, dass es keine Yacht ist ;)

Der Schaum ist halt Feucht und wird es auch bleiben. Ich kann mich nur bemühen, möglichst viel Wasser rauszubekommen und die Möglichkeit nutzen die ganzen Zuläufe zu verschließen...

Kennt jemand alternative Spachtelmassen? Um die vielen Schraubenlöcher zu verschließen, würde ich auf ein günstigeres Produkt zurückgreifen wollen. Ich habe bereits an KFZ Stoßstangenspachtel für ABS Kunststoff gedacht. Sollte sich nicht auch eine Grundierung aus dem KFZ Bereich eignen?
Ich werde mal den Hinweisen vom Uwe / Altmotorenschrauber nachgehen.

Hinsichtlich der Flexibilität des Lacks würde ich mich stark wundern, wenn die Anforderungen für mein Terhi soweit von einer Bavaria Yacht auseinanderliegen würden.
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  #12  
Alt 01.01.2021, 15:59
ulf_l ulf_l ist offline
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Zitat:
Zitat von carl88 Beitrag anzeigen
Hinsichtlich der Flexibilität des Lacks würde ich mich stark wundern, wenn die Anforderungen für mein Terhi soweit von einer Bavaria Yacht auseinanderliegen würden.
Hallo

Bavaria baut ihre Yachten aus ABS ?

Gruß Ulf
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  #13  
Alt 01.01.2021, 16:12
Hesti Hesti ist offline
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Hier sind ein paar schöne Videos zur KFZ Stossstangenreparatur, Schmelzschweißen und Drahtgewebeverstärkung. Ob das bei Deinem ABS Boot auch geht - keine Ahnung.

https://www.steinel.de/de/tools/prod...et-005597.html
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  #14  
Alt 01.01.2021, 16:52
carl88 carl88 ist offline
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Zitat:
Zitat von ulf_l Beitrag anzeigen
Hallo

Bavaria baut ihre Yachten aus ABS ?

Gruß Ulf
In dem Vergleich ging es mir nur um die notwendige Flexibilität des Lackes bei beweglichem Untergrund.
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  #15  
Alt 01.01.2021, 17:06
ulf_l ulf_l ist offline
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Hallo

Ich denke schon, daß die Beschaffenheit von ABS gegenüber GFK, was die Weichheit der Oberfläche angeht, schon sehr weit auseinander liegen. Der zweite Punkt ist auch die Haftfähihkeit von Lack auf ABS und GFK. Da würde ich sagen liegen echt Welten dazwischen, bzw. sind mit Haftvermittlern ganz andere Klimmzüge bei ABS notwendig.

Gruß Ulf
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  #16  
Alt 02.01.2021, 08:46
Altmotorenschrauber Altmotorenschrauber ist offline
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Zitat:
Zitat von ulf_l Beitrag anzeigen
Hallo

Ich denke schon, daß die Beschaffenheit von ABS gegenüber GFK, was die Weichheit der Oberfläche angeht, schon sehr weit auseinander liegen. Der zweite Punkt ist auch die Haftfähihkeit von Lack auf ABS und GFK. Da würde ich sagen liegen echt Welten dazwischen, bzw. sind mit Haftvermittlern ganz andere Klimmzüge bei ABS notwendig.

Gruß Ulf


Hallo,
genau so sieht die Problematik aus.
Es ist auch nicht nur die Oberfläche weicher , sondern auch das Material
selber.
Schau mal bei der Tuningscene von Fahrzeugen hinein wenn z.B. eine
Stoßstange gecleant wird. Das bedeutet dass man Öffnungen wie von
Blinkern und dergleichen verschließt. Da ist es sehr gut beschrieben wie
man Löcher verschließen kann. Es ist aufwendig aber machbar. Auch von
einem Laien machbar.
Vom Finanziellen her bist du gut weg gekommen.
Diese Boote aus ABS werden einfach gebaut. Es wird natürlich eine Form
für die Rumpf und Deckschale hergestellt. Es wird dann eine erwärmte
ABS Platte / Folie über die Form gelegt und mit Vacum in oder auch über
die Form gesaugt. Nach dem erkalten was zügig geschieht wird das Teil
entnommen und verputzt. Man kann auf diese Weise in kurzer Zeit viele
Rümpfe preiswert herstellen. Hat halt Vor und Nachteile.
Terhi Boote sind bei Anglern beliebt. Sie sind leicht man kann sie gut
transportieren und billig.
Viel Spaß damit.

Viele Grüße Uwe
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  #17  
Alt 02.01.2021, 09:41
carl88 carl88 ist offline
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Ich habe mich an den Terhi Importeur gewandt und angefragt, welche Materialien für mein Vorhaben seitens des Herstellers geeignet sind. In der Preisliste konnte ich zudem auch einen Primer von Terhi finden.
Bei den KFZ Produkten bin ich eher vorsichtig, da es sich um eine andere Anwendung handelt (glätten / verfüllen). Für das Schraubenlöcher verfüllen, kann ich mir das gut vorstellen. Einen Riss die nötige Festigkeit zu geben eher nicht. Da ist das Kunststoffschweißen eine spannende Methode, aber für die einmalige Anwendung in der Anschaffung zu teuer.
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  #18  
Alt 02.01.2021, 11:22
Altmotorenschrauber Altmotorenschrauber ist offline
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Hallo,
bei einem Riss würde ich in die jeweiligen Enden ein Loch bohren.
Das dient dazu dass der Riss nicht weiter läuft. Dann kann man
den Riss auch mit einem Lötkolben verschmelzen / verschweissen.
Die Oberfläche dann entsprechend weiterbehandeln. Einen Riss nur
verspachteln bringt leider keine Festigkeit.

Viele Grüße Uwe
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  #19  
Alt 02.01.2021, 13:25
Hesti Hesti ist offline
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Nochmal zurück zum Vergleich GFK mit ABS:
GFK ist faserverstärkter Duroplast. Das kann reissen, brechen, aber das kriecht normalerweise nicht.
ABS ist Thermoplast. Ob die bei Terhi da Faserverstärkung drin haben oder nicht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall - das kann nicht nur reissen und brechen, das kann auch kriechen.
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  #20  
Alt 02.01.2021, 22:15
carl88 carl88 ist offline
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Zitat:
Zitat von Altmotorenschrauber Beitrag anzeigen
Hallo,
bei einem Riss würde ich in die jeweiligen Enden ein Loch bohren.
Das dient dazu dass der Riss nicht weiter läuft. Dann kann man
den Riss auch mit einem Lötkolben verschmelzen / verschweissen.
Die Oberfläche dann entsprechend weiterbehandeln. Einen Riss nur
verspachteln bringt leider keine Festigkeit.

Viele Grüße Uwe
Wo wir wieder beim Kunststoffschweißen sind, wie Hesti bereits vorgeschlagen hat. Spachtel wird wie du schon sagst keine Festigkeit erzeugen und bei Bewegung wahrscheinlich reißen.
Ein Vorteil von Heißluftschweißen würde auch sein, dass man bei aktuellen Außentemperaturen arbeiten könnte .

Der erste Link dazu, führte zu Geräten im mittleren dreistelligen Bereich. Habe nochmal ein wenig Google bemüht und man könnte auch mit vertretbaren Anschaffungskosten davon kommen.

Ich werde kommende Woche mal bei Terhi nachfragen, welche Verfahren herstellerseitig empfohlen werden.
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  #21  
Alt 02.01.2021, 22:33
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Libertad Libertad ist offline
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Verschweißen mit einem starken Lötkolben geht, darf aber nicht zu heiß werden, sonst verbrennt das ABS, und zu kalt hält dann nicht. Daher möglichst viel Masse = Wärmespeicherfähigkeit und Temperaturregelung. Den Riß V-förmig vorbereiten und mit ABS-Stäben auffüllen. Mit Heißluft würde ich nicht drangehen, da der Schaum das übelnehmen und seine Stabilisierungsaufgabe nicht mehr so recht wahrnehmen könnte. Von Polyesterspachtel kann ich nur abraten, es sollte schon der von Terhi oder ein artverwandter sein. Steinlechner bzw. Boat Solutions GmbH ist da schon die richtige Adresse.
__________________
Gruß
Ewald
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  #22  
Alt 03.01.2021, 08:08
ulf_l ulf_l ist offline
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Hallo

ABS kann man mit den richtigen Lösungsmitteln doch auch kalt verschweißen. Früher haben wir dazu Trichlorethylen genommen. Ich denke die Spachtelmassen von Terhi werden auf so etwas ähnlichem basieren.

Gruß Ulf
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  #23  
Alt 03.01.2021, 13:34
Altmotorenschrauber Altmotorenschrauber ist offline
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Hallo Ulf,
ich kenne auch noch Tri. Mir hat es keine Freude gemacht damit zu arbeiten.
Dass das Zeug echt nicht den Gesundheitswettbewerb gewinnt ist klar.
Man kann mit Tri die Ränder soweit anlösen dass sie wieder zusammen laufen.
Wir haben uns damals in kleinen verschließbaren Metalldosen Tri mit kleinen
Polistyrolstücken als Spachtelmasse / Klebemasse angemischt.
Ich habe damals in einem Prototypenbau gearbeitet.
Ich möchte das nicht mehr machen müssen.
Carl ( ich hoffe du heisst so ) besorge dir bei einem Autoverwerter ein Stück
einer Kunststoffstoßstange und probier es an dieser aus bis du Übung hast.

Viele Grüße Uwe
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  #24  
Alt 03.01.2021, 19:06
carl88 carl88 ist offline
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Heute ging es dann mal von der Theorie in die Praxis. Alle Schrauben und Anbauteile wurden im Inneren entfernt. Es ist eine ordentliche Menge an Schrauben zusammengekommen... Das Boot ist wirklich nicht so runtergekommen wie es ausschaut Es hat geregnet und hab die ganze Wiese unter den Füßen im Boot verteilt.
Im Heck werden die Stirnwände erneuert. Die Sitzfläche wird frisch gemacht und die 90° Kanten mit der Oberfräse abgerundet. Im Stauraum wo früher Starterbatterie und Benzintank gewesen sind, standen die letzten zwei Jahre die beiden 260AH Batterien für den Torqeedo auf Kanthölzern... Da kommt ein richtiger Boden (zum Rausnehmen im Winter) rein. Der Eigenbau Steuerstand wird aufgebessert.
Die ToDo Liste wächst...

Ich werde mich wahrscheinlich intensiver mit dem ABS Schweißen mit dem folgenden Gerät befassen:
https://www.steinel.de/de/tools/prod...-e-352202.html

Auch wenn ich als Ingenieur in einem Chemiekonzern arbeite, ist mir das Kaltschweißen eher suspekt.
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  #25  
Alt 27.01.2021, 19:46
carl88 carl88 ist offline
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Der Januar hat die ein oder andere freie Minute gehabt, sodass ich mit dem Abtragen der Farbe und finalen Demontage weitermachen konnte.

Zu den Grundsätzlichen Fragen wie ich vorgehen könnte, habe ich mich für den folgenden Weg entschieden:

- Die Risse und etlichen Löcher werden mittels ABS Schweißen verschlossen. Ein Heißluftfön mit Temperaturregelung von Steinel und die passenden ABS Stäbchen haben sich mittlerweile als machbar erwiesen.

- Zum Thema Farbe... Es gibt etliche Möglichkeiten und Pro's und Contra's für den einen oder anderen Weg. Letzten Endes habe ich mich für Brantho Korrux 3 in 1 entschieden. Ich liebe diese Farbe und die unkomplizierte Verarbeitung. Es lässt sich gut Spritzen und ist dauerelastisch. Die hier viel diskutierten "Kreideeffekte" sehe ich in meiner Anwendung nicht. Teile des Bootes habe ich damit bereits ausgebessert. Die Verträglichkeit mit dem ABS ist prima. Beim Abtragen der Farbe habe ich zudem die härteste Zeit mit genau diesen Stellen verbracht....

Nun zu den guten Nachrichten... Ich habe im Heck einen Ausschnitt für eine Revisionsklappe ausgeschnitten und den Schaum bis zur Außenhaut entfernt (Durchmesser nach unten hin ca. 5 cm). Und siehe da -> Alles trocken.

Lediglich in der Mitte hat es mal einen Kasten gegeben. In dem Bereich scheint sehr lokal Wasser in den Rumpf gekommen zu sein.

Außerdem hat Neuteile und Material bestellen einen ganz besonderen Reiz. Man hat das Gefühl etwas geschafft zu haben, wenn man dann aber wieder mühselig am Schleifen ist, merkt man, dass das alles nur noch mehr Arbeit bedeutet.

Für die Niedervolt Verbindung zwischen Batterie und Ladegerät habe ich eine Steckverbindung für Hella gewählt. Die erlaub Kabelanschlüsse von bis zu 8 mm² und macht einen soliden Eindruck.

Alle Schritte und Materialien sieht man in den Anhängen ;)
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