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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 04.01.2022, 09:30
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Standard Farbe entfernen - Alternative Sandstrahlen?

Hallo,

folgende Situation:

Da ich keine Lust mehr darauf habe am Anfang der Saison erst mal Roststellen zu beseitigen und nachzuarbeiten würde ich gerne meinem Boot, 8,5 m alter Stahlsegler, ein neues Lackkleid gönnen.

Am liebsten würde ich dafür 2k Produkte nehmen. Allerdings ist alles auf dem Boot in 1 K lackiert. Der alte Lack muss also runter. Sandstrahlen ist aber in den Niederlanden kaum noch in Werften möglich. Habe bei mehreren Werften rund um Amsterdam angefragt, macht keine mehr. Und do-it-yourself oder mobiles Strahlen ist offenbar auch nicht machbar. Es gibt zwar Firmen die das machen, dann muss man aber das Boot in deren Halle transportieren lassen. Zusammen mit dem Strahlen dürfte da schnell der Wert des Bootes überschritten sein.

Wie bekomme ich den Lack jetzt ab bzw. muss dieser überhaupt ab?

Denke mit Flex und/oder Excenterschleifer wird es eine üble Arbeit und ob dies überhaupt so einfach machbar ist, erscheint fraglich. Denke im Freien staubt man da ja den ganzen Hafen mit Schleifstaub ein.

Hat jemand gute Erfahrungen mit beizen? Oder Wasser-Höchstdruckstrahlen?

Der Decklack sieht übriges an 99 % des Bootes noch gut aus. Könnte man da eventuell doch mit 2 K Lack drüber gehen? Es dürfte sich um Super Gloss HS von International handeln der jetzt mind. 7 Jahre drauf ist.

Gruß
Chris
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  #2  
Alt 04.01.2022, 10:05
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Hallo, auch bei uns ist das Sandstrahlen ausser Mode gekommen!
Wir Arbeiten den gröbsten Lack mit Druckluft Nagelentroster ab,
gehen dann mit Beizen und Schleifmitteln dran, hat sich Bewährt!
Das kann gut auch auf größeren Flächen so Bearbeitet werden.
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Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu
beschaffen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #3  
Alt 04.01.2022, 10:06
ChrisHH ChrisHH ist offline
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Ich bin ja ein erklärter Verfechter des Beizens. Kein Staub, kein Lärm, einfach mit einer Plastikplane darunter aufzufangen. Einfach umweltgerecht zu entsorgen. Kann man überall und von Morgens bis Abends machen.

Für unser 8m Boot haben wir für das äusserst hartnäckige VC Tar rund eine Woche gebraucht, ich denke bei 1k Lack geht das schneller. 1m Abschnitt eingerollert, Folie drüber, 1 - 2h warten, dann mit dem Japanspachtel abstreifen. Wir haben nur 2 Abschnitte am Tag geschafft, wir mussten noch arbeiten.
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Physik gilt auch für Menschen die sie nicht verstehen.
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  #4  
Alt 04.01.2022, 10:32
Benutzerbild von Saint-Ex
Saint-Ex Saint-Ex ist offline
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Eine gute Alternative zum Sandstrahlen ist auch das sogenannte Trockeneisstrahlen. Da gibt es Firmen, die kommen mit der kompletten Ausrüstung mobil an jeden Einsatzort. Vorteil: am Ende bleibt nur der reine Abtrag vom Boot, das Strahlgut taut und löst sich in Luft auf...
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Lg, Saint-Ex

Überlegen macht überlegen
Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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  #5  
Alt 04.01.2022, 12:14
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Wassersandstrahlen wie auch Trockeneisstrahlen unterliegt bei uns den
selben Vorgaben zum Umweltschutz wie Sandstrahlen auch und schon
da müßen Windgeschützte Hallen oder Zeltbauten "Staubdicht" Umbaut
werden, ist es das nicht kommt eine Kontrolle wird es schnell sehr Teuer!
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(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #6  
Alt 04.01.2022, 12:16
Benutzerbild von wernerw
wernerw wernerw ist offline
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Es gibt einige Strahlverfahren inzwischen. Auch ich hab mich ausgiebig für das Thema interessiert und einiges gelesen, gesehen usw.

Trockeneisstrahlen - macht das gleiche wie Sand, aber ohne den Untergrund mit abzutragen. Es greift den Stahl nicht an, die Bordwand wird nicht dünner. Die abgeschliffene Farbe verteilt sich schön als Staub rundherum, das wird meist in Kabinen oder im Freien gemacht. Das Trockeneis verpufft aber, Strahlgut bleibt nicht über, nur der Lack.. Denke das dies in Werften auch nicht gern sehen. Schau mal hier: https://de.coulsoniceblast.com/blog/...y-ice-blasting Du brauchst ordentlich Druck also einen guten Kompressor.

Eisstrahlen - es geht auch mit Eiswürfeln. Holt m. E. mehr runter vom Stahl als Trockeneis (subjektiv gesehen)...aber ich hab Bedenken auf blankem Stahl mit Wasser zu strahlen...das müsste man sofort grundieren sonst rostet es sofort schon nach dem Strahlen. Find ich doof.

Nass- Sandstrahlen - staubt nicht so macht aber trotzdem massiv Dreck..du findest auch Youtube einige Videos, wird die Werft auch nicht wollen wenn dein Boot irgendwo mittedrin auf dem Platz steht. https://www.youtube.com/watch?v=-3IkhkwOtW4 Mick hat schon einige Kähne bis auf den Stahl runter gestrahlt...

Laser - ab 2000W mit einem Laserreiniger - stinkt(benötigt Absaugung) - es verteilt sich kein Staub. Hatte noch keine Gelegenheit es selbst zu testen aber schau mal hier https://www.youtube.com/watch?v=xBYJ1bL5Gp8
Die Frage wäre kann man das mieten, brauchst ein Sicherheitstraining bevor ich das Ding benutzen darf? Müsste man testen wie das durch die Schichten geht..... aber macht am wenigsten Dreck. Habs aber noch nie live gesehen. WAs ich aber gesehen ist das BilligChinaLaser unter 1000W totaler Müll sind.

Beim Trockeneis oder Wassereisstrahlen kann man zusätzlich Strahlgut mit in die Behälter füllen (Glasperlen, Sand, Nussschalen oder was man sonst so benutzt) dann wirds aber wieder kompliziert und da meckert wieder einer wegen Dreck.

Ich würd mal Strahlfirmen anrufen und fragen was die so anbieten können. Wenn die nix wissen wirds schwer.
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Gruß
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  #7  
Alt 04.01.2022, 12:18
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Die Frage wäre ob die Auflagen für Trockeneisstrahlen in den Niederlanden geringer sind als fürs Sandstrahlen. Auf die schnelle habe ich jedenfalls keinen Anbieter gefunden der das mobil macht. Außerdem bin ich mir nicht sicher ob man damit tatsächlich einen intakten Farbaufbau 100 % entfernt bekommt.

Beizen würde mich auch reizen. Wie geht man da genau vor? Und besteht nicht die Gefahr, dass es schief geht und man dann eine mehr oder weniger ätzende Schicht auf dem Boot hat die man nicht mehr runter schleifen kann?

Ansonsten hört sich das gut an. Würde mir eine ganze Woche frei nehmen, wenn man 8-10 Stunden am Tag arbeitet sollte so ein Unterwasserschiff ja schnell gemacht sein.

Gruß
Chris
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  #8  
Alt 04.01.2022, 12:27
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Beizen ist die einfachste aber meist auch Zeitaufwändigste Methode
Lacke zu Entfernen, muß eventuell auch mehrmals gemacht werden!
Das Gel Auftragen, Verstreichen, am besten noch mit Folie abdecken
dann Einwirken lassen Abschaben, eben eventuell in Schichten machen.
Beizen trocknen immer aus, eine ätzende Schicht die anhaftet gibt es nicht.
Es kann wenn eine zu schwache Beize verwendet wird zu einer Orangenhaut
kommen so das nur die oberste Lackfläche angelöst wird, dann eine stärkere
Beize nachstreichen oder eben alles in mehreren Schichten abtragen, Abschleifen.
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(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #9  
Alt 04.01.2022, 12:31
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Und einen intakten haltbaren Farbaufbau bekommt man mit Eisstrahlen ebenso
wenig runter wie Rost, das Eisstrahlen ist eher eine Reinigungsmethode und löst
nur lose und weniger fest anhaftende Partikel durch den verwendeten Druck ab.
Um einen intakten Farbaufbau 100% zu entfernt braucht es mehr Druck und Kraft.
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(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #10  
Alt 04.01.2022, 14:09
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FunkelfeuerHB FunkelfeuerHB ist offline
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Bei Werften wird meistens mit hochdruckwasserstrahlen gearbeitet.
Das geht mit bis zu 1500bar und pellt alles ab, ALLES bis aufs Metall.
Farblose werden entsprechend aufgefangen.
Danach gibt's einen kompletten Neuaufbau

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Die Hälfte meines Geldes geht drauf für Sportboot & Alkohol - den Rest verschwende ich
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  #11  
Alt 04.01.2022, 15:43
LuckyLuk LuckyLuk ist offline
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Ausschließlich um den (Lang-) Kiel meines Seglers vor Antritt meiner Langfahrt auf etwaige Durchrostungen zu untersuchen, hatte ich ihn in 2017 akribisch mit der Flex von den alten Beschichtungen befreit und danach ebenfalls akribisch (Intervalle, Luftfeuchtigkeit etc.) irgendwas zwischen sechs und acht Schichten Interprotect und final AF (VC Offshore EU) auf ihn aufgebracht.

Im Frühjahr 2019 kam das Schiff aus dem Wasser und beim Abkärchern flog mir die gerade zwei Jahre junge Beschichtung bis auf den blanken Stahl runter um die Ohren. Danach hatte ich dasselbe Programm wie oben wieder gefahren.

Im Oktober 2021 blieb nach dem Slippen des Bootes und dem Abkärchern des UW-Schiffs erneut kein einziger Quadratzentimeter der zweieinhalb Jahre zuvor aufgebrachten Beschichtung auf dem Kiel.

Vor kurzem habe ich den Kiel daher sandstrahlen lassen (mobile Strahlgerätschaften, Unternehmer kam auf die Werft, hier in Griechenland offenbar kein Problem). Derzeit bin ich damit beschäftigt, den Kiel mit Intershield 300 et.al. (der Tipp für das Zeug kam von einem freundlichen und hilfsbereiten Forumsmitglied) zu beschichten.

Auch wenn ich das Ergebnis naturgemäß noch nicht kenne, habe ich zwei Lehren aus dem Ganzen gezogen:

1. Entferne keine alte Beschichtung, solange sie noch ihren Dienst tut (never change a running system), denn so gut wie die alte, mutmaßlich von Fachleuten aufgebrachte wirst du die neue Beschichtung wahrscheinlich nicht hinkriegen. Im Zweifel lieber ausbessern als neu.

2. Alles andere außer Sandstrahlen ist Murks.

Viel Erfolg, Chris, bei der Entscheidungsfindung und Umsetzung.

Beste Grüße,
Lucky
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  #12  
Alt 04.01.2022, 16:18
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Wow - Lucky - da war wohl Unlucky

Hätte nie gedacht das sowas bei 2 K Produkten passieren kann.

Das ist dann natürlich der Supergau. Hast du raus bekommen wie sowas passieren kann???

Wenn dir alles wieder abfällt muss es ja am Primer gelegen haben oder ?

Meine Befürchtung ist auch, dass nur mit sandstrahlen die richtige Oberflächebeschaffenheit hergestellt werden kann.



Gruß
Chris
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  #13  
Alt 04.01.2022, 16:44
LuckyLuk LuckyLuk ist offline
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Chris,

am Primer hat es bestimmt nicht gelegen - ich habe bislang nur positive Erfahrungsberichte über Interprotect gelesen und gehört.

An die Vorgaben aus dem Datenblatt und die Grundregeln für das Aufbringen von Beschichtungen (Überstreichintervalle, Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.) hatte ich mich jeweils strikt gehalten.

Nach der Bearbeitung des Kiels mit der Flex hatten die Oberflächen eine ordentliche Rauigkeit und damit eine gute Haftungsgrundlage, und es war keinerlei Rost mehr zu sehen.

Aber die Betonung liegt sicherlich auf "zu sehen": Mit der Flex scheint man den - nicht sichtbaren (Rest-) - Rost eben nicht aus den "Poren" heraus zu kriegen. Diesen Hinweis von Fachleuten hatte ich zwar vorher immer wieder gelesen und gehört, aber gedacht, dass ich die Vorbereitung der Flächen schon sauber hinbekäme, wenn ich nur penibelst arbeiten würde. Das war ein Fehler.

Nach meiner Einschätzung ex post kann das - der Restrost in den "Poren" - die einzig denkbare Fehlerquelle gewesen sein.

Viele Grüße,
Lucky
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  #14  
Alt 04.01.2022, 17:22
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Ich hatte mich mal vor Jahren mit einem Spezialisten unterhalten, der meinte mit dem richtigen Zinkprimer könnte man auch direkt auf Flugrost streichen. Zwischen Sandstrahlen und streichen könne auch 1 Tag liegen.

Bist du den 100 % sicher das die Farbe noch gut war? Wenn die im Winter Frost abbekommen hat, vielleicht etwas älter war, dann könnte darin vielleicht die Ursache liegen.

Ein Gerät zum Höchstdruckwasserstrahlen habe ich übrigens zwischenzeitlich gefunden.

Auf einer Werft wo ich war, wird offenbar nur noch damit gearbeitet. Das war aber eine Werft für Berufsschiffahrt, der Chef dort war sehr nett und hat mir mitgeteilt, dass er mein Boot zwar strahlen könnte aber der Umbau des Kranes schon so aufwändig wäre so dass es ziemlich teuer würde.

Gruß
Chris
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  #15  
Alt 04.01.2022, 17:39
Neck Neck ist offline
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Zitat:
Zitat von Fillette Pénichette Beitrag anzeigen
Hallo, auch bei uns ist das Sandstrahlen ausser Mode gekommen!
Wir Arbeiten den gröbsten Lack mit Druckluft Nagelentroster ab,
gehen dann mit Beizen und Schleifmitteln dran, hat sich Bewährt!
Das kann gut auch auf größeren Flächen so Bearbeitet werden.
Hier muß ich dir mal Recht geben.
Druckluft und Nadelentroster,
Schutzbrille und Handschuh, Schutzbrille und Ohrenschützer.
Den Rest macht die Topfbürste.

Nach dem der alte Lack und eventuelle Rostbeulen entfernt ist, kannst du den neuen Anstrich neu aufbauen.

Diese Abeit kann man jetzt im Winter gut im Freien machen, also ohne Halle.
Alles, was in einem Arbeitstag geschaft ist, würde ich diese Fläche mit Leinölfirnis einreiben, um Anrosten zu verhindern.

Im Frühjahr bei guten Plusthemperaturen kann dann das Lackieren beginnen.
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  #16  
Alt 04.01.2022, 18:02
LuckyLuk LuckyLuk ist offline
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Die Grundierung (Interprotect) hatte ich in beiden Fällen kurz vor Arbeitsbeginn von SVB geliefert bekommen - unwahrscheinlich, dass sie mängelbehaftet war.

Zinkprimer, Eisenglimmer, Epoxid (direkt)... - Es gibt eine kaum überschaubare Bandbreite an Meinungen dazu, welche die beste/richtige Beschichtung für Stahl ist.

Das Zeug, das ich gerade aufbringe (Intershield 300) kann unter bestimmten Voraussetzungen laut Datenblatt ebenfalls auf flugrostige Oberflächen aufgebracht werden. Ich würde, wenn möglich, darauf verzichten (und habe das auch, indem ich im unmittelbaren zeitlichen Nachgang zur Beendigung des Strahlens die erste Schicht aufgespritzt habe).
Deswegen würde ich, das hatte ein User oben bereits ausgeführt, auch nach Möglichkeit nicht mit Wasser oder Eis strahlen. Anders sieht es wahrscheinlich in einem professionellen Werftbetrieb wie dem von dir genannten aus, wo durch technische Maßnahmen zeitlich unmittelbar nach dem (Wasser-/Eis-) Strahlen die Feuchtigkeit abgeführt und für ein lufttrockenes Umgebungsklima für die nachfolgende Erstbeschichtung gesorgt werden kann.

Viele Grüße,
Lucky
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  #17  
Alt 06.01.2022, 07:49
tadorna tadorna ist offline
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Ich habe das Deck meines Stahlbootes damals mit einer 3-Fach Tercoo Scheibe als Aufsatz für die Bohrmaschine bearbeitet um den Lack zu entfernen. Funktioniert recht gut und im gegensatz zu einer Topfbürste hat man nicht die Gefahr den Stahl glatt zu polieren.
__________________
Grüße, Till
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  #18  
Alt 06.01.2022, 09:09
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fliegerdidi fliegerdidi ist gerade online
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An meinen Mopedteilen hab ich zum Lackabtrag das erste Mal mit den Würth Ø 115mm Nylon-Schleifvliesscheiben gearbeitet...super Ergebnis...aber nicht grad billig.

https://www.svh24.de/wuerth-oe-115mm...SABEgJsGfD_BwE

https://www.google.com/search?source...h=610&dpr=1.25

Edit; unbedingt Schutzausrüstung tragen...Schutzbrille...Gesichtsschutz und Handschuhe
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  #19  
Alt 06.01.2022, 10:31
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MV-Zausel MV-Zausel ist offline
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Hallo!
Es ist richtig und sogar sinnvoll (gerade im Unterwasserbereich) die erste Schicht Grundierung aufzubringen, wenn sich eine ganz leichte Flugrostschicht nach dem Strahlen gebildet hat.

Eine Grundierung, egal welcher Art, taugt nichts, wenn sie keinen passend vorbereiteten Haftgrund hat. Nach dem "Sand"-Strahlen (es wird ja nicht immer Sand verwendet) ist die Oberfläche schön rauh und bietet eine möglichst große Oberfläche, was eine optimale Haftung bedeutet. Kommt nun noch eine leichte Oxidschicht auf das Eisen, vergrößert sich die Oberfläche nochmals. Und darin liegt der entscheidende Vorteil.

Ein guter Primer "schluckt" den Rost und verhindert weitere Ausdehnung. Haftet die erste Farbschicht bereits nicht optimal, dann ist es egal wie viele Schichten oder welches Produkt man hinterher draufschmiert, es wird nicht lange halten und abfallen.

@ Verbraucheranwalt:
Wenn dein Farbaufbau noch gut ist und wirklich gut haftet, dann muss nicht zwangsläufig alles an Farbe vom Boot runter.
Du kannst meist alte gut abgebundene 1K-Lacke auch mit 2K-Primern überarbeiten, ohne dass sich die alte Farbe anlösen würde.
Dazu nimmt man einen schnell reagierenden EP-Primer, den man leicht verdünnt sehr sparsam aufbringt.
Wichtig hierbei: die erste "Sperrschicht" muss wirklich dünn und sparsam drauf und sollte innerhalb von 10 Minuten Grifftrocken sein (kann man mit Härter und Verdünner einstellen).
Danach kann eine weitere Schicht EP-Primer drauf und man bekommt eine Basis für die weiteren 2K-Produkte.
Sollte doch irgendwo "Käse" im alten Lack entstanden sein: 1 Tag trocknen lassen und dann glatt verschleifen. Danach erneut mit dem mit dem Primer überdecken und prüfen, ob die Oberfläche erneut reagiert.

Solltest du 1K PUR statt herkömmlichen 1K-KH-Lacken auf deinem Boot haben, probiere das Überarbeiten mit 2k-EP-Primer erst an einer kleinen Stelle.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade PUR-Lacke auch gerne nach mehreren Jahren Standzeit empfindlich reagieren können.
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Beste Grüße!
der ZAUSEL alias Guido


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  #20  
Alt 06.01.2022, 10:36
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Wie sehen den generell die Lackiererfahrungen aus? Lucky hatte ja eher Pech. Hat da jemand bessere Erfahrungen?

Tercoo habe ich auch schon gehört. Aber wie lange hält da eine Scheibe? Eine dreifach Tercoo kostet ja bald 100 €. Wenn ich da 10 von brauche geht es ja schon ins Geld. Und wieviel qm schafft man da in der Stunde/Tag?

Die Nylonscheiben kenne ich auch, von denen habe ich hier ne ganze Menge rum liegen. Gibt es beim Chinesen (aliexpress) für einen schmalen Taler. Aber hat man da nicht auch am Ende eine ziemlich glatte Fläche?

Gruß
Chris

Edit: @Zausel: Überwasser ist der Lack hier drauf: https://www.international-yachtpaint...super-gloss-hs Nur wie bekomme ich raus was drin ist?
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  #21  
Alt 06.01.2022, 10:54
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MV-Zausel MV-Zausel ist offline
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Zitat:
Zitat von Verbraucheranwalt Beitrag anzeigen

Edit: @Zausel: Überwasser ist der Lack hier drauf: https://www.international-yachtpaint...super-gloss-hs Nur wie bekomme ich raus was drin ist?
Bei International enthalten die High Solid Super Gloss-Produkte m.W.n. keinen PUR Anteil.
__________________
Beste Grüße!
der ZAUSEL alias Guido


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  #22  
Alt 06.01.2022, 11:07
tadorna tadorna ist offline
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Zitat:
Zitat von Verbraucheranwalt Beitrag anzeigen
Tercoo habe ich auch schon gehört. Aber wie lange hält da eine Scheibe? Eine dreifach Tercoo kostet ja bald 100 €. Wenn ich da 10 von brauche geht es ja schon ins Geld. Und wieviel qm schafft man da in der Stunde/Tag?
Ich habe bei meinem Boot (knapp 12m lang) das gesamte Deck mit einer 3er Scheibe bearbeitet und sie zeigt noch keine ernsthaften Abnutzungserscheinungen. Ich denke mal für ein komplettes Unterwasserschiff solltest Du mit einer oder max 2 Stück auskommen. Man schafft mit den scheiben schon ganz gut was weg, gerade wenn man freie Fläche hat wie am Rumpf.
__________________
Grüße, Till
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  #23  
Alt 06.01.2022, 11:34
Hesti Hesti ist offline
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Zum Beitrag von Lucky - dass die Farbe bei Ihm 2 x nicht gehalten hat. Dass das an fehlender Rauhigkeit gelegen hat, ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Oberfläche verschmutzt war. Entweder Feuchtigkeit (z.B. morgens, wenn die Luft wärmer ist als die Oberfläche) oder Öl oder Staub. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde gespritzt. Da muss die Luft sehr gut ölfrei (und wasserfrei) sein. An irgendetwas muss es gelegen haben.

Es kann Sinn machen, zumindestens die erste / ersten Schichten zu pinseln oder zu rollen. Dabei wird die Farbe noch etwas einmassiert.
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  #24  
Alt 06.01.2022, 14:12
LuckyLuk LuckyLuk ist offline
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Zitat:
Zitat von Hesti Beitrag anzeigen
Zum Beitrag von Lucky - dass die Farbe bei Ihm 2 x nicht gehalten hat. Dass das an fehlender Rauhigkeit gelegen hat, ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Oberfläche verschmutzt war. Entweder Feuchtigkeit (z.B. morgens, wenn die Luft wärmer ist als die Oberfläche) oder Öl oder Staub. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde gespritzt. Da muss die Luft sehr gut ölfrei (und wasserfrei) sein. An irgendetwas muss es gelegen haben.

Es kann Sinn machen, zumindestens die erste / ersten Schichten zu pinseln oder zu rollen. Dabei wird die Farbe noch etwas einmassiert.
Hesti,

nein, nein, nix Verschmutzung und oder Feuchtigkeit (ich hatte ja darauf hingewiesen, dass ich - mit der Flex - penibelst vorgearbeitet und ua. auf die richtige Luftfeuchtigkeit geachtet hatte) - es muss der Restrost in den Poren gewesen sein.

Aber was anderes: Du hattest oben darauf hingewiesen, dass eine leichte Schicht Flugrost durchaus vorteilhaft sein kann, weil sich dadurch die (Haftungs-) Oberfläche vergrößert.
Interessanter Gedanke, dessen Richtigkeit ich mangels eigener Erkenntnisse auch gar nicht in Abrede stellen will. Allerdings drängt sich mir dabei folgender Gedanke auf: Der Flugrost haftet doch seinerseits nur sehr mäßig auf dem Stahl, wenig besser als Staub. Wie kann er vor diesem Hintergrund die Oberfläche für die Haftung vergrößern, und - um den, klar, hinkenden, Vergleich mit dem Staub zu bemühen - haftet die Grundierung damit nicht in nicht unerheblichem Umfang auf dem Flugrost, der, gleich dem Staub, eher eine mangelnde Haftungstendenz zum Stahl hat?

Viele Grüße,
Lucky
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  #25  
Alt 06.01.2022, 14:32
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Feuchtigkeit und eventuell Öl in der Druckluft dürfte gemeint gewesen sein.
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