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  #1  
Alt 06.11.2020, 08:18
baksana baksana ist offline
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Standard Segelyacht Stahl - wäre der Aufbau auch von außen dämmbar??

Hallo,

ich habe eine Taranga aus dem 11 jährigen Schönheitsschlaf erweckt und muss neu gedämmt werden.
Als ich sie zum ersten Mal betrat, war der Anblick schön, der Geruch aber nicht. Die Fenster sind aus einschichtigen Plexiglas und "schwitzen" sozusagen das Tauwasser direkt in die Wand hinter die Verkleidung rein.
Meine Frage ist, wäre es auch möglich den oberen Aufbau von außen zu dämmen? Bei Gebäuden ist es ja der Fall, dass es so viel weniger Tauwasserschäden gibt.
Oder wer kann mir sagen, wie es am sinnvollsten ist, ein Stahlboot zu dämmen?

Danke erstmal
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  #2  
Alt 06.11.2020, 09:18
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schimi schimi ist offline
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Zitat:
Zitat von baksana Beitrag anzeigen

Die Fenster sind aus einschichtigen Plexiglas und "schwitzen" sozusagen das Tauwasser direkt in die Wand hinter die Verkleidung rein.
Das schwitzen liegt daran, das der Rahmen des Fensters eine Kältebrücke bildet. Wenn du das weg haben möchtest, brauchst du thermisch entkoppelte Fensterrahmen mit Doppelglas. Das kostet natürlich.

Ich habe noch kein Boot gesehen, das von Außen gedämmt wurde. E würde wahrscheinlich was bringen, wenn man ein Teakdeck auf das komplette Boot macht, ist aber auch nicht gerade günstig.
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  #3  
Alt 06.11.2020, 09:33
Günter Günter ist offline
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Isolation würde nur was bringen, wenn das Boot innen so warm gehalten wird, dass der sich bildende Tau an den Scheiben gleich wieder abtrocknen kann, bevor das Schwitzwasser abläuft.
__________________
---------------------------
Gruß

Günter
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  #4  
Alt 06.11.2020, 10:22
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hein mk hein mk ist gerade online
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Moin
Mann kann gerade bei der Dämmung Gebäude und Stahlboote nicht vergleichen.
Bei Gebäuden ist es üblich und technisch auch am sinnvollsten von innen nach aussen mit einem abnehmenden Diffusionswiderstand,bis hin zu hinterlüfteten Fassaden,zu arbeiten.Das ginge unter Umständen noch für ein Hausboot zu machen(macht man auch)für ein Segelboot(seegehend)ist das unmöglich.
Hier bringt nur das Dämmen von innen mit geeigneten Dämmstoffen und darauzf absolut dichten Dampfsperren Erfolg,Fenster und Rahmen sind ein Sonderthema und man muss überlegen vlt eher was für einen gezielten Schwitzwasserablauf zu tun als Rahmen und Scheiben optimal auszulegen.Will man Fensterflächen(incl.Rahmen)von innen so warm halten wie die Wandverkleidungen bedingt das einen unpraktischen Aufwand.
Der sogenannte Vollwärmeschutz bei älteren Gebäuden ist was das Wohnklima und spätere Bauschäden angeht auch nicht unumstritten,auf mein altes Ziegelgemäuer von 1932 kommt das Zeugs jedenfalls nicht draufgebackt,da sorge ich lieber da für die Luftschicht zwischen den Mauerschalen zur Ruhe zu bringen,z.B.durch einblasen von Tonperlen.
gruss hein
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  #5  
Alt 06.11.2020, 10:38
zooom zooom ist offline
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Da ich selbst lange an einer Taranga gearbeitet habe, von mir ein Hinweis, der nix mit Deiner ursprünglichen Fragestellung zu tun hat:
Die Taranga hat ursprünglich keinen Bilgensumpf. Wenn also Wasser eindringt, kann es mit einer Bilgenpumpe nur unzulänglich entfernt werden, es bleibt immer reichlich Wasser im flachen Bodenbereich (mit den zu erwartenden Folgen).
Wenn Du das Teil an Land hast, rüste so was nach, ich kann Dir ggf. per PN oder Mail weiterhelfen.
Meine war zwischen den Spanten von der Wasserlinie bi zum Schandeck mit Polystyrolplatten gedämmt, wurde aber auch in Südfrankreich gesegelt.
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  #6  
Alt 07.11.2020, 08:17
baksana baksana ist offline
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Danke für die Antworten. Ich würde das dann eventuell so lösen, dass ich die Fensterausschnitte etwas vergrößer und Holzrahmen mir einer Tauwasserablaufrinne versehen einsetze. Es sollte doch keine Bedenken geben, wenn man die Ausschnitte dafür vergrößert. Die Spanten bleiben ja.

Vor Arbeit scheue ich mich nicht wirklich. Aber die muss Sinn machen und praktisch günstig selbst zu machen sein. Werkzeug habe ich fast alles und was ich nicht habe oder kann, lerne ich gerne dazu.

Holz zum auflegen hätte ich. Leider ist es sibirische Lärche und viel zu dick. Desweiteren sollen ja solche Deckholzverkeidungen schwierig sein. Wenn da mal irgendwo Wasser reinkommt, dann ist das Ding futsch.

@zoom: Ja, würde mich interessieren, wie das zu lösen wäre. Habe sowieso noch ein paar Fragen, da ich die Taranga sozusagen ohne "Anleitung" bekommen habe und mich so langsam reinwurschtel.

Bis jetzt habe ich:
+ Unterboden abgeschliffen und mit Brantho Korrux und Anti Fouling bestrichen
+ Motor läuft (Golf 50 PS) alle Filter ausgewechselt Ölwechsel gemacht verbraucht trotzdem viel zu viel Diesel
+ Lichtmaschine ist kaputt muss ersetzt werden
+ Seewasserkühlkreislauf repariert und in Gang gesetzt (Kolben muss noch gelötet werden)
+ Toilette in Betrieb genommen (wenn die Hebel nicht wieder geschlossen werden, läuft die lkangsam über)
+ Abfluß Küche und Außendeck funktionieren auch
+ Fenster von außen oben etwas mit Band abgedichtet, damit es bei Regen nicht reinläuft

Weitere Schritte:
+ Lichtmaschine auswechseln
+ Bilgenpumpe anschließen (wenn es die, die ich gefunden habe, ist)
+ weiter die innere Holzverkleidung abnehmen
+ Elektropaneel in Augenschein nehmen und die "innere Elektrik" prüfen
+ Reflex Ofen (schon inspiziert) mirt einem externen Tank zum laufen bringen (eventuell Aufstellort ändern)
+ Versorgerbatterie mit einem oder zwei Solarpanellen additiv anbringen und verbinden
etc....
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  #7  
Alt 07.11.2020, 08:35
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Aussen dämmen bringt auch bei Gebäuden nur Erfolg, wenn man weiss, was man tut. Wenn man nicht aufpasst hat man schnell den Taupunkt innerhalb der neuen oder alten Wandebene. Dann wird's feucht und gammelt.
In alten Gebäude war es mit Absicht immer so, dass Fenster einen höheren Wärmedurchgangskoeffizienten hatten als die Wände und Decken und Böden (=bessere WärmeLEITUNG= kälter). Dadurch ist Luftfeuchtigkeit eben an den Scheiben kondensiert und nicht am Mauerwerk (Schimmelige Ecken).
Das ist auch heute noch so, aber durch z.B. gesteuerte Lüftungsanlagen wird auch die Luftfeuchtigkeit in einem Bereich gehalten, wo eben nichts mehr an den heute auch "wärmeren" Fenstern auskondensiert.

Aufs Boot: freu dich doch, dass Augenscheinlich die Feuchte zuerst an den Fenstern beschlägt. Dann tut sie es erst später an Wänden hinter der Verkleidung.
Je mehr du die Wände dämmst, eg ob innen oder aussen, desto wärmer wird die Wand und desto eher kondensiert es an kalten Bauteilen /Fenstern.

So.
Also Wasser raus (kondesnwassr an den Fenstern aufnehmen oder kontrolliert abführen, wurde oben schon gesagt).

Immer Heizen, damit die Fenster trocknen ist schwierig, weil die Feuchte dann in der Luft gelöst ist und IRGENDWANN kühlt es drinnen ab und dann kondensiert es direkt wieder.
Wenn du aufheizt musst du danach kräftig Stoßlüften, damit die Wasser gesättigte Luft raus und weniger feuchte Luft nachströmen kann...
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  #8  
Alt 07.11.2020, 09:30
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Hallo, alle Isolierungen helfen nichts wenn man nicht zuvor das entstehende
Kondenswasser aus dem Schiff raus bekommt, erst recht bei Stahlschiffen!
Dann Stahlschiffe aussen zu Dämmen bringt ebenso wenig etwas den die
Feuchtigkeit die Innen entsteht muß raus, durch Stahl durch geht das nicht!
Da helfen auch keine vergrößerten Fensterflächen oder Ablaufrinnen dazu!
Stahlschiff sollten von Innen her immer richtig Gedämmt werden, am besten
funktionieren dazu Isolationsstoff die flächig direkt auf dem Stahl anliegen.
Fenster dazu sind ein extra Thema zu dem man sich bei Fensterbauern die
Informationen holen kann, wir bevorzugen Fensterbauer für Schiffe und Boote
die lange Jahre Erfahrungen zu dem Thema haben, wissen worauf es ankommt.
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