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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Themen-Optionen |
#101
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Aber die Frauen nach dem Einkaufen in Schönweide haben wir natürlich Gruß, Bernd
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#102
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Gibt sogar verschiedene....
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Gruß Bergi : Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf Erstes BF-Binnen-Sommertreffen 2024 hier anmelden https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=329810 |
#103
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Hallo Ronald,
dann war das Boot mit der Puff-Beleuchtung vielleicht der Bringdienst Aber im Ernst. Berliner Kindl möchte ich noch nicht einmal in 1/3 Flaschen. Sorry, aber das ist nichts für Hannoveraner. Dazu sind wir zu sehr Weichei Gruß, Bernd |
#104
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Ja, da hast Du es wohl besser als wir
Laß es Dir schmecken Gruß, Bernd |
#105
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Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen es in Berlin praktisch nur 0,33er gab... Sogar Brause und Tafelwasser gab's in der kleinen dicken.
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#106
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Fortsetzung
Wir legen ab und fahren weiter Spree aufwärts nach Köpenick. Sightseeing findet vom Wasser aus statt. Wir wollen ja nicht mehr trödeln. Also geht es gleich weiter zum Müggelsee. Als wir diesen erreichen, machen wir "Speed". Ich habe extra vorher noch mal auf die Karte geschaut, weil ich mir nicht mehr ganz sicher war. Aber ich habe mich nicht geirrt. Vmax im Fahrwasser ist 25 km/h. 25 Km/h erreichen wir natürlich im Leben nicht, aber wir wollen nicht auffällig werden, weil wir seit Kurzem ein Polizeiboot im Schlepptau haben. Die haben allerdings etwas anderes vor. Außerhalb des Fahrwassers liegen trotz des schlechten Wetters einige Boote vor Anker. Das ist verboten und die Waschpo nimmt eine "Floß-Gartenhütte" als erstes auf´s Korn. Aber ist das nun wirklich verboten ? In meiner Karte steht folgender Text: Fahrzeuge mit in Betrieb gesetztem Verbrennungsmotor dürfen die Fahrrinne nicht verlassen. Seltsame Formulierung. Was, wenn ich nun mit richtig Anlauf gegen den Wind aus der Fahrrinne fahre, bei Überquerung des Tonnenstrichs den Motor aus mache, zur Ankerwinde sprinte und wenn das Schiff keine Fahrt mehr macht, den Anker ausrauschen lasse. Für den Rückweg lasse ich mich vom Wind zurückschieben. Naja, vielleicht später mal.
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#107
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Jetzt fahren wir erstmal an Neu-Venedig vorbei in Richtung Dämeritzsee.
Ist schon eine schöne Gegend hier. Gepflegte Grundstücke, tolle Häuser d´rauf, Bootshäuser davor.......schon schick hier. Im Dämeritzsee geht es nur rein und auch gleich wieder raus zum Seddinsee. Einmal lang durch und an Schmöckwitz vorbei weiter in den Langen See. Diese Tour ist landschaftlich sehr schön, aber eher unspektakulär. An der Regatta-Strecke vorbei, die einfach kein Ende nehmen will, durch die Geschwindigkeitsbegrenzung sogar etwas langweilig. Aber wurscht. Richtung Köpenick kommt an Bb irgendwann die Einfahrt in den Teltow-Kanal. Wären wir fast dran vorbei gefahren. Aber hier müssen wir lang, weil wir unter der Brücke bei Köpenick / Schloßinsel nicht schadlos unter durch kommen. Auch hier wieder Geschwindigkeitsbegrenzung. Eigentlich, laut Karte, 8 Km/h. Aber ein Schild unter vielen anderen zeigt 6 Km/h. Ich entscheide, das dies nicht für Kleinfahrzeuge gilt und gebe dem Steuermann die Anweisung, mit 9 Km/h zu fahren. Das ist ja irgendwie die Mitte. Durch das eingeengte, betonnte Fahrwasser müssen wir nur aufpassen, wenn uns was entgegen kommt. Aber das sieht man ja früh genug. Obwohl dieses Teilstück nur ca. 10 Km lang ist, dauert es gefühlt 2 Stunden, bis endlich der Abzweig in den Britzer Zweigkanal kommt. Hier steigt die Laune, weil wir wissen, das die Spree nicht mehr weit ist. Fröhlich "britzen" wir ihr entgegen. Ein Blick auf die Uhr gibt weiteren Anlaß zur Freude. Ich habe die Strecke vom Zeitbedarf ganz gut berechnet und so liegen wir trotz der Einkaufs-Vertrödelung sehr gut im Zeitplan. Wir wollen gegen 18.30 Uhr vor der Schleuse Mühlendamm stehen, um frühestmöglich in die Funksperrzone einzufahren. Diesmal wollen wir unbedingt einen Platz am Schiffbauerdamm !
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#108
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Wir haben sogar noch genug Zeit, einen Blick in die Rummelsburger Bucht zu werfen. Das wollte ich unbedingt, weil ich gehört habe, das am Ende der Bucht ein paar seltsame Gestalten aus noch seltsameren schwimmenden Gegenständen Biberburg ähnliche Behausungen zusammen geschustert haben.
Mein letzter Besuch hier, mag jetzt 3, vielleicht sogar 4 Jahre her sein. Ich kann mich nicht erinnern, da so etwas gesehen zu haben. Also auf, auf. Schon bei der Anfahrt stellen wir fest, das unsere gestrigen Ankernachbarn immer noch an ihrem Platz liegen. Hmmm. Schon seltsam. Dann die Einfahrt in die Bucht, an den kleinen Inseln vorbei. Auch hier liegen überall Boote rum, die den Eindruck machen, sie liegen hier schon etwas länger. So langsam verstehe ich auch, warum meine gestrige Nachtfahrt eher anspannend als romantisch war. Bei dem Wald von Ankerlichtern ist es wohl kein Wunder, das man die Orientierung verliert. Aber der Hammer kommt ja erst noch. Bei der Anfahrt auf die Spundwand, also nicht auf die Wand, sondern natürlich die Durchfahrt, staune ich schon etwas. Ganz schön was los hier. Aber je näher wir kommen ...................................... Mein Gott ! Was habt ihr denn mit dieser Bucht gemacht ?? Was ist hier los ?????? Wir fahren Slalom durch Inseln aus Holz und Metall, zusammen getüdelt zu schwimmenden Kernschrotthaufen. Das ist wirklich unglaublich. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jetzt bin ich ganz froh, das wir hier gestern Nacht nicht mehr rein gefahren sind. Sonst wären wir vielleicht jetzt auch ein Teil von diesem Treibgut. Meine Güte, da komm ich gar nicht über hinweg. Aber jetzt müssen wir weiter, wir haben ja heute noch ein Ziel. Und dafür müssen wir erst mal zur Mühlendamm-Schleuse.
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#109
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Schöner Bericht, aber was sollen deine abwertenden Kommentare über die Boote in der Rummelsburger Bucht?
Das ist eben Berlin hier und nicht Neustadt am Rübenberge.... Beim nächsten Mal einfach nicht zum gucken reinfahren, wenn dich die Zustände so erschüttern. Weiter einen schönen Urlaub! |
#110
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auja - jetzt gleitet der tröt in eine Rummelsburg-Diskussion ab.
Ich hol schonmal die Tüte Chips ...
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Mahlzeit, Markus ------------------------------- scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Skipper was verkehrt
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#111
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Bitte nicht. Ich wollte nur kund tun, dass ich Kommentare wie "Kernschrott" usw überflüssig finde. Muss auch nicht jeder geil finden, diese Art zu leben. Gehört aber zu Berlin eben dazu.
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Klaus, der in der Rummelsburger Bucht nur keinen Urlaub verbringen würde
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#113
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Wenn ich jetzt nochmal d´rüberlese, klingt es wirklich sehr abwertend. Sorry. Aber diese Eindrücke zu beschreiben, ist auch wirklich nicht ganz einfach (Schon gar nicht, wenn man aus Neustadt am Rübenberge kommt) Es geht von Entsetzen, über Erstaunen zur Verwunderung und was weiß ich noch alles. Eins ist aber klar, sehenswert ist das auf jeden Fall. Egal, was man davon halten mag. Frieden ? Gruß aus Neustadt am Rübenberge |
#114
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Angst vor den Bewohnern hatte ich nicht. Nur um mein schönes Schiff. Gruß, Bernd |
#115
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Wir hatten nie Streit! [emoji8]
Ich lese euren Bericht sehr gerne, ihr habt die richtige Mischung aus gemütlichem Boot fahren und etwas Abenteuer! Ich bin zum Beispiel noch nie nachts durch Berlin gefahren und beneide euch auch nicht um diese Erfahrung...aber habt ihr ja super gemacht! Und die Kollegen in der Rummelsburger Bucht tun wirklich niemandem weh. Die wohnen da einfach auf ihren Booten und gehören zum Bild einer liberalen und weltoffenen Stadt. Ich hab ja ein Herz für solche Lebensformen, weiß aber auch, dass "so etwas" nicht jedem gefällt. Muss es ja aber auch gar nicht. Kommt gut nach Hause und danke dir für den Bericht!
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#116
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Auch wegen dieser .... ääh .... "Sehenswürdigkeiten" fahre ich ja so gerne in eurem Revier. Hier wird es wirklich nicht langweilig, da ist von allem was dabei. Deshalb komme ich immer wieder hier her. Ihr habt die Entstehung von "Waterworld" wahrscheinlich von Anfang an beobachten können. Als ich vor ein paar Jahren das letzte mal in der Bucht war, gab es das noch nicht. Deshalb war ich schon etwas erschrocken Danke für das Kompliment. Gruß, Bernd |
#117
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Ich finde, diesen Kahn mit Puffbeleuchtung und nackten Morgen-Mädels sollte man mal aufklären ...
Das ruft doch geradezu nach einem Jour-Fixe ... Irgendwie scheint die Sache aber ein gutes Ende genommen zu haben, Ihr seid mir jedenfalls am letzten Sonntag in Potsdam vor der Alten Fahrt entgegengekommen Hatten nur keine Zeit für lange Manöver, wir hatten HUNGER und wollten PIZZA .... Marküs, zur Zeit Bootloos ...
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#118
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Das ist wirklich schade . Da hab ich wohl nicht aufgepaßt. Sorry Zu dem Kahn mit der Puffbeleuchtung kommt noch was, wart´s ab. Lieben Gruß Bernd
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#119
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Aber jetzt müssen wir weiter, wir haben ja heute noch ein Ziel.
Und dafür müssen wir erst mal zur Mühlendamm-Schleuse. Fortsetzung Vorher machen wir noch den Brücken-Test. Auf der Hintour sind wir von Charlottenburg bis Osthafen oben ohne gefahren. Aber ich habe bei den Durchfahrten etwas genauer hingeschaut und denke, es geht auch mit Verdeck. Nicht, das ich zu faul wäre, abzubauen. Aber das Wetter ist nicht so toll, es könnte jederzeit wieder regnen. Bei diesem Schiff haben wir keinen unteren Steuerstand, können also nur von oben fahren. Wenn es also regnet, haben wir nur unsere Käppis Am Heizkraftwerk vor der Schleuse kommen noch ein paar fiese Brücken. Wir haben genug Zeit zum testen und dann, falls es nicht paßt, doch noch vertikal zu kürzen. Mit etwas mulmigen Gefühl tasten wir uns vorsichtig ran. Der leicht böige Wind und etwas kabbeliges Wasser machen es nicht unbedingt einfacher, die Brücken fast ohne Fahrt mittig anzusteuern. Aber wem erzähl ich das. Es funktioniert tatsächlich. Wir flutschen durch. Laut Navigator, der die Peilung übernimmt, ist der Restabstand sogar unbedenklich. Das ist sehr erfreulich und so sind wir nun also um 18.00 Uhr beim Warteanleger bei der Schleuse Mühlendamm. Dort liegen bereits zwei Sportboote vor der Ampel. Ich wollte, falls zu früh, in den historischen Hafen fahren und dort die Zeit bis ca. 19.00 Uhr abdümpeln oder irgendwo leicht antüdeln. Ich habe mal irgendwo gelesen, das es nicht gern gesehen wird, wenn man am Warteanleger die Sperrzeit abwartet. Ich fahre also in das Hafenbecken und beobachte erst einmal. Die beiden Schiffe am Anleger haben keine Funkantennen. Die Mannschaften der beiden haben sich gemütlich eingerichtet. Scheinbar liegen die hier nicht erst seit 10 Minuten. Als die Schleusenampel auf grün geht, regt sich dort gar nichts. Die warten also auch die Sperrzeit ab. Von der Schleuse kommt auch keine Lautsprecher-Durchsage oder ähnliches. Falls nun also noch mehr Boote kommen, die sich nach und nach dahinter legen, werden wir zwangsläufig, weil wir uns vorschriftsmäßig verhalten haben, die Letzten und damit die Deppen sein. Da wir aber unbedingt an den Schiffbauerdamm wollen und natürlich keine Deppen sein möchten, legen wir uns dahinter gleich dahinter, scheint ja wohl geduldet zu werden. So sitzen wir also auch gemütlich bei Kaffee und Keksen als vor uns plötzlich Hektik ausbricht. Die Ampel zeigt grün und vor uns wird eilig abgelegt. Ich schaue auf die Uhr: 18.42. Zu früh ! Egal. An die Arbeit. Maschine ein, Leinen los und schnell hinterher. Wir geben ordentlich Gas um den Anschluß nicht zu verlieren und tatsächlich bimmelt der Schleusenwärter schon, als wir noch nicht einmal vollständig in der Kammer waren. Der scheint es eilig zu haben, obwohl eigentlich wenig Betrieb ist und beide Kammern zur Verfügung stehen. Oder er will uns einfach nur ärgern ! Jetzt aber fix. Vollbremsung, mit der Stb-Seite an die Wand (da hängen ja schon die Feder, müssen nur in der Höhe korrigiert werden) und Leinen über. Da sinken wir auch schon. Bei dieser Überraschungs-Attacke haben wir versäumt, die Wäsche einzuholen. Während der Wartezeit haben wir unsere Bb-Reling zur Wäscheleine gemacht und Handtücher zum trocknen ausgehängt. Mit diesem ganzen Gelumpe an der Seite sind wir nun in die Schleuse ein- und wieder heraus gefahren. Eijeijei. Nur gut, das Klaus (Fronmobil) das nicht gesehen hat. 96-Flagge am Heck und Handtücher und Socken als Fender Da hätte ich wohl auf ewig verschissen. Das es eigentlich noch viel, viel schlimmer war, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.
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#120
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Aber nun erreichen wir erst mal den Schiffbauerdamm und haben Platz zum anlegen.
Wir gehen hinter einem schicken Schiffchen an die Wand. Der Skipper bittet uns etwas Platz zu lassen, die bereiten da irgend einen Event vor. Okay, tun wir ihm den Gefallen. Nachdem wir gut vertäut und sicher liegen, führe ich ein kurzes Gespräch mit dem Skipper des Event-Bootes. Der ist eigentlich ganz nett, aber ich finde es schon ein wenig befremdlich, daß er der Meinung ist, er kann die Hälfte des Sportboot-Anlegers für sich allein beanspruchen, indem er überall Tische und Musikanlage für einen Sektempfang seiner Partygäste aufbaut. Ich bin nur Tourist hier und deshalb möchte ich mit dem Skipper, der offensichtlich Berliner ist, nicht diskutieren. Aber ich stelle mal die Frage an Euch, ob jemand weiß, ob die "Screen Queen", so hieß das schicke Schiffchen, zur "Bunten Flotte" gehört. Falls ja, wäre das ein Thema für einen anderen Trööt hier im Forum, denn es geht noch weiter, mit der "Screen Queen". Für uns ist aber erst mal Landgang angesagt. Wir wollen zum Essen ins Boulevard Friedrichstraße. Vor Jahren war ich hier schon mal und fand das ganz gut. Und so kommt es dann auch. Gutes Essen und sehr nettes Personal mit viel Sinn für Humor. Wir sitzen draußen und verbringen einen schönen Abend.
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#121
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Als wir zu unserem Landgang aufgebrochen sind, hat das "Event-Boot" gerade seine Passagiere in Empfang genommen und hat scheinbar kurz danach abgelegt.
Jedenfalls liegt jetzt, als wir zurückkommen, ein anderes Boot in dieser riesengroßen Lücke, die der "Event-Boot-Skipper" für sich in Anspruch genommen hat. Wenig später wird sich herausstellen, das dies Boot als Platzhalter fungiert. Wir sitzen vollgefressen auf dem Oberdeck und nehmen noch das ein oder andere Schlückchen alkoholischer Getränke zu uns, als das "Event-Boot" wieder auftaucht. Der Platzhalter räumt das Feld, das "Event-Boot" legt wieder an. An Bord wird noch etwas gefeiert. Nach und nach gehen die Gäste aber von Bord, einige wenige bleiben zurück und es wird etwas leiser auf dem Schiff. Auch bei uns ist es still geworden. Die Crew ist müde und einer nach dem anderen verkriecht sich in die Koje. Ich bleibe allein zurück, sitze auf dem Achterdeck und denke über den Tag nach. Mittlerweile ist es fast Mitternacht. Eine Motoryacht taucht auf. Auffällig beleuchtet, mit einem knallblauen Leuchtstreifen am gesamten Dach des Salons entlang. Der ist so hell, das man die Positionslampen nicht mehr erkennen kann. Das Schiff hat 4 Mann Besatzung und kommt näher. Der Skipper würde auch gern noch an den Anleger und fragt, ob wir unser Schiff etwas zurück ziehen könnten. Würde ich gern machen, antworte ich ihm, aber leider schläft meine Crew schon. Wenn aber einer von seinen Leuten zu mir übersteigen würde, dann kriegen wir das schon hin. Macht aber nur Sinn, wenn das "Event-Boot" gleichzeitig nach vorn verholen würde. Dann hätten wir eine Lücke, die groß genug wäre. Gesagt und gefragt. Aber der "Event-Boot-Skipper" hat keinen Bock auf solche Aktionen. Ist absolut nicht gesprächsbereit. Der "Blue-Boat-Skipper" hat keine Lust mehr auf Diskussionen, sagt "Leck mich doch am ...." und teilt seiner Manschaft mit: "Dann eben da, wo es verboten ist". Das tut er auch. Nach einer 180° Wende steuert er auf den Bereich außerhalb der Beschilderung zu und dreht sein Schiff an die Wand. Ich nehme meine dicke Handlampe und gehe von Bord zu der Stelle, wo er anlegen möchte, um ein bischen zu leuchten, damit er mehr sieht. Er fährt sauber seitwärts an die Wand, seine Jungs stehen einer am Bug, einer am Heck und einer mittschiffs. Sieht gut aus. Aber leider geht´s jetzt nicht weiter. Am Heck fehlt der Fender. Ich mache darauf aufmerksam. Es dauert eine Weile, bis ein Fender gefunden wird. Der Mitschifs-Mann schleppt ihn an. "Nun mußt du ihn aber auch da hinhängen" sag ich. "Wie jetzt ? Wo jetzt ?" kommt die Antwort. Erst denke ich ja, die wollen mich verarschen, aber dann merke ich, die haben ja alle, bis auf den Skipper, so richtig einen im Tee und sind mit der Situation völlig überfordert. Okay, haben wir gleich. "Dann halt du mal den Fender fest und du gib mal die Leine rüber" "Jawoll" kommt es vom Schiff und die Leine gleich hinterher. Nun denke ich, ich bin im falschen Film. Ich habe aus Erzählungen von solchen Situationen gehört, es allerdings immer für Seemannsgarn gehalten. Ich kann es gar nicht glauben. Ich stehe an der Kaimauer, in der einen Hand meine dicke Handlampe, in der anderen eine fabrikneue Leine ohne Auge. "Mensch, ein Ende gehört doch ans Schiff !!" sag ich . "Ja aber wie ?" tönt es zurück. Eijeijei, das gibt es ja nicht. Ich stelle meine Lampe ab, knüpfe einen Palstek in die Leine, gebe den zurück an Bord. "Über den Poller" gebe ich Anweisung, lege die Leine an Land über, gebe den Rest auch zurück. "Über den anderen Poller und festmachen. " Nun muß ich erst mal zum Bug, wo der dritte Mann erfolglos versucht, seine Leine über einen Poller zu schmeißen. Ich mach das dann mal und sag: "Kannst festmachen, aber nicht stramm !" Das Schiff liegt nun einigermaßen fest. Ich rate dazu, zusätzlich eine Spring zu legen, weil der Nebenmann achtern ziemlich dicht dran ist. "Eine was ???" "Ja, egal. Gib mir mal noch eine Leine, ich mach das schon." Für so viel fachmännische Hilfe werde ich sogleich eingeladen. Die Truppe ist echt super drauf. Die können über sich selbst lachen. Die sind heute mittag losgefahren und dies war ihr erstes Anlegemanöver. Bis auf den Skipper haben die überhaupt keinen Plan. Aber das finden die überhaupt nicht schlimm. Kann man nur mit dem Kopf schütteln. Aber lustig war es alle Male. Und, die hatten Krombacher Bier an Bord. Natürlich aus 1/2 Liter Flaschen. Dazu gab es wirklich leckeren Obstler aus Wassergläsern. Nach viel, viel Lachen, 1 Liter Bier und 2 Wassergläsern Obstler verabschiede ich mich dann aber und gehe etwas wackelig mit meiner Handlampe von Bord und mach mich auf die Suche nach meinem Schiff und der dazugehörigen Koje. Das war ein toller, ereignisreicher Tag. Aber jetzt bin ich kaputt.
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#122
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Klaus, sprachlos
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#123
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Und das umwidmen des 24 Stunden-Anlegers in seinen Privathafen geht garnicht! Klaus, der solche "Gewerbetreibende" nicht leiden kann
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#124
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Wart´s mal ab. Ich kann auch ne Geschichte von Berlinern erzählen
Gruß, Bernd Geht die Sonne auf im Norden, ist der Test wohl nichts geworden. |
#125
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Sorry
Leider hat mich der Job wieder voll im Griff, deshalb die Unterbrechungen. Aber ich würde den "Bericht" gern zu Ende bringen. Fortsetzung Der nächste Morgen ist wettermäßig mäßig. Es ist Samstag. Ich möchte um 9.00 Uhr ablegen um frühzeitig aus der Sperrzone raus zu sein. Einen festen Fahrplan haben wir für heute nicht. Aber ein Tagesziel: Potsdam. Tatsächlich kommen wir relativ pünktlich weg. Wir fahren zwar mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, aber vor den Brücken gaaaanz langsam. Kurz vor der Lessingbrücke überholt uns die "Screen Queen". Die kommt mit richtig Dampf, wir machen ein wenig Platz, aber grüßen tut der Skipper nicht mehr. Vor der Schleuse Charlottenburg müssen wir etwa 20 Minuten warten. Als wir dann einfahren, gebe ich bekannt, das dies die letzte Schleuse auf unserem Törn ist. "Schade, jetzt wo wir es können, ist es vorbei" kommt es von der Crew zurück. Da wir früh dran sind, beschließen wir, noch mal an unserem "Hochzeits-Anleger" anzulegen. Vor ziemlich genau 2 Jahren haben meine Bootsfrau und ich am 24 h Anleger in Spandau festgemacht, haben uns umgezogen und sind über die Brücke durch den Park zum Standesamt gelaufen. Eine Stunde später waren wir verheiratet. Wir legen also hier wieder an, gehen denselben Weg wie vor 2 Jahren, sitzen auf der gleichen Bank, auf der wir damals unsere letzte Zigarette in Freiheit genossen haben. In Spandau gehen wir ein bischen spazieren, kaufen ein paar Kaffeetassen (ich hab heute morgen aus Versehen eine über Bord geschmissen) und laufen dann zurück zum Rathausplatz, da ist gerade Markt. Wir decken uns mit lecker Fischbrötchen ein, die wir dann auf unserem Achterdeck verspeisen. Mittlerweile regnet es wieder. Da wir ja heute Abend wieder Potsdam unsicher machen wollen, telefoniere ich die Marinas nach einem Liegeplatz ab. Aber leider, wie auch auf der Hintour, haben weder Yachthafen noch Marina am Tiefen See etwas für uns übrig. Macht mich nachdenklich. Haben die vielleicht meinen Eingangsbeitrag in diesem Trööt gelesen und wollen uns deshalb nicht haben ? An der 96-Flagge kann es nicht liegen, die können sie ja durchs Telefon nicht sehen. Oder hat vielleicht der Klaus .................?? Nur Hugo, der drollige Hafenkauz vom ESV Lokomotive, der will uns haben. "Na klar, kommt man. Ick sperr wieder die 3 für euch. Wie letztes Mal." Na denn mal los. Wir fahren gemütlich, brauchen ja nicht hetzen. Von Wilmersdorf bis zum Wannsee fahren wir Slalom wegen der vielen Segler. Klar, ist ja Wochenende.
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