Bootsüberführung von Holland nach Berlin

[billi]

Zitat von Oldskipper

Ich denke die Fahreigenschaften von Hausbooten sind nicht generell schlecht. Der schlechte Ruf ist mehr den Mannschaften geschuldet. Ich kann jedenfalls nichts Schlechtes berichten. Eher im Gegenteil. Das Hausboot meines Sohnes hat 120Ps. Das hängt mich locker ab. Es fährt wie auf Schienen, dreht auf den Teller und bei Seitenwind fährt es genau so gut oder schlecht wie mein Boot. Und das Überholen von Berufsschifffahrt auf Kanälen ist ein Traum. Das Handling in Schleusen ist perfekt.
Die Grenzen liegen beim Wellengang, wobei auch das nur ein kosmetisches Problem ist.

Das des Fragestellers hat aber nur 15ps

[schwinge]

hab mir gerade mal die CE-Klassifizierung von Hausbooten rein gezogen. Bei einigen Angeboten (Neukauf) steht gar nix, bei anderen Klasse D - und das bedeutet laut Wiki

Ausgelegt für Fahrten, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 4 und signifikanten Wellenhöhen bis einschließlich 0,3 m und gelegentlich Wellenhöhen von höchstens 0,5 m, beispielsweise aufgrund vorbeifahrender Schiffe, auftreten können (z. B. in geschützten küstennahen Gewässern, kleinen Buchten, auf kleinen Seen, schmalen Flüssen und Kanälen).

Ob da der Rhein drunter fällt?

Wobei ich auf diese CE-Klasifizierung nicht viel gebe.

bis denne, Rainer

[Franky Hausboot]

Hallo liebe Bootsfreunde. Erstmal danke für alle die sich hier an dem Thema beteiligen. Also ich fahre jetzt 25 Jahre Boot und weiß schon wie man fährt anlegt oder großen Booten ausweicht. Die Meinungen sind sehr geteilt hier, mit Antworten wie kauf dir doch hier in Berlin eines, ist mir nicht geholfen, es hat ja schließlich sein Grund wieso ich es aus Holland kaufe und nicht aus Berlin und das war einfach gesagt der Preis. Viele Antworten kann ich nachvollziehen, wie nicht so leicht lenkbar und windanfällig. Muss dazu aber sagen das die meisten Leute die wir auf dem Wasser sehen und damit Kreutz und quer fahren, meist Leute sind die sich so ein Hausboot gemietet haben und keine Ahnung von Boot fahren, Regeln oder Sonstiges haben. Natürlich fahr ich mit solch ein Boot immer ganz rechts und nicht in der Fahrinne um andere damit zu behindern. Wenn es nur einmal über den Rhein ist oder eine kurze Strecke zu Tal geht, kann ich mir schon vorstellen das es funktionieren kann. Auch die Überlegung ein zweiten Motor ranzumachen und zu nutzen bei starker Strömung wäre eine Option. Würde gerne ein Bild reinmachen, kann aber nur mit link irgendwie eines einfügen und nicht direkt von mein Handy. Kurz gesagt., ist es ein normales Hausboot mit Kunstoff Schwimmer, Wohnwagen drauf und verkleidet. Bin ehrlich gesagt hin und her gerissen jetzt ob das machbar ist oder nicht. So ein Transport kostet wohl knapp 5-7K und das ist im Buget nicht mehr drin

[Startpilot]

Hallo Franky,

Danke für das Bild. Es erklärt Vieles.
Mir sind beim Lesen des Threads schon Dinge eingefallen wie:

- Erfahrung des Schiffsführers (scheint gegeben)
- Zustand des Motors?
- Leistung des Motors (15PS, zu wenig)
- zu geringer Freibord (gegeben)
- statische / dynamische Belastbarkeit des Unterbaus (Verwringung bei Wellen, Befestigung der Schwimmer)???

Kurzum: Wenn Du es noch nicht gekauft hast, lass es!
Das Ding bekommst Du nicht ohne Eigen- oder Fremdgefährdung nach Berlin.

Auch längsseits an einem stärker motorisierten Boot stellt keine Lösung dar, das reisst Dir auf dem Rhein alle Poller raus, Schleppen ebenso.
Eine überhöhte Geschwindigkeit durch zusätzlichen Schub gegen die Strömung birgt ebenfalls die Gefahr der Überflutung der vorderen Terasse.

Wenn überhaupt, ist die von Billi verlinkte Route, die Herbert seinerzeit gefahren ist die einzig mögliche.
Aber auch das halte ich mit diesem "Gefährt" für riskant.

Überdies kann es sein, dass Dich Rijkswaterstaat bei der Ausfahrt aus Schleuse Weurt
an der Weiterfahrt hindert (Verkeerspost Nijmegen), da dieses Objekt eine Gefährdung des Schiffsverkehrs darstellt (die dürfen das...)

[Franky Hausboot]

Ich würde wenn überhaupt nur den Waal / Rhein kurz mit der Strömung fahren um dann auf den Rijnkanal weiter zu fahren. Wir würden auch ein zweiten Motor anbringen so das wir mindestens 30ps haben. Die Info mit der Schleuse in Weurt die mich evtl. an der Weiterfahrt hindert ist eine wichtige Info, die man ja denke im Vorfeld mit der Schleuse klären könnte. Über die Befestigung der Schwimmer mache ich mir keine Sorgen, da es von einem Fachbetrieb gemacht worden ist, die nur solche Hausboote bauen. Ab wann denkt ihr wäre so eine Tour umsetzbar, wegen Wetter, Strömungen , Hochwasser?

[Franky Hausboot]

Zitat von Perre Pescadore

Was ist bei für ein Hausboot? Diese eckigen Kästen mit wenig Freibord? Mass und Maas Waal Kanal ist kein Problem, auf dem Waal mit so einem Boot und 15 PS grenzt an Suizid aus meiner Sicht. Die Kanäle in Deutschland sind dann wieder kein größeres Problem.Schleusen sind 24/7 in NL geöffnet, Deutschland denke ich auf der Strecke auch.
Hochwasser schiebt dich auf der Maas. Waal / Rhein muss es beobachte werden , mit 15 PS bist du 2 Tage bis zu den Kanälen in Deutschland unterwegs ohne Hochwasser und normaler Strömung. Aber der Berufsverkehr und die Wellen sind für das Hausboot schon fast unmöglich.

Zitat von Kanalhummel

#Manfred, echt jetzt? Das räts du einem augenscheinlichen Anfänger?
Mutig meint Christian

bin kein Anfänger und habe über 30 Jahre Bootserfahrung.

[billi]

Zitat von Franky Hausboot

Ich würde wenn überhaupt nur den Waal / Rhein kurz mit der Strömung fahren um dann auf den Rijnkanal weiter zu fahren. Wir würden auch ein zweiten Motor anbringen so das wir mindestens 30ps haben. Die Info mit der Schleuse in Weurt die mich evtl. an der Weiterfahrt hindert ist eine wichtige Info, die man ja denke im Vorfeld mit der Schleuse klären könnte. Über die Befestigung der Schwimmer mache ich mir keine Sorgen, da es von einem Fachbetrieb gemacht worden ist, die nur solche Hausboote bauen. Ab wann denkt ihr wäre so eine Tour umsetzbar, wegen Wetter, Strömungen , Hochwasser?

Wie viel Zeit planst du denn dafür ein ?

Würde eher im Frühjahr Sommer die Tour über lange Zeit planen.

Kannst ja Mal bei navship die Route Planen

[Franky Hausboot]

Zitat von billi

Wie viel Zeit planst du denn dafür ein ?

Würde eher im Frühjahr Sommer die Tour über lange Zeit planen.

Kannst ja Mal bei navship die Route Planen

Ich plane dafür zwischen 2-3 Wochen ein, allerdings muss das Hausboot so schnell wie möglich hier sein und muss spätestens im März hier sein.

[billi]

Zitat von Franky Hausboot

Ich plane dafür zwischen 2-3 Wochen ein, allerdings muss das Hausboot so schnell wie möglich hier sein und muss spätestens im März hier sein.

würde sagen ...Plane einen Landtransport...
Glaube nicht das du es in der Zeit schaffst...

Bisher war ich optimistisch...

[Franky Hausboot]

Landtransport bei 3,19 breite also ( überbreite ) würde dann am Ende einfach zu teuer werden. Da man dann so wie nachgelesen habe hier um die 5-7.000€ zahlt was das Budget nicht her gibt. Es sind 830km und 120-130 Stunden Fahrzeit..

[billi]

Zitat von Franky Hausboot

Landtransport bei 3,19 breite also ( überbreite ) würde dann am Ende einfach zu teuer werden. Da man dann so wie nachgelesen habe hier um die 5-7.000€ zahlt was das Budget nicht her gibt. Es sind 830km und 120-130 Stunden Fahrzeit..

Du musst Schleusenzeiten dazu rechnen Brücken Durchfahrten usw..

Welche Strecke hast du gewählt?
.dein Motor läuft fast 80% Vollgas ... Was braucht er dann pro Kilometer?

[MichaB.]

Vielleicht ist es ja eine Alternative bis Duisburg LKW Transport und dann selber weiterfahren. Von DU sinds lt. Nav Ship 574 KM, hier sparst also 250 km und den Rhein. Die Spritersparnis wiegt natürlich 2 x kranen und den LKW Transport nicht auf, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn ich mit dem Ding nicht über den Rhein müsste. Außerdem kannst Dir den zweiten AB sparen.

[schwinge]

Das "Hausboot" ist ja kein Eigenbau - daher "Ist das Boot CE-zertifiziert"? Ohne dürfte es kein Kennzeichen geben , das vor Beginn der Überführung vorhanden sein sollte.

Für die Fahrtdauer nicht unerheblich ist auch ob (in D zugelassene) Positionsichter vorhanden sind, mindestens rot/grün und ein Rundumlicht. Sonst kann man nur bei Tageslicht, welches Ende Februar/Anfang März noch zeitlich recht begrenzt ist, fahren.

Zur Frage was ist denn die günstigste Zeit? - Naja - die Wetterlagen im März können es noch in sich haben. Frost, Schneefall (auch heftig), Nebel, Wind - aber auch richtig warme Tage (und die bleiben halt im Gedächtnis).

Warum muß das Boot zwingend im März in Berlin sein?

So wie sich der Thread liest wirst Du @FrankyH. ja überführen. Lass uns daran teilhaben.

bis denne, Rainer

[caveman]

Moin Franky,
Da hast du ja ganz schön was vor dir…
Über den Rhein wurde ja schon einiges angemerkt. Das könnte klappen, ist aber irgendwie ungut…
Mir fällt noch ein anderes Hindernis ein, welches vielleicht sogar noch unüberwindbarer sein könnte: die Schleuse Anderten zu Berg. Schau dir bitte mal genau an, was dich da erwartet und beurteile dann realistisch, ob das mit deinem Floß machbar ist. Eine gute Quelle für Informationen hierzu und auch zu vielen Wasserwegen, die auf deiner Route liegen findest du hier:
Anderten ab Seite 19

https://www.czierpka.de/wassersport/...pe1/index.html

Tipps zum Schleusen allgemein:

https://www.czierpka.de/wassersport/...chleusen1.html


Wasserwege:

https://www.czierpka.de/wassersport/berichtewege.html

Einfach mal stöbern.

Ich halte 3 Wochen Zeitansatz schon für sehr knapp..

[Totti-Amun]

Zitat von schwinge

Das "Hausboot" ist ja kein Eigenbau - daher "Ist das Boot CE-zertifiziert"? Ohne dürfte es kein Kennzeichen geben , das vor Beginn der Überführung vorhanden sein sollte.

Für ein Kennzeichen braucht man in Deutschland keine CE.

Gruß

Totti

[Totti-Amun]

Zitat von caveman

Mir fällt noch ein anderes Hindernis ein, welches vielleicht sogar noch unüberwindbarer sein könnte: die Schleuse Anderten zu Berg. Schau dir bitte mal genau an, was dich da erwartet und beurteile dann realistisch, ob das mit deinem Floß machbar ist.

Anderten ist eine Schleuse wie jede andere, hat nur keine Schwimmpoller (haben andere auch nicht).
Wenn man einmal drin ist, ist es egal, ob der Hub 8m oder 19m beträgt.
Muss man die Leine nur öfter umlegen.

Gruß

Totti

P.S.
Das Floss ist ein Hausboot.

[schwinge]

Zitat von Totti-Amun

Für ein Kennzeichen braucht man in Deutschland keine CE.

Gruß

Totti

ok - was dazu gelernt....... - nur wer kontrolliert dann? Nur die WaschPO bei RoutineKontrollen?

[Totti-Amun]

Zitat von schwinge

ok - was dazu gelernt....... - nur wer kontrolliert dann? Nur die WaschPO bei RoutineKontrollen?

Ich wüsste nicht, was die WaPo damit zu tun hätte. Eigentlich auch nichts...
Der Hersteller des Bootes muss m.W. eine CE Einstufung vornehmen bei Inverkehr-Bringung, danach verliert sich die Spur.
Meine beiden Boote haben eine Plakette, mein Suzumar Schlauchboot keine.
Hat bei der Zulassung nichts ausgemacht, das hat ja ein eigenes Kennzeichen.
Die Dame vom WSA hat lediglich gesagt, kein Problem, einfach das Feld frei lassen.
Die CE Einstufung selbst ist ja auch nur eine Empfehlung. Du darfst natürlich auch mit einem D-Boot den Atlantik kreuzen, wer soll dir das verbieten?
Deine Versicherung wird höchstens diskutieren.


Grüße

Totti

[Fronmobil]

Zitat von Franky Hausboot

Ab wann denkt ihr wäre so eine Tour umsetzbar, wegen Wetter, Strömungen , Hochwasser?

Moin Franky!

Hier wird mal wieder viel rumgelabbert und drumrum geredet.
Und Ratschläge gegeben, die eigentlich nicht gefragt sind.

Du hast Erfahrung mit Booten - das ist schon mal prima!
Du willst ein Hausbot nach Berlin überführen - das finden
hier nicht alle gut, ich auch nicht, aber ich hoffe für dich, dass
bereits ein geeigneter Liegeplatz in Berlin zur Verfügung steht.

Nun zu deinem Vorhaben:
Das ist in 14 Tagen machbar.

Halte dich an die oben verlinkte Route die seinerzeit Hubert
gefahren ist, mit dem kurzen Stück Talfahrt auf dem Rhein.
Das sind ca. 760 km mit 21 Schleusen.

Die fährst du (8 km/h Reisegeschwindigkeit unterstellt) in 95
Stunden. Dazu noch 10,5 Stunden (Erfahrungswert 30 Min. pro Schleuse
im Durchschnitt) zum Schleusen, macht 105,5 Stunden Reisezeit
oder eben 14 Tage mit je 7,5 Stunden pro Tag.

Das sollte auch im Winterhalbjahr machbar sein, wobei du natürlich
auf geschlossene Häfen treffen wirst und somit weitgehend autark
unterwegs sein musst (da können wir dir aber auch noch den ein oder
anderen Tipp für die Strecke geben).

Zu deiner obigen Frage:
Du musst den Hochwasserstand auf dem Rhein beachten und ob es
grundsätzlich in der Reisezeit eisfrei ist. Ansonsten Attacke!

Sonstiges:
Kümmere dich vor der Überführung um die Anmeldung des Hausbootes
in Deutschland, um die Versicherung dazu und mache beim Start in
den Niederlande das Kleinfahrzeugkennzeichen dran und die deutsche
Flagge ans Boot. Das erspart Unterhaltungen mit der WSP.

Klaus, der für den Törn alles Gute wünscht

[caveman]

Schon richtig, nur wie sollte Franky am besten seine Leinen umlegen? Er hat keine Mittelklampe und kann seine Bug oder Heckleine nur vom Dach zentral führen, weil er anders nicht seine Bootsmitte erreichen kann, wenn ich seine Bilder richtig deute.
Vielleicht gibt es einen sicheren Weg um dort trotzdem mit seinem Setup zu schleusen, das würde mich wirklich interessieren. Mir fehlt da gerade die praktikable Idee.
Also wie würden die Experten das machen?

[caveman]

Ich bezog mich auf #66.., das kommentieren schlug fehl.

[Totti-Amun]

Hat er erklärt, dass er alleine fahren möchte?
Habe ich jetzt nicht so rausgelesen.
Wenn er einen Mitfahrer hat, einer vorn, einer achtern.

Gruß

Totti

[Totti-Amun]

Er hat doch ein Gangbord. Und in der Schleuse eh um die Jahreszeit freie Seitenwahl.
Eine Mittelklampe lässt sich montieren, wenn nicht vorhanden.

Ansonsten hat er ja die Halteleinen am Aufbau, wenn die was halten...?...

Grüße

Totti

[Neck]

Zitat von Totti-Amun

Er hat doch ein Gangbord. Und in der Schleuse eh um die Jahreszeit freie Seitenwahl.
Eine Mittelklampe lässt sich montieren, wenn nicht vorhanden.

Ansonsten hat er ja die Halteleinen am Aufbau, wenn die was halten...?...

Grüße

Totti

Sogar ein Gangbord mit Handlauf meine ich zu erkennen, und ein Mittelpoller oder eine Klampe ist auch im Gangbord zu erkennen.

Gruß Manfred

[caveman]

Gangbord ist schon mal klasse. Das sah für mich wie ein Teil vom Steg aus.