Photovoltaik am Haus

[nene]

Servus miteinander,

wie einige schon mitbekommen haben habe ich was Strom angeht nicht wirklich Ahnung.
Daher frage ich hier mal nach um hoffentlich etwas Licht ins dunkel zu bekommen.

https://www.photovoltaik4all.de/komp...id-lg-resu-6.5

Mir geht es nicht um das Produkt, das dient nur als Beispiel.

Da heißt es 5400 KWp, bedeutet das das so eine Anlage 5,4KW pro Stunde liefern kann oder ist das auf nen durchschnittlichen Tag gerechnet?

Muß man den Strom in das öffentliche Netz einspeisen oder darf man den auch nur für sich selbst haben (Überschuss ist dann halt weg)?


Hintergrund ist das wir unser Gartenhaus neu bauen wollen und ich überlege ob ich da auf das Dach Photovoltaik installiere.
Der Ertrag soll im Haus selber verwendet werden.

Falls Überschuss vorhanden ist (was ich bezweifle) könnte dieser für Heizung, Pool oder auch mal ein E-Auto verwendet werden?

[Bully]

Google ist dein Freund
Kwp=Kilowatt peak

[heikow]

Solch eine Anlage musst du anmelden, sie produziert in einem Jahr ca 5000-5800 kWh Strom, je nach Aufbauort. Den Strom nutzt du in der Regel zunächst selbst, der nicht benötige Strom wird im Akku gespeichert - wenn du einen mitkaufst - den Rest verkaufst du für ca 8 Cent.

Hast du ein so großes Gartenhaus?

[wolf b.]

Zitat von nene

....
Da heißt es 5400 KWp, bedeutet das das so eine Anlage 5,4KW pro Stunde liefern kann oder ist das auf nen durchschnittlichen Tag gerechnet?

Muß man den Strom in das öffentliche Netz einspeisen oder darf man den auch nur für sich selbst haben (Überschuss ist dann halt weg)?


Hintergrund ist das wir unser Gartenhaus neu bauen wollen und ich überlege ob ich da auf das Dach Photovoltaik installiere.
Der Ertrag soll im Haus selber verwendet werden.

Falls Überschuss vorhanden ist (was ich bezweifle) könnte dieser für Heizung, Pool oder auch mal ein E-Auto verwendet werden?

KWp bedeutet maximaler Ertrag bei optimalen Bedingungen.
Da mußt du also im Normalbetrieb einiges abziehen.

Anmelden mußt du das, sobald du das ans Netz anschließt.

Ins öffentliche Netz mußt du gar nichts einspeisen, aktuell wird sogar der Eigenverbrauch gefördert. Dafür müßtest du aber wieder anmelden.

Ein paar mehr Infos wären gut.

[nene]

Zitat von Bully

Google ist dein Freund
Kwp=Kilowatt peak

Hätte ich auch selber drauf kommen können, aber was hättest Du dann heut morgen gemacht?

Zitat von heikow

Solch eine Anlage musst du anmelden, sie produziert in einem Jahr ca 5000-5800 kWh Strom, je nach Aufbauort. Den Strom nutzt du in der Regel zunächst selbst, der nicht benötige Strom wird im Akku gespeichert - wenn du einen mitkaufst - den Rest verkaufst du für ca 8 Cent.

Hast du ein so großes Gartenhaus?

Hallo Heiko.

Ah, das ist der ca. Jahreswert wenn alles top passt.
Wenn ich anmelde dann ist das ein "Gewerbe" und wird später von der Rente abgezogen (wenn ich das richtig gelesen habe)

Aktuell ist die Südhälfte des Daches 4,5x7m

Zitat von wolf b.

KWp bedeutet maximaler Ertrag bei optimalen Bedingungen.
Da mußt du also im Normalbetrieb einiges abziehen.

Anmelden mußt du das, sobald du das ans Netz anschließt.

Ins öffentliche Netz mußt du gar nichts einspeisen, aktuell wird sogar der Eigenverbrauch gefördert. Dafür müßtest du aber wieder anmelden.

Ein paar mehr Infos wären gut.

Hallo Wolf,

Ich hatte gelesen das wenn man Strom ins Netz einspeist man ein "Gewerbe" dafür bekommt und das im Ruhestand einem das von der Rente abgezogen wird.

Überschuss hätte ich sicher keinen, da ja das Haus (4 Personen) bertieben werden soll. Verbraucht man etwas nicht wird gespeichert.
Sind die Batterien voll wird entweder die Heizung unterstützt, der Pool geheizt oder irgendwann mal ein E-Fahrzeug geladen.
So meine Vorstellung von dem Plan.

Das neue Gartenhaus soll ein Dach bekommen das genau zum Süden ausgerichtet ist, keine Verschattung hat und ca. 32° Dachneigung aufweist.
Diese Dachfläche (Südseite) wird ca. 6x12m haben, weniger nicht eher 1-2m mehr.

Das Gartenhaus wird als Holzhaus gebaut und mit Strom, Wasser, Kanal verbunden, da es in ein paar Jahren als unsere Wohnung dienen wird.
Das Wort Gartenhaus ist also nur begrenzt gültig.

Aktuell liegt unser Stromverbrauch bei 5200KW im Jahr. Ohne Heizungsunterstützung oder Poolheizung.
Dieser wird aber ansteigen wenn dann mehrere Familien (Kinder werden groß) hier leben.

[Andrei]

Hallo Bernd,

Du muss schon starke, oft benutzte Verbraucher im Haus haben, um den Strom von 5,4 kWp überwiegend selbst zu nutzen. Oder du musst einen Batteriespeicher haben.

Zum Vergleich: ich habe eine kleine Anlage mit 0,6 kWp auf dem Garagendach. An sonnigen Tagen produziert sie oft mehr als der Grundverbrauch meines Hauses.
Im 1. Jahr waren es ca. 513 kWh.

Gruß,
Andrei

[Stephan123]

Das ist das Hauptproblem das die Erträge der einzelnen Tage extrem unterschiedlich ausfallen.
Wenn die Sonne hoch steht im frühen Sommer ist der Ertrag ein Mehrfaches als im Winter.
Ich hab mal ein Ertragsdiagramm von diesem Jahr angehängt.
Und ein Diagramm der letzten Jahre mal als Vergleich.
Die Anlage hat eine Leistung von 17Kw nur mal als Vergleich.

[uli07]

Zitat von nene

Wenn ich anmelde dann ist das ein "Gewerbe" und wird später von der Rente abgezogen (wenn ich das richtig gelesen habe)

Du bist dann ein Stromproduzent. Der Erlös aus dem Verkauf wird deiner Rente zugerechnet, also deinem Einkommen. Von deinem Einkommen mußt du X% versteuern.

[nene]

Zitat von Andrei

Hallo Bernd,

Du muss schon starke, oft benutzte Verbraucher im Haus haben, um den Strom von 5,4 kWp überwiegend selbst zu nutzen. Oder du musst einen Batteriespeicher haben.

Zum Vergleich: ich habe eine kleine Anlage mit 0,6 kWp auf dem Garagendach. An sonnigen Tagen produziert sie oft mehr als der Grundverbrauch meines Hauses.
Im 1. Jahr waren es ca. 513 kWh.

Gruß,
Andrei

Hallo Andrei,

der Link soll nur als Beispiel dienen um meine Fragen aufzuzeigen. Über die Größe kann ich erst nachdenken wenn ich das kappiert habe.

Zitat von Stephan123

Das ist das Hauptproblem das die Erträge der einzelnen Tage extrem unterschiedlich ausfallen.
Wenn die Sonne hoch steht im frühen Sommer ist der Ertrag ein Mehrfaches als im Winter.
Ich hab mal ein Ertragsdiagramm von diesem Jahr angehängt.
Und ein Diagramm der letzten Jahre mal als Vergleich.
Die Anlage hat eine Leistung von 17Kw nur mal als Vergleich.

Hallo Stephan,

sieht aus als ob man im Winter ca. 25-30% von dem raus bekommt was man im Sommer hat.

Wenn ich das so anschau dann würde ich jetzt mal sagen das wenn genügend Dachfläche vorhanden ist man fie Anlage so dimensioniert das man im Frühjahr/Herbst seinen Tagesbedarf abdeckt.
Im Winter kauft man Strom zu, im Sommer verwendet man den Überschuss für Pool oder das E-Fahrzeug.

[nene]

Zitat von uli07

Du bist dann ein Stromproduzent. Der Erlös aus dem Verkauf wird deiner Rente zugerechnet, also deinem Einkommen. Von deinem Einkommen mußt du X% versteuern.

Hallo Uli,

wenn nix verkauft wird weil ich alles selbst verbrauche ist das also meiner Rente egal.

[Leuchtturm]

Gewerbe sollte dich nicht tangieren deine Kosten der Anlage kannst du gegenrechnen dann bleibt nicht viel zu bezahlen. Ich habe auch nur ca 80€ überschuß im Jahr. Einzig die Mwst vorauszahlung bzw Anmeldung ist etwas nervig .

[Stephan123]

Zitat von nene

Hallo Andrei,

der Link soll nur als Beispiel dienen um meine Fragen aufzuzeigen. Über die Größe kann ich erst nachdenken wenn ich das kappiert habe.





Hallo Stephan,

sieht aus als ob man im Winter ca. 25-30% von dem raus bekommt was man im Sommer hat.

Wenn ich das so anschau dann würde ich jetzt mal sagen das wenn genügend Dachfläche vorhanden ist man fie Anlage so dimensioniert das man im Frühjahr/Herbst seinen Tagesbedarf abdeckt.
Im Winter kauft man Strom zu, im Sommer verwendet man den Überschuss für Pool oder das E-Fahrzeug.

Krasser der Unterschied wir hatten Anfang Dezember Tage mit 4-6 KW Tagesleitung und im Sommer 115KW am Tag das sind schon heftige Unterschiede.
Ok wir speisen noch ein für einen vernünftigen Tarif wenn das ausläuft werden wir auch auf Akkus gehen mal sehen wie groß die sein müssen aber ich denke so um 17-20 KW.

[Berni]

Zitat von Stephan123

Krasser der Unterschied wir hatten Anfang Dezember Tage mit 4-6 KW Tagesleitung und im Sommer 115KW am Tag das sind schon heftige Unterschiede.
Ok wir speisen noch ein für einen vernünftigen Tarif wenn das ausläuft werden wir auch auf Akkus gehen mal sehen wie groß die sein müssen aber ich denke so um 17-20 KW.

Im Moment bekomme ich für das Einspeisen 39Ct pro kw/h - das läuft glaube ich noch rund 8 Jahre, dann sind die 20 Jahre um.

Was danach passiert weiß ich noch nicht, da es bis jetzt auch noch gar nicht klar ist, ob es sich dann tatsächlich nur noch "lohnt", wenn man den Strom selber nutzt....

Die "ganze Problematik" habe ich auch nur am Rande verfolgt, habe aber gelesen, dass sich ganz schöner Widerstand gegen die Planungen der künftigen Förderungen regt, dass hauptsächlich der Eigenverbrauch gefördert wird.

Letztlich wird es eine ganz nüchterne Rechnung werden, wie auch bei dem damaligen Entschluss, mir eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu setzten (10,92 Kwp).
Ich hatte damals meinem Bekannten (Elektriker, der die Anlagen verkauft) gesagt, er soll mir ein Komplettangebot machen, ich werde kein Eigenkapital verwenden (also 100%-Finanzierung über die KfW) und wenn es sich rechnet, kann er mir die Anlage aufs Dach setzen.
Mit seinen Berechnungen bin ich zur Bank, die hat natürlich noch konservativer kalkuliert und mir gesagt, wenn ich im Jahr mindestens 7000kw produziere, rechnet es sich...
Ich liege im Schnitt bei rund 8500kw/h.
Wenn in den nächsten Jahren kein Wechselrichter kaputt geht, werde ich nach den kalkulierten 20 Jahren (solange läuft auch die Finanzierung) knapp 20.000€ Gewinn gemacht haben und dann wird neu gerechnet, ob es sich lohnt es entweder so laufen zu lassen, oder eben neu zu investieren.
Und im "schlimmsten Fall" klemme ich die Anlage ab und freue mich über die Gewinne der letzten Jahre

[Meik75]

https://www.portal.benning-solar.com...tabs-element-0

Das ist meine. 9,86kWp (Ost/West 30° Dachneigung, Münsterland). Wenn du in der Grafik auf "Detail-Anzeige" klickst kannst du auch Monats- und Jahresverläufe anzeigen lassen was die Anlage produziert hat.

Ansonsten kann ich dir - hab ich vor dem Kauf auch - das Photovoltaikforum ans Herz legen. Da bekommst du viele Tipps, Einschätzungen zu Angeboten die du erhalten hast usw..

Über die Größe machst du dir dann keine Gedanken mehr, die wird so groß wie es das Dach hergibt. Grundkosten von Anschluss, Wechselrichter, ggf. Gerüst etc.. steigen nur gering mit zunehmender Anlagengröße, d.h. pro kWp wird es günstiger je größer. Je nach Preis für weitere Module kann es heute sogar lohnenswert sein ein Norddach zu belegen. Das lohnt nicht für Einspeisung, aber wenn man davon viel selber nutzen kann schon. Einspeisung bringt unter 10ct, gesparte zugekaufte kWh um die 30ct.

Sorry, aber wo es immer gruselt ist Einheiten:
kW = Kilowatt = Leistung
kWp = Kilowattpeak = Maximalleistung
kWh = Kilowattstunden = Energie = Leistung mal Dauer

kW pro Stunde, Kw , KW gibt's nicht. Ein Staubsauger mit 1000W=1kW braucht eine Leistung von 1kW. Läuft der eine Stunde hat der 1kW * 1h = 1kWh Energie verbraucht.

Der Drops was nach den 20 Jahren kommt ist noch nicht endgültig gelutscht. Bei der Steuer würde ich vor Kauf ggf. Steuerberater konsultieren wenn man sich da nicht selber einlesen möchte. Den hab ich eh, meiner macht für kleines Geld die PV-Anlage gleich mit. Da lohnt es u.U. die Anlage zu finanzieren selbst wenn man das Geld hat da man Zinsen als gewinnmindernd absetzen kann. Meine läuft seit Mai 2017, voll finanziert mit kfW-Konditionen.

[StefanF]

Servus Bernhard,

wir haben seit 5 Jahren knapp 12kWp am Dach (Süd, 30°) und machen zwischen 13.000 und 13500 kWh pro Jahr.
Top Monate sind Mai-Juni mit rd 1600 kWh pro Monat, im Dezember und Jänner sind es rd. 400 kWh pro Monat.
Für die Planung gibt es ein PV-GIS: https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html, meine Werte stimmen mit den PV-GIS Werten sehr gut (+/-5%) überein.

Für die Rentabilität ist (vorausgesetzt Du bekommst keine Föderung) die Eigennutzung entscheidend: in Wien kostet die kWh rd. 18 ct, davon 1/3 Energie, Rest Steuer und Netzgebühren.
Damit ERSPARST Du bei jeder selbst verbrauchten kWh 18ct, speist Du zu z.B. 6ct/kWh ein ist das nur ein Drittel, damit ergibt sich bei überwiegender Selbstnutzung eine Amortisationsdauer von einem Drittel im Vergleich zur Einspeisung, wir rechnen mit rd. 8 Jahren zum Break even.

Möglicherweise sind die Strategien für Dich sinnvoll:
a.) lege Deine Anlage auf maximalen Eigenverbrauch aus, auch wenn Du die Dachfläche nicht ausnützt.
b.) nütze die Fläche maximal aus und schau daß Du den überschüssigen Strom verwenden kanns (e-Auto, Heizung mit Wärmepumpe und ordentlich Puffer, Klimatisierung, Batteriepuffer etc.

Grundsätzlich ist es schon eine coole Sache, den eigenen Strom zu verbrauchen

Schöne Grüße
Stefan

[apiroma]

Gehe auch mal ins PV Forum dazu.
Es gibt dieses Jahr einige rechtliche Änderungen dazu (Wegfall EEG Umlage für Privatanlagen, Eigenverbrauch usw.).

Im PV Forum gibt es einige Experten (Pezibär usw.)
Auch Lars mit den Winstonbatterien treibt sich dort herum falls Du Speicher bauen willst/brauchst.

[coffeemuc]

Zitat von StefanF

Möglicherweise sind die Strategien für Dich sinnvoll:
a.) lege Deine Anlage auf maximalen Eigenverbrauch aus, auch wenn Du die Dachfläche nicht ausnützt.
b.) nütze die Fläche maximal aus und schau daß Du den überschüssigen Strom verwenden kanns (e-Auto, Heizung mit Wärmepumpe und ordentlich Puffer, Klimatisierung, Batteriepuffer etc.

Grundsätzlich ist es schon eine coole Sache, den eigenen Strom zu verbrauchen

Für Deutschland möchte ich noch folgende spekulative Thesen hinzufügen:

Der Strompreis (für Strom vom Energieversorger) für Privatverbraucher wird steigen.

Die Versorgungssicherheit wird sinken.

Wenn man es sich leisten kann, ist eine eigene und größtmögliche PV Anlage eine gute Idee. Auch wenn sie sich nach 20 Jahren vielleicht nur zu 90% amortisiert hat.