boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Selbstbauer



Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 14.01.2004, 11:25
Benutzerbild von Muckymu
Muckymu Muckymu ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 17.04.2002
Ort: Bodensee
Beiträge: 1.168
Boot: Glen-L Rebel
17 Danke in 16 Beiträgen
Standard Strip plankes

Hallo,

inspiriert vom Bau, den Manfred hier vorsgestellt hat,
http://www.ctmat.de/38picnic.htm
überlege ich, ob sich das nur einfach anhört, oder es auch ist.

Hat jemand von euch schonmal damit gearbeitet?
Wie vergleichbar ist die Belastbarkeit mit Sperrholz oder Cold Mouldet bei ähnlicher Stärke.
__________________
Dominik
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 14.01.2004, 11:49
seamaster seamaster ist offline
Commander
 
Registriert seit: 04.02.2002
Beiträge: 317
4 Danke in 3 Beiträgen
Standard

Hallo Muckymu,
ich habe in der "Strip-Plank-Bauweise" einen Canadier und zwei Kajaks gebaut.
Außergewöhnlich schwierig ist es in der Tat nicht. Aber zeitaufwändig. Dies betrifft zunächst das Aussägen und genaue Ausrichten der Mallen. Das Beplanken geht dann geradezu rasend schnell vonstatten. Die Arbeit kommt dann vor allem beim Schleifen, insbesondere weil die vierfache Rumpffläche geschliffen werden muss: Nach dem Beplanken innen und außen und nochmals nach dem Laminieren Innen und Außen. Ich hatte Kiefern- bzw. Zedernholzleisten benutzt. Bei den verwendenten Leisten mag der Schleifaufwand geringer sein, aber man sollte sich nichts vormachen.
Hervorzuheben an dieser Bauweise ist vor allem die exzelente Steifigkeit, es handelt sich schließlich um einen Sandwichbau. Mein Canadier ist z.B. verglichen mit einem Voll-GfK-Canadier deutlich steifer (es lässt sich nichts eindrücken), dabei aber deutlich leichter (26kg statt üblich 35kg).
Ich würde allerdings so etwas immer mit Holzplanken bauen und zumindest im Innenbereich natur lackieren. Reine GfK-Boote gibt es schließlich genug...
Gruß Seamaster
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 14.01.2004, 12:10
Benutzerbild von Muckymu
Muckymu Muckymu ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 17.04.2002
Ort: Bodensee
Beiträge: 1.168
Boot: Glen-L Rebel
17 Danke in 16 Beiträgen
Standard

Erwischt, eigentlich bin ich Holzfreak.
Natürlich müsste zum Schluss eine Lage Mahagoni drüber, denn wie du richtig sagst:
Zitat:
Zitat von seamaster
Reine GfK-Boote gibt es schließlich genug...
Gruß Seamaster
Die Rumpfform, die mir vorschwebt, lässt sich nicht mit Platten beplanken.
Bleibt also Cold Mouldet oder Strip Plankes.
Hier wiederum scheint mir Strip Planking einfacher und vor allem leichter (Gewicht) zu sein.

Wenn ich bei Manfred so die Kannte zwischen Unterschiff und Seitenwand ansehe, sehe ich, wie einfach das aus Schaum gemacht ist und welch Höllenarbeit das in Cold Mouldet sein muss.

Wenn ich es nicht zu naiv betrachte, kann man schön eine Form "Schnitzen" und macht sie hinterher durch die Glasfasern stabil.
__________________
Dominik
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 15.01.2004, 11:51
FINNnix FINNnix ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 05.02.2002
Beiträge: 807
70 Danke in 44 Beiträgen
Standard

hi Dominik, warum nimmst Du für so etwas nicht die Red Cedar Leisten? Ist Naturholz, leicht und prima zu verarbeiten. Und sieht lackiert super aus.Ich habe den gesamten Salon der Delanta damit verkleidet. Komplette Boote kann man damit auch bauen
__________________
handbreit ....
Rolf
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 15.01.2004, 12:23
Benutzerbild von Muckymu
Muckymu Muckymu ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 17.04.2002
Ort: Bodensee
Beiträge: 1.168
Boot: Glen-L Rebel
17 Danke in 16 Beiträgen
Standard

Ich nehm an, die Cedar-Leisten werden unbezahlbar sein
Immerhin gehe ich von ca. 15 qm Fläche alleine für den Rumpf aus.

Dann glaub ich nicht, dass die Cedar Leisten bei angenommenen 10 mm Wandstärke genauso leicht und stabil sein werden, wie Composit.

Zuguterletzt muss sowieso noch Mahagoni drüber, da wäer viel Geld für gutes Holz eigentlich verschwendung - wenn Schaumsandwich ein Alternative ist.

Ich hab vorher mal nachgerechnet
Eine Platte Schaum, 50 mm stark kostet 70 Euro.
Daraus lassen sich ca. 100 Leisten 10 *50 schneiden.
Die Kehlen sind mit der Hobelmaschine schnell drin.

Macht ca.5,5 Euro für den qm.
Das sind Preise, da fang ich an ernsthaft nachzudenken
__________________
Dominik
Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 15.01.2004, 19:59
Benutzerbild von dodl
dodl dodl ist offline
Captain
 
Registriert seit: 07.08.2003
Ort: Wien
Beiträge: 546
329 Danke in 111 Beiträgen
Standard

Hallo,

Beim Schaum ist es halt so, dass der nur mehr Steifigkeit bringt, und die eigentlich auch nur weil er den Sandwich dicker macht. Waehrend das Sperrholz strukturell was bringt. Soll heissen, du musst viel mehr Lagen Glas ueber den Schaum laminieren als beim Holz. Auf www.bateau.com wird das in einem FAQ erläutert. Da sagen sie Schaumkern bringt bei kleinen Booten kaum einen Gewichtsvorteil, aber es kostet das doppelte. Wenn man biaxiale Gelege und Epoxy nimmt. Jaques meint, Schaum lohnt erst ab 24' aufwaerts.

Sorgen wuerde mir auch machen, dass du ja selbst entscheiden musst, wie dick du die Decklaminate machst. Sind die zu duenn, hast du zu geringe stossfestigkeit und Schlagzaehigkeit. Und du riskierst Delamination. Die Dimensionierung solcher Sandwichkonstruktionen in Eigenregie halte ich aber fuer ziemlich heftig. Wenn es um Festigkeit vs Gewicht und Preis geht ist Holz sicher ideal. natuerlich kannst du moderne Rumpfformen damit nicht mehr hinkriegen. Wenns aber nur um ein paar enge Rundungen gehen sollte, dann kannst du ja in "stitch and glue" Manier, einen entsprechend grossen Spalt zwischen den Holzplanken lassen und mit Epoxy und Mikrofaser diesen ausfuellen. Beim OB17 machen sie die Rundung vorne am Bug so (1"), mit Spabond kannst du bis zu 2" freilassen. Darueber dann 2 Lagen versetztes Biaxtape und 2-3 Lagen Biaxgelege flächig drueberlaminieren und das haelt.

Ansonsten bleibt dir fuer eine Eigenentwicklung wohl nur einen schoenen Plug zu machen, dann Decklaminat und Kern und wieder Decklaminat aufzubringen. Da wuerde dann aber Vakuumtechnik notwendig werdn um das ordentlich hinzukriegen sonst hast du einen zu hohen Harzanteil im Laminat (Gewicht und Stabilitaetsprobleme). Das wird ein Riesenprojekt

Ich persoenlich glaube, dass Einzelstuecke ohne Negativform halbwegs wirtschaftlich nur mit Ply als Kernmaterial gut von der Hand gehen. Da kann man sich bei der Dimensionierung der Decklaminate halbwegs an gaengige Plaene halten. Eine komplette Eigenentwicklung mit Schaum wird in 99% der Faelle entweder zu schwer weil zu viel Harz oder ueberdimensioniert, oder zu wenig schlag und stossfest, bzw strukturell zu schwach, wegen zu wenig Lagen Glas/Epoxy. Ausser du weisst wie man das ausrechnet

cu
martin
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 16.01.2004, 07:43
FINNnix FINNnix ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 05.02.2002
Beiträge: 807
70 Danke in 44 Beiträgen
Standard

Hi Dominik, ich bringe Dir am Dienstag mal ein Muster der Red Cedarleisten mit.
__________________
handbreit ....
Rolf
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 16.01.2004, 14:18
Benutzerbild von Muckymu
Muckymu Muckymu ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 17.04.2002
Ort: Bodensee
Beiträge: 1.168
Boot: Glen-L Rebel
17 Danke in 16 Beiträgen
Standard

Hallo Martin und alle anderen

Alternative zum Sandwich wäre immer noch Cold Mouldet.
Boesch baut nach dieser Technik und in diese Richtung würde auch das Design gehen.

Für das Mahagoni habe ich 14 DM / qm bezahlt, mit vier Lagen wäre ich bei 10 mm, was ausreichend sein sollte.
Damit bin ich bei 27 Euro/qm und Harz dürfte ähnlich viel dabei draufgehen.

Wenn ich das Picknickboot anschaue, seh ich im Heckbereich ein Sandwich von ca. 15 mm. Laut Beschreibung innen und aussen je eine Lage Glasfaser und über die Kannten zwei Lagen Biax.

Leider habe ich bissher im Netz noch keine Seite gefunden, auf der jemand einen Sandwichbau meiner Grösse detailiert beschreibt
__________________
Dominik
Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 19.01.2004, 21:45
Stefan_F Stefan_F ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 23.05.2002
Ort: Wien
Beiträge: 17
3 Danke in 2 Beiträgen
Standard

Hallo,

ich bastel auch gerade an einem Kanadier in Leistenbauweise herum:

@seamaster: Hast Du noch Pläne und Tips von Deinen Bauprojekten?
@FINNnix: Hast Du eine gute/günstige Quelle für Red Cedar? Ich baue mit Lärche aber wenn ich die Form ja schon mal gebaut habe müßte der zweite Kanadier ja viel schneller gehen und Red Cedar ist wirklich hübsch....

Vielen Dank für Eure Antworten

Stefan
Mit Zitat antworten top
  #10  
Alt 20.01.2004, 09:44
FINNnix FINNnix ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 05.02.2002
Beiträge: 807
70 Danke in 44 Beiträgen
Standard

Hi Stefan, am besten rufst Du mal Manfred Schreiber von CTM an fragst ihn nach den Preisen. Er liefert die Profilleisten unter anderem.
Tel.: 04621 / 955 33
__________________
handbreit ....
Rolf
Mit Zitat antworten top
  #11  
Alt 20.01.2004, 09:51
Benutzerbild von Cyrus
Cyrus Cyrus ist offline
Repräsentant der schwarzen Macht
 
Registriert seit: 27.01.2002
Ort: Lübeck - Krummesse / Holzwiek Tel. 04508/777 77 10
Beiträge: 21.853
Boot: Chaparral Signature 260 - CA$H FLOW
Rufzeichen oder MMSI: DJ6837 - 211387640
42.920 Danke in 15.623 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von FINNnix
Hi Stefan, am besten rufst Du mal Manfred Schreiber von CTM an fragst ihn nach den Preisen. Er liefert die Profilleisten unter anderem.
Tel.: 04621 / 955 33
Manfred ist z.Zt. in Ungarn bei einer Regatta (Eis)...
__________________
Mit sportlichen Grüßen

ᴒɦᴚᴝϩ


Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal
Propeller - Abgasanlagen - Generatoren
Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens.
Siehe auch www.kegel.de
Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 0176/488 60 888 stellen.

Kontaktdaten und Impressum

Mit Zitat antworten top
  #12  
Alt 03.12.2006, 23:26
Tide Tide ist offline
Captain
 
Registriert seit: 18.05.2006
Beiträge: 504
199 Danke in 107 Beiträgen
Standard

Ich hänge mich mal nonchalant in diesen etwas älteren Strang rein, da ich mich gerade über diese Leistenbauweise schlau mache. Was spricht eigentlich dagegen anstelle von Rotzeder (sündhaft teuer) Fichte zu nehmen?
Soweit ich das sehe sind die Eigenschaften sehr ähnlich mit Ausnahme der Resistenz gegen Pilzbefall, Rott und dergleichen. Dürfte aber doch bei dieser Bauweise keine Rolle spielen? Im Harzgehalt unterscheiden sie sich wohl auch, okay. Tränkbarkeit, spezifisches Gewicht bzw. Dichte und Verarbeitungseigenschaften hingegen ähneln sich.

Wie schauts aus, gute Idee oder mehr so nicht?

Gruß,
Tide
Mit Zitat antworten top
  #13  
Alt 04.12.2006, 12:51
Tide Tide ist offline
Captain
 
Registriert seit: 18.05.2006
Beiträge: 504
199 Danke in 107 Beiträgen
Standard

Hab gerade von einem norwegischen Designer erfahren,
daß es wohl kein Problem ist. Geringfügig schwerer, dafür
stabiler.
Mit Zitat antworten top
  #14  
Alt 04.12.2006, 22:02
Benutzerbild von hop_rock
hop_rock hop_rock ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 08.12.2004
Ort: 4 km südlich der Donau
Beiträge: 773
Boot: Chaparral 2350SX Sport
574 Danke in 334 Beiträgen
Standard

Hallo Tide,
Fichte würd ich nicht nehmen.
Astfrei bekommst du die nicht und an den Ästen wird sie beim biegen brechen.
Ich hab 2 Leistenkanadier aus Hemlock gebaut.
Die Bohlen aus denen ich die Leisten gesägt hab waren 6,5 m lang. Absolut Astfrei!!
Da macht das Arbeiten spass!!
__________________
Viele Grüsse
Bernhard
_____________________________________________
Immer eine Handbreit Sprit im Tank
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 04:24 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.