boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Motor > Motoren und Antriebstechnik



Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 07.06.2021, 16:29
Aubergino Aubergino ist offline
Commander
 
Registriert seit: 16.03.2017
Ort: an Bord Elodie III
Beiträge: 377
Boot: holl. Stahlverdränger 13m
Rufzeichen oder MMSI: DGDO2
651 Danke in 173 Beiträgen
Standard PRM Wendegetriebe - Rückwärtsgang knallt hart bei Einlegen

Moin die Runde,
die 140. Schleuse auf dem Canale de Bourgogne war wohl eine zuviel:

Unsere Vor-/Rückwärtsgänge werden von einem Gerät über Bowdenzüge sauber dosiert eingelegt. Das macht normalerweise ein dumpfes "Klonk".

Aiuf einmal macht es aber beim Einlegen des Rückwärtsganges ein lautes, blecherndes Schlaggeräusch, Metall auf Metall.

Der Schalthebel ist manuell sauber zu betätigen, rastet sauber ein, aber
auch beim manuellen Einlegen kommt das blecherne Krachen. Und zwar in dem Moment,
in dem die Antriebswelle eingekuppelt wird, also vielleicht eine halbe Sekunde
nach dem Betätigen des Hebels. (Die Verzögerung ist immer so und wohl der im Inneren des Getriebes hydraulischen Betätigung geschuldet.)

Das scheint nur zu passieren, wenn zuvor der Vorwärtsgang drin war. Zweimal rückwärts einkuppeln hintereinander macht nicht dieses Geräusch, sondern das normale, gewohnte "Klonk".

Abgesehen von dem bösen Geräusch ist alles gut, der Gang ist drin wie er soll, Boot bremst und so. Aber wie lange noch??

Hat irgendjemand entsprechende Erfahrungen oder Ideen, was das sein könnte? So traue ich mich nicht so recht in die noch ausstehenden 40 Schleusen...

Kennt jemand einen Getriebefachmann / -kenner im Raum Dijon?

Jeder Tipp ist willkommen,
Danke schon mal,
Knut, aktuell in Gissey sur Ouche am Kanalufer...
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 07.06.2021, 17:28
jogie jogie ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.04.2018
Beiträge: 4.576
3.834 Danke in 2.227 Beiträgen
Standard

Genug Öl im Getriebe ?
__________________
Gruß Jogie


Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #3  
Alt 07.06.2021, 17:36
Aubergino Aubergino ist offline
Commander
 
Registriert seit: 16.03.2017
Ort: an Bord Elodie III
Beiträge: 377
Boot: holl. Stahlverdränger 13m
Rufzeichen oder MMSI: DGDO2
651 Danke in 173 Beiträgen
Standard

...ja, genug, und gerade mal mit einem langen Röhrchen eine Probe gehoben, Öl ist klar, nichts metallisches dran.
Propellerwelle abgeschraubt, Motor gestartet und hin und her geschaltet, mal mit noch auslaufendem Getriebeabgang, mal ohne, mal mit der Hand leichten Widerstand gegeben - kein Geräusch.
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 07.06.2021, 18:08
jogie jogie ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.04.2018
Beiträge: 4.576
3.834 Danke in 2.227 Beiträgen
Standard

Das scheint nur zu passieren, wenn zuvor der Vorwärtsgang drin war.

Wartest du denn beim umschalten von Vor in Rück auf Neutal bis bis Welle steht und Motordrehrahl unten ist, oder Schaltest du zügig von Vor in Rück ?
__________________
Gruß Jogie


Mit Zitat antworten top
Folgende 2 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #5  
Alt 07.06.2021, 18:12
Benutzerbild von Startpilot
Startpilot Startpilot ist gerade online
Admiral
 
Registriert seit: 17.11.2006
Beiträge: 3.406
7.244 Danke in 2.641 Beiträgen
Standard

Hallo Knut,
ich schreibe vom Handy und kann textlich nicht so ausholen.
Nach dem, was Du beschreibst tippe ich auf losen Propeller auf dem Wellenkonus.

Nachtrag:
Hast Du ein separates Drucklager vor dem Getriebe?
Dann wäre das ebenfalls verdächtig.
__________________
Gruss, Dirk

Geändert von Startpilot (07.06.2021 um 18:32 Uhr)
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #6  
Alt 07.06.2021, 18:41
Aubergino Aubergino ist offline
Commander
 
Registriert seit: 16.03.2017
Ort: an Bord Elodie III
Beiträge: 377
Boot: holl. Stahlverdränger 13m
Rufzeichen oder MMSI: DGDO2
651 Danke in 173 Beiträgen
Standard

Ursache gefunden... Es ist nicht das Getriebe. Die Ursache ist, wie so oft, eher banal: Das Drucklager, das die Schubkräfte der Welle aufnimmt und vom Motor fernhält, ist in eine 10mm Stahlplatte eingesetzt, die an beiden Seiten mit einer 10cm langen Naht gegen die Seiten des Wellentunnels (Kielkastens? Ihr wisst schon, oder?) geschweißt ist. Auf der einen Seite ist die Naht von oben bis unten abgerissen. Vorwärts schiebt sich die Platte etwas vor, am Drucklager so ca. 8mm. Beim Einlegen des Rückwärtsganges schlägt die Platte dann zurück gegen die Schweißnaht. Sachen gibt's...

Und der Seniorchef der Berufsschiffswerft, auf der ein Mitarbeiter 1992 dieses Schiff für sich gebaut hat, sagte noch "Das war unser bester Schweißer". Aber auch 10mm Stahl biegt sich, und auf die Dauer ergibt eben auch das einen Ermüdungsbruch.

Das lässt sich erst mal mit einem passenden Kantholz ziemich stabil lösen. Ein Schweißgerät haben wir sogar auch an Bord, ob ich an die Schweißstelle da unten drin aber drankomme, weiß ich noch nicht sicher. Und, wie blöd, den Schweißhelm haben wir leider zu Hause vergessen... Also erst mal mit dem Kantholz bis St.-Jean-de-Losnes, und da entweder einen Schweißhelm oder gleich einen Schweißer finden...

Tschüs, danke für's Mitdenken,
Knut
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 07.06.2021, 18:46
Benutzerbild von Startpilot
Startpilot Startpilot ist gerade online
Admiral
 
Registriert seit: 17.11.2006
Beiträge: 3.406
7.244 Danke in 2.641 Beiträgen
Standard

Sagte ich nicht "Drucklager"?.....
__________________
Gruss, Dirk
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #8  
Alt 07.06.2021, 20:29
Aubergino Aubergino ist offline
Commander
 
Registriert seit: 16.03.2017
Ort: an Bord Elodie III
Beiträge: 377
Boot: holl. Stahlverdränger 13m
Rufzeichen oder MMSI: DGDO2
651 Danke in 173 Beiträgen
Standard

...stimmt, sagtest Du... Da war ich wohl noch im Keller, und als ich wieder raus kam, war ich so froh, dass ich gleich losgeschrieben habe... Nichts für ungut, danke für Deine Tipp!
Tschüs,
Knut
Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 07.06.2021, 21:09
Benutzerbild von hein mk
hein mk hein mk ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 05.01.2010
Ort: hamburg
Beiträge: 8.516
Boot: van de stadt 29
8.772 Danke in 4.625 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Aubergino Beitrag anzeigen
...stimmt, sagtest Du... Da war ich wohl noch im Keller, und als ich wieder raus kam, war ich so froh, dass ich gleich losgeschrieben habe... Nichts für ungut, danke für Deine Tipp!
Tschüs,
Knut
Moin Knut
Kanst du mal ein Bild von dem Drucklager und dem Flansch einstellen.Moderner Weise werden die Drucklager heute ja mit Metallgummipuffern eingebaut,sogenannte MEGI-Ringpuffer,die sollen einerseits die Laufgeräusche etwas wegdämmen und andererseits die Spannungsspitzen beim Umsteuern dämpfen.Zusammen mit einer elastischen Wellenkupplung oder einer Gelenkwelle wird dann auch verhindert ,dass die Maschinenschwingungen zusätzlich noch an Nähten und Verschraubungen rütteln.
Ach ja durch sind die dann auch mal,im öligem Umfeld eher,sind aber leichter austauschbar als Schweissarbeiten im Maschinenraum erledigt sind.
gruss hein
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #10  
Alt 07.06.2021, 21:12
Benutzerbild von hein mk
hein mk hein mk ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 05.01.2010
Ort: hamburg
Beiträge: 8.516
Boot: van de stadt 29
8.772 Danke in 4.625 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von jogie Beitrag anzeigen
Genug Öl im Getriebe ?
Mit ohne Öl schalten hydraulische PRMs nicht und wenn sie schalten ist auch genug Öl für die Schmierung da.
gruss hein
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #11  
Alt 08.06.2021, 12:07
Aubergino Aubergino ist offline
Commander
 
Registriert seit: 16.03.2017
Ort: an Bord Elodie III
Beiträge: 377
Boot: holl. Stahlverdränger 13m
Rufzeichen oder MMSI: DGDO2
651 Danke in 173 Beiträgen
Standard

Moin Hein,
der "mit ohne Öl schalten sie nicht"-Hinweis ist ja interessant... Wieder was gelernt.

Ein Foto vom Drucklager hängt an.

Aber ich würde auch von der gerissenen Schweißnaht nicht unbedingt auf ein gerissenes Gummilager schließen. Denn es ist halt leider ein eindimensionales 10mm Blech, gegen dessen Mitte das Lager drückt, etwa 45cm lang, 10cm hoch und nur an den beiden Schmalseiten angeschweißt, und wenn sich das in den nun fast 30 Jahren 10.000 mal auch nur einen fünftel Millimeter hin und her bewegt hat, ist es für mich nachvollziehbar, dass die Schweißnaht reißt. Da hat der Bootsbauer einfach nicht gut nachgedacht, sonst hätte er die Platte oben und unten abgewinkelt.

Tschüs,
Knut
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	P1070086.jpg
Hits:	59
Größe:	84,9 KB
ID:	924565  
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Mercruiser 3.0 knallt beim Gang einlegen! Trotz niedrigem Standgas. V8IstMacht Motoren und Antriebstechnik 20 17.07.2013 08:34
Wendegetriebe PRM 310 Mannix 57 Motoren und Antriebstechnik 2 13.06.2012 22:04
PRM Wendegetriebe figthclub88 Motoren und Antriebstechnik 2 25.01.2010 14:57
Wendegetriebe PRM hans pahl Motoren und Antriebstechnik 2 28.03.2008 17:05
steuerrad von hart zu hart= ??? IBO Segel Technik 23 15.03.2004 08:11


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:33 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.