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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #126  
Alt 30.08.2006, 22:33
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Standard Re: Patenthalse --- Urteile gesucht !!!!!!!!!!!!!

Zitat:
Zitat von Eibi
Kann jemand Hinweise auf Urteile geben, bei dem der
Schiffsführer wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung
(aufgrund einer Patenthalse) verurteilt wurde????


Eibi
... DAS BEWEGT VIELE VON UNS, WAS????

ich moechte nur wissen, wer von uns sich beim Lesen der Zeilen von Eibi nicht gedacht hat: Schexxx - haette mir auch passieren koennen, damals als.....

Es kommt immer etwas vor, und es kann immer "schlimm" ausgehen deshalb meine Frage: Gibt es eigentlich Anwaelte, die auf "Seerecht" spezialisiert sind??

Waere doch nicht schlecht, so ein paar "kleine Links" reinzustellen oder?
(natuerlich als reine Vorsichtsmassnahme...)

LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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  #127  
Alt 31.08.2006, 18:44
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Standard

Zitat:
Zitat von haveltango
Ich hatte auf Seite 2 des Treads mal ein AZ verlinkt (was das Anliegen des Fragestellers war ... ) Und je mehr hier diskutiert wurde - das eben gelöschte mal ausgenommen - desto öfter hab ich darüber nachgedacht, wie verflixt ernst es jeden von uns eigentlich mal treffen könnte. Ob als Skipper oder Crewmitglied, ob als Verursacher oder Geschädigter oder sogar beides in einer Person. Gerade unten stehendes Beispiel aus dem "Wellenbrecher" zeigt mir, wie recht doch jeder in der Diskussion hat und wie unrecht zugleich. Es wird m.E. nach immer auf den konkreten Fall abzustellen sein. Und der ist ja im Detail vom Themenstarter nicht bekannt. Den Spass am Wassersport werde ich mir nun nicht nehmen lassen, eine nachdenkliche Anregung für mein Verhalten gab mir die bisherige Diskussion schon.

Insofern gute Gesundheit Eibi und ich hoffe auf Fairneß aller Beteiligten.

Zitat:
Skipper verurteilt
Baum gegen den Kopf: Da klagte eine Mitseglerin auf Schmerzensgeld.Es war ein gewöhnlicher BR Schein
Ausbildungstörn in der Ägäis. Meltemi streichelte die junge Bavaria 42 mit voller Lust. Der Erfahrene Skipper
zeigte seinen Schülern bekannte, langweilige, übliche Boje überbord Manövern in allen Varianten.
Eine attraktive Blondine von der Sonne gebräunt, mit ihrem spärlichen Bikini am Ruder, versuchte mit
einer Q Wende die schon von Augen verlorene Boje zu erreichen. Ihre Wende wurde eine Halse .. der Skipper
kommandierte prompt "Du solltest in den Wind gehen nicht zur Halse abfallen."
Die Blondine zitterte, hilfesuchend guckte sie in jedes Gesicht. Endlich fand sie den richtigen Weg zu Wende.
Aber es war zu spät das Schiff hatte zur Wende keine Fahrt mehr und bleibt stehen. Die Segel flattern
wild herum. Plötzlich reißt das Vorsegel in mehrere Stücke. Die Blondine zitterte. Der Skipper schickte
sofort die Mannschaft bis auf Blondine zu Vorschiff, um die Vorsegel zu bergen. Er übernimmt hastig
das Ruder, schubste die Blondine an die Seite und brüllte . "Hol die Bootshaken,wir holen die Boje ". Gleichzeitig
steuerte er die Yacht bei achterlichem Wind mit dem Großsegel in Halbwindstellung auf die inzwischen
abgetriebene Boje zu. Als die Blondine die Boje auffischen wollte, schlug durch eine plötzliche Winddrehung
der Großbaum um und fegte sie über Bord. Der Skipper holte die Crew wieder zurück, kommandierte
nun ein richtiges Mannüberbordmanöver unter Motor und Großsegel.
Die verletzte Frau wurde aufgefischt.
Sie war wegen einer schweren Kopfverletzung mehrere Monate arbeitsunfähig.
Nach zwei Jahren, auf Druck der Versicherung hin, klagte sie den Skipper wegen grober Fahrlässigkeit
an und forderte Schmerzengeld in Höhe von 20.000 Mark. Der Prozess dauerte 5 Jahre. Endlich hat der
Richter vom Bayerischen Oberlandesgericht das Urteil gefällt.

Im Namen der Volkes wurde der Skipper wegen grober Fahrlässigkeit zu einer Zahlung von 10.000 Mark
Schmerzensgeld verurteilt . Dem Skipper wurde zur Hälfte der Schuldangelastet:
In der Urteilsbegründung stuft das OLG das einhändige Steuern eines Vormwind Kurses in einem
Seegebiet, das für plötzliche Winddrehungen berüchtigt ist, als groben Fehler des Skippers ein.
Wenigstens ein weiteres Crewmitglied hätte die Großsegelführung übernehmen müssen.
Weiter heißt es in der Begründung, die beiden Manöver "Vorsegel bergen" und "Boje aufnehmen" hätten
nacheinander ausgeführt werden müssen. Zumindest aber wäre eine
Sicherung des Großbaumes erforderlich gewesen.
Was die Mitschuld der verletzten Blondine angeht, wertet das OLG ihren Aufenthalt im Schwenkbereich
des Baumes als "schweren Verstoß gegen die eigene Sicherheit" ' Sie hätte sich als Prüfungskandidatin für
den Segel-Schein über das Risiko einer Patenthalse klar sein müssen.
Mit seiner Forderung, den "stillschweigenden Haftungsausschluss" geltend zu machen, kam der Skipper
vor Gericht nicht durch.
Der Richter erklärt warum: "Die juristische Klausel ist in diesem Falle unwirksam,
weil sich die Teilnehmer eines Hochseetörns, anders als etwa die Mitglieder einer Seilschaft beim Bergsteigen,
nicht in unmittelbare Abhängigkeit voneinander begeben."
Mit anderen Worten: Der Skipper einer Segelyacht ist für das Schicksal seiner Crew mitverantwortlich. Juristen
raten daher Skippen und Crews, die im privaten Kreis einen Segeltörn planen, vor Reisebeginn durch gegenseitige
Verzichtserklärungen etwaige Haftungsansprüche auszuschließen.
Oder das muss mindestens mündlich vor Törnbeginn unter Zeugen gesprochen werden..
Das Aktenzeichen:
Oberlandesgericht
München 5 U 4156/99 10 4541/88l,G.


... es tut mir leid, der Bericht liest sich irgendwie wie `ne Hollywood Film Beschreibung. zumindest der 1.Teil.

der blonde Uwe
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  #128  
Alt 31.08.2006, 21:06
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Hallo,
was lernt man daraus. keine blondine, schon gar nicht mit spärlichem bikini. man bedenke nur die gefahr des sonnenbrandes auf dem boot.
ich fahre meistens mit autopilot und bei achterlichen winden mit bullenstander. somit bin ich halbwegs sicher daß, ich nicht eine abbekomme. es kann mir keiner erzählen, der schon etwas länger segelt daß er noch keine patenthalse hinbekommen hat.
mfg willielan
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  #129  
Alt 03.09.2006, 15:52
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Zitat:
Zitat von Segelmatt
Uwe,

ich denke mal, ich interpretiere den Smilie richtig, dann steht dieses Posting nicht im Widerspruch zu Deinem.
Wer meint, er könne ohne Patenthalse segeln, der segelt nicht. Damit will nicht zum Ausdruck bringen, daß es quasi zum guten Ton gehört, eine Patenhalse hinzulegen, aber irgendwann passiert es denn doch. Man kann sicher sein Bestes geben, um so etwas zu vermeiden, aber wir sind alle nur Menschen, und irgendwann paßt man doch einmal nicht 100%ig auf, ist abgelenkt oder was auch immer.
Ist halt wie in der Bibel: wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Wenn wir hier in eine Situation geraten, in der ein Skipper wegen einer Patenthalse verknackt werden kann, blühen uns amerikanische Auswüchse.

meint

Matthias.
Dann werfe ich den ersten Stein!

Ich hatte in den 20 Jahren meiner Seglererfahrung noch keine Patenthalse!
Jedenfalls keine, bei der der Baum so richtig von links nach recht rüberkam und nicht hart am Wind, wo es vielleicht um jeweils 50 cm ging.
Bei mir liegt prinzipiell Bb UND Stb eine Leine für den Bullenstander bereit und die werden auch genutzt!
Dabei geht es mir viel weniger um den Kopf meiner Mitsegler (ich habe fast keine und Iza passt unter dem Baum durch), sondern um mein Rigg, das ich aus meiner eigenen Tasche zahlen muss und das Geld für ein neues kann ich mir sparen!


Gruss

Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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  #130  
Alt 04.09.2006, 04:07
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moin,
bei dem ganzen hin und her fang ich an, über eine baumbremse nachzudenken. wär ja nicht übel, kann man nicht vergessen und ist schön praktisch.

bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!!

rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern.
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  #131  
Alt 04.09.2006, 17:41
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Genau - Walder-Baumbremse - gibt's auch ab und an bei iBäi.
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auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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  #132  
Alt 04.09.2006, 17:43
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Zitat:
Zitat von Volker
(...) und nicht hart am Wind, wo es vielleicht um jeweils 50 cm ging(...)
Wobei die zweifelsfrei auch schon für die eine oder andere Blessur gut sind...
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  #133  
Alt 04.09.2006, 17:50
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Ich erinnere mich noch ganz genau - ist ungefähr 40 Jahre her.
Damals ist mein Vater und mein Bruder bei der FJ-EM auf Fehmarn mitgesegelt.
Boot, Mast und Baum war natürlich alles aus Holz.
Nach einem Lauf wurden sie mit dem DLRG Boot reingeschleppt - und das rückwärts (weiß auch nicht warum). Ein erbärmliches Bild.
Der Baum war rumgekommen, hatte meinem Vater eine ordentlich blutende Platzwunde mitten auf der Stirn verpasst und anschließend den Mast aus der Führung gehoben.
Der Mast kam natürlich (nach Murphys-Gesetz) genau neben der Führung wieder runter und ist voll durch den Rumpf gesemmelt...
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  #134  
Alt 04.09.2006, 21:40
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Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, wie ich mit relativ einfachen Mitteln einen Bullenstander anschlagen kann?
__________________
Viele Grüße,
Christian
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  #135  
Alt 05.09.2006, 12:12
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Zitat:
Zitat von BS24
Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, wie ich mit relativ einfachen Mitteln einen Bullenstander anschlagen kann?
Ich habe an Backbord und an Steuerbord auf dem Vorschiff an der Fußreling jeweils einen Umlenkblock montiert. Nun wird der Bullenstander vom Großschotbeschlag zum Block geführt und dann ins Cockpit umgelenkt.
__________________
mit sportlichem Gruß
Hendrik
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  #136  
Alt 05.09.2006, 20:45
Berni alt Berni alt ist offline
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Oh je,

ich werfe dann auch mal wie schon vor 2 Jahren einen Stein: ich segel seit über 40 Jahren, ich habe noch keine Patenthalse gemacht und noch schlimmer: ich habe nur 5-10 mal in der Zeit einen Bullen angeschlagen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin jedes Wochenende im Sommer auf dem Wasser!

Nun zum eigentlichen Thema. Egal wer hier wenn in die Pfanne hauen will:

Der Skipper ist immer Schlud.

Er ist schuld, wenn er seine Mitsegler nicht in den Griff bekommt.

Er ist schuld wenn er einen über Bord segelt.

Er hat die Sorgfaltspflicht!

Ich fahre seit einigen Jahren zeitweise völlig unwissende Leute über das Wasser und die sitzen genau da, wo ich sie hinsetze. Ich lasse sie keine Arbeiten auf dem Vordeck verrichten und ich lasse im Zweifel das Großsegel unten weil ich auch nicht unfehlbar bin und vielleicht nach 40 Jahren gerade jetzt der Fehler passiert.

Wenn ich das Groß mit Anfängern an Bord fahre, dann nie!!!!! genau vor dem Wind. Wer das als Skipper nicht hinbekommt, der gehört nicht an die Lenkung! Ich verstehe wirklich nicht, wieso gerade wenig geübte Segler ernstlich genau vor dem Wind segeln. Und komm mir hier keiner mit Zwängen aufgrund des Fahrwassers oder so. Lieber dreimal kontrolliert halsen als Material und Menschen aufs Spiel setzen. Dazu ist es noch so, das ein Boot i.d.R bei 140° Windeinfall schneller segelt als genau vor dem Wind.


So, das wars zu dem Thema von mir.
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