Kühlsystem Yamaha 9.9FMHS: Verhalten normal?

[Roter Baron]

Hallo,

ich habe vor kurzem einen Yamaha 9.9FMHS gekauft, an welchem eine Reparatur notwendig war. Deshalb musste ich ihn teilweise zerlegen, d.h. Unterwasserteil entfernen, Schaft vom Kopf trennen, etc. Die Fußdichtung und die untere Auspuffdichtung am unteren Schaftende wurden erneuert. Beim Zusammenbau fiel mir auf, dass die Bohung des Impellergehäuses am oberen Rand ein bisschen wie "ausgefressen" aussieht, der Durchmesser ist ein bisschen größer, als die Welle an der dicksten Stelle. Ansonsten ist das Gehäuse aber in Ordnung, die Dichtung (auch die für das Steigrohr) sieht noch gut aus, deshalb habe ich mir keine Sorgen gemacht. Die Welle hat auch keinen Schlag und das Gehäuse sitzt perfekt. Beim Probelauf (Motor auf dem Bock, Wasser im Speißkübel bis zur Kavitationsplatte) fiel mir auf, dass hinten, wo die Schaltstange mit der Einstellmutter direkt über der Kavitationsplatte sichtbar ist, Kühlwasser austritt. Der Kontrollstrahl ist perfekt, der Motor schnurrt. Aus dem Nebenauspuff kommt kein Wasser. Ich kann den Motor natürlich nicht richtig belasten, aber das Wasser des Kontrollstrahles wurde angenehm warm (nicht zu heiß). Mir ist dann, nach etwa einer viertel Stunde Probelauf, aufgefallen, dass der Schaft relativ heiß wurde. Ziemlich an der Schmerzgrenze beim Anfassen mit der flachen Hand. Ich hätte gedacht, dass der Schaft durch die Kühlwasserkanäle gekühlt wird, welche von unten bei abgenommenem Getriebe, sichtbar sind. Wenn ich mit Druckluft in das Steigrohr für das Kühlwasser blase, kommt Luft aus der Düse für den Kontrollstrahl, aber sonst nirgendwo. Bevor ich jetzt wieder alles zerlege, um nach einem womöglich nicht vorhandenen Fehler zu suchen, frage ich lieber die Experten: ist dieses Verhalten normal? Insbesondere der Wasseraustritt hinten über dem Getriebe irritiert mich. Ist das normal zur Druckentlastung bei geschlossenem Thermostat oder liegt eventuell ein Defekt vor?

[Lombardini]

Im Kühlwasseraustritt der Impellerpumpe, dort wo das Steigrohr hineinkommt, sollte eine Gummimanschette stecken, die das Steigrohr nach außen abdichtet, auch sollte am Durchtritt der Antriebswelle aus dem Impellergehäuse eine Abdichtung vorhanden sein.
Vermutlich wird auch das Impellergehäuse und die untere Platte Verschleiß Spuren aufweisen und somit die Pumpe ungenügend fördern.

[Roter Baron]

Ich habe mir nochmal ein paar Bilder angeschaut von neuen Gehäusen. Das sieht bei mir also gar nicht so verkehrt aus. Die Dichtungsmanschette an der Druckseite des Impellers ist ebenfalls vorhanden, ich kann allerdings nicht beurteilen, wie stramm das Steigrohr darin sitzen muss, damit es auch korrekt abgedichtet ist. Lässt sich im teilzerlegten Zustand nicht so einfach prüfen. Kann natürlich sein, dass diese nach 13 Jahren etwas verhärtet oder ausgeleiert ist.Meine Vermutung war, dass der Druck des Impellers bei noch geschlossenem Thermostat so hoch ist, dass das Wasser an der Manschette vorbeigedrückt wird. Das ist die einzige Stelle, wo Wasser austreten kann. Ich denke, ich werde die Dichtung vorsorglich tauschen, bin ja eh schon dabei. Und um nochmal auf die Erwärmung des Schaftes zurück zu kommen: Wie stark erwärmt sich denn so ein Schaft normalerweise beim Probelauf?

[Classic]

Nur mal als Denkanstoß!
Ne viertel Stunde in einem Speißkübel(etwa 40-50l)
laufen lassen.
Da sage ich mir, das das Wasser darin erwärmt wird (sind ja 15 min.)
und gegen ende, zur Kühlung nicht mehr allzuviel beiträgt


Gruß Frank

[Roter Baron]

Das Wasser lief permanent aus dem Gartenschlauch in den Kübel und wurde dadurch quasi permanent gewechselt. Zum Schluss war das Wasser handwarm, vielleicht 30°C. Mehr nicht. In dieser Hinsicht denke ich, dass das nicht das Problem sein sollte.

[ralfschmidt]

wenn du immer Wasser zuführst wird das Wasser nicht wirklich warm,
am besten mal oben am Motor fühlen ob es am Thermostat auf etwa 60° warm wird