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Zitat von avivendi
zwei gedanken zu dem selbstbau:
eine "richtige langfahrtyacht" , individuell gebaut, soll ganz andere kriterien erfüllen, als ein stegsegler.
der wulstbug dient dazu, dass der rumpf anders angeströmt wird, als ein löffelbug beispielsweise.
wenn man neben den berufsschiffen herfährt, kann man sehr deutlich sehen, wie sauber und mit geringer bugwelle solche konstruktionen das wasser schneiden, während konstruktionen herkömmlicher bauart (ein wulstbug ist ja eigentlich "state of the art") eine mächtige welle vor sich herschieben, also auch an der falschen ecke energie einsetzen müssen.
ein ehemaliger tankerkapitän erzählte mir bei der umstellung auf wulstbug wäre sein tanker einen viertelknoten schneller gewesen, was auf einer reise von hamburg bis kuwait ein ordentlicher faktor war. bedingung war aber auch der richtige schiffstrimm, um die birne richtig wirken zu lassen. sicherlich sind die heutigen konstruktionen wesentlich ausgereifter, haben womöglich mehr geschwindigkeitspotential, aber heruntergerechnet auf ein kleines segelschiff kann es eigentlich nicht die welt ausmachen. bei unds im hafen gab es mal ein moderboot mit wulstbug, da war das bugstrahl eingebaut, da konnte man am steg schon sehen, dass das nicht funktionierte... aber der glaube versetzt berge  |
Bei Verdrängern, die keine Krängung haben während der Fahrt, macht es Sinn. Ich sehe hier immer wieder Schiffe älterer Baujahre, die eine Wulstbug haben, und muß sagen, daß dieses saubere Durchpflügen der See doch sehr ins Auge fällt.
Der Segler der Yacht, die hier vorgestellt wurde, hat möglicherweise auch ins Auge gefaßt, daß sein Schiff durch die Verlängerung der Wasserlinie einen halben Knoten schneller werden könnte.
Ein guter Rammschutz ist es allemal. Dieses Schiffchen sieht aus, als wäre es für eine Langfahrt geplant gewesen. Vielleicht hatte der Eigner außerdem an treibende Container oder kleine Eisberge (Growler) als mögliche Unterwasserhindernisse gedacht, als er sich entschloß, die Nase anzubauen.
Ich finde, die Yacht hat Charisma. Und Leute, die so ein Boot besitzen, sind das Salz in der Suppe. Ohne solche Sonderlinge wären manche Häfen um ein wichtiges Stück ärmer. Auf jeden Fall macht man immer interessante (und meist positive) Erfahrungen mit solchen Seglern.
11.11.2005, 07:51
