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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 12.01.2014, 19:54
Benutzerbild von Pianist
Pianist Pianist ist offline
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Standard Charterboot als Geschäftsmodell?

Schönen guten Tag an alle!

Im Rahmen der Euro-Unsicherheiten und Niedrigzins-Zeiten erlebe ich im privaten Umfeld immer wieder mal Diskussionen, was man mit vorhandenem Geld alles Sinnvolles machen könnte, um es vor einem Euro-Crash zu retten und einen besseren Ertrag zu kriegen. Persönlich würde ich wohl immer in Richtung Immobilien gehen, auch wenn es da viele Unwägbarkeiten gibt. Aber da wir uns hier mit Booten beschäftigen, finde ich es ganz interessant, sowas mal durchzuspielen.

Gehen wir mal davon aus, dass jemand 100.000 EUR übrig hat und anlegen möchte. Bei der Bank kriegt er derzeit vielleicht 1,5 Prozent Zinsen. Er könnte für diese 100.000 EUR aber auch ein Boot kaufen. Ich kenne ein Charterboot, welches neu genau diese Summe kostet. Gehen wir nun davon aus, dass es von April bis Oktober wochenweise verchartert wird. Anhand der realen Preise kann man addieren, dass man damit maximal 36.000 EUR erwirtschaften kann. Geht man von einer 75-Prozent-Auslastung aus, bleiben immer noch 27.000 EUR übrig. Setzen wir die Betriebskosten (Liegeplatz, Reinigung, Wäsche, Reparaturen, Versicherung, Provision für den Vercharterer) mal mit 15.000 EUR pro Jahr an. Macht 250.000 EUR Ausgaben (Boot 100.000 und Betrieb 150.000) in zehn Jahren. Das Boot verkauft man dann für 50.000 EUR. Bleiben Ausgaben von 200.000 EUR, denen Einnahmen von 270.000 EUR gegenüber stehen. Bleibt ein Überschuss von 70.000 EUR, also pro Jahr 7.000 EUR, was einer Rendite von 7% pro Jahr entspricht, die versteuert werden muss.

Bei einer 100-Prozent-Auslastung von April bis Oktober hätte man sogar eine Rendite von 11 Prozent, was ich aber nicht für realistisch halte.

Liege ich mit dieser Berechnung vollkommen daneben? Sinnvoll wird das übrigens trotzdem nicht sein, weil in dem Augenblick, wo der Euro krachen geht oder es der Mehrheit der Bevölkerung schlechter geht, auch keine Boote mehr gechartert werden...

Matthias
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  #2  
Alt 12.01.2014, 20:20
atlas atlas ist offline
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Standard

Hallo Matthias, mit Sicherheit eine gute Lösung. Nur mit einem Charterboot ein bisschen schwer, man muss sich mit einem Vercharterer über alles einigen...
In diesem Geschäft gibt es nun einmal viele Haie.
Es wird immer Leute geben die ein Sportfahrzeug chartern.
Wenn man dann noch bedenkt das die Charterer ein Jahr vor Antritt der Reise 50 % Anzahlung leisten sollen und das meistens ohne Murren
bezahlen müsste man 7 % ohne Anlauf erreichen. Viel Glück!
Radarpilot / Rolf aus Duisburg
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  #3  
Alt 12.01.2014, 21:06
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Venner Venner ist offline
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Standard Geschäftsmodell Charterboot

Zitat:
Zitat von Pianist Beitrag anzeigen
Sinnvoll wird das übrigens trotzdem nicht sein, weil in dem Augenblick, wo der Euro krachen geht oder es der Mehrheit der Bevölkerung schlechter geht, auch keine Boote mehr gechartert werden...
Matthias
Das hast Du absolut richtig erkannt und auch ich teile die Meinung, dass es heute ziemlich schwer sein dürfte, mit nur einem Boot einen Charterbetrieb auf zu machen.
Gerade in den Niederlanden sind in den letzten Jahren viele kleine Vercharterer von den grossen Betrieben geschluckt oder gar gänzlich aufgegeben worden.
Wenn z. B. im Jahr 2014 Boote mit einer LüA von unter 10m gut zu verchartern sind und der überwiegende Teil der Schiffe mit einer LüA von über 10m in der Homebase am Steg liegt, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass das in der darauf folgenden Saison genauso sein wird.
Ein naher Verwandter meinerseits hatte genau das mit den o.a. Längen und 2 Schiffen vor 25 Jahren in NL begonnen - 5 Jahre später hat er mit plus/minus NULL wieder aufgegeben.

Ich will nicht unbedingt in Abrede stellen, dass das auch heute noch funktionieren könnte, doch es wird ein dauernder Kampf DAVID vs. GOLIATH werden, der viiiiiel grausame Kopfschmerzen verursachen wird.

Gruss
Joerg
__________________


Jovencia & Joerg von der MY "Floating Home" wünschen eine unfall- und Verlust freie Saison. Möge uns allen das Wetter auch in 2016 wohlgesonnen bleiben und uns viele schöne Stunden bei der gemeinsamen Ausübung unseres Hobbies garantieren.
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  #4  
Alt 12.01.2014, 21:16
funcharter funcharter ist offline
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Hallo,

klasse Rechnung nur ohne das Finanzamt gemacht. Du hast vergessen dass
von den Einnahmen mal 19 % an Umsatzsteuer jährlich weggehen.

Wenn Du das Boot im 10. Jahr verkaufst darfst Du den Gewinn von 50000 Euro gleich zu Deinen Einkünften rechnen. Ich gehe davon aus wenn Du locker das Geld für ein Boot investieren kannst verdienst Du sonst auch nicht schlecht und schätze dass von dem 50000 Verkaufserlös so die Hälfe
an Einkommensteuer, Soli Zuschlag und Kirchensteuer ans Finanzamt geht

Gruss Andreas
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  #5  
Alt 12.01.2014, 21:45
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Mork Mork ist offline
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Mir fehlen in Deiner Rechnung einige nicht ganz irrelevante Positionen - als wichtigste zu nennen die Teuerung...

Gehst Du von einer Dich betreffenden Inflation von nur 2% aus (es wird deutlich höher sein) , dann müssen in zehn Jahren
bereits 122.-€ aufgewandt werden für das, was heute 100.-€ kostet. Bei 3% sind es schon 134.-€ und da die den Warenkorb
"drückenden" Posten wie zB Verbrauchselektronik für Dich nicht zutreffen wird "Deine" Inflation eher größer 4% sein - die
Löhne werden überproportional steigen (Stagnation hatten wir nun lange genug), Versicherungen für Vermietobjekte sind
auch nicht eben für Zurückhaltung bekannt usw.

Bei angenommenen 4% werden aus 100.-€ also 148€, aufgerundet sagen wir 150.-€, was umgekehrt nicht mehr und nicht
weniger als ein Drittel Abwertung bedeutet.

Das Übertragen auf Deine Einnahmen bedeutet, dass Du, ohne die Charterkosten zu erhöhen, Einnahmen zu heutiger Kauf-
kraft im Wert von 226.000.-€ gehabt haben wirst - nicht zu 270.000.-€.

Das alleine verhagelt Dir die Rendite auf bescheidene 2,3% über alles.

Nu lass mal nur eine gröbere außerplanmäßige Sache kommen und das Boot nach 10 Jahren Charter so ausgelutscht sein
dass Du eben keinen 50er mehr bekommst, dann legst Du schon satt drauf.

Weiter ist eine 44%-Auslastung übers Jahr gesehen in meinen Augen utopisch, das wären 23 von 52 Wochen im Jahr
insgesamt bzw. 23 von 30 Wochen im genannten Zeitraum - ein einziger Defekt nimmt Dir eine Woche weg, zwei schon zwei
Wochen - und wie jeder weiß tritt ein Defekt nicht freundlicherweise am Ende der Saison auf dem Weg ins Winterlager,
sondern stets dann wenn er am meisten stört auf.
Will heißen: Dann, wenn die neue Chartercrew schon am Steg steht.

Natürlich kann man sowas auch versichern, aber die Prämie, die will man nicht zwingend bezahlen.

Und so weiter und so fort - das ist ein derart hohes Risiko und abhängig von so vielen Faktoren, dass man das nur über
Quantität einigermaßen kalkulierbar und sicher machen kann - nimmst Du statt einem Boot zB 100 Boote, treffen Dich 10
Ausfälle zusammen nur noch ein Zehntel so hart wie jetzt einer usw.

Wenn der Grundgedanke der ist für vergleichsweise kleines Geld ein "eigenes" Boot zu haben, dann macht euch lieber über
eine Eignergemeinschaft Gedanken, jeder trägt ein Zehntel der Kosten und darf das Boot dafür 3Wochen in dem Zeitraum
nutzen.

Die jährlichen Kosten fallen dadurch (Versicherung wird deutlich günstiger, Schäden durch achtsameren Umgang einerseits
weniger, andererseits nach dem Verursacherprinzip zu begleichen usw.

Die reinen Betriebskosten incl. Liegeplatz werden sich dann wohl etwa bei ~5.000.-€/Jahr bewegen.

Deinen Daten folgend hättet ihr dann einen Aufwand von 100(Kauf) + 50(Kosten) - 50(Verkauf) = 100 insgesamt gehabt,
geteilt durch 10 Jahre geteilt durch 10 Eigner macht nen schwachen Tausi im Jahr, um drei Wochen mit einem 100Kilo-
Schiff durch die Gegend zu Eimern.

Vergleiche das mal mit dem was Du für Charter zu Zahlen hättest - Deinen Angaben zufolge wären das nämlich 3.600.-/Jahr
So sparst Du Dir jedes Jahr 72% anstelle eines unsicheren Gewinnes zwischen nix und bestenfalls 11%.
Klingt doch viel netter, nicht?
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  #6  
Alt 12.01.2014, 21:54
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Mork Mork ist offline
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Was die USt betrifft so ging ich davon aus, dass wir hier von Nettopreisen sprechen - falls nicht, dann ist das kalkulatorisch
ja eh ein derber Griff ganz tief ins Klo

Was den Verkaufserlös betrifft so stimmt das obig Geschriebene natürlich nicht wirklich - wenn ich so etwas von vornherein
auf 10 Jahre kalkuliere dann schreibe ich das Boot sinnigerweise linear auf 20 Jahre ab, habe also jedes Jahr noch mein
kleines Steuerschmankerl und am Ende steht's noch mit dem voraussichtlichen Erlös in der Buchkreide, daher fallen darauf
dann auch keine Steuern an.

Naja, grob.
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  #7  
Alt 12.01.2014, 21:57
RING18 RING18 ist offline
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Erik das hört sich alles so sinnvoll an was Du schreibst, das ich mich frage wie die ganzen Vercharterer überhaupt Geld verdienen
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  #8  
Alt 12.01.2014, 22:03
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Zitat:
Zitat von funcharter Beitrag anzeigen
Du hast vergessen dass
von den Einnahmen mal 19 % an Umsatzsteuer jährlich weggehen.
Nur weil ich's mir nicht verkneifen kann:

Das ist gleich doppelter Nonsens.

A) wird ja auch real Vorsteuer bezahlt die dann von vereinnahmter Mehrwertsteuer vollständig abgezogen wird und

B) wären es auch vollkommen ohne jede Form von Verrechnung keine 19%, sondern nur 16% der Einnahmen.

Bevor gefragt wird:

Eine Ware/Dienstleistung kostet 100.-€ zzgl. 19% MwSt, gesamt also liegt der VK bei 119.-€

Ich mach in dem Quartal genau nix außer dieses eine Ding zu verkaufen, es bleibt also bei diesen Einnahmen und
denen stehen keine Kosten gegenüber.

Das FA bekommt also die vollen 19.-€ von mir, welche zwar mal 19% des Nettopreises waren, aber eben von den
EINNAHMEN, welche 119.-€ betragen, nur 15,97% sind, eben schwach 16%.
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  #9  
Alt 12.01.2014, 22:08
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Zitat:
Zitat von RING18 Beitrag anzeigen
Erik das hört sich alles so sinnvoll an was Du schreibst, das ich mich frage wie die ganzen Vercharterer überhaupt Geld verdienen
Oh, das ist einfach beantwortet:

Die, die tatsächlich Geld verdienen (und das sind bei weitem nicht alle), die haben allesamt Erfahrung und mehr als ein Boot...

Ein Freund hat diesen Winter seine Flotte massiv aufgestockt (von 7 auf 20) mit den Worten "anders kann ich kein Geld mehr
verdienen".

Das sind Grundsätze der Kalkulation... Mit jedem Trumm mehr sinkt der Kostendeckungsbeitrag pro Stück, die Mannschaft ist ja
auch schon da, die Verwaltung auch usw usf.

Die reinen Schiffshaltungskosten multiplizieren sich zwar, die Instandhaltungs- und Verwaltungskosten aber halbieren sich bzw.
sinken um bis zu 70% in seinem Beispiel, die Einnahmen pro Schiff aber sind die Gleichen.

Was kommt also unter dem Strich rum, wenn die Einnahmen pro Schiff gleich sind, mehr Schiffe ins Spiel kommen, die Kosten
pro Schiff aber drastisch sinken?

Richtig - deutlich besserer Schnitt
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  #10  
Alt 12.01.2014, 22:19
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Zitat:
Zitat von RING18 Beitrag anzeigen
Erik das hört sich alles so sinnvoll an was Du schreibst, das ich mich frage wie die ganzen Vercharterer überhaupt Geld verdienen
Moin,
ich bin zwar nicht Erik, aber ein paar Gedanken: zum einen ist es tatsächlich die Masse, welche Risiken normalisiert (hatten wir schon). Weiter kaufen die grossen Vercharterer ihre Boote ziemlich günstig ein oder bauen sie gleich selbst. Wo Du mit 100tsd Eu rechnest (mal gefragt, wo gibt es den für 10m so was billiges?), kommen die mit der Hàlfte aus.
Und mit sehr gutem Sevice haben die guten Vercharterer ihr Stammpublikum, dem läufst Du erst mal hinterher. Die vermieteten Wochen kann man ja nachlesen.
gruesse
Hanse
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  #11  
Alt 12.01.2014, 22:22
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Moin.

Ich bin nicht der TE und die Frage war nicht ganz ernst gemeint

Aber danke das Ihr sie trotzdem beantwortet habt
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  #12  
Alt 12.01.2014, 22:30
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Flybridge Flybridge ist gerade online
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Ihr seid alle Rechenexperten...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705
Micha


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  #13  
Alt 12.01.2014, 22:37
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Ecker Yachting war lange als sehr guter und erfahrener Vercharterer bekannt und ist nun seit ein paar Monaten insolvent.
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  #14  
Alt 12.01.2014, 22:46
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Auch bedenken sollte man, daß ein Charterboot sich nur in den ersten Jahren wenn es neu ist zu hohen Preisen verchartern läßt.

Die Profis der Branche nehmen die Seite deiner Betriebskosten als Marge mit, so rechnet es sich deutlich schneller, aber nicht unbedingt die Kapitalertragsseite ...

Grüsse, Don
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  #15  
Alt 13.01.2014, 07:11
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In den touristisch begehrten Gebieten ist das Angebot zumindest in D schon zu groß und der Wettbewerb zu stark.
In den weniger bekannten Revieren fehlt die Bekanntheit, die erforderliche Befähigung der Charterer oder hauptsächlich Segler, kurzum die notwendige Nachfrage bleibt aus.
Außerdem müßtest Du bei einem anderen Vercharterer den Fuß in die Tür bekommen bzw. einen ständigen Liegeplatz.
Versuche es, aber aus eigener Erfahrung wird das alles schwierig.

Henry
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  #16  
Alt 13.01.2014, 08:08
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Pianist Pianist ist offline
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Ich habe ja nicht die Absicht, sowas zu machen. Es war ja eher so ein Gedankenspiel. Und dass ich als erfahrener Unternehmer mal eben den Themenkomplex "Umsatzsteuer" vergesse, das lag wohl daran, dass ich ansonsten nur Geschäftskunden habe und da alles netto gerechnet wird.

Schon die Frage, zu welchem Preis (und ob überhaupt) man das Boot wieder verkauft kriegt, wäre für mich ein zu großer Risikofaktor. Natürlich hätte man es sowieso bei einem Vercharterer in dessen Flotte eingestellt. Und es wäre natürlich eine unternehmerische Entscheidung gewesen, das Boot so auszuwählen und auszustatten, dass es sich von anderen Angeboten abhebt.

Aber schön, dass wir da mal drüber gesprochen haben. Ich werde also in künftigen privaten Diskussionen diesen Gedanken nicht einführen.

Matthias
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  #17  
Alt 13.01.2014, 08:59
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Keine Ahnung ob das alles so stimmt was die Schreiben:

http://www.charterzentrum.de/yachtin...nvest-kauf.php

Aber ich denke mal selbst die Betreiber der Seite verkaufen den Charterbetrieb nicht als Geldanlage obwohl sie sonst alles sehr positiv darstellen, so dass es fast unmöglich sein dürfte mit nur einer Yacht Geld zu verdienen. Zudem musst du ja auch bedenken, dass mit jedem Jahr dein Boot älter wird, ob du dann noch die Wochenpreise wie mit dem neuen Boot bekommst ist fraglich.

Ansonsten haben die Vorredner wahrscheinlich recht. Die Auslastung wird wahrscheinlich nicht so hoch liegen wie angenommen und wenn man das Boot bei einem Vercharterer einstellt wird dieser auch eine Gewinnbeteiligung haben wollen.

Dazu kommt der schlechte Ruf der Charterboote bei Verkauf. Ob zu Recht oder Unrecht darüber ließe sich sicherlich streiten.

Ich denke wenn man die 100.000 € in eine Eigentumswohnung investiert und diese vermietet "fährt" man besser ;)



Gruß
Chris
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  #18  
Alt 13.01.2014, 09:41
Wolli45 Wolli45 ist offline
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Wie wäre denn ein Eignermodell? Ob das nur für komplette Schiffe gilt oder auch Teileignerschaften möglich sind, weiß ich nicht.

http://www.suncharter.de/Start.1.html

Nur gefunden, frei ohne Wertung.
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  #19  
Alt 13.01.2014, 11:09
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Robert67 Robert67 ist gerade online
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Diese Kauf/Chartermodelle gibt es ja nun auch schon etliche Jahre.


Kennt hier jemand irgend wen, bei dem das funktioniert hat?

Also erst K/Ch dann Übernahme in Eigentum und weitersegeln?


Nur mal interessehalber.
__________________
Gruss
Robert
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  #20  
Alt 13.01.2014, 15:22
Benutzerbild von thomas020370
thomas020370 thomas020370 ist offline
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Boot: Coronet Explorer 22/1965
906 Danke in 410 Beiträgen
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Ich habe letztes Jahr mal mit einem bekannten Vercharterer folgendes Modell durchgesprochen :
- Ich liefere ein Boot, vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, ein neues
- Das Boot muß "vermietbar" ausgeführt sein. D.h. keine Exoten, am besten ein Motor-Stahlkreuzer zwischen 10m und 14m im guten bis sehr guten Zustand, mindestens die technische Basisausstattung (gerne mehr) und unbedingt mit Bug- und Heckstrahlruder. Das Boot darf auch noch nicht zu alt sein
- Die Vercharterer übernimmt das Boot in seine Charterflotte und führt die gesamte verwaltungstechnische Seite der Vercharterung durch. Daneben übernimmt er die Liegeplatzkosten für das ganze Jahr und die Nebenkosten wie z.B. das fahrfertigmachen (Service) und die regelmäßige Reinigung
- Ich selbst kann das Boot 4 Wochen im Jahr nutzen. Natürlich am besten nicht in der Hauptsaison
- Der Gewinn aus der Vercharterung wird 50 / 50 zwischen mir und dem Vercharterer geteilt
- Was bei größeren Reparaturen ist, wurde nicht geklärt !
__________________
Die Methode, mit einem Holzboot ein kleines Vermögen zu machen, setzt voraus, daß man vorher ein Großes hatte ...
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  #21  
Alt 13.01.2014, 15:31
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wormdorm wormdorm ist offline
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Zitat:
Zitat von Pianist Beitrag anzeigen
Schönen guten Tag an alle!

Im Rahmen der Euro-Unsicherheiten und Niedrigzins-Zeiten erlebe ich im privaten Umfeld immer wieder mal Diskussionen, was man mit vorhandenem Geld alles Sinnvolles machen könnte, um es vor einem Euro-Crash zu retten und einen besseren Ertrag zu kriegen. Persönlich würde ich wohl immer in Richtung Immobilien gehen, auch wenn es da viele Unwägbarkeiten gibt. Aber da wir uns hier mit Booten beschäftigen, finde ich es ganz interessant, sowas mal durchzuspielen.

Gehen wir mal davon aus, dass jemand 100.000 EUR übrig hat und anlegen möchte. Bei der Bank kriegt er derzeit vielleicht 1,5 Prozent Zinsen. Er könnte für diese 100.000 EUR aber auch ein Boot kaufen. Ich kenne ein Charterboot, welches neu genau diese Summe kostet. Gehen wir nun davon aus, dass es von April bis Oktober wochenweise verchartert wird. Anhand der realen Preise kann man addieren, dass man damit maximal 36.000 EUR erwirtschaften kann. Geht man von einer 75-Prozent-Auslastung aus, bleiben immer noch 27.000 EUR übrig. Setzen wir die Betriebskosten (Liegeplatz, Reinigung, Wäsche, Reparaturen, Versicherung, Provision für den Vercharterer) mal mit 15.000 EUR pro Jahr an. Macht 250.000 EUR Ausgaben (Boot 100.000 und Betrieb 150.000) in zehn Jahren. Das Boot verkauft man dann für 50.000 EUR. Bleiben Ausgaben von 200.000 EUR, denen Einnahmen von 270.000 EUR gegenüber stehen. Bleibt ein Überschuss von 70.000 EUR, also pro Jahr 7.000 EUR, was einer Rendite von 7% pro Jahr entspricht, die versteuert werden muss.

Bei einer 100-Prozent-Auslastung von April bis Oktober hätte man sogar eine Rendite von 11 Prozent, was ich aber nicht für realistisch halte.

Liege ich mit dieser Berechnung vollkommen daneben? Sinnvoll wird das übrigens trotzdem nicht sein, weil in dem Augenblick, wo der Euro krachen geht oder es der Mehrheit der Bevölkerung schlechter geht, auch keine Boote mehr gechartert werden...

Matthias

Servus Matthias

Also wenn Du investieren willst, Rendite und Eigennutzung, dann wäre evtl.
das Programm von Le Boat für Dich interessant. Hab das die letzten Tage im Postfach gehabt. Hier kurz die Details:

Zu den Vorteilen zählen unter anderem:
  • Garantierte monatliche Einnahmen in Höhe von 7% p.a
  • Rückkaufgarantie am Ende des Programms
  • Häufige eigene Hausbooturlaube auf Ihrem oder einem Schwesterboot
  • Zugang zu mehr als 30 Le Boat Basen in ganz Europa
  • Keine Anlegegebühren und Versicherungsprämien
  • Kostenlose, professionelle Wartung
  • Ein engagiertes Team unterstützt Sie bei der Planung und während Ihres Hausbooturlaubs.
hier der Link zum Programm:


http://www.leboat.de/hausboot-kaufen/eignerprogramm
__________________
Gruss

Matthias

Sommer, Sonne, Boot
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  #22  
Alt 13.01.2014, 15:42
bambuse bambuse ist offline
Captain
 
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Zitat:
Zitat von Pianist Beitrag anzeigen
von April bis Oktober wochenweise verchartert wird. Anhand der realen Preise kann man addieren, dass man damit maximal 36.000 EUR erwirtschaften kann. Geht man von einer 75-Prozent-Auslastung aus, bleiben immer noch 27.000 EUR übrig. Setzen wir die Betriebskosten (Liegeplatz, Reinigung, Wäsche, Reparaturen, Versicherung, Provision für den Vercharterer) mal mit 15.000 EUR pro Jahr an.
Glaube, die 75% sind deutlich zu hoch angesetzt um sie im Mittel zu erreichen (Schleusensperren, Hochwasser, andere Einflüsse). Dagegen könnte ich mir vorstellen, daß die Kosten von 15 T€ zu niedrig angesetzt sind. Dann geht die Rendite schnell runter.....
Gruß
Christoph
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  #23  
Alt 13.01.2014, 15:56
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Pianist Pianist ist offline
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Zitat von thomas020370 Beitrag anzeigen
Der Gewinn aus der Vercharterung wird 50 / 50 zwischen mir und dem Vercharterer geteilt.
Das würde bedeuten: 36.000 EUR an möglichen Charter-Einnahmen, davon 75 Prozent Auslastung, verbleiben 27.000 EUR. Kosten für Liegeplatz, Wartung, Wäsche waschen usw. rechne ich wieder mit 15.000 EUR. Bleiben 12.000 EUR übrig. Das Boot wird nach zehn Jahren vielleicht noch 50.000 EUR bringen. Also müssen wir pro Jahr 5.000 EUR Abschreibung einrechnen, welche aus der 50:50-Verteilung rausgenommen werden muss. Verbleiben 7.000 EUR. Geteilt durch zwei, macht jeweils 3.500 EUR. Darin sind 558 EUR Umsatzsteuer enthalten, bleiben knapp 3.000 EUR übrig, die noch versteuert werden müssen.

Man hat also in einer 10-Jahres-Periode 100.000 EUR investiert, zehn Mal 3.000 EUR aus der 50:50-Regelung verdient, zehn Mal 5.000 EUR als Abschreibungsersatz direkt rausgezogen, macht 80.000 EUR. Dann den Kahn zum Schluss für 50.000 EUR verkauft, macht insgesamt 130.000 EUR.

Also man hat in zehn Jahren 30.000 EUR mehr auf dem Konto als vorher, was einer jährlichen Rendite von 3 Prozent entspricht.

Ganz ehrlich: Für 3% Ertrag würde ich diesen ganzen risikoreichen Aufwand nicht treiben. Selbst wenn man regelmäßig die Preise erhöht.

Ich glaube, dieses Geschäftsmodell vergessen wir mal lieber.

Matthias
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  #24  
Alt 13.01.2014, 15:58
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Zitat:
Zitat von bambuse Beitrag anzeigen
Dann geht die Rendite schnell runter.....
Ja, dann muss man sogar noch Geld mitbringen. Also vollkommen unwirtschaftlich und zu hohes Risiko.

Matthias
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  #25  
Alt 13.01.2014, 15:59
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Habe vielleicht nur die Segelyachtenpreise im Kopf aber für 100.000,00 € wird es schwer werden "nur" eine vollausgestatte 34 Fuss Yacht zu bekommen. Für die nackte Yacht reicht dieser Betrag gerade so aber da dürfte noch einiges dazu kommen.

Ansonsten wäre es interessant wenn man die Verluste eventuell von den Steuern absetzen könnte aber ich schätze mal die Finanzämter tun sich sehr schwer damit.

Gruß
Chris
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