Defekter Katamaran schneller als heiler ... ?

[raziausdud]

Hallo zusammen,

ich bin einfach mal neugierig, was andere hierzu meinen und freue mich auf ein lebhaftes Fachsimpeln.

Ich habe u.a. den auf meinem Foto zu sehenden 3,20 m langen Katamaran Marke NewCat, aber immerhin mit 6,50m-Mast und entsprechendem Segel. Gedacht für morgendliches Fahren an den See und abendliche Heimfahrt, also Auf- und Abbau inclusive. Das umständliche Anzeihen bzw. Lösen der Muttern der Traversen-Befestigung von unten durch Luken im Rumpf wollte ich umgehen und habe irgendwann eine steckbare Verbindung konstruiert.

Dann hat mich mal jemand aufmerksam gemacht: dein kleines Ding ist ja echt schnell, aber die Rümpfe verdrehen ganz schön gegeneinander. Ein Bademeister kam mal mit seinem Boot heran und rief, ich sei ja schneller als die Surfer.

Jetzt habe ich mit zwei neuen Alu-Rohren wieder eine festsitzende Verbindung wie ursprünglich konstruiert. Die Rümpfe sind jetzt immer schön parallel. Nur ... der kleine Cat kommt jetzt irgendwie nicht mehr in Gang. Der Lee-Rumpf taucht deutlich tiefer ein, Gleitphasen bekomme ich (bisher) nicht mehr hin. Früher schoss das Boot oft noch 3-4 Sekunden nach Ende einer Böe mit angehobenem (Lee-)Bug übers Wasser und sackte dann nach vorne unten, wie ein Motorboot in Gleitfahrt, bei dem man plötzlich das Gas wegnimmt.

Meine Theorie: Der Luv-Rumpf, auf dem ich bei ordentlich Wind sehr weit achtern sitze, hebt sich durch den Bau-Fehler vorn mehr als üblich an, sinkt hinten ein. Durch die gebogene hintere Rumpf-Unterseite und die "Aufwärts-Stellung" entsteht ein Unterdruck, der stabilisierend auf die Krängung wirkt. Der Lee-Rumpf wird dadurch entlastet, taucht weniger ein, hat weniger Wasser zu verdrängen.

Ich habe es damals nicht hinbekommen, auf einem Rumpf zu segeln. Es blieb mit zunehmenden Windstärken (so bis etwa 4 -4,5) recht lange sehr bequem, bis dann aber irgendwann sehr plötzlich die Kentergefahr eintrat. Auch hier meine Vermutung: der stabilisierende Unterdruck/Saugeffekt des Luv-Rupfes reisst irgendwann ab und damit wird auf einmal der "normale" Krängungsdruck wirksam.

Also ... 1. Frage: gibt es diesen von mir vermuteten hydrodynamischen Unterdruck an der achterlichen Unterseite eines gebogenen Boot-Bodens (ählich wie an der Oberseite eines Flugzeugflügels)?

2. Frage: Ist dieser Unterdruck (mit-)verantwortlich für das Aufrichten eines Bootes bei Gleitfahrt?

3. Frage: Was haltet Ihr Experten von all dem in Bezug auf meinen kleinen Katamaran?

Herzliche Grüße
Rainer

[raziausdud]

Ich, der Fragesteller noch einmal ...

Auf Frage 1 hat neulich eine Fernsehsendung eine erste Antwort gegeben. Da gab es ein Schiff (in der Dimension eines Kreuzfahrtschiffs), dass eine Brücke millimetergenau passend neben einigen weiteren Kriterien nur bei Höchstgeschwindigkeit passieren kann, weil dann der Unterdruck an der Rumpfunterseite am größten ist und das Schiff maximal eintauchen lässt ...