Bavaria meldet Insolvenz!

[DEK Experte]

Laut Interview mit Lutz Henkel von heute, hat Bavaria auf der Boot in Düsseldorf 2018 satte 210 Boote verkauft...
Weiter war geplant, dass das Unternehmen im kommendem Jahr ohnehin einen neuen Eigentümer erhalten sollte, die Amis hatten aber wohl keine Geduld mehr diesen Prozess zu begleiten...

[BertiH]

Ich habe es erst eben durch das Forum hier erfahren und muss sagen, dass ich wirklich erstaunt/überrascht war, das hätte ich nicht gedacht! Schien mir immer so, als liefe es bei denen sehr gut.

Da hätte ich das gar nicht erwartet.

[borntobefly]

Ja, schade. Besonders auch die Ungewissheit für die Mitarbeiter.
Ich kenne jemand der bei WMF in Geislingen arbeitet, auch so eine Odyssee.
Sozusagen von einem “AMI“ (KKS) ca. 2012 für ca. 600Mio. gekauft....aber zum Glück im wesentlichen nicht ganz zerschlagen worden...in 2016 dann um 1,7Mrd an ein Franzosen verkauft.....usw...
Das war so mal aus meinem Gedächtnis heraus geworfen...

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[onkelrocco]

Vielleicht werden sie ja von Brunswick übernommen, die verkaufen dafür ja gerade Sea Ray.

[billi]

Zitat von onkelrocco

Vielleicht werden sie ja von Brunswick übernommen, die verkaufen dafür ja gerade Sea Ray.

naja das Hat Sealine ja auch gerettet... kurzfristig...

[onkelrocco]

Was bei Booten an Verkäufen und Übernahmen so abgeht finde ich schon erstaunlich. Kaum noch eine Marke ist auch ein einzelner Hersteller. Und viele sehen einfach nur irgendwie gleich aus ohne echten Wiedererkennungswert.

[Verbraucheranwalt]

Ich könnte mir vorstellen, das vielleicht auch die Chinesen Interesse an der Marke zeigen. Eigentlich wäre das ja ein Bereich indem die Chinesen mit den günstigen Lohnkosten Punkten können. Und wenn man so liest, dass die chinesische Mittelschicht schnell wächst ist vielleicht auch bald Bedarf für Yachten da.

[Rauti]

Nach Aussage des ehemaligen GF Lutz Henkel im Handelsblatt haben die auf der Boot 2018 noch 210 Schiffe für 65Mio verkauft.

[Gerd-RS]

Zitat von Rauti

Nach Aussage des ehemaligen GF Lutz Henkel im Handelsblatt haben die auf der Boot 2018 noch 210 Schiffe für 65Mio verkauft.

Na toll, wenn die alle ohne große Absicherung angezahlt haben und die Händler in Folge der Insolvenz auch klamm werden....

Gruss


Gerd

[horstj]

Zitat von Rauti

Nach Aussage des ehemaligen GF Lutz Henkel im Handelsblatt haben die auf der Boot 2018 noch 210 Schiffe für 65Mio verkauft.

Wurde damit auch das Auftragsvolumen insgesamt gesteigert oder ist das der Trend, dass deutlich weniger über Einzelhändler und viel mehr Abschlüsse über Messen wie Boot, Ancora, Hiswa usw. erzielt werden?

[Woody]

Der Messe-Umsatz läuft über Händler. Was meinst Du, wer da den ganzen Tag auf den Booten hockt...
Gruß,

Jörg

[Verbraucheranwalt]

65 Mio bei nem Gesamtumsatz in den letzten Jahren von 110 Mio? Vielleicht sollte man auch nicht alles glauben....

Gruß
Chris

[Fronmobil]

Zitat von Thomas

Nach Aussage des ehemaligen GF Lutz Henkel im Handelsblatt haben die auf der Boot 2018 noch 210 Schiffe für 65Mio verkauft.

Hab ich auch gelesen. Wohl mir fehlt ein wenig der Glaube.
Das wären pro Boot ca 310.000 EUR. Kann das sein?

Klaus, der nicht alles glaubt, was in der Presse steht

[milton]

Angeblich wurden mehrere R55 vertickt. 5 St. wären allein schon 7 Mio.
Reduziert sich der Rest auf 282.000 € im Mittel. Das ist nicht so unrealistisch.

[Jörg]

Mich wundert die Insolvenz von Bavaria nicht, ich habe schon seit etwa 4-5 Jahren mit den neuen Modellen im Motoryachtbereich und deren Preisgestaltung schwarz gesehen...
Die hätten mal dabei bleiben sollen günstige und funktionelle Boote zu produzieren. Der Einstieg in das höhere Segment ist mit dem Namen Bavaria nicht durchzusetzen.Das ist wie wenn Dacia,Skoda und Kia ins Luxussegment vordringen wollen.
Von den neuen Modellen inclusive der Flybridgversuche sieht man auf dem Wasser auch kaum etwas herumfahren.

[Fronmobil]

Hier nochmal sachlich zusammengefasst was passiert ist:
https://www.finance-magazin.de/wirts...allen-2012901/

Und auf der BAVARIA-Homepage steht folgendes:
https://www.bavariayachts.com/de-de/...genverwaltung/

Klaus, der jetzt mehr Richtung Händler guckt

[Fraenkie]

Zitat von Fronmobil

Hier nochmal sachlich zusammengefasst was passiert ist...............


Klaus, der jetzt mehr Richtung Händler guckt

Ist ja kompliziert. Ich kaufe was, hab aber kein Geld, finanziere das und schreibe die Kredite auf das was ich gekauft habe. Welches aber bei weitem gar net den Wert hat und die Story tragen kann..............

Dann haun mer noch ein paar Begriffe rein wie Syndizierung und Konsortial (die ich erstmal ergurgeln musste ).............

Und am Ende triffts andere wie Banken und Zulieferer und MA.........

Genial

Zum rot unterstrichenen: Mist. Unser Hafenbesitzer ist (war) ein grosser Händler von Bav.
Wenn der jetzt schlechte Laune kriegt und Geld braucht trifft´s auch uns

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Fronmobil

Hier nochmal sachlich zusammengefasst was passiert ist:
https://www.finance-magazin.de/wirts...allen-2012901/

Und auf der BAVARIA-Homepage steht folgendes:
https://www.bavariayachts.com/de-de/...genverwaltung/

Klaus, der jetzt mehr Richtung Händler guckt

Der erste Artikel bestätigt genau meinen Verdacht. Der Kaufpreis war durch nichts gerechtfertigt.

So ganz verstehe ich aber die Rolle der Banken in dem Spiel nicht. Die beiden Gesellschafter müssten doch genug Kapital haben um den Kaufpreis ohne Kredit stemmen zu können.

Und wenn man dennoch finanziert, dann will doch jede Bank erst mal Sicherheiten. Jeder der ein Häusle baut/kauft weiss das doch. Da gewinnt die Bank am Ende auch immer

Wie blöd muss ein Banker sein bei den Zahlen einen Kredit über 1,3 Mrd. zu gewähren ohne sich abzusichern


Gruß
Chris

[swath]

Zitat von marsvin

... da steckt sich jemand eine Milliarde in die Tasche ...

Jemand der dieses Unternehmen zu dem gemacht hat, was Bavaria Y. 2007 war - meinst Du diese jemand ?

Zitat von marsvin

... und am Ende sind die Gewerkschaft und die Arbeiter Schuld. ...

haben denn die beiden (also die IGM + AN) gemeinsam mit dem AG sich dafür eingesetzt, daß die AN mehr Netto vom Brutto erhalten ?, oder eher dafür gestimmt, daß die SV- und Steuer-Einnahmen für die Neu-Konsumenten*beschaffung verpulvert werden ?
*Damit sind nicht die Konsumenten von Bavaria & Co. gemeint, sondern die der Nahrungsmittel- und Immo-Konzernen.

Zitat von marsvin

... Ich frage mich nur, wer denn die Milliarde erarbeitet hat, ...

In erster Linie wohl die Gründer und die handvoll Ingenieure.
Ich frage mich warum die Gründer u./o. Eigner 2002-2004 die Produktion nicht nach z.B. Litauen oder Rumänien ausgelagert haben ?

[marsvin]

Wieviel Booet bekommt ein Gründer und eine Handvoll Ingenieure wohl gebaut? Ohne die Handwerker in den Hallen wird wohl nicht ein einziges das Werk verlassen, und damit haben die AN also auch die Milliarde für den Werksgründer erwirtschaftet.
Im Übrigen sei sie ihm gegönnt, wenn er seine Leute dabei auch noch anständig bezahlt hat, und damit das so ist, gibt es unter anderem die IGM, was das nun mit Konsum zu tun hat, erschliesst sich mir nicht wirklich,
Siggi (Ex-Siemens BR)

Zitat von marsvin

Wieviel Booet bekommt ein Gründer und eine Handvoll Ingenieure wohl gebaut? Ohne die Handwerker in den Hallen wird wohl nicht ein einziges das Werk verlassen, und damit haben die AN also auch die Milliarde für den Werksgründer erwirtschaftet.
Im Übrigen sei sie ihm gegönnt, wenn er seine Leute dabei auch noch anständig bezahlt hat, und damit das so ist, gibt es unter anderem die IGM, was das nun mit Konsum zu tun hat, erschliesst sich mir nicht wirklich,
Siggi (Ex-Siemens BR)

Ist zu politisch ..... und Sozialismus hat noch nirgendwo auf der Welt funktioniert....

Gerade das Beispiel von Bavaria zeigt doch, dass auch Investoren Fehler machen...von dem was öffentlich gemacht wurde, kann man nämlich nicht erkennen, dass die Investoren die typischen Heuschrecken waren ....

Und einem toten Firmengründer Nachreden er hätte sein selber gegründetes Unternehmen nicht verkaufen dürfen für eine Milliarde finde ich daneben... ist sein Unternehmen gewesen.....und damit sein Gewinn und sein Risiko all die Jahre

[swath]

Zitat von marsvin

Wieviel Booet bekommt ein Gründer und eine Handvoll Ingenieure wohl gebaut?

mindestens so viele -> https://www.boote-forum.de/forumdisplay.php?f=33

Zitat von marsvin

... und damit das so ist, gibt es unter anderem die IGM, was das nun mit Konsum zu tun hat, erschliesst sich mir nicht wirklich, ...

nur weil Du gefragt hast (und ich schlecht oder zumindest ungenügend erklärt habe ):
mit wie vielen Konsumenten (gemeint sind dabei diejenige die weder was der Werteerschaffung noch dem Werteerhalt, beigetragen haben bzw. beitragen werden) müssen die AN von Bavaria, Siemens, etc., etc., etc., ihre Differenz zwischen dem Netto- und Brutto-Lohn (also die SV- & Steuer-Abgaben) teilen ?, und was hat ausgerechnet die IGM oder der BR jemals dazu beigetragen, daß die LNK minimiert werden ?, was zur Folge mehr Netto vom Brutto bedeuten würde

Zitat von marsvin

Siggi (Ex-Siemens BR)

Swath (ex-AG , der sich aber auch als AN nicht zu schade ist für einen symbolischen €/Tag, rund 90 Tage lang, in einem Pflegeheim alle anfallende Aufgaben auszuführen und sich dabei auch noch selbst zu versichern - finde mal noch so einen Bölt )

[marsvin]

Zitat von Nana (m)

Ist zu politisch ..... und Sozialismus hat noch nirgendwo auf der Welt funktioniert....

Sorry, aber mit Sozialismus hat mein Posting nichts zu tun, aber es ist ja wohl unbestritten, dass Produktion, ob von Schiffen oder Kaugummis, ohne Arbeitnehmer nicht funktioniert. Dass man dafür eine gewisses Management und Engeneering braucht, bestreite ich ja nicht. Dass dabei niemand ein Gehalt vom tausendfachen eines Arbeiters wirklich verdient, ist für mich allerdings auch klar.

Zitat von Nana (m)

Und einem toten Firmengründer Nachreden er hätte sein selber gegründetes Unternehmen nicht verkaufen dürfen für eine Milliarde finde ich daneben... ist sein Unternehmen gewesen.....und damit sein Gewinn und sein Risiko all die Jahre

Ich habe ja oben geschrieben, dass ich es ihm durchaus gönne, ob die Relation stimmt, will ich nicht beurteile. Dass er bereits tot ist, wusste ich allerdings nicht.

Zitat von swath

mindestens so viele -> https://www.boote-forum.de/forumdisplay.php?f=33

Dass man alleine ein Boot bauen kann, habe ich nie bestritten, Beispiele für Massenproduktion kann ich in der Rubrik allerdings nicht finden.

Zitat von swath

nur weil Du gefragt hast (und ich schlecht oder zumindest ungenügend erklärt habe ):
mit wie vielen Konsumenten (gemeint sind dabei diejenige die weder was der Werteerschaffung noch dem Werteerhalt, beigetragen haben bzw. beitragen werden) müssen die AN von Bavaria, Siemens, etc., etc., etc., ihre Differenz zwischen dem Netto- und Brutto-Lohn (also die SV- & Steuer-Abgaben) teilen ?, und was hat ausgerechnet die IGM oder der BR jemals dazu beigetragen, daß die LNK minimiert werden ?, was zur Folge mehr Netto vom Brutto bedeuten würde




Swath (ex-AG , der sich aber auch als AN nicht zu schade ist für einen symbolischen €/Tag, rund 90 Tage lang, in einem Pflegeheim alle anfallende Aufgaben auszuführen und sich dabei auch noch selbst zu versichern - finde mal noch so einen Bölt )

Es ist ja auch nicht die orginäre Aufgabe einer Gewerkschaft oder eines Betriebsrats, die Lohnnebenkosten zu senken, ihre Aufgaben muss ich hier wohl nicht weiter erläutern.
Für dein soziales Engagement hast du meinen vollen Respekt.

Da wir aber ohnehin nicht auf einen Nenner kommen, sollten wir diesen Ausflug in die Sozial- und Betriebswirtschft an dieser Stelle besser beenden, bevor hier ein Schloß davor ist,
Siggi

[horstj]

Zitat von swath

Ich frage mich warum die Gründer u./o. Eigner 2002-2004 die Produktion nicht nach z.B. Litauen oder Rumänien ausgelagert haben ?

Weil weder Hermann noch Meltl das wollten. Zumindest wenn man den Berichten von damals glauben schenken kann. Vielmehr sollten ja alle Verbesserungen am Produktionsablauf eine hochqualifizierte Fertigung in D ermöglichen.

Zitat von Verbraucheranwalt

Der erste Artikel bestätigt genau meinen Verdacht. Der Kaufpreis war durch nichts gerechtfertigt.
Wie blöd muss ein Banker sein bei den Zahlen einen Kredit über 1,3 Mrd. zu gewähren ohne sich abzusichern
Gruß
Chris

Naja, die Krise von 2008 vorher zu sehen war halt nicht einfach. Nicht jeder hat einen Chris. Man darf nicht vergessen, dass der Chartermarkt im Jahrzehnt bis 2007 konstant und anhaltend gewachsen war. Und Bavaria eben mit über 90% Exportquote DER Charterboothersteller war, der immer wieder Verdoppelungen im Volumen ausweisen konnte.

[swath]

Zitat von marsvin

Ich frage mich nur, wer denn die Milliarde erarbeitet hat,

mal angenommen Du bist (2007) der BR bei Bavaria (hast dort Deine Ausbildung gemacht, hast viel von den Gründern gelernt, etc.). 2006 bekommst Du von den Eigentümern den Auftrag, nach Deinem Gusto, das Unternehmen zu veräußern.
a) an wen würdest Du das UN verkaufen ?,
b) für wie viel ?,
c) an wen geht der Erlös (und zu welchen Anteilen) ?