|
Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Mercruiser 5.0 Motor Warnton / Temperaturproblem?
Hallo zusammen,
hier meine Motordaten: Motorenhersteller: Mercruiser Modell: 5.0 L Vergaser BJ 99 Antrieb: Alpha One Gen. 2 Leistung: 220 PS Anzahl der Zylinder: 8 Zyl Motorseriennummer bzw. Modellcode für: gerade nicht zur Hand. Einkreiskühlung mit Impeller im Alpha Antrieb. Wir sind gestern ein paar hundert Meter mit ca. 4.000 U/min den Rhein runtergefahren durch ein paar Wellen druch und der Motorwarnton ging an. Gas weg genommen und der Warnton ging weg. Kurzer Blick auf die Temperaturanzeige, die so bei etwas über 175°F war. Dann ganz langsam weiter gefahren. Abgasknie angefasst: Steuerbordseite war relativ heiß, Backbord handwarm. Aber es scheint ja keine Seletenheit zu sein, dass das SB Knie heißer wird als das an BB. Langsam wieder zum Hafen geschippert. Temperatur ging relativ schnell wieder zurück. Mit der Werkstatt telefoniert, die meinte, das vielleicht das Thermostat das Problem sein könnte. Das Thermostatgehäuse war ziemlich heiß. Abkühlen lassen und abgebaut. Da war übrigens keine Dichtung verbaut (!). Ich konnte da allerdings nicht viel erkennen. Wieder montiert, den Wasserschlauch für die SB Seite abgemacht und Motor kurz an. Wasser kam schwallweise raus, daher schnell wieder aus. Nächster Check: Getriebeöl Behälter prüfen ==> stand am unteren Ende. Habe irgendwo gelesen, dass das bei Wellen auch zu einer Warnung führen kann. Heute dann Getriebeöl nachgefüllt und gehofft, dass das das Problem war. Dann wieder eine Ausfahrt raus auf den Rhein. Gleitfahrt lief gut bei etwa 3900 U/min. Dann eine kurze Strecke Standgas gefahren. Dann wieder etwas Gas gegeben. Motorwarnton ging wieder an. Dieses Mal aber nicht wieder aus, als ich das Gas zurückgenommen habe. Anker geworfen und Motor aus gemacht. Beim Wiederanschalten blieb der Warnton an. Also wieder aus. Abgasknie waren beide relativ heiß also deutlich heißer als handwarm. Motor wieder etwas abkühlen lassen und dann sprang er wieder an. Auch die Abgasknie haben sich schnell abgekühlt, was ja darauf hinweist, dass da Wasser fließt. Habe mal ein Knie abgeschraubt, um zu schauen, wie es drinnen aussieht. Auch hier hat meines Erachtens die Dichtung gefehlt oder die ist weggegammelt. Ihr findet anbei ein paar Bilder, die ich gemacht habe. Auch von den Anzeigen kurz nachdem der Warnton anging und ich in den Leerlauf gegangen bin. Temperatur war bei 175°F. Bin jetzt ziemlich ratlos, wie ich weiter machen soll. Sind die Abgasknie und Krümmer zu sehr zugesetzt oder ist das noch ok? Kann es das Thermostat sein? Oder liefert der Impeller unter Last nicht genug Wasser? Impeller wurde übrigens vor 3 Wochen geprüft und schien in Ordnung. Vielleicht habt ihr ja noch Ideen / Anregungen, was ich am besten mache. Danke schon mal und viele Grüße Adrian |
#2
|
|||
|
|||
Hallo Adrian,
überall dort wo Flüssigkeiten oder Gase unter Druck stehen, muss abgedichtet werden. Am Thermostatgehäuse ist oft eine Papierdichtung bzw. ein Gummirundring für die Abdichtung zuständig, am Auspuff ist es immer eine Druckfeste Graphitpapierdichtung dafür zuständig (zu sehen an der gepunkteten Oberfläche. All diese Dichtungen sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt und somit nach jeder Demontage auszuwechseln, dabei sind die alten Reste rückstandsfrei zu entfernen, am Auspuff sehr wichtig, weil dort Hitze und Druck sehr schnell zu Undichtigkeiten führen kann, die Motor dann in den Tod führen können, weil Kühlwasser in den Brennraum kommen kann. Da du ja schriebst, das der Impeller iO. ist, kanns der Geber selbst sein und bei Süßwasserkühlung sind die 175°F=80°C noch keine Überhitzung......
__________________
M.f.G. harry |
#3
|
|||
|
|||
Hallo Harry,
vielen Dank. Ich dachte mir auch, dass 175°F noch nicht zu heiß für den Motor sein dürften. Dennoch waren die Abgasknie heißer als sie hätten sein sollen. Normal kann man die immer noch gut anfassen. Sind die Durchgänge an Knie und Krümmer deiner Meinung nach noch gut? Dann werde ich wohl jetzt mindestens eine neue Dichtung brauchen. Wie kriegt man die alte denn ordentlich ab? Die gepunktete Oberfläche sah ziemlich fest aus. Meinst du den Geber für den Warnton oder etwas anderes? Wo sitzt der und wie überprüfe ich, ob der getauscht werden muss? Viele Grüße Adrian |
#4
|
||||
|
||||
Hallo Adrian,
wie ich es bereits schrieb, muss die Alte Auspuffdichtung restlos runter und das an beiden Dichtseiten. Ich mache es mit einem an geschärften Spachtel und die festsitzenden (eingebrannten) Dichtungsreste mit einer großen Mittelfeinen Flachfeile, dabei ist unbedingt auf volle und plane Auflage beim Feilen zu achten, auch ist kreuzweise zu feilen, keinesfalls sollten dabei Riefen verbleiben, deshalb kreuzweise und das so lange bis möglichst die gesamte Dichtfläche plan und metallglänzend erscheint. JEDE Unebenheit kann Wasserdurchlässig und somit Motorgefährdent werden. Alle Gewinde sind mit wasserresistentem Fett zu versehen. Der Temp.geber sitzt am Thermostatgehäuse und sein Kabel ist braun mit einem blauen Längsstrich. Das Thermostat ist hier ebenfalls zu verdächtigen.
__________________
M.f.G. harry
|
#5
|
||||
|
||||
Hallo Adrian,
was ist denn mit deiner Lichtmaschine? 11,5 V bei laufender Maschine sind definitv zu wenig Und Abgaskrümmer empfindet man bei 60°C schon als heiß.
__________________
Gruß Sirko If you want breakfast in bed.... - sleep in the kitchen.
|
#6
|
|||
|
|||
So, ich habe jetzt mal das Thermostat komplett ausgebaut. Dazu erst mal den weißen Plastikhalter entfernt, der trotz vorsichtigem Hantieren natürlich kaputt gegangen ist.
Auf dem Thermostat steht unten 140 drauf. Also ein 140° F Thermometer. Laut Mercruiser Ersatzteilliste sollte es für meinen 0L0... Motor eigentlich ein 160er sein. Komisch. https://www.mercruiserparts.com/bam/...31837/2697/110 Dann das Thermostat entnommen und in den Kochtopf getan und den Fühler des Grillthermometers neben dem Thermostat platziert. Bei 140° F tut sich noch nichts. Ab etwas über 160° F hat sich das Thermostat langsam geöffnet bis es dann bei 169° F voll geöffnet war. Jetzt stellen sich mir folgende Fragen: Ist es falsch, dass ein 140er Thermostat verbaut ist, wenn lt. Mercruiser ein 160er verbaut sein sollte? Oder ist es doch richtig, dass ein 140er verbaut ist und kann die späte Auslösung des Thermostats der Grund für den Motoralarm sein, weil der Geber entsprechend auf niedrigere Temperaturen ausgelegt ist? Wenn das 160er Thermostat richtig ist, dann müsste es ja ok sein, dass mein 140er Thermostat erst ab 160° F sich langsam zu öffnen beginnt, oder? Fragen über Fragen. |
#7
|
|||
|
|||
Oh je, mach nicht noch ein Problem auf. Ich glaube ich hatte zu dem Zeitpunkt den Batterieschalter auf Stellung zwei, also die Verbraucherbatterie. Kann es sein, dass die nicht mehr ganz so fit ist oder kann es wirklich ein Problem mit der Lichtmaschine sein?
|
#8
|
||||
|
||||
das rum testen mit dem Thermostaten kannst du dir sparen, das sind keine Präxisions Teile, mach einfach einen Neuen rein so teuer sind die nicht
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
|
#9
|
||||
|
||||
Zitat:
Die Lima muss ja nicht gleich kaputt sein, vielleicht gibt es nur ein Kontaktprobleme, was wiederum auch wieder für den Alarm verantwortlich sein könnte.
__________________
Gruß Sirko If you want breakfast in bed.... - sleep in the kitchen.
|
#10
|
|||
|
|||
Gibt es eigentlich eine Übersicht, was alles für einen Motorwarnton die Ursache sein kann?
|
#11
|
||||
|
||||
Ich habe jetzt ein neues Thermostat und Dichtungen bei Cyrus bestellt. Hoffe, dass das Thermostat die Ursache war.
Kann mir jemand sagen, wie man den Riser über dem Manifold abbekommt? Das Zwischenstück zwischen Knie und Manifold. Ist das nur aufgesteckt? Die Schraubstöcke sitzen bombenfest und auch der Riser ist nicht zu bewegen. Hat die Schraube hinten eine Bedeutung für die Befestigung? Viele Grüße Adrian Geändert von Fortuner (18.07.2020 um 13:59 Uhr)
|
#12
|
||||
|
||||
......da kann ein guter Rostlößer behilflich sein.
Auch möglich, der Rostlößer und eine Doppelmutter, mit deren Hilfe du die Stiftschrauben, die du bei Hartnäckigkeit gegen Drehung, mittels Hammer einen auf den Kopf giebts, lockerst, um sie dann heraus zu schrauben. Dann ganz wichtig, die alten Dichtungen müssen bis zum metallischen Glanz entfernt werden, um eine lange Dichtheit zu bewirken, denn bei dessen Undichtheit kann Kühlwasser in den Brennraum kommen, was dann fatale Folgen nach sich zieht.
__________________
M.f.G. Bo
|
#13
|
|||
|
|||
Zitat:
|
#14
|
|||
|
|||
Laut Handbuch des Motors gibt es drei Möglichkeiten für den Warnton:
- Öldruck - Temperatur - Getriebeöl Die Lima sollte dann ja nicht der Auslöser für den Ton sein. Thermostat habe ich jetzt getauscht, Abgasknie mit neuen Dichtungen wieder zusammengebaut. Getriebeölbehälter habe ich geleert, der Schwimmer scheint zu funktionieren. Gestern dann im Stand getestet. Mit etwas Gas den Motor warm laufen lassen. Motortemperatur war dann bei 175° F. Heute dann eine Probefahrt. Erst den Rhein rauf, auch mit Vollgas. Dann wieder runter, auch wieder eine kurze Strecke mit Vollgas und dann mit etwa 3900 U/ min. Dann ging der Motoralarm wieder an. Temperatur laut Anzeige bei 175°F. Der Öldruck war relativ hoch bei knapp 5 bar. Vom Gas runter und der Alarm ging wieder aus. Temperatur am linken Abgasknie war 75°C, beim rechten 45°C. Die jeweiligen Schläuche waren auch entsprechend unterschiedlich warm. Konnten dann noch weiter zurück in den Hafen fahren, ohne dass wieder eine Warnung anging. Nach ein paar Minuten mit abgestelltem Motor den Ölstand gemessen und der war etwas über maximal. Ist der Öldruck von 5 Bar noch in Ordnung? Sollte ich etwas Öl absaugen? Wir hatten auch Öl in der Bilge, aber das kam von einer undichten Schelle am Ölkühler des Servoöls. Die Undichtigkeit ist jetzt behoben. Ich befürchte, ich komme um ein paar weitere Testfahrten zum Fehlerausschluss nicht herum. Einmal um zu schauen, ob das Ölleck jetzt wirklich gefunden ist, dann vielleicht mit weniger Motoröl und dann noch mal mit abgeklemmten Getriebeölmonitor. Geändert von Fortuner (02.08.2020 um 17:39 Uhr) |
#15
|
|||
|
|||
Habe jetzt auf Verdacht den Getriebeölmonitor komplett getauscht. Daher sind dann jetzt zwei von drei Fehlerquellen ausgeschaltet bzw. durch Neuteile ersetzt. Seitdem kein Warnton mehr bei drei verschiedenen längeren Fahrten.
Bei meinen Versuchen habe ich außerdem festgestellt, dass der Vergaser viel zu fett eingestellt war. Die Gemischschraube war fast 7 Umdrehungen rausgedreht! Daher hatte ich auch einen ziemlich qualmenden Auspuff und Benzingeruch. Jetzt muss ich mich noch mal dem Problem mit der Lima annehmen... |
#16
|
|||
|
|||
Das Problem Lichtmaschine hatten wir damals auch, immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen kam der Motor Alarm nach längerer Suche und Prüfung war dann klar das es wegen Unterspannung war... die Lösung war der Tausch der Lichtmaschine, dann war Ruhe!
__________________
|
#17
|
|||
|
|||
für mich hört sich das so an das der Motor zu wenig Kühlwasser bekommt, wegen dem Heissen Krümmer.....die werden *normalerweise* nicht so Heiss, egal ob das Thermostat zu oder offen ist......
das einer Heisser ist als der andere könnte sein das auf einer seite das Kühlwasser *leichter* durchgeht.....der Druck aber zu gering ist um beide zu Kühlen....
__________________
und immer eine Handbreit...na Ihr wisst schon Bier im Glas Gruß Rolf |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Mercury 5,0 MPI Warnton, Motor plötzlich aus | StephanRN01 | Motoren und Antriebstechnik | 10 | 11.08.2019 17:52 |
Temperaturproblem bei Mercruiser 5,7 LX, weiß nicht weiter?!? | kon8 | Motoren und Antriebstechnik | 6 | 23.05.2010 05:19 |
Mercruiser Warnton | Airservice | Motoren und Antriebstechnik | 5 | 17.10.2009 12:25 |
Mercruiser 60 Temperaturproblem | atalonia | Technik-Talk | 1 | 15.06.2009 14:14 |
Warnton bei zu heissem Motor... Einbauplan, Zeichnung etc... | jaguar225 | Motoren und Antriebstechnik | 2 | 25.03.2002 07:58 |