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Alt 19.07.2022, 10:35
IKaRuS1978 IKaRuS1978 ist offline
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56 Danke in 24 Beiträgen
Standard Renovierungen an meiner Old Lady (50 Jahre)

Hallo zusammen,

ich wollte mich einfach mal wieder zu Wort melden und mal etwas über meine Old Lady berichten.

Leider hat sie bis heute noch kein Wasser gesehen. Ich hatte echt Schwierigkeiten, in den Niederlanden einen Liegeplatz zu bekommen. Mittlerweile habe ich zumindest eine mündliche Zusage, so dass ich hoffe, vielleicht in dieser Saison noch mal aufs Wasser zu kommen.

Nichts desto Trotz habe ich die Zeit genutzt, bzw.nutze sie immer noch, um mal einige Renovierungen usw. zu machen.
Da ist einiges notwendig und bei manchen Sachen, insbesondere im elektrischen Bereich, habe ich auch die Hände überm Kopf zusammen geschlagen.

Aber mal eins nach dem anderen.
Diese Bilder wird der ein oder andere schon kennen. So kam die Old Lady bei mir an. Ich hatte dann schon gewusst, dass ich ein paar Sachen machen muss, aber dass ich das halbe Boot auseinander nehme, hatte ich da noch nicht gedacht.






Als ich mich dann näher mit der Old Lady auseinander gesetzt habe, war der erste kleine Schock, dass im Rumpf echt ne Menge Wasser stand. Offenbar hatte sie lange draußen gestanden und war nicht vernünftig verschlossen, so dass nicht gerade wenig Regenwasser rein lief.

Also war meine erste Amtshandlung, erst einmal die ganze Bude trocken zu legen. Davon habe ich leider noch keine Fotos gemacht. Aber ich denke, es waren so um die 150 Liter Wasser insgesamt.

Das erste, was mir danach in den Sinn kam, war, dass die Holzapplikationen draußen ja mal neuen Lack vertragen können. Ich hab mir dann den Epifanes Klarlack besorgt und habe als ersten Test einmal die Badeleiter am Bug demontiert und die Stufen geschliffen und neu gestrichen.

Die folgenden 3 Bilder sind dann "Vorher", dann "geschliffen" und zuletzt "gestrichen". Vom Unterschied war ich schlicht begeistert.







Als nächstes Ging es dann an die anderen Außenapplikationen.
Hier war erst mal ne Menge Schleifen angesagt. Nachfolgend dann erst mal einfach so ein paar "Vorher-Nachher" Bilder vom Schleifen. Bisher noch ohne Lack.
Einfach mal wirken lassen, was sich da tut und noch tun wird.



















Ich glaube, man sieht sehr deutlich, dass sich da noch einiges tun wird.

Gleichzeitig werde ich die alte Beleuchtung komplett auf moderne LED-Beleuchtung umbauen. Das vergilbte Toplicht wird wieder durch ein strahlend transparentes ersetzt.

So sieht man beim Schleifen übrigens aus.
Es ist aber mehr Staub, als man auf dem Bild sehen kann.
FFP2 Maske ist definitiv Pflicht.






Da das Wetter einige Zeit dann nicht mitspielte, habe ich mir als nächstes mal etwas die Elektrik angesehen, um mir da mal ein Bild vom Zustand zu machen. Mit desolatem Ergebnis.

Erst mal zwischendurch noch eine CDI austauschen....Ergebnis und Test steht noch aus.



Dann ging es an das komplette Bordnetz. Also erst mal den Batterietrennschalter raus und kucken, was da für Kabel ankommen.



Das krasseste dabei war, dass die Hauptstromkabel von den beiden Batterien aus zum Trennschalter und von dort aus 4m nach vorn in den Führerstand gingen....und zwar ohne jegliche Absicherung. Das kannte ich so bisher nicht. Für mich gehört an ein 25mm2 Kabel kurz hinter der Batterie als erstes mal eine Hauptsicherung.

Dann habe ich mden Führerstand mal geöffnet und das nächste mal die Hände überm Kopf zusammen geschlagen. Aber seht einfach selbst.





Und jetzt glaubt mal nicht, dass da irgendwas in irgendeiner Form beschriftet war. Kein Kabel, kein Knopf/Schalter, gar nichts. 12V Kabel und Massekabel wurden einfach von Instrument zu Instrument und von Knopf zu Knopf gezogen. Und wenn das Kabel anfangs rot war, heisst das nicht, dass es am Ende immer noch rot war. Und glaubt mal nicht, dass grün-gelb zwingend ein Schutzkontakt Kabel ist.

Hier zum Beispiel war es das stromführende 12V Kabel.
Über die Art und Weise des Anschlusses, bzw. der Befestigung müssen wir glaube ich nicht reden.

Es handelte sich um einen 12V Anschluss (Zigarettenanzünder)



Da war Hopfen und Malz verloren. Jede Art von "Reparatur" wäre da vergebene Liebesmühe gewesen. Also hilft nur eines...der Great Reset. Alles raus....komplett...



Dann geht es an den Wiederaufbau...und zwar ordentlich.

Als erstes mal der Austausch des alten Sicherungsblockes mit der Aufschrift "DDR Pirna" gegen einen modernen Block mit KFZ Sicherungen und komplett neu verlegten 10mm2 Kabeln als Hauptstromversorgung für die Instrumente.



Dazu kam im hinteren Bereich bei den Batterien komplett neue 20mm2 Hauptkabel, die jedes separat direkt hinter der Batterie erst mal abgesichert wird.
Kabelbrand hab ich nicht so richtig Lust drauf.



In der Zwischenzeit war dann auch klar, dass die Instrumente neu angeordnet werden, eine neue Schalterplatte rein kommt, ein neues modernes Radio mit USB und Spotify Unterstützung, usw.

Da passen natürlich die alten Bretter vom Steuerstand nicht mehr.
Wisst ihr eigentlich, wie schwierig man derzeit an 12mm Multiplex Platten kommt?

Ich habe dann auf teures Bootsbauholz in Mahagoni verzichtet, Das Holz im Innenraum ist sowwiso durch einen lieblosen Anstrich mit irgendeiner komischen kackbraunen Lasur derart versaut, dass ich mir da sowieso was überlegen muss.

Das kann man hier glaub ich recht gut erkennen:



Ich habe mich also entschlossen, Birkenmultiplex zu nehmen und diese zu folieren.

Aber erst mal muss natürlich die Anordnung der Instrumente geplant werden.
Also abends mal ein Stündchen an den PC.





Dann die Multiplex auf Maß und Gehrungsägen und los geht der Spaß.
Erst mal die Armaturen auf das erste Brett einzeichnen...



Dann Löscher ausschneiden, Folie aufkleben, ausrakeln, um die Ecken ziehen....immer schön mit dem Föhn warm machen usw.

Armaturen einsetzen und das war es schon. Ein Kinderspiel.

Nein, hat natürlich alles seine Zeit gedauert und wenn man das noch nie gemacht hat, muss man auch etwas experimentieren.







Das ganze machen wir für das nächste Brett natürlich noch mal.
Und wieder geht die Zeit ins Land...







Dann kommt man von der Arbeit nach Hause und freut sich, dass DHL da war und das neue Steuerrad gebracht hat. Somit kann dann endlich dieses grottenhässliche BMW Lenkrad raus und durch ein neues schlicht schwarzes wesentlich kleineres ersetzt werden.





Auch die Polklemmen für die Batterien sind dann mal angekommen. Somit konnten auch die langsam rein. An den Seiten gegen verrutschen gesichert (auf dem Bild noch nicht) tut jetzt eine 75Ah Batterie und eine zusätzliche 120Ah Batterie ihren Dienst.
Noch ist das Stromnetz aber nicht freigegeben....also stehen sie nur rum.



Das bisher letzte war dann gestern Nachmittag/Abend. Da habe ich dann angefangen, Kabel zu pingen. Denn es kommen Kabel aus der Wand im Führerstand raus und vorn am Boot (Backbord Beleuchstung, Steuerbord Beleuchtung, 3-Farbenlaterne, Horn, usw.) kommen auch welche raus. Aber welche gehen wohin? Denn auf Farben kann man sich nicht verlassen. Das hatte ich ja schon gelernt.

Also die Kabel vorn mit einer Wago-Klemme verlängert und außen bis in den Innenraum gezogen. Und dann mit dem Multimeter Durchgang prüfen. So hab ich dann gestern abend die meisten Kabel identifiziert. Ein paar fehlen noch. Insbesondere Beleuchtung in der Kabine und so. Aber die finde ich auch noch.



Dieses Mal wird auch alles beschriftet und ordentlich gemacht. So einen Wildwuchs, wie ich vorgefunden habe, will ich nie wieder haben.

Es ist noch viel zu tun.
Teile des Steuerstandes folieren, Elektrik weiter machen, noch einiges schleifen, neu streichen, Multimedia einbauen, die Maschine mal überholen, die Kabine auf LED umrüsten, den Außenbereich mit einer Ambientebeleuchtung ausrüsten, usw. usw. usw.

Also weiter gehts....


....to be continued
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