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#1
24.12.2011, 12:56
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Dampfboot und Fragen
Hallo Leute!
Ich habe ja wie ihr wisst den Plan des "Tubby Tug"-Bootes und bereite momentan alles für den Bau vor. Ich bin ernsthaft am Überlegen, ob man dafür nicht auch einen kleinen Dampfantrieb reinbauen könnte. Allerdings habe ich dazu einige Fragen: 1) Wo bekommt man fertige oder fertig gefräste Teile (Bausatz) für eine Dampfmaschine und einen Kessel her? 2) Wie macht man es mit dem "Anlauf" der Dampfmaschine, also beispielsweise beim Anfahren? Muss man die dann händisch ein Stückchen anwerfen oder gibt es da eine Dampflösung, da Dampfmaschinen ja nicht selbst anlaufen? 3) Wie bewerkstelligt man die Vorwärts-/Rückwärtsfahrt? Aus dem Modellbau kenne ich gewisse "Verstellpropeller", wo man die Steigung der Flügel einfach umkehrt. Gibt es da nicht auch noch so ein Kitchenrudder oder wie das heißt? Gruß + nochmals frohes Fest! Joh.
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Sie föhnt die Lockenwelle, er frönt der Nockenwelle. - Mit dem Wissen wächst der Zweifel 
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#2
24.12.2011, 13:19
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Da wendest Du dich am Besten an Dietrich (Dampfspieler) der baut Dampfmaschinen.
http://www.boote-forum.de/member.php?u=10131
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#3
24.12.2011, 14:21
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Moin,
schönes Hobby hast du dir ausgesucht. Leider auch koststpielig. Du brauchst:
Maschine kommt auch über Taschengeldniveau. Du wirst auch mit öligen Fingern leben müssen. Aaaber, es macht süchtig. Es gibt hier auch einen Trööt über den Bau eines manntragenden Dampfbootes. 
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#4
24.12.2011, 15:23
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Vielleicht können dir Leute helfen, die Dampflokomotiven für Gartenbahnen bauen. Hier ein Link:
http://www.dampf-modell-bahn.de/lief.htm
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#5
25.12.2011, 11:18
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Hallo!
Zitat:
Mein Vater war Modellbauer und hat ebenfalls Dampfmaschinen gebaut. Ich würde mir den Bau einer "einfachen" Dampfmaschine zutrauen, jedoch weiß ich nicht, wie groß diese sein müsste (spricht man da auch von Hubraum oder "Füllvolumen" des Zylinders?), um für ein manntragendes Boot ausreichend groß zu sein. Leider findet man darüber nicht allzu viel im Netz. Wo gibt es denn besagte Kessel? Gruß
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#6
25.12.2011, 21:23
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Hallo Johannes (oder was Joh. auch immer heißen mag),
Dein Vorhaben in allen Ehren, bevor Du aber "so richtig einsteigst" in den Dampfantrieb solltest Du Dir das "Handbuch Modelldampfmaschinen" von Roob van Doort besorgen, das ist eine sehr gute Basis, um sich einen Überblick zu verschaffen. Im NECKAR-Verlag gibt es eine Schrift von Buldt "Das Dampfboot Lagom", das als "Fachbuch" firmiert - ich bin bei deratiger Benennung aber etwas vollkommen anderes gewöhnt - Essay - trifft es eher. Wichtig ist, dass unterhalb 2,2 kW Maschinenleistung der TÜV außen vor ist - natürlich arbeiten die Kollegen dort sehr gern, wenn man sie fragt und bezahlt, aber es ist verzichtbar. Die wesentlichen Grundlagen für die Berechnung von Dampferzeugern finden sich in der AD 2000 - und wirklich nur da. Für das kleine Boot ist aus meiner Sicht ein Kohlekessel "voll daneben", da der Brennstoff Kohle nach einem sog. "Großwasserraumkessel" verlangt, der genügend Potential hat, den Brennstoff Kohle und dessen Besonderheiten bei der diskontinuierlicher Feuerführung und Maschinenbelastung auch zu verkraften und auszugleichen. Die Unterhaltung eines kontinuierlichen Feuers mit Kohle ist eine Wissenschaft für sich und auf einem Boot im Besonderen, das braucht Zeit. Da so ein "lütter Schieter" wie der "Tubby Tug" (2,75 x 1,45 m) aber wohl eher in Revierfahrt mit wechselnden Fahrzuständen und Maschinenbelastungen als mit langdauernder Marschfahrt (mit gleichbleibender Maschinenleistung) unterwegs ist, halte ich Gas oder Dieselöl als Brennstoff für wesentlich geeigneter als Kohle. Der Kessel sollte ein wie auch immer gebauter Wasserrohrkessel sein. Da das Boot eine eher geringe Verdrängung haben wird (ca. 300 kg), ist eine kleine leichte Maschinenanlage sehr zu empfehlen - 1 kW sollten zum Erreichen der Rumpfgeschwindigkeit genügen. Eine entsprechende Kesselanlage ist kein Hexenwerk und eine Dampfleistung von 10 kg Dampf/h ist aus meiner Sicht vollkommen ausreichend (da ist noch Reserve drin). Da Du gefragt hast, wo es derartige Kessel gibt - bei mir. @ Ralf, welches Hobby ist denn "billig" - ich bitte Dich. Viele Grüße Dietrich
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#7
25.12.2011, 22:47
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Hallo!
Vielen Dank für deinen hilfreichen Beitrag!  Zitat:
 Muss es denn unbedingt eine Zweizylindermaschine und dazu mit Umsteuerung sein? Warum unbedingt Zweizylinder? Wegen des ruhigeren Laufs? Aus meiner Sicht könnte man doch auch anstelle der Umsteuerung ein sog. Kitchen Rudder nehmen, welches den Wasserstrahl umkehrt und somit bei gleichbleibender Propellerdrehrichtung Fahrtrichtungsänderungen ermöglicht. Dann werde ich mich mal in das Buch einlesen Gute Nacht! Johannes
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#8
26.12.2011, 09:59
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Moin Johannes,
Zitat:
 - der Weg muss erst noch gefunden werden.Dein Vorhaben ist echt "grenzwertig", weil - für ein Modell schon etwas sehr sehr groß und um von "den Großen" richtig ernst genommen zu werden noch etwas zu klein. Von der Maschinengröße wäre eine "Half Horsepower"-Maschine, wie sie GREENLY beschreibt völlig ausreichend. Es ist eine doppelt wirkende Einzylinder-Maschine, ohne Umsteuerung verringert sich der Bauaufwand noch etwas, dafür gibt es Bedingungen, wo sie "einen Schubs" braucht, um anzulaufen - dafür musst Du mehr Aufwand mit dem KITCHEN-Ruder treiben. Zweizylinder (Twin - beide Zylinder werden mit Frischdampf beaufschlagt) deshalb, weil die bei allen Stellungen der Kurbelwelle selbst anläuft (wenn sie denn gut durchgewärmt ist und alles Kondensat aus den Zylindern entfernt wurde). Wenn sie gut gebaut und ausgewuchtet ist, läuft auch eine Einzylinder-Maschine sehr ruhig. Wenn Du mehr zu einem ähnlichen Vorhaben lesen möchtest - mein Dampfaussenborder-Projekt. Falls Du zum Echtdampfhallentrefen nach Karlsruhe (13. - 15-01.2012) kommen möchtest, kannst Du das gerne machen. Ich bin auf der Rückseite vom REPPINGEN-Stand zu finden und der O-Punkt ist mein EICHENDAMPFER. Da findest Du außerdem noch .... lauter nette leute (manche bezeichnen die allerdings als IRRE und machen so seltsame Handbewegungen ).Für die Ideensammlung ist Rainers Dampfbootregister auch recht gut geeignet, aber Du musst Obacht geben, um "die Richtung" zu behalten. Grüße Dietrich
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#9
26.12.2011, 15:29
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Moin Dietrich,
ich wusste dass du der richtige Ansprechpartner für "Dampf" bist.  Meine Erfahrungen beziehen sich leider nur auf den Bereich Modellbau. Aber so ein Tubby Tug unter Dampf wäre mein Traum.  Angeregt durch diesen Thread habe ich mal ein wenig im Internet geforscht, angefangen mit deinen Links. Was alles möglich ist hätte ich nicht gedacht:  http://www.faltbootbasteln.de/fbb-dampf-faltboot.html Eine Dampfmaschine im Faltboot. 
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