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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 02.03.2009, 19:08
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Standard Welcher Stahl für Selbstbau und woher?

Hallo liebe Selbstbauer!

Sagt mal, was nimmt man denn für eine Stahllegierung für den Selbstbau eines Bootes ( ~12m) und welche Plattendicke? Die Frage ist momentan eher theoretischer Natur. Es geht einfach mal drum, die Kosten in etwa abzuschätzen. Und wo habt ihr euer Material gekauft.

In diversen Selbstbauprojekten ist auch immer wieder die Rede von "Vollplatten". Um welche Plattenabmessungen handelt es sich hierbei?

Tausend Dank schonmal...

Sven
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Sven
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  #2  
Alt 02.03.2009, 19:15
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S235

das ist "ganz normaler Schiffbaustahl".
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  #3  
Alt 02.03.2009, 19:25
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Hi!

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege: S235 ist unlegierter Baustahl, oder? Schiffbaustahl wird er durch ein entsprechendes Zertifikat mit vorausgegangenen Test zu Festigkeit etc. Kann man generell auch andere Stähle nehmen?

Edit: Achja, ist ein Selbstbau
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Sven
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  #4  
Alt 03.03.2009, 00:13
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Moin,
S235 oder alt: St37-2 ist in der Tat Baustahl, kann man durchaus nehmen, rostet aber wie Hund. Gurgel mal danach, da gibt es sehr viele Seiten. Wenn Du ernsthaft was wissen willst, steig in die beiden folgenden pdf's rein. Sind zwar für den kommerziellen Bereich, aber was solls.

http://www.gl-group.com/infoServices...h/abschn02.pdf

http://www.i-w-t.de/downloads/IWT2001-V4.pdf

gruesse
Hanse
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  #5  
Alt 03.03.2009, 05:21
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wenn man Bleche/Profile davon kauft, ist deswegen auch oft ein dunkelroter Korrosionsschutz/Primer drauf. Und ja, es ist ein unlegierter Stahl für den Stahlbau bzw Schiffbau, und das muss auch so, weil das Zeugs extrem zäh sein muss. Stell dir vor, du hättest ein Schiff aus einer besonders harten, festen Legierung mit Streckgrenze und Zugfestigkeit nah beieinander, wenn du dann zum Beispiel gegen einen Felsen fahren würdest, würde ein Stück ab- oder rausbrechen . Je nach Einsatzgebiet müsstest Du vielleicht noch Kerbschlagarbeit mit einkalkulieren, JR ist zum Beispiel 27J Kerbschlagarbeit bei Raumtemperatur, J0 bei 0°C, J1 bei -10°C, J2 bei -20°C und so weiter. Das ist aber keine zwingende "Mindesteinsatztemperatur" Für einen Selbstbau würde ich daher nicht ganz so wählerisch sein und einfach zusammensuchen, was man günstig an S235 bekommen kann
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Geändert von simon-2 (03.03.2009 um 05:40 Uhr) Grund: Zugfestigkeit natürlich, naja, ist noch früh ;-)
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  #6  
Alt 03.03.2009, 08:58
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ich habe für meinen selbstbau den stahl R St37-2 genommen.
dieser gilt als besonders beruhigt durch langsameres auskühlen und soll etwas besser als normaler St37-2 sein was das korrosionsverhalten betrifft.
gute konservierung vorausgesetzt hält das länger als notwendig.

gruss bertl
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  #7  
Alt 03.03.2009, 09:30
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Wenn's etwas mehr kosten darf: Cor-Ten A verarbeitet sich ungefähr wie S355 (früher St52) und erspart Dir viel Arbeit. Ich selber fahre einen Stahlverdränger Bj. 83, in den wir jedes Jahr sehr viel Arbeit stecken müssen, damit er einigermaßen in Schuss bleibt. Dennoch sind jetzt nach 25 Jahren definitiv die ersten Teilstücke reif zum Auswechseln.
Vor zwei Jahren haben wir in Kroatien mal neben einem fast baugleichen Schiff gelegen, welches '84 aus Cor-Ten gebaut worden war. Der Unterschied war kaum zu glauben. Man hatte das Gefühl, neben einem Neubau zu liegen.
Nachteilig ist natürlich, daß Cor-Ten etwa doppelt so viel kostet wie "normaler" Stahl.

Gruß,
Ulrich
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  #8  
Alt 03.03.2009, 18:46
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Hi!

Danke für die ganzen Infos. Das hört sich doch schon mal alles nicht schlecht an. Und nach meinen bisherigen Recherchen ist cor-ten a auch nicht soooo teuer. Muss mal noch einen detaillierteren Vergleich machen.

@Ulrich: Das mit deinem Boot ist natürlich ärgerlich. Würde mich mal interessieren, woran das liegt. Kann mir nicht vorstellen, dass das alleine am Stahl liegt.
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Gruß,
Sven
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  #9  
Alt 03.03.2009, 19:09
Simpelboot Simpelboot ist offline
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Hallo Sven,
schau in die Homepage von Anton Luft.
www.al-yachtdesign.de
Verwende ST37/2 und immer vorgeprimt, denn dann können die Bleche auch mal feucht werden, ohne zu rosten. ST37/2 deshalb, weil dieser Stahl eine höhere Streckgrenze hat und leichter zu verarbeiten ist. (schneiden, biegen, flexen)
Ein nachträgliches Sandstrahlen, ist für einen Selbstbauer, eine absolute Todsünde.
Gruß simpel-Boot
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  #10  
Alt 03.03.2009, 20:03
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Zitat:
Zitat von simon-2 Beitrag anzeigen
............ Und ja, es ist ein unlegierter Stahl für den Stahlbau bzw Schiffbau, und das muss auch so, weil das Zeugs extrem zäh sein muss. Stell dir vor, du hättest ein Schiff aus einer besonders harten, festen Legierung mit Streckgrenze und Zugfestigkeit nah beieinander, wenn du dann zum Beispiel gegen einen Felsen fahren würdest, würde ein Stück ab- oder rausbrechen . ..........
Moin,
für mehr Geld gibt es natürlich auch die notwendige Zähigkeit und erhöhte Festigkeit (obwohl da für uns Hobbybauer gar kein Problem steckt), aber auch erheblich weniger Korrosionsanfälligkeit. Unser Dampfer ist aus St 37-2, ich weiss,wovon ich da rede. Die Werften lieben den aber nun mal (warum wohl?) und der Kunde darf dann konservieren.
greusse
Hanse
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  #11  
Alt 04.03.2009, 23:37
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Zitat:
Zitat von ninimeh Beitrag anzeigen
Hi!

Danke für die ganzen Infos. Das hört sich doch schon mal alles nicht schlecht an. Und nach meinen bisherigen Recherchen ist cor-ten a auch nicht soooo teuer. Muss mal noch einen detaillierteren Vergleich machen.
Wenn Cor-Ten nicht fast doppelt so teuer ist wie normaler Stahl, heißt das einfach nur, dass Du zuviel für den normalen Stahl zahlst.

Zitat:
Zitat von ninimeh Beitrag anzeigen
@Ulrich: Das mit deinem Boot ist natürlich ärgerlich. Würde mich mal interessieren, woran das liegt. Kann mir nicht vorstellen, dass das alleine am Stahl liegt.
Das liegt an konstruktiv schlecht geplanten Ecken, die fast unmöglich zu konservieren sind und über 25 Jahren an mehr oder weniger salziger Luft.

Gruß,
Ulrich
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  #12  
Alt 05.03.2009, 11:04
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Zitat:
Zitat von |naut| Beitrag anzeigen
Wenn Cor-Ten nicht fast doppelt so teuer ist wie normaler Stahl, heißt das einfach nur, dass Du zuviel für den normalen Stahl zahlst.
So kann man das natürlich auch sehen Kann schon sein. Ich bin noch nicht allzu weit mit dem Preise vergleichen.

Zitat:
Das liegt an konstruktiv schlecht geplanten Ecken, die fast unmöglich zu konservieren sind und über 25 Jahren an mehr oder weniger salziger Luft.
Das ist natürlich verdammt ärgerlich!!!
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Gruß,
Sven
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