Hammermeister Dorado/Heckspiegel

[Fabius]

Hallo zusammen

Ich bin neu hier und stelle mich am besten erstmal kurz vor ;)

Mein Name ist - wie oben zu sehen - Fabius, ich bin 29 Jahre alt und seit ca 5 Wochen stolzer Besitzer einer Hammermeister Dorado
Da es sich um mein Erstes Boot handelt, bin ich quasi als "Voll-Laie" an den Kauf herangegangen, in der Hoffnung, dass das schon klappen wird! Ich habe ziemlich lange gesucht und bin dann endlich fündig geworden und hab dann auch zugeschlagen!

Ich weiß nicht, ob die ganze Geschichte hier nun von nöten ist?!...Ich fang einfach mal an ;)
Als erstes stellte sich nach wenigen Tagen und beim ersten Fahrversuch heraus, dass der Motor (50 PS Johnson) eigentlich ein Totalschaden war. Das Problem konnte ich aber fix lösen und ein größerer Motor (vor allem etwas neuer und mit PT) sollte eh ran - also Motor verkauft, neuen Motor besorgt (60PS Mercury komplett überholt und mit quasi 0 Betriebsstunden) und los...

Als nächstes stand die komplette Elektrik auf dem Programm (eigtl laut Vorbesitzer grade neu verlegt (inkl einer Bilgenpumpe - dazu später mehr) Mein Vater als Elektriker sah das mit der neu verlegten Elektrik allerdings etwas anders, also haben wir uns zusammen daran gemacht und gleich noch ein paar neue Anzeigen eingbaut und den kompletten Armaturenbereich neu gestaltet.

Nun aber zu dem eigtentlichen Problem und dem Grund, wieso ich den Bereich "Restauration" gewählt habe...

Nach der Ersten Probefahrt (ca 3 std Ostsee) stellte ich fest, dass sich eine Menge Wasser im Boot befand! Da die neue Bilgenpumpe (ahh, deswegen?!) unterwegs nicht funktionierte (Schwimmer verklemmt) konnte ich erst zu Hause leerpumpen. Das Ergebnis waren ca 30-40 Liter braune Brühe!! Dies erschien - auch mir als Laie - ein wenig überdimensioniert. Desweiteren schwammen überall im Bilgenbereich kleine Holzschnipsel...

Bei der zweiten Probefahrt dann selbes Spiel - allerdings konnte ich diesmal immer zwischendurch kräftig rauspumpen.
Ich hatte gleich schon den Spiegel an sich im Verdacht und habe dann auch festgestellt, dass er als ganzes nicht mehr sehr fest am Boot sitzt! Wie auf den Bildern zu sehen (die ich von oben gemacht habe) zeigen sich Risse, rechts und links des Motors.
Zu den weiteren Bildern: das ist der Zustand von innen! Mittlerweile bin ich der Meinung, dass da wohl iwann mal ziemlich viel gepfuscht worden ist - alleine das Ausspritzen mit Bauschaum, ist nach meiner Recherche hier im Forum und dem gesunden Menschenverstand, eher kontraproduktiv!
Von außen ist eine VA Platte über fast die ganze Breite des Spiegels angebracht worden.
Als einzigen Übeltäter (wo Wasser ein und wieder ausdringt) konnte ich übrigens den Sensor des Fischfinders ausfindig machen.

Jetzt meine Frage - Was macht man da? ...und eure Meinung zu dem Zustand würde mich auch interessieren ;)
Wenn man so etwas machen lässt - mit welchen Kosten müsste ich rechnen?

Mein Vater (handwerklich gut davor denke ich) war spontan der Meinung - raus und neu! Aber ich bin mir ehrlichgesagt nicht so sicher, ob das so einfach ist! Ich habe bereits die Suche benutzt und mir die Anleitungen durchgelesen...Bin sehr skeptisch bis jetzt...Auch grade weil man baulich bedingt von innen bei diesem Bootstyp sehr schlecht bis gar nicht an den Spiegel herankommt! Auch ist er offensichtlich ja schonmal gebrochen (daher die VA Platte?!)

So - ich hoffe, das ware jetzt nicht zu viele Informationen auf einmal und ich warte dann mal auf eure Antworten

mfg
Fabius

[toxy]

Raus und neu! Erstmal die Oberschale runter und dann mal gucken was alles hinüber ist...

Felix

[Fabius]

Guten morgen zusammen...

Ich verwende jetzt mal diesen Thread um weiter zu berichten!
Auch wenn es diese Heckspiegelsanierungsgeschichte schon zig mal beschrieben wurde - viell interessiert sich ja doch jemand dafür ;)

Nachdem gestern das Wetter noch richtig schön und einigermaßen warm war, habe ich mich dran gemacht, mal herauszufinden, was meine Vorgänger da so alles gebaut und gebastelt haben...

Erst habe ich sämtliche am Heck angebrachten Sachen abgebaut (Badeleiter, 2 Wasserskihaken, Sensoren für Staudruck und Echolot, sowie das Rührgerät )
Anschließend ging es an die "Verstärkung". Wie oben im ersten Post beschrieben, befand sich ja eine VA Platte am Heck. 4 Verschraubungen gelöst - was mich auf Grund der "guten" Qualität der Schrauben und Muttern (alles festgegammelt) über 2 Stunden gekostet hat

Zusätzlich zu den Schrauben, war die Platte noch auf der kompletten Fläche mit einem fiesen schwarzen (von der Konsistenz her wie Gummi) Zeugs mit dem darunter liegenden GFK verklebt.
Also verloren hätte ich den Heckspiegel in 100 Jahren nicht - Teufelszeug
Naja, nach weiteren ca 2 Stunden hatte ich dann soweit das gröbste gelöst und die Platte ließ sich ein wenig biegen, war aber nach oben Richtung Wanne perfekt angepasst und sozusagen drüber gestülpt.
Ich hab mich dann für die einfachste Variante entschieden und das ganze von oben aufgeflext, so dass ich die zwei Teile "nur" noch abziehen brauchte.
Das Gewicht dieser zusätzlichen Geschichte liegt übrigens bei ca 30kg - finde ich im Vergleich zum Gesamtgewicht von dem Fahrzeug schon recht ordentlich

Das darunterliegende GFK ist noch in einem erstaunlich guten Zustand...bis auf kleine Flickereien...da war ich doch ein wenig angetan.
Aber am brennensten interessierte mich natürlich die Holzplatte...Also mit der Flex ne kleine Inspektionsluke reingeflext und siehe da - von der Konsistenz her, könnte man denken, da hat einer etwas Blumenerde eingefüllt

Unten sieht man dann mal die entsprechenden Fotos - leider nur in Handykameraqualität, aber ich denke man, kann erkennen worum es geht

Die nächsten Schritte wären dann jetzt:
- versuchen die Gummireste zu entfernen (Tipps?)
- Die vorhandene äußere GFK Platte zu entfernen
- dazu: Ist es sinnvoll das auf der gesamten Breite (kleine Ränder außen stehen lassen - is klar) zu tun, oder nur ein kleines Loch zu machen und das Holz herauszukratzen?
- anschließend die Massen an verwendetem Bauschaum im Boden zu entfernen und mich überraschen lassen, was dort noch wartet

Sollte dann wirklich alles sauber und ordentlich entfernt sein und man denkt an den Neuafbau...
Ich habe mich ja wirklich belesen und sämtliche Trööts und Tipps und alles - aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das selber machen sollte
...also nur für den Fall das - weiß viell jemand, was es ETWA Kosten würde, wenn man das von einem Fachmann machen lässt? also einen neuen Spiegel bauen und einsetzen!
Würde mich mal interessieren

mfg Fabius

[Shetland640]

Hallo Fabius,

wie Felix schon geschrieben hat, würde auch ich die Oberschale abtrennen, diese könnte verschraubt und verklebt sein. Wenn du sie dann herunter nimmst kannst du vernünftig am Spiegel arbeiten, alles andere ist in meinen Augen behelferei und flickwerk. Wie ein neuer Spiegel eingebaut wird ist hier schon im Forum sehr gut beschrieben worden.

Gruß Bernd


Gruß Bernd

[Fabius]

Moin

Hab jetzt die äüßere Schalte abgetrennt. Auf dem Foto ist das noch nicht ganz der Fall...Einen kleinen Rand von ca 5cm habe ich rundherum stehen lassen. Die Innenseite (GFK) war auch total rott und ist größtenteils gleich komplett mit rausgebrochen.
Die Holzplatte ist bis auf eine kleine Ecke links oben auch raus. Der kleine Rest ist zwar auch recht feucht, aber wohl noch gut verklebt. Da gehts dann gleich weiter.
Innen war jede Menge Bauschaum, den ich auch bis auf kleine Reste ganz gut rausbekommen habe.
Im Boden befanden sich (oh Wunder) unter dem Bauschaum leichte Beschädigungen. An Zwei Stellen ist das Laminat leicht hochgebogen, von unten am Rumpf ist allerdings absolut gar nichts zu sehen...Mal überlegen, was ich damit mache

Jetzt muss noch das restliche Wasser raus und dann muss der ganze Kram mal ordentlich durchtrocknen.

Was mir trotz der ganzen Beschreibungen noch nicht ganz klar ist, wie ich die neue Holzplatte da reinbekommen soll...Weil der Ausschnitt ja kleiner ist als die Platte - das scheint mir Physikalisch unmöglich ...Aber da wird mir sicher was einfallen

...und weiter gehts

mfg Fabius

[tresnekke]

Hallo Fabian , es wuerde mich sehr intresieren wie es weiter gegangen ist und was draus geworden ist . Ich habe naemlich das selbe Problem .
Und werde versuchen es mit 10 mm dicken Aluplatten zu loesen .

[michael.b]

Lösen wirst du das Problem mit 10mm Aluplatten sicherlich nicht!
Mfg Michael

[pumuckel333]

Ich verstehe auch nicht warum du die Oberschale nicht abnimmst... habe ich bei meinem .. das gleiche Boot gerade gemacht ....
Scheuerleiste ist von unten genietet ... und Ober - und Unterteil sind von oben genietet.
Dann nimmst du ein Stecheisen fummelst dich an einer Ecke durch.
Danach kannst du es Stück für Stück aueinanderhebeln.
Danach kannst du dir dann ganz in Ruhe deine Spiegelprobleme ansehen und von innen neu aufbauen.
Du solltest dir dann mal das Holz von deinem Deck ansehen ....
Auch da war bei mir nur noch Torf.
Also auch einen neuen Boden rein.
Alles andere ist nicht möglich wenn du vernünftige Arbeit leisten willst.
de Spiegel muss in die Seiten und um die Stringer laminiert werden, wenn es denn auch vernünftig Kräfte aufnehmen soll ...
Du hast bei dem Boot nämlich nur GFK-Stringer und keine Spiegelknie.

[Fabius]

Moin

Also der Thread ist aus dem letzten Jahr! Inzwischen ist das Boot wieder fertig und im Wasser - alles ist gut
Ich habe die Reparatur tatsächlich so gemacht, also Ober und Unterschale nicht getrennt. Im Nachhinein bereue ich es etwas, da ich mir sicherlich einiges an Arbeit erspart hätte. Aber es ist mir durchaus gelungen und stabil ist es auch! Hab 60 PS hinten dran.
Gleichzeitig habe ich den Spiegel noch erhöht um meinen Langschaftmotor auch korrekt montieren zu können. In dieser PS Klasse war es nämlich nahezu unmöglich einen Kurzschafter zu bekommen...
Was meinen Fußboden angeht - der scheint noch i.O. zu sein! Das Boot wurde den kompletten Winter in einer Halle getrocknet, bevor ich die Reparatur angegangen bin und ich kann bis heute (allerdings ohne Probebohrungen) keinen instabilen Fußboden feststellen...
Sollte ich allerdings nochmal Zeit finden und Lust haben, zerlege ich das ganze vielleicht ja noch ein Zweites mal

mfg
Fabius

[tresnekke]

Hallo Leute
Stimmt es mag um einiges leichter sein wenn mann die Oberschale abnimmt .
Aber ich habe hier kein platz und das Wetter ist alles andere als besteandig .
Bin nun dabei alles durch ein Loch zureparieren , ja ich weiss - nun werden eineige aufschreien - FUSCH !!!! Aber das geht bis jetzt ganz gut . Werde mal Bilder reinstellen .

[BigJim]

Gefunden Fabius. Auch ich muss meinen HeckSpiegel erneureren..
Bitte schicken Sie mir alles was Sie haben an Bilder und weitere Information.

[Reasoner]

Hallo ich habe mir vor 3 Tagen eine Dorado angeschafft. Heute beim entfernen des Entwässerungstopfen am Motorspiegel habe ich festgestellt, das zwar kein Wasser aus der Öffnung austritt aber alles feucht ist.

Ich habe mal zwei Bilder als Anlage beigefügt. Ich versuche morgen mal mit einem Endoskop Bilder von der "Revisionsöffnung" oder wofür ist das Loch? bzw. vom inneren der Entwässerungöffnung zu machen.


Hat einer eine Idee wie man eventuelle Schäden erkennen kann ohne das Boot auseinander zu nehmen?

Ich habe eine Bitte, könnt ihr noch Fotos von der damalige Reparatur der Dorado schicken, damit man den Aufbau des Hecks der Dorado besser erkennen kann.

Frage: Wenn in dem Bereich unten an der Entwässerungsöffnung des Motorspiegels das Wasser sich sammelt, ist es doch eigentlich vorprogrammiert das alles in dem Bereich inklusive des Motorspiegels gammelt oder habe ich einen Denkfehler?
Das Wasser könnte doch eigentlich nur durch eine Undichtigkeit der Außenhaut in den Bereich eingedrungen sein oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Ich bin selber mit dem Boot noch nicht gefahren. Der Verkäufer war aber zwei Wochen mit dem Boot in Kroatien bevor ich es am Samstag gekauft habe.

Über Informationen, Anregungen würde ich mich wirklich freuen, da in meinem Umfeld niemand ist, den ich sonst befragen könnte.

Ich habe noch ein Bild von der "Revisionsöffnung" beigefügt. Ganz unten ist ein Stück Schlauch zu sehen, wo kommt das her?

Gruß Ralf