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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 26.08.2008, 18:48
Benutzerbild von Christo Cologne
Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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"Bei jedem Seetörn Kanal 16 einschalten und Maul halten. Eisern Maul halten. Nicht in das Heer der schnatternden Pfeifen einreihen, die auf Kanal 16 in der Hochsaison Kuchenrezepte austauschen.
Oh Mann, ich komme schon wieder in Fahrt!
Also zu dem Thema sollten wir aber wirklich ein neues Thema aufmachen.
Bitte.
Ich könnte Euch einiges erzählen zu AIS-Radar, Dig. Seefunk und so.
Gruß Rolle"

So oder so ähnlich habe ich das irgendwo gelesen.

Also was iss jetzt mit Kanal 16 - wenn ich den am laufen habe ist da immer großes Schweigen.

Und ich habe auch direkt 2 bestimmt äußerst dumme Fragen:

1.
Wenn ich einen andern Segler sehe und ihm was sagen will.
Soll ich dann echt auf 16 anrufen "der Segler an Backbord bitte mal kommen für XYZ"?
Und wenn er denn kommt auf Kanal 69 oder so wechseln?
Sollte man dafür nicht direkt 2 Kanäle parallel abhören?

2.
Die MMSI ist ja quasi wie eine Telefonnummer. Küstenfunkstellen können mich direkt ansprechen. Oder?
Warum geht das nicht auch andersrum? Warum kann ich meinen Kumpel wenn ich seine MMSI kenne nicht auch direkt anrufen (und Handy Gebühren sparen)?

Gruß,
der Krischan
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  #2  
Alt 26.08.2008, 19:37
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Vielleicht ist Deine Antenne tot...ich habe schon öfter ausgeschaltet wegen ewiger Anruferei und Geblubber auf 16, nee nicht für mich



Das Boot auf Position soun`so für "hmm" ist doch in Ordnug als Anruf. Wenn er sich meldet gibt man einen Arbeitskanal an, auch ok.

Wüßte nicht wozu man dann zusätzlich Dualwatch braucht.
Es sei denn Du hast Bekannte mit denen Du abgesprochen hast das sie ein Ohr auf den Schwafelkanälen halten sollen.

Von MMSI und dergleichen habe ich keine Ahnung, so vornehme Sachen habe ich nicht
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Gruß
Kai
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  #3  
Alt 26.08.2008, 19:55
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wolf b. wolf b. ist offline
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Zitat:
Zitat von Chris Beitrag anzeigen
2. Die MMSI ist ja quasi wie eine Telefonnummer. Küstenfunkstellen können mich direkt ansprechen. Oder?
Warum geht das nicht auch andersrum? Warum kann ich meinen Kumpel wenn ich seine MMSI kenne nicht auch direkt anrufen (und Handy Gebühren sparen)?
Hallo Krischan,
da mein Schein auch schon einige Jahre zurückliegt hier der Link zu wiki und DSC.
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Selective_Calling

Hier ist ganz gut erklärt, wie das mit dem Selectivruf funktioniert.
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  #4  
Alt 26.08.2008, 20:15
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Maschseesegler Maschseesegler ist offline
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[quote=Chris;985330]"...
1.
Wenn ich einen andern Segler sehe und ihm was sagen will.
Soll ich dann echt auf 16 anrufen "der Segler an Backbord bitte mal kommen für XYZ"?
Und wenn er denn kommt auf Kanal 69 oder so wechseln?
Sollte man dafür nicht direkt 2 Kanäle parallel abhören?

2.
Die MMSI ist ja quasi wie eine Telefonnummer. Küstenfunkstellen können mich direkt ansprechen. Oder?
Warum geht das nicht auch andersrum? Warum kann ich meinen Kumpel wenn ich seine MMSI kenne nicht auch direkt anrufen (und Handy Gebühren sparen)?

Also zu 1:
Wenn Du einen anderen Segler siehst, den Du nicht kennst, den Du aber anfunken willst, macht es nur Sinn, diesen auf Kanal 16 "anzurufen". Denn das ist der Kanal, der von jedem über Funk gehört werden sollte. Es gibt daneben aber ja noch Arbeitskanäle.
Da Du aber ja nicht wissen kannst, ob und ggf. welcher Kanal nebenher gehört wird, ist 16 der Anrufkanal. Wenn Du auf die Entfernung den Bootsnamen lesen kannst, rufst Du ihn mit seinem Bootsnamen.
Wenn er Dir dann auf Kanal 16 antwortet, gibst Du ihm einen anderen Kanal vor, damit der Notkanal 16 wieder frei ist und nicht mit Sozial-Gequatsche belegt wird.

Zu 2:
Wenn Du die MMSI Deines Kumpels oder besser gesagt seines Bootes kennst, kannst Du ihn per DSC antriggern. DSC heisst Digital Selective Call (Digitaler Selektivruf). Es ist also Digital und kein Sprechfunk!
Du triggerst die Person an, mit der Du quatschen willst und gibst einen Kanal vor, auf dem ihr Euch dann im Sprechfunk trefft.

Gruss,
Nicole
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  #5  
Alt 26.08.2008, 22:32
dressi dressi ist offline
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Chris,
wenn du "den Segler an Backbord" auf Kanal 16 mit 25 Watt rufst, werden sich wahrscheinlich ne Menge Segler angesprochen fuehlen - so ungefaehr alle im Umkreis von mind. 20 Seemeilen (ob die antworten ist ne andere Frage ).
Besser ist also immer ne Positionsangabe, idealerweise gekoppelt/geschaetzt von deiner eigenen Position aus, alternativ der Spruch "... in vincinity of position XXX (welches dann die deine ist)".
Wenn das Boot schon nah genug ran ist (so. ca. 2 Seemeilen), geh einfach mit der Sendeleistung auf 5 Watt runter, dann stoerst du auch nicht den Kanal 16 im ganzen Umkreis.

DSC: Bei DSC gibst du die Nummer eines bestimmten Funkgeraets an sowie einen Arbeitskanal, auf den das bzw. beide Geraete automatisch schalten sobald der Ruf vom Empfaenger bestaetigt wird. Ist also wie Handy (wobei mein Handy deutlich leiser klingelt ).

Und wenn du nix auf 16 hoerst, dann wuerde ich die Lautstaerke, den Squelch, die Antenne, den Kuehlschrank, ... pruefen. Danach hilft nur noch ein Stehwellenmessgeraet (nicht was du jetzt denkst )....

Dressi
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  #6  
Alt 27.08.2008, 08:50
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Chippy Chippy ist offline
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Hallo Dressi,
genau so isses.
Gruß Rolf
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  #7  
Alt 27.08.2008, 13:00
tritonnavi tritonnavi ist offline
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Als unser Funkgerät neu war, habe ich einfach einen Testanruf an alle Seefunkstellen gemacht (mit reduzierter Sendeleistung). Daraufhin hat sich sofort jemand gemeldet, der mir seine Position und die Empfangsqualität mitgeteilt hat. Da war ich mir dann ziemlich sicher, dass alles klappt.

Die MMSI von bekannten Booten sind bei uns im Funkgerät mit Namen gespeichert, so dass ein DSC-Anruf der entsprechenden Boote sehr einfach ist.
Durch DSC muss man auch nicht ständig zuhören, wenn man einen Anruf erwartet, sondern es klingelt einfach und man meldet sich. Bei Geschwaderfahrten geben wir uns gegenseitig für die Positionsangaben frei. So weiß ich, auf Tastendruck, wo sich die anderen befinden.

Durch unser AIS-Gerät sehen wir natürlich auch die MMSI-Nummern von größeren Schiffen in unserer Nähe und könnten die bei Bedarf direkt anrufen, was die Sache erheblich einfacher macht.

AIS bietet in dem Fall auch mit einem "alten" Funkgerät einen Vorteil, da ich ein fremdes Schiff mit dem richtigen Namen anspechen kann, selbst wenn der Name optisch noch nicht zu identifizieren ist.

Gruß
tritonnavi
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  #8  
Alt 28.08.2008, 09:23
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Chippy Chippy ist offline
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Moin ihr Teerjackens,
ick seh schon, allns Expertens, hier in düssen Trööt.
Veelicht ´n beten Senf van mi dorto. Ick geef mi ok Möh, dat in Hochdütsch to schrieven.
Also, eerstlichmol gibt´s ja inzwischen wohl einen Sack voll neuer Geräte. Ich habe mir Digitalen Seefunk so 2004 ´rum zugelegt. Meine Erfahrungen mit dem digitalen Seefunk und der Installation der Geräte sind also schon etwas älter.
Trotzdem.
Kurz zu den Bildern. Das erste ist die Navecke. Darunter ist der Kompressorkühlschrank. Dor war jümmers utreekend Jever Pils in. Ohne Jever Pils hätte die Installation der Seefunkanlage mindestens doppelt so lange gedauert. Eeerlich!!
Da seht Ihr das alte stationäre Foruno GPS-Gerät eingebaut, von dessen NMEA-Schnittstelle:
(Siehe http://www.nmea.de/geraete.html)
auch das AIS-Radar und das Funkgerät (mit Black Box und eigener Zusatzstromversorgung) ihre GPS Daten herbekamen.
Im zweiten Bild : der ganze Stolz des Skippers, nämlich eine kleine Konsole (sülbens mokt in´n Hoben) up´n Kartendisch. Düsse Konsole hat links den Garmin-Kartenplotter 176 C (mit dem ich sehr zufrieden war) und das NASA-AIS-Radar.
Im dritten Bild seht je denn düsse Konsole up´n Brückendeck. Dat Kabel war lang noog um dat Ding dor aftostelln. Ok bi Lage stand dat Ding dor eisern fest. Den Kartenplotter kunnst Du mit so´n lütten Hebel an de Siet van de Garmin-Halterung heel eenfach uthaken. Denn kunnst dat lütte Ding in de Hand nehm und Dir, wenn Du stüern deihst, direkt unner de Näs hollen oder wenn´t mol dick kam, eenfach in de Tasch van´n Öltüch stecken.
Praktisch wür dat
So. Dat tosomenschalten von den Dingern war nich ganz so eenfach as man dat gläuben mag, wenn man de Bedreifsaanleitungen lesen deiht.
Obers: irgendwie geht es dann doch up´nmal, jedenfalls das Anschließen des Funkgeräts an die NMEA-Schnittstelle des älteren Foruno GPS war problemlos. (ich mußte mir allerdings für den Anschluß des NASA-AIS-Radars einen Fachmann holen, der dann seufzend in irgendwelchen Untermenüs des Foruno-GPS verschwand. Wenn er auftauchte haben wir dann ein Bierchen getrunken un van de Seefohrt vertellt. (Ach Uwe, wenn ich Dich nicht gehabt hätte, Du alte Kabelratte!)
Wat sünd wi ohne Fründen?
So, wat ick eegentlich vertelln wull is:
Düsse eine NMEA-Buchse, die hinten am stationären GPS dran ist, kann sowohl Das Funkgerät als auch das AIS-Radar zusammen mit dem GPS-Signal speisen.
Einfach beide dünnen Litzen tosomenspleißen und eben mit´n Lötkolben dran.
(Lat ji man nix vertellen, dat man an Bord nich löten sollte. Dat is doch Schaapschiet!!)
Denn öber de blanke Stell ´n Schrumpfschlauch dröber un kott met´n Füertüch dran, denn is dat vör alle Tieden fast.
So, dat steiht nämlich nüms (nirgends) un ick hebb eerst dacht nu bräuk (brauche) ick twee GPS.

Gut ne? Nu weet je dat ook.
Wat dat AIS-Radar anbetrifft, is noch to seggen, wat tritonnavi all vertellt hat.
Met de Data-Taste kunnst Du de MMSI-Nummer (Dat is so to seggen de Telefonnummer) un de Nom van dat Scheep, wat Du dor up´n Bildscheerm sühst, aflesen. Un noch ´n Haufen Informatschonen dorto.
Dat Scheep wat Du sühst, dat süht ut as´n Sperma, so to seggen. De Kopp, dat is dat Scheep un de lütte Schwanz, dat is de Richtung un de Geschwindigkeit van den Scheep.
(Ick weet natüürlich nich wuveel Fohrt so´n Sperma mokt, bannig fix sünd de jo, hebb ick mol in TV sehn. Ick denk mol, so´n viertel Knoten löppen die ook, de lütten Dinger! Wenn je dat noch diskuteern wollt, möten wie obers´n neegen Trööt upoken.)
So. Un wenn je nu de Kartenplotter un de AIS direkt nebennanner monteert, so as ick dat dohn hebb, dann könnt Ihr den Abbildungsmaßstab beider Bildschirme so ungefähr gleich machen. (up´n Schnaps kümmt dat dorbi nich an!)
Dann kunnst Du de Spermien so to seggen in dat Bild van den Kartenplotter in Dien Kopp rinprojeziern.
Dat klingt so komplizeert, is ober gaanz eenfach. Un so genau wullt Du dat jo gorne weeten (wissen) Du wullt dor jo nich met´n Torpedo hinscheeten.
Jo, ick weet jo, dor givt dat veel, de seggen: Dat is jo man nur technischen Speelkrom, dat brukt wie ne.
Jo, ick weet dat jo. Dor sünd Generatschonen van Seelüd un Seglers ok ohne sowat utkomen.
Up de annere Kant: dor war ok nich so veel Verkehr up de Nord un Oostsee. Un wer is fröher denn einhand oder nur met siene Oolsch as Besatzung den mol eben nar Bornholm fohrt?
Ick fand dat AIS bi normale Sicht eegentlich überflüssig. Ober nachts hest Du wat to´n kieken un wach bleiben. Denn kiekst Du mol wer dat is, de dor met ´n Affenfohrt up Di to brust. Ok wenn he all noch dörtich (dreißig) Meilens van Di af is, un noch unner de Kimm.
Un bi unsichtigen Wetter is dat Ding durch nix to ersetzeh!
(Nun komme mir kein Oberschlauer der mir sagt, dass man dann eigentlich im Hafen bleiben sollte, das kann einen auch draußen kalt erwischen, as je jo weet.)
Jo, so is dat.
Ach jo, wat ick noch seggen wullt:
Ick hebb mi damals noch ´ne Zusatz-Seefunkantenne käupt, nur für Kanal 70, damit dat Seefunkgerät auch einen Notruf empfangen kann wenn ich gerade senden sollte.
Dat wür obers dumm Tüch wesen. Ick hebb so veel wie nie wat gesendet, un dat mutt jo ´n Zufall sien, dat denn gerade ´n Scheep in Not is, wenn ick mol öber Funk wat segg.
Außerdem, der Notruf wird vom sendenden Gerät so lange automatisch wiederholt bis er bestätigt wird. Un so lang snackt man jo nich, wenn man öber Funk wat seggen wull.
Also, dat Geld könnt Ihr Euch sparen!
Gruß Rolf
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Geändert von Chippy (28.08.2008 um 09:30 Uhr)
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  #9  
Alt 28.08.2008, 21:01
Walroß Walroß ist offline
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Danke Chippy!

Bisher hatte ich mit Funk an Bord eines Sportbootes noch nix zu tun.

Nun habe ich schon mal 'ne Vorstellung, was man so haben können könnte.
Doch fehlt mir nachwievor die Übersicht.

Welche Geräte sind wofür / wann wichtig?

Welche Antennen werden wofür gebraucht bzw. ist es sinnvoll, die in Wanten oder Stagen zu verstecken? - oder geht das alles mit 'ner getarnten Schüssel über Satellit?

(Hintergrund: Ich habe vor, demnächst mal auch in Binnengewässern rumzuschippern. So wie ich jetzt den Mast legen könnte, wäre es zwar recht einfach, doch je länger der z.B. mit 'nem Antennenstab würde, desto schwerer könnte es dann in engen Gewässern werden - mit nichtbelastbarem Überstand)

Welchen Aufwand verursacht es, einen Funkschein zu machen und welchen benötigt man sinnvollerweise in verschiedenen Revieren, z.B. auf der Ostsee?

Ich denke, wenn ich schon dabei sein sollte, dann würde ich gleich alles in einem Rutsch erledigen wollen - aber trotzdem, was braucht man und was gibt es für welchen Bereich. Ich stelle mir z.B. vor, ich würde an der Atlantikküste eine Yacht mit Funk chartern wollen. Da benötigt man dann doch sicher auch das richtige Scheinchen - wäre ärgerlich, dann feststellen zu dürfen, für "10€" mehr hätte ich den gleich miterledigen können.
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  #10  
Alt 29.08.2008, 07:49
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Chippy Chippy ist offline
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Standard Keen Problem, dat allns!

Moin Walroß,
dat Wetter is moi un ick gah nu eerstlichmol seilen. Upn See hier in de Näh. Ick freu mi schon dor up.
Morgen will ick Di geern wat dorto seggen.
Bis denn.
Gruß Rolf
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  #11  
Alt 29.08.2008, 10:37
tritonnavi tritonnavi ist offline
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Hallo Walroß,
was du im Küstenbereich und Binnen brauchst, ist ziemlich überschaubar:

Ein DSC-UKW-Funkgerät der 200-Euro-Klasse reicht.
Diese Geräte sind normalerweise für Binnen- und Seebereich umschaltbar.
Das Gerät muss angemeldet werden. Dann bekommst du deine entsprechenden individuellen Kennzeichen und Nummern. Es fällt eine geringe Jahresgebühr (ca 10 Euro) an (manchmal auch nicht..).

Als Funkschein benötigst du den SRC-Schein für den Küstenbereich (der ist weltweit gültig) und den UBI-Schein für den Binnenbereich. Kombinationsscheine (Binnen- und See) gibt es nicht mehr. Diese Funkscheine kannst du im Crash-Kurs-Verfahren machen, wenn du vorher schon die entsprechenden Dinge lernst. Mit 200-300euro musst du aber rechnen.

Zusätzlich brauchst du eine zugelassenen Stab-Antenne (ca 50Euro) und entsprechendes Antennenkabel (hierbei sollte man nicht sparen).

Die Länge der einfachen Antennen beträgt ca 1m und sie sind sehr leicht.

Bester Empfangsort der Antenne ist die Mastspitze. Das erhöht natürlich die Mastlänge und ist bei Gewitter nicht so ganz toll, wenn keine weiteren Massnahmen ergriffen werden (Die Mehrzahl der Yachten dürfte keinen Blitzschutz haben).

Der zweitbeste Standort wäre eine Saling.
Der Heckkorb ist vom Empfang die schlechteste Lösung.

Das Funkgerät ist ohne entsprechenden Anschluss eines GPS im Seenotfall nur die Hälfte Wert. Von daher musst du noch die entsprechende Verdrahtung von deinem GPS zum Funkgerät vornehmen. Normalerweise kann jedes mittelprächtig begabte GPS-Gerät diese Daten (NMEA) abgeben.

Der Stromverbrauch eines Funkgerätes ist, über den Tag gesehen, recht niedrig und belastet die Energiebilanz der Bordbatterie kaum.

Damit wäre das Kapitel Funk grundsätzlich beendet. Es gibt natürlich noch Steigerungen für Fahrten außerhalb des Küstenbereichs. Die erfordern aber wesenlich teurere Geräte und einen wesentlich anspruchsvolleren Funkschein (LRC).

Die nächste Steigerung wäre ein AIS-Gerät. Da gibt es völlig unterschiedliche Ausführungen. Das billigste Komplettgerät (mit Anzeige) kosten ca 350 Euro. Der billigste reine Empfänger (reicht, wenn man einen AIS-fähigen Kartenplotter hat) ca 200 Euro.

Dieses Gerät muss ebenfalls an eine UKW-Antenne angeschlossen werden. Auch der AIS-Empfang geht am besten, wenn die Antenne möglichst hoch positioniert wird. Hier bietet sich an, die schon vorhandene Funkantenne mit zu benutzen.
In dem Fall ist ein sogenannter Antennensplitter nötig (ca 200 Euro), an dem normalerweise das Funkgerät, der AIS-Empfänger und noch ein normales UKW-Radio angeschlossen werden können.
Der AIS-Empfänger darf niemals direkt parallel an die Antenne des Funkgerätes angeschlossen werden.

gruß
tritonnavi
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  #12  
Alt 29.08.2008, 11:03
Täuberich Täuberich ist offline
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Hallo Walroß,

wir fahren auch eher binnen, aber dieses Jahr waren wir auf der Ostsee.
Dazu mußte dann aus Sicherheitgründen ´ne DSC Funke an Bord, wir haben auf das sehr preiswerte Lowrance Angebot von Compass (99 €) zurückgegriffen.

Für küstennahes Fahren ist die Reichweite (ca 30 sm) des UKW Funks aureichend, wenn es weiter raus gehen soll, werden Kurz/Grenzwellenfunkanlagen und eine andere Antennenanlage benötigt.

Nach 3 Monaten kam das Gerät auch tatsächlich an, Verarbeitung und Bedienung ist absolut ok, die Funkverständigung und Reichweite ist sehr gut. Nachteilig ist meine Montage in der Kabine, aus der Plicht ist die Funke schlecht bedienbar, weil das Kabel des Handmikros dafür etwas zu kurz ist.

Die UKW Antenne mit ca 1,2 m Länge ist auf dem Mast montiert, zum Trailern aber mit einer Imbus Schraube schnell abnehmbar. Beim Mastlegen stört die Antenne nicht, auf die Mastspitze muß ich wegen Beleuchtung und Windex sowieso aufpassen.

Ganz wichtig ist die Installation eines GPS Empfängers, weil DSC Funke ohne GPS Position eher albern ist. Der GPS Empfänger mit integrierter Antenne und NMEA Anschluß ist direkt unterm GFK-Deck in der Nähe der Funke installiert, das erspart weitere Durchführungen. Optimaler wäre sicherlich eine GPS Aussenantenne, ich habe allerdings keinerlei Einschränkungen beim GPS Empfang bemerkt, auch nicht bei großer Nässe an Deck.

Damit hatte ich bei relativ geringem finanziellen Aufwand eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit erreicht:
Fungkerät:100
GPS Empfänger mit Antenne: 70
Antenne: 40
Antennen Deckstrennstelle in guter Ausführung: 30
RG58 Antennenkabel: 15
zusammen ca 255 Euro und 6h Arbeit, allerdings fehlen noch die Anmeldekosten beim BAPT.

Fürs UKW-Funken wird der SRC Schein benötigt, Aufwand ca 200 Euro, allerdings nicht geringer Lernaufwand teilweise unsinnger Fragen, wer Englisch rudimentär kann ist klar im Vorteil.
Wenn Du die umschaltbare Anlage auch Binnen nutzen willst, brauchts auch noch den UBI-Schein, der Lernaufwand dafür ist erheblich geringer.

Das NMEA GPS Signal lässt sich natürlich auch noch von anderen Geräten z.B. Kartenplotter nutzen, der steht allerdings erstmal nur auf meiner Wunschliste.

Grüße
Andreas
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  #13  
Alt 29.08.2008, 14:30
Walroß Walroß ist offline
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Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
... Ein DSC-UKW-Funkgerät der 200-Euro-Klasse reicht.
Diese Geräte sind normalerweise für Binnen- und Seebereich umschaltbar.
Das Gerät muss angemeldet werden. Dann bekommst du deine entsprechenden individuellen Kennzeichen und Nummern. Es fällt eine geringe Jahresgebühr (ca 10 Euro) an (manchmal auch nicht..).
Wieder so ein kleines Leck im Geldbeutel und Anmeldekrimskarms :-(

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Als Funkschein benötigst du den SRC-Schein für den Küstenbereich (der ist weltweit gültig) und den UBI-Schein für den Binnenbereich. Kombinationsscheine (Binnen- und See) gibt es nicht mehr. Diese Funkscheine kannst du im Crash-Kurs-Verfahren machen, wenn du vorher schon die entsprechenden Dinge lernst. Mit 200-300euro musst du aber rechnen.
So sachte wird das Drumrum teurerals das Boot Ich werde mal sehen, ob ich die beiden Scheine zu einer günstigen Zeit hier in der Nähe machen kann.

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Zusätzlich brauchst du eine zugelassenen Stab-Antenne (ca 50Euro) und entsprechendes Antennenkabel (hierbei sollte man nicht sparen).
Eine zugelassene Antenne?
Auf welchen Frequenzen arbeitet DSC-UKW eigentlich?
Von RG58 und oder dicker Antennenleitung liegt vielleicht noch ein Ende aus CB-Funk-Zeiten rum.

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Bester Empfangsort der Antenne ist die Mastspitze. Das erhöht natürlich die Mastlänge und ist bei Gewitter nicht so ganz toll, wenn keine weiteren Massnahmen ergriffen werden (Die Mehrzahl der Yachten dürfte keinen Blitzschutz haben).
Auch eine Blitzschutzdurchführung könnte noch rumliegen.
Ich glaube allerdings nicht, daß die seetauglich ist.


Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Das Funkgerät ist ohne entsprechenden Anschluss eines GPS im Seenotfall nur die Hälfte Wert. Von daher musst du noch die entsprechende Verdrahtung von deinem GPS zum Funkgerät vornehmen. Normalerweise kann jedes mittelprächtig begabte GPS-Gerät diese Daten (NMEA) abgeben.
Muß man da etwas bei der Schnittstellenwahl berücksichtigen?
Halten sich alle Hersteller an eine Norm? - oder ist es wie bei Computern und Kamaras, daß ein Sport der Hersteller darin besteht, sich nicht an eine gemeinsame Norm zu halten.
Auf welche Anschlüsse (z.B. Steckernorm) müßte ich bei der Auswahl der Geräte denn achten?


Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Der Stromverbrauch eines Funkgerätes ist, über den Tag gesehen, recht niedrig und belastet die Energiebilanz der Bordbatterie kaum.
Bei mehrern hundert Ah wäre das nicht das Problem. Eher umgekehrt, daß andere Verbraucher im Notfall nichts mehr für das Funkgerät übriggelassen haben.

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Damit wäre das Kapitel Funk grundsätzlich beendet. Es gibt natürlich noch Steigerungen für Fahrten außerhalb des Küstenbereichs. Die erfordern aber wesenlich teurere Geräte und einen wesentlich anspruchsvolleren Funkschein (LRC).
Für mein eigenes Boot brauche ich den sicher nicht, doch so weit weg wäre eine größere Tour auf einem fremden Boot auch nicht. Ist eine Frage des Aufwandes. Beinhaltet der LRC denn den SRC?

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
Die nächste Steigerung wäre ein AIS-Gerät. Da gibt es völlig unterschiedliche Ausführungen. Das billigste Komplettgerät (mit Anzeige) kosten ca 350 Euro. Der billigste reine Empfänger (reicht, wenn man einen AIS-fähigen Kartenplotter hat) ca 200 Euro.
Ich werde mich wohl mal belesen müssen, wofür AIS nun wieder gut ist.

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
... In dem Fall ist ein sogenannter Antennensplitter nötig (ca 200 Euro), an dem normalerweise das Funkgerät, der AIS-Empfänger und noch ein normales UKW-Radio angeschlossen werden können. Der AIS-Empfänger darf niemals direkt parallel an die Antenne des Funkgerätes angeschlossen werden.
Das kann ich mir vorstellen, daß zusammenknüppern bei Funktechnik danebengeht.

vielen Dank für die Tips.
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  #14  
Alt 29.08.2008, 17:13
Benutzerbild von Maschseesegler
Maschseesegler Maschseesegler ist offline
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Hallo Walroß,

Zitat:
Muß man da etwas bei der Schnittstellenwahl berücksichtigen?
Halten sich alle Hersteller an eine Norm? - oder ist es wie bei Computern und Kamaras, daß ein Sport der Hersteller darin besteht, sich nicht an eine gemeinsame Norm zu halten.
Auf welche Anschlüsse (z.B. Steckernorm) müßte ich bei der Auswahl der Geräte denn achten?
Die heutigen Geräte haben eigentlich alle eine NMEA-Schnittstelle, sodass Du sie miteinander koppeln kannst.

Zitat:
Für mein eigenes Boot brauche ich den sicher nicht, doch so weit weg wäre eine größere Tour auf einem fremden Boot auch nicht. Ist eine Frage des Aufwandes. Beinhaltet der LRC denn den SRC?
Das LRC beinhaltet das SRC, jedoch nicht das UBI.

Zitat:
Ich werde mich wohl mal belesen müssen, wofür AIS nun wieder gut ist.
AIS steht für Automatic Identification System. Hier werden Schiffsspezifische Daten wie z.B.Position, Rufzeichen, Kurs und Fahrt über UKW übertragen.
Die Berufsschifffahrt muss mittlerweile mit diesen Geräten ausgerüstet sein.
Für den Hobbyschipper kann es ganz nützlich, wenn auch teuer sein. Es ist aber keine Alternative zu Radar. Zwar kannst Du damit "um Ecken" gucken, aber Du siehst nur die Schiffe, die auch einen AIS-Sender haben. Alle anderen bleiben unsichtbar.
Für mehr Infos guckst Du hier: http://www.wsd-nord.wsv.de/downloadb...chuere_AIS.pdf und http://www.wsd-nord.wsv.de/downloadb.../Flyer_AIS.pdf
Wenn Du wissen möchtest, von welchen Spermien Chippy geschrieben hat, dann guckst Du: http://www.kielmonitor.de/ais/
Einfach eine Karte aussuchen und mal gucken, was da grad so los ist.

Aus welcher Gegend kommst Du in der Republik kommst Du denn?
Dann ist es leichter, Dir evtl. einen Tipp zu geben, wo Du die Scheine machen kannst.

Gruß aus dem heut mal sonnigen Hannover,
Nicole
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  #15  
Alt 30.08.2008, 08:07
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Moin Walroß,
wie versprochen melde ich mich noch mal eben.
Besser als Tritonnavi und Täuberich kann Di dat keeneen verklaren.
Nu weetst Du ja wo´t langsgeht.
Gruß Rolf.
Vielleicht noch ein Tip:
Kuck mal unter Seefunk Weiß bei Gugel. Ein ehemaliger Funkoffizier bei der christlichen Seefahrt. Der bringt jeden durch die Prüfung. Spaß mokt dat ok bi em.
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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  #16  
Alt 30.08.2008, 10:13
tritonnavi tritonnavi ist offline
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Hallo Walroß,
noch ein paar kleine Anmerkungen zu deinem Beitrag:
Es sollte sich um eine sogenannte DC-closed-Antenne handeln. Bei diesen Antennen misst du mit dem Multimeter einen Durchgang zwischen Außen- und Innenleiter (was oftmals Irritationen bei der Anschlußüberprüfung hervorruft).

Dieser Durchgang (nur für Gleichstrom) verhindert eine statische Aufladung der Antenne und somit eine eventuelle Schädigung der angeschlossenen Geräte (Funk, AIS) durch statische Aufladung.

Die Funkanlage ist als Ganzes zu betrachten. Nicht nur das Funkgerät muss zugelassen sein, auch der Rest (Antennen, Antennenzuleitung) muss stimmen.

RG 58 kannst du bei kleineren Booten verwenden (liegt auch oftmals der Antenne bei). Bei größeren Booten sollte es schon ein dämpfungsärmeres Kabel sein.

NMEA bei unterschiedlichen Herstellern klappt meistens, aber nicht immer. Die Anschlüsse werden oftmals mit offenen Kabelenden geliefert, so dass die Verbindung (meistens 2 Adern) kein Problem macht.

zu AIS:
Nicole hat geschrieben, dass AIS keine Alternative zum Radar ist. Da will ich mal etwas ausholen:

Sicher AIS und Radar basieren auf völlig unterschiedlichen Prinzipien. Von daher ist ein direkter Vergleich nicht möglich. Eine Hafeneinfahrt, Boote ohne AIS oder eine Tonne können mit AIS nicht identifiziert werden.

Im Gegensatz zu AIS hat Radar aber auch Nachteile, die gerade auf kleinem Schiff, mit durchschnittlichen Kenntnissen der Besatzung, verstärkt zum Tragen kommen.

Die Radarantenne ist größer und muss immer zusätzlich montiert werden. Dies ist auf kleineren Booten fast überhaupt nicht möglich.

Ein Radaranlage ist ein großer Stromfresser, was man auf einem kleinen Segelboot auch nicht unbedingt gebrauchen kann.

Die Qualität der Radarnavigation ist auf kleinen Schiffen schlechter als auf großen Schiffen:
Erstens können auf kleinen Schiffen nur sehr kleine Radarantennen verbaut werden, die eine schlechte Auflösung bieten und die, i.d.R. nicht professionelle, Crew oftmals vor Interpretationsschwierigkeiten stellt.
Zweitens haben kleine Schiffe stärkere Bootsbewegungen zur Folge, die sich auf die Antenne übertragen und somit der "Navigationsqualität" ebenfalls nicht förderlich sind.

Bei AIS muss man sich im Klaren sein, dass man nicht alles sieht (mit einem Spielzeugradar sieht/erkennt man aber auch nicht alles). Das was man sieht (immerhin fast alle größeren Schiffe), gibt aber auch für den unerfahrenen Skipper keine Rätsel auf.

Die Qualität mit der ein Freizeitskipper auf seiner Nussschale den entsprechenden Schiffsverkehr mit AIS sieht, unterscheidet sich prinzipiell kaum von der, die dem Berufsschiffer zur Verfügung steht. Das ist beim Radar völlig anders!

Ich persönlich würde einen aktiven AIS-Transponder (der selbst sendet) auf kleineren Booten jedem Radar vorziehen. Mit dem Gerät kann ich auch bei schlimmsten Seegang sicher sein, dass mich jedes Berufsschiff eindeutig erkennt (kleine Boote werden, trotz der üblichen Röhren-Radarreflektoren, bei hohen Wellen oftmals zu spät (die Entfernung auf die der Reflektor erkannt werden kann ist nicht groß) oder überhaupt nicht erkannt. Dies passiert bei einem aktiven AIS-Transponder nicht.

Die 4 Watt- Sendeleistung eines Sportboot-Transponders reichen in jedem Fall weiter und sind unabhängig vom Seegang.
Der Stromverbrauch ist über den Tag gesehen ebenfalls gering und die Gesamtanlage ist kleiner und maximal gleich teuer, wie eine Miniradaranlage.

gruß
tritonnavi
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  #17  
Alt 30.08.2008, 23:38
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Vielen Dank an Chippy, tritonnavi, Täuberich und Maschseesegler für die Tips!.
Soviel Information muß ich nun erstmal sachte "verdauen"
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  #18  
Alt 30.08.2008, 23:42
Walroß Walroß ist offline
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Zitat:
Zitat von Maschseesegler Beitrag anzeigen
Aus welcher Gegend kommst Du in der Republik kommst Du denn?
Dann ist es leichter, Dir evtl. einen Tipp zu geben, wo Du die Scheine machen kannst.
Was in der Region Wismar - Rostock -Güstrow - Schwerin liegt, wäre recht gut erreichbar - vorzugsweise Orte im Küstenstreifen zwischen Rostock und Wismar. - wenn Du dort Leute kennst, die den Kurs gut machen ...
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  #19  
Alt 31.08.2008, 00:32
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Standard Keine Gnade, Walroß! Dor muttst Du nu dör!

Moin Ihr Teerjackens,
also Tritonnavi, Du büst jo usen wandelnden mailenden Wickipedia in usen Forum. Ick meen dat würklich so. Wat Du dor schreefst: also genauso isses, kann ick dor nur seggen.
Veelicht noch eens to den Radar un AIS-Radar:
Na klor, met den Radar, as man dat so kennt, met´n greunen Bildscheerm un so´n Lichtstrahl de dor so in´n Kreis rumlöppt hett dat nix do dohn.
Gott sei Loof un Dank daför, segg ick mol.
Ick will nich weiter drupp ingohn (eingehen) obers mol ganz kott erklärt:
RADAR so met de dreihende Antenne, de givt nur för´n Fachmann ´n klores Bild wat dor um Di to so los is.
Wenn Du keen Ahnung dorvan hest un kiekst dor up so´n Radarscheerm denn meenst Du : Mann, dat is jo´n dolles Ding. Kiek mol hier, ´n Scheep un dor de Tonnens in´t Fohrwoter. Un dat Land dor. As in de Seekarte.
Moi. Dat will ick ok hebben.
Man, so scheun as dat utsüht is dat gorne. Dat Radar zeigt Di bi jede Umdreihung wat sick to de Umdreihung davor ännert hett.
Nu is dat jo so, dat Du jo met Dien Bootje in Fohrt büst. Dat heet, allns ännert sick bi jede Umdreihung.
Du muttst bi´n Radar jümmers drupkieken damit Du erkennst wat ne Tonne is un wat ´n Scheep is. Van de Störungen durch Seegang un Regen, dorvan reden wi noch gornich.
Eegentlich is Radar nur wat för´n Fachmann, de wat leernt hett van relative Geschwindigkeiten un den ganzen Krom. Un denn mutt he noch ´ne Plotterscheibe hebben um to sehn wat sick dor würklich afspeelt.
Ick weet, dat veele Kollisionens up See met laufendem Radar ereignet hebben nur weil de Wachhabende keen Radar Crack war (ick segg dat mol so as de jungen Lüd dat seggen) de hett up´n Scheerm kiekt un meent:
Allns klor, is jo as in Auto, wat ick rammen kann mut jo vör mi sien.
Jo, hett sick wat.
De Rest kunnst Du denn in de Bild Zeitung lesen.
Dat gode an´n AIS-Radar is, dat dat Ding nur die Berufsschiffahrt anzeigt. (ick meen öber 300 ts is AIS Pflicht, mag obers intwüschen ok anners sien)
Dat sünd jo de vör uns gefährlichen Scheep. De sünd so snell, dat weetst Du eerst wenn Du mol den Weg van so´ne Fähre krüzt hest.
Eegentlich nur vör em noch so eben mol snell up de annere Siet van´t Fohrwoter. Un up´n mol hörst Du dat Horn van den Ding wie de Di anbrüllt. Un denn sühst Du wie nah de schon is.
Junge nee.

Un de AIS-Bildscheerm is so eindeutig (kuck mol in Beitrag Nr. 8 met den Sperma) dat Du sofort sühst: Mann, de kümmt jo up mi to!!!!
Egal ob neben Di oder vör Di oder achter Di. (Wat jo ok passeeren kunn!)
Du kiekst dor kott (kurz) drup un denn weetst Du :
Jeedeen Sperma, de met´n Kopp voran und den Schwanz van mi weg direkt up mi to kümmt, de mokt mi to Kleinholt. Obers vierkant.
So eenfach is dat.
Deshalb moken die dat bi de Fluglotsens ok so ähnlich. Dor mutt dat jo ok snell gahn.
Kleine Pause.
Wat Tritonnavi nu seggt van den aktiven AIS-Transponder, dor kann ick nix to seggen. Dat Ding kenn ick noch nich (mutt ick mi mol schlau moken!)
Obers eens noch.
Mol wedder´n goden Rat (Wenn Du Seesegler büst)
Dor givt dat vör ´n paar hunnert Euro een RADAR-Target-Enhancer.
Kiek mol dat Bild an. Dat is de dicke Stab met de twee swarte Ringe.
Dat Ding hett in´n unteren Teil een Radarempfänger, in de Mitt twüschen de Ringens is de Verstärker un baben dat Teil is de Radar-Sender.
Dat Ding kost´ ok ´n paar Euro, obers dat is good aangelegt.
De RADAR-Target-Enhancer (den Du sülbens monteeren kunnst) sütt baben in´n Mast oder an de Saling.
Wenn Du nar See geihst, stellst Du dat Ding an.
Dat is allns.
Dat Ding empfängt nu jedes Radarsignal was bei Dir ankommt, verstärkt es und powert es zurück, als wärst Du mit Deinem lütten Scheep ein Stahlscheep van 100 m Länge.
Du brauchst nichts zu tun.
Bei einigen Seeseglern siehst Du auch Modelle de anners utsehn. "SEE-ME" heet eens, dat hebb ick ok mol sehn.
Das wichtigste obers, dat verrat´ ick Di nu (ganz im Vertrauen und keeneen wat verroden (verraten) :
Bi de groten Berufsschipper, dor fohrt nur noch de Wachhabende. De is - moderne Tieden - ok de Funkoffizier un wat weet ick noch allns.
Dat Scheep ward van´n Selbststüer fohrt. Vollautomatisch. Dor dreiht keeneen mehr an´n Ruder und singt Seemannslieder.
De Kurs ward öberwacht van´n Navigationskompjuter.
So is dat hüd.
Mokt je man keen´ Illusionen.
Wenn nu de Navigationskompjuter dat dicke Signal van Dien RADAR-Target-Enhancer empfängt, denn öberlegt sick dat Programm van den Ding wat he moken schall.
Un denn - dat ward ji sehn wenn ji so´n Ding hebbt - ännert de den Kurs van den grooten Kassen um son lütten viertel Grad, oder so, un denn fohrt he sinnig an Di vorbi. Un keeneen hett wat markt.
Up den Bild seht je baben de Seefunkantenne, da unner de ´Rasmus´- RADAR-Target-Enhancer und dor unner twee Antennens.
De een is för de Kanal 70 un de anner is för dat AIS-Radar.
As ick dormit in´n Hoben kam, hett mien Bootje den Nom "Spionageschiff" weg hatt.
Na, man tau, hebb ick dach.
Obers ick bin fast jümmers alleen fohrt, oder mit miene Oolsch. Un denn büst Du mit so´ne lütte Besatzung froh, wenn Du so´n modernen Krom hest.
Dat segg ick Euch. Gläuf mi dat man.
Man kann nich jümmers in´t flache Woter flüchten, und veele Kümos fohrn ok außerhalb van de groten Verkeehrstrennungsgebiete.
So. Nu is Tied för to Koje gahn.
Gruß Rolf
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  #20  
Alt 31.08.2008, 14:53
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Moin Walroß,

Zitat:
Was in der Region Wismar - Rostock -Güstrow - Schwerin liegt, wäre recht gut erreichbar - vorzugsweise Orte im Küstenstreifen zwischen Rostock und Wismar. - wenn Du dort Leute kennst, die den Kurs gut machen ...
In der Gegend kenne ich leider niemanden, der Funkkurse gibt.
Ich selber habe UBI und SRC an der Segelschule in Hannover gemacht (mehrere Abende).
Später dann noch einmal LRC bei Dreyer in Bielefeld ( www.rolfdreyer.de ). Das lief an einem Wochenende. Einige haben dort das volle Programm gemacht. Samstag UBI und SRC, Sonntag dann LRC. Die Prüfung fand dann an einem anderen Wochenende statt. Das funktionierte dann also auch ganz gut, wenn man von ausserhalb kommt. Und die Fragen kann man halt auch ganz allein lernen... Guckst Du z.B. hier: www.timkoester.de Einfach unter Suche Seefunk eingeben. Da kannst Du Dir dann den aktuellen offiziellen Fragenkatalog downloaden.

Gruß,
Nicole
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  #21  
Alt 31.08.2008, 15:21
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Zitat:
tritonnavi
...Nicole hat geschrieben, dass AIS keine Alternative zum Radar ist. Da will ich mal etwas ausholen:

Sicher AIS und Radar basieren auf völlig unterschiedlichen Prinzipien. Von daher ist ein direkter Vergleich nicht möglich. Eine Hafeneinfahrt, Boote ohne AIS oder eine Tonne können mit AIS nicht identifiziert werden.
...
Es kommt meiner Meinung nach darauf an, was ich will.
Will ich, dass mich andere Schiffe sehen, reicht m.E. ein aktiver Radar-Transponder aus. Falls ich den Berufsschippern auf der Brücke nicht trauue, auch gerne AIS-Sender.
Will ich aber wissen, was um mich rum bei unsichtigen Wetter, wie z.B. Nebel passiert, komme ich um ein Radargerät nicht herum. Und dann muss ich mich halt auch mit der Materie beschäftigen. Sehr hilfreich ist es dabei, wenn ich das Radarbild über das Kartenplotterbild legen kann. Dann kann ich sehr gut vergleiche anstellen, was z.B. eine Tonne betrifft.
Ich habe es letztes Jahr selbst erlebt, wie innerhalb kürzester Zeit pottendicker Nebel aufkam. Er war wirklich von eben auf jetzt da. Du hörst alle möglichen Dinge um dich herum, da die feuchte Luft Geräusche besser überträgt und Du von Deinen Augen auch nicht so abgelenkt bist. Selbst rufende Kinder am Strand konnte mangut hören, obwohl wir weit entfernt waren. Winschendrehen, Motorengeräusche. Aber aus welcher Richtung kamen sie? Motorengeräusche kamen näher. Wir waren heilfroh, dass wir ein Radargerät an Bord hatten und erkennen konnten, ob Gefahr besteht. Und unser Mann vorm Radar ist auch kein Profi. Wenn man aber ein paar grundsätzliche Dinge beachtet und sich z.B. mal bei schönem Wetter unter Deck damit beschäftigt, treten rasch Erfolge ein. Und AIS hätte uns bei dem Wetter im Fehmarnsund auch nichts geholfen. Viele Berufsschiffer sind dort nicht unterwegs, dafür aber jede Menge Freizeitkapitäne- unter Segel und Motor.
Übrigens waren Freunde von uns nur eine viertel Meile entfernt- und die hatten keinen Nebel sondern schönsten Sonnenschein!

Gruß,
Nicole
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  #22  
Alt 31.08.2008, 17:55
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Moin ihr Teerjackens.
Nu will ick ober mol hochdütsch met ji snacken :

Sehr hilfreich ist es dabei,(......bei unsichtigem Wetter....) wenn ich das Radarbild über das Kartenplotterbild legen kann. Dann kann ich sehr gut vergleiche anstellen, was z.B. eine Tonne betrifft.

Du sallst as Segler(in) in so einer Situation nich Vergleiche anstellen und rumspekulieren, sondern Dein Schiff führen. Wenn dat Wetter dick is, denn brukst Du alle Sinne, um um Dich herum wahrzunehmen was ganz nah bei Dir ist.

Bleib da man ganz fix bei Deiner Pinne. Un Motor aus, den Schlüssel im Zündschloß, damit Du schnell anlassen un flüchten kannst.
Runner mit de Seils. Bi dicken Nebel is sowieso keen Wind. Un denn Signalens geben. Wie dat Vorschrift is.
Ansonsten : Ruhe im Schiff. Ok ne flüstern.
Un Swimwesten an. Un Anker klor zum Fallen wenn Du so nah bi Land büst.
Dat is Seemannschaap.
Verdammi noch mol to!!
Nich Bildchen übereinander projeziern un in Salon sitten un RADAR-Kaffesatz lesen!
In so einer Situation hat niemand noch was unter Deck verlorn. Sowat givt dat bi mi nich.

Winschendrehen, Motorengeräusche. Aber aus welcher Richtung kamen sie? Motorengeräusche kamen näher.

Jo, wenn Du hören kunnst, wie die dor de Winschen dreihn, denn kunnst Du jo mal rüberbrülln : Wahrschooh hier is Segelyacht XY !! Wir liegen gestoppt. Vorausrichtung 270 Grad!!!!

Wenn Dein Radar-Target-Enhancer an is, Dein Kartenplotter löppt, un Du ´n AIS-Radar für den schnellen Blick auf die Berufsschiffahrt hast na , wat wullt Du denn noch?
Denn brauchst Du auch kein Radar um die Hafeneinfahrt zu finden.
Dat kunn de Kartenplotter beter.

So. Dat mol dorto.

Jeder wird einsehen, dass man niemals mit technischen oder menschlichen Möglichkeiten absolute Sicherheit erreichen kann. Dat is nu mal so.
Wenn einer meent, dat dat Schicksal achter em her is, un he sick mit technischer Ausrüstung davor schützen kann, der sitzt bald mit Schwimmweste um, Epirb in de Hand und´n Blitzlicht oben up sien Schiffermütz am Kaffetisch im Salon un buten schient de Sünn.
Na, denn man tau, segg ick denn mol.

Gruß Rolf

Übrigens, ´n RADAR-Transponder, is dat nich dat Ding, dat so´n Haufen Echos auf den Radarschirm malt, von Mitte Bildschirm bis zur Sart-Boje?

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  #23  
Alt 31.08.2008, 18:45
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Genauso ises Rolf

Auf den Punkt gebracht

LG Peter
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  #24  
Alt 31.08.2008, 19:50
tritonnavi tritonnavi ist offline
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Für mich ist der finanzielle Aspekt, obwohl es hauptsächlich um Sicherheit geht, auch nicht ganz unwichtig.
Wer sich sein Hobby aus der Portokasse leisten kann, wird selbstverständlich das maximal Mögliche auf seinem Schiff installieren (lassen).

Die Schwierigkeit besteht ja darin, eine Reihenfolge festzulegen, welche Maßnahmen an Bord getroffen werden sollen.

Für mich ist die wichtigste Elektronik, außerhalb von Logge und Lot, der GPS-Plotter.
An zweiter Stelle kommt das DSC-Funkgerät.
Mit keiner anderen technischen Einrichtung kann ich im Notfall (Küstenbereich) ähnlich schnell und umfassend Hilfe erhalten. Dies halte ich bei kleinen Yachten im Küstenbereich für wichtiger, als eine Rettungsinsel.

Da das Funkgerät nicht nur für die Sicherheit zu gebrauchen ist, lohnt die Investition (Komplett ab 300 Euro) in jedem Fall.
Nachteil ist die Notwendigkeit, die völlig überteuerten Scheine zu erwerben.


Danach kommt für mich ein reiner AIS-Empfänger. Diese Geräte sind relativ günstig. Mit Anbindung an die Seefunkantenne (besser natürlich eine eigene Antenne) sollte man mit 400 Euro Gesamtkosten hinkommen. Heute haben z.T. auch günstige GPS-Kartenplotter die Möglichkeit die vom AIS-Empfänger erkannten Schiffe, grafisch in der Seekartendarstellung abzubilden.

Mit einem Blick hat man die Darstellung aller größeren Schiffe in einem Radius bis ca 10 nm um den eigenen Standort und das auch hinter Landzungen und natürlich auch im dicksten Nebel. Einfacher geht es nicht.
Beim Sportbootradar kann man sich normalerweise nur um 1 oder 2 Ziele "kümmern" und die dürfen auch nicht abgedeckt sein.


Der AIS-Empfänger soll und kann während der gesamten Fahrt eingeschaltet sein (genau wie der Plotter und der Funk).


Der Gesamtstromverbrauch dieser 3 Geräte belastet keine Bordbatterie ernsthaft.


Als Alternative und wenn das Geld vorhanden sein sollte, würde ich mir einen AIS-Transponder anschaffen.
Der kann natürlich das gleiche, wie ein AIS-Empfänger, sendet aber auch aktiv eigene AIS-Daten aus. Die Kosten für den reinen Transponder betragen momentan ungefähr 800 Euro.
Diese Geräte müssen aber zwingend eine eigene Antenne haben (normale Funkantenne reicht), so dass mit ca 900Euro mindestens gerechnet werden muss.
Die Gesamtkosten liegen etwas über denen eines aktiven Radar-Reflektors. Für die ca 200 Euro mehr bekommt man aber auch wesentlich mehr geboten:
Ein aktive Radarreflektor hat, gegenüber einem normalen Radarreflektor, nur eine größere Erkennbarkeit durch andere Schiffe zur Folge. Es muss vom potentiellen Kollisionsgegener immer noch interpretiert werden, was da vor ihm liegt (Mitplotten).

Beim aktiven AIS-Signal ist das nicht notwendig. Der Kollisionsgegner weiß sofort (spätestens alle 30sec) was auf ihn zu kommt:
Die AIS-Transponder für Sportboote (sog. Class B) senden u.a. Position, Geschwindigkeit, Kurs, MMSI-Nummer und Art des Schiffes. Anhand dieser Daten, weiß dann auch eine schnelle Fähre, dass das Gegenüber eine kleine Segelyacht ist, die aufgrund der geringen Höchstgeschwindigkeit überhaupt nicht ernsthaft ausweichen könnte.

Diese kompletten Infos inkl. der Möglichkeit das Schiff direkt über DSC-anrufen (weil man ja die Nummer kennt) zu können, ist bei Radar niemals vorhanden.
Niemand braucht beim Einsatz von AIS irgendein besonderes Training!

Da die meisten kleinen Sportboote zukünftig eher kostengünstige AIS-Empfänger an Bord haben werden als Radaranlagen, kann man mit einem AIS-Transponder auch von mehr Schiffen "gesehen" werden, als wenn man nur (aktive) Radarreflektoren an Bord hat.


Auf Segelbooten ist es besonders wichtig von anderen gut und eindeutig erkannt zu werden, da man mit den üblichen Yachten, bei der geringen Maximalgeschwindigkeit, nicht großräumig ausweichen kann. Ein eigenes Radar trägt nicht unbedingt dazu bei, selbst gut erkannt zu werden.


Erst an letzter Stelle, würde für mich die Radaranlage zur Diskussion stehen.
Die Radaranlage ist aufwendiger als AIS. Sie kostet erheblich mehr, sie nimmt mehr Platz weg, sie kostet mehr Strom (eventuell ist eine größere Bordbatterie nötig) und man muss lernen und üben, wenn man an einem Standardbildschirm sitzt, und das Bild nicht automatisch auf der Seekarte eingeblendet wird.

Bei Radar kann ich theoretisch alles erkennen, was sich über der Wasseroberfläche befindet. In der Praxis sieht das aber nicht ganz so rosig aus.
Die meisten Segelboote sind aus Kunststoff und haben den üblichen Alibi-Radarreflektor (Röhre mit ca 5cm Durchmesser) an Stag oder Want. Diese Boote haben keine gute Erkennbarkeit auf dem Radargerät eines Sportbootes.
Dies wurde, wie ich meine, mich zu erinnern, schon einmal im Palstek getestet und es gibt dazu auch Berichte im Internet. Bei hohen Wellen ist die Erkennbarkeit weiter eingeschränkt.

Es ist also durchaus nicht sichergestellt, dass man mit dem Sportbootradar alle Boote erkennt.

Hinzu kommt die Interpretationsschwierigkeit, die bei den z.T. sehr kleinen Antennen (45cm) durch die geringe Auflösung noch weiter ansteigt.


Ich finde ein Radargerät durchaus nützlich. Für mich ist, bei einer langsamen Segelyacht, die eigene Erkennbarkeit, vor allem in der relativ dicht befahrenen westl. Ostsee o.ä., aber viel wichtiger. Daher würde ich einen AIS-Transponder immer einem Radargerät vorziehen.
Auch ein aktiver Radarreflektor käme eindeutig erst nach der Anschaffung eines AIS-Transponders.


Die ganze AIS-Technik ist reine Elektronik. Die Chance, dass vor allem die Sportboot-AIS-Transponder noch billiger werden ist daher recht groß. Die gleiche Entwicklung gab es bei den Funkgeräten. Vernünftige DSC-Funkgeräte kosten heute auch nur noch ein Bruchteil dessen, was vor einigen Jahren gezahlt werden musste.
Die Radarantennen beinhalten immer Mechanik (es muss sich immer was drehen) und gute , seewasserfeste Mechanik ist und bleibt teuer.


Gruß
tritonnavi
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Alt 31.08.2008, 20:02
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Mönsch - iss man mal 2 Tage nich da muß man Seitenweise erst mal lesen.

Noch mal ne Frage:
Ich bin ja der Meinung, daß meine Funke klasse funkt. DP07 empfange icxh klar und kann auch mit ihnen sprechen...
Aber auf Kanal16 höre ich wirklich nur wenig - vielleicht alle 20 Minuten mal eine kurze Ansage.
Ist das normal (Kieler Förde)? Ich denke ja, weil die Lotsen und das ganze Schleusentäterääh wohl auf anderen Kanälen abgewickelt wird.

Also: ist das normal?
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Niemals mit den Händen in den Taschen
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