boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Reisen > Langzeitfahrten



Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

Antwort
Vorherige Seite - Ergebnis 1 bis 25 von 122Nächste Seite - Ergebnis 51 bis 75 von 122
 
Themen-Optionen
  #26  
Alt 28.11.2011, 13:08
Benutzerbild von marsvin
marsvin marsvin ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 04.02.2002
Ort: Seevetal+Falshöft/Angeln
Beiträge: 3.528
Boot: Condor 55 "marsvin"
13.418 Danke in 3.382 Beiträgen
Standard

hhsailor (wäre übrigens nett, dich mit Namen ansprechen zu können), ich bin zwar teilweise deiner Meinung, kann deine Kritik aber nicht so recht teilen. Ich segle selbst, wie viele hier wissen, einen eher kleinen Kreuzer (Condor55, 5,58m v. 1976) auf der Ostsee, habe aber meinen Seezwerg auch zumindest mit der nötigsten Elektronik ausgestattet (GPS, Lot, Log, PC als Kartenplotter, Autopilot u.Ä., bin aber jederzeit darauf vorbereitet, dass die Elektronik auch mal schlapp macht. So kopple ich bei längeren Strecken über See alle Stunde auf der Karte mit, sodass ich bei Ausfall der Elektrik noch einen relativ jungen Abgangspunkr habe, von dem aus ich weiterkoppeln kann. Das mache ich allerding nicht bei reiner Küstenfahrt in bekanntem Revier.
Das ich mich für ein so kleines Schiffchen entschieden habe ist aber nicht reiner Purismus, sondern hat auch ganz handfeste Gründe (Beschränkung der Länge am Liegeplatz auf 5,5m), unter Anderen eben auch finanzielle. Beschränkungen im Komfort nehme ich allerding bewußt in Kauf, höchstens bei schwerem Wetter beneide ich zuweilen die "Dickschiffsegler", die recht bequem hinter ihrer Sprayhood sitzen, wärend ich bei dichtgesetztem Niedergang doch recht nass gegenanprügle. Dass mein Schiff unbedingt seetüchtiger als eine 40 Fuss Yacht ist, bezweifle ich, zumindest fällt es jener leichter, bei Starkwind auf der Ostsee Luv zu machen, als mir. Dass, wer vielleicht gerade mal drei Wochen Urlaub vom anstrengenden Job machen kann, dafür ein komfortables Boot wählt, kann ich nachvollziehen.
Das die Bootsgrößen seit meinen Segelanfängen stark angestiegen sind, ist eine Tatsachen, so galt ein Boot von 8 - 10m in den achtziger Jahren noch als veritabler Seekreuzer wären ein längerer Törn mit einem Schiff dieser Größe heutzutage die "Yacht" zu einem Bericht als besonderer Törn wert ist unter der Maxime "Mit 27 Fuss rund GB", gilt heutzutage eben als Kleinkreuzer.
So bewundernswert ich den beschriebenen Törn mit 4,8m über den Atlantik finde, er ist weder neu noch für mich nachahmenswert, und das die Presse davon keine Notiz nimmt? Naja, ist für das Publikum eben eher uninteressant, was solls,
Siggi
__________________
Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473
Mit Zitat antworten top
Folgende 3 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #27  
Alt 28.11.2011, 14:43
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
Moin,
zwei kurze Kommentare:
1. ich finde an Bernd Lüchtenberg überhaupt nichts bedauernwertes, so ganz umsonst hat Trans Ocean ihm nicht die auf gut erfundenen Fahrtberichten und Vorspiegelung falscher Tatsachen verliehenen Auszeichnungen wieder entzogen.
Mir ist das durchaus bekannt. Ich hatte mich damals, auch bereits bevor seine Fahrt ein unrühmliches Ende fand, schon gewundert, wieviele Segler noch bereit waren, ihm seinen Schwulst, den er verbreitete, bevor er ein commercial für die hanseboot ablieferte, abzunehmen. Ich denke, Herr Lüchtenborg hat sich sein Scheitern "redlich verdient". Gleichzeitig sehe ich ihn auch als Opfer der Geschäftspraktiken, die auch den Wassersport immer mehr kontaminieren. In unserem System gilt heute Trickbetrügerei, das Erfinden von immer neuen Mogelpackungen als "state of the art" bzw. "business as usual". Man braucht sich dafür nur das Geschäftsgebaren der Telekomkonzerne anzuschauen, die die allerhöchste Protektion durch das Verbraucherministerium (egal ob rot, grün oder schwarz besetzt) genießen.
Wenn das große Konzerne tun, warum also nicht auch ein Bernt Lüchtenborg: es ist nur natürlich, dass sich die kleinen an die Vorbilder der Großen halten.

Zitat:
2. Wir waren auch auf etwas grösserer Fahrt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=138754 Ganz ohne Presseberichte, Sponsoren und sonstwas.
Ich finde solche Fahrten jedenfalls interessant und sie interessieren mich viel mehr, als die Sperenzien von irgendwelchen Milliardären bei einem Americas Cup, die ich kaum weniger peinlich finde, als den Herrn Lüchtenborg. Speziell der Verlauf einer solchen Atlantiküberquerung. Ich würde mir sicher die Zeit dafür nehmen, mir einen Bericht dazu anzuschauen, wobei mich vor allem die schwierigeren Situationen interessieren: darin stecken in der Regel die Momente mit dem größten Lerneffekt.

Seefahrt funktioniert ja als ein System der "kommunizierenden Röhren", letztlich von Anbeginn. Erfahrungen wurden und werden ausgetauscht, und wo dies System stagniert oder versagt, also der Erfahrungsaustausch klemmt oder behindert wird, gibt es jede Menge Schiffbruch.
Also, die Erfahrungen anderer zu beachten und auszuwerten ist quasi Pflicht, wenn man nicht auf die eigene Versenkung hinsteuern will.
Ich gebe entsprechend gern meine Erfahrungen weiter und nehme umgekehrt die anderer auf, wenn sie mit meinem Konzept der Seefahrt irgendwie kompatibel sind.

Zitat:
Mir war auch schnuppe, ob das nun mainstream oder nicht ist und was der Rest der Menschheit darüber denkt. Und ich brauche auch kaum Aufklärung, was ich nun bitte von den seefahrenden Kollegen denken oder halten soll.
Sicher, die Meinung dazu muss sich jeder selbst bilden. Aber der Informationshorizont sollte dafür auch weit genug sein.
Und hier stört mich die einseitige Fokussierung auf große Boote, die sich nur leisten kann, wer zu den bestverdienenden, sagen wir, 15% der Bevölkerung gehört.
Dass sich Kommerz und Presse dahin orientieren, weil sie hier am meisten Umsatz erwarten, ist klar. Foren wie dieses bieten aber die Möglichkeit, sich auch die Alternativen genauer anzuschauen.
Mit Zitat antworten top
  #28  
Alt 28.11.2011, 14:57
Benutzerbild von Freibeuter
Freibeuter Freibeuter ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 11.06.2004
Ort: ... 43,2 sm östl. Helgoland
Beiträge: 3.770
Boot: Yar-Craft BowCat
15.763 Danke in 5.620 Beiträgen
Standard

Microsailing hat nichts mit Können, sondern Glück zu tun -das wissen wir seid Robert Manry los zog. Das Thema hatten wir hier schon unzählige Male. Meine mir bekannten Zeitungen haben im Sommer auch ehrfürchtig darüber berichtet.

Gute Seemannschaft bedeutet: Risikominimierung mit allen wenn und aber.

Für mich haben solche Leute einen Spleen oder eine fette Profilneurose mit leicht suizidalem Touch.
__________________
Jörg von der (ex)Freibeuter
...
Mit Zitat antworten top
  #29  
Alt 28.11.2011, 14:58
Benutzerbild von Flybridge
Flybridge Flybridge ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 14.04.2005
Ort: zw. K und D
Beiträge: 9.237
Boot: Merry Fisher 645
25.069 Danke in 8.987 Beiträgen
Standard

Es wird langsam wirr...
__________________
Sportliche Grüße vom Rhein km 705
Micha


Mit Zitat antworten top
  #30  
Alt 28.11.2011, 15:21
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von marsvin Beitrag anzeigen
hhsailor (wäre übrigens nett, dich mit Namen ansprechen zu können), ich bin zwar teilweise deiner Meinung, kann deine Kritik aber nicht so recht teilen. Ich segle selbst, wie viele hier wissen, einen eher kleinen Kreuzer (Condor55, 5,58m v. 1976) auf der Ostsee, habe aber meinen Seezwerg auch zumindest mit der nötigsten Elektronik ausgestattet (GPS, Lot, Log, PC als Kartenplotter, Autopilot u.Ä., bin aber jederzeit darauf vorbereitet, dass die Elektronik auch mal schlapp macht. So kopple ich bei längeren Strecken über See alle Stunde auf der Karte mit, sodass ich bei Ausfall der Elektrik noch einen relativ jungen Abgangspunkr habe, von dem aus ich weiterkoppeln kann.
Das entspricht nebenher etwa meiner Ausrüstung und Praxis (ohne Autopilot und Log). Bei einem kleinen, schwächer ausgerüsteten Boot ergibt sich der "Vorteil", dass man nicht in Versuchung kommt, sich zu sehr auf die Technik und auf die Stärke des Boots zu verlassen.
Man stelle sich einmal vor, z.b. den Bruch einer Hydraulik-Ruderanlage bei einem 12 Tonnen Schiff in schwerer See. Bei einem Kleinboot kann man sich noch mit einer Pütz behelfen, die man zum Steuern einsetzt. Aber bei einem 40 Fuss Schiff?
Zitat:
Das ich mich für ein so kleines Schiffchen entschieden habe ist aber nicht reiner Purismus, sondern hat auch ganz handfeste Gründe (Beschränkung der Länge am Liegeplatz auf 5,5m), unter Anderen eben auch finanzielle. Beschränkungen im Komfort nehme ich allerding bewußt in Kauf, höchstens bei schwerem Wetter beneide ich zuweilen die "Dickschiffsegler", die recht bequem hinter ihrer Sprayhood sitzen, wärend ich bei dichtgesetztem Niedergang doch recht nass gegenanprügle. Dass mein Schiff unbedingt seetüchtiger als eine 40 Fuss Yacht ist, bezweifle ich, zumindest fällt es jener leichter, bei Starkwind auf der Ostsee Luv zu machen, als mir.
Wir konnten im Sommer auf der Insel Anholt während einer Starkwindlage eine dieser "sichereren" Yachten in den Hafen kommen sehen: sie hatten den Rettungskreuzer in Anspruch genommen, der sie hereinschleppen musste, weil ihre Rollfock unklar gekommen war.

Zitat:
Dass, wer vielleicht gerade mal drei Wochen Urlaub vom anstrengenden Job machen kann, dafür ein komfortables Boot wählt, kann ich nachvollziehen.
Ganz abgeneigt gegenüber einem gewissen Komfort sind auch diese Kleinbootsegler nicht. Auch sie legen Wert darauf, es zumindest unter Deck trocken zu haben. M.W. hat Yrvinds Boot kein Cockpit und er wickelt die meisten Aktionen am Riff usw. aus der Kajüte heraus durch eine zentrale Decksluke ab.
Zitat:
Das die Bootsgrößen seit meinen Segelanfängen stark angestiegen sind, ist eine Tatsachen, so galt ein Boot von 8 - 10m in den achtziger Jahren noch als veritabler Seekreuzer wären ein längerer Törn mit einem Schiff dieser Größe heutzutage die "Yacht" zu einem Bericht als besonderer Törn wert ist unter der Maxime "Mit 27 Fuss rund GB", gilt heutzutage eben als Kleinkreuzer.
So bewundernswert ich den beschriebenen Törn mit 4,8m über den Atlantik finde, er ist weder neu noch für mich nachahmenswert,
das denke ich, ist ein Wahrnehmungsproblem: der Irrtum liegt darin, zu meinen, diese Fahrt sei ein masochistischer Akt eines Extremabenteurers gewesen.
Yrvind hat aber selbst erklärt, dass er die Fahrt macht, um den Ozean zu erleben und zu geniessen, nicht um unter Aubietung seiner letzten Kräfte auf schnellstem Weg von A (der Ostseite des Atlantiks) nach B (in die Karibik) zu kommen. Er meinte deshalb, dass es ihm völlig recht sei, wenn er mit nur 2 Knoten Fahrt unterwegs ist. Er finde seine Entspannung auf dem Wasser, nicht aber im Hafen.

Zitat:
und das die Presse davon keine Notiz nimmt? Naja, ist für das Publikum eben eher uninteressant, was solls,
Ich glaube, du bist nicht recht auf dem laufenden, wie unsere Medienlandschaft heute funktioniert: ich denke, das Publikum würde das sehr wohl interessieren. Die Presse aber interessiert, was Umsatz und Anzeigenaufkommen bringt. Und falls die Journalisten nicht willig sein sollten: die PR-Agenturen der Konzerne, die die Offshore-Regatten sponsorn, zwingen es ihnen schon rein.

Yrvind hat demgegenüber keine Presseabteilung / Agentur in Auftrag; das ist so gesehen sein Problem.

@Libertad:
Yrvind hatte auf seiner aktuellen Fahrt ein AIS-Gerät an Bord, um sich gegen das Überfahrenwerden zu schützen. Soweit reicht sein Sinn für Sicherheit durchaus.
Auch an den Schutz gegen Wetter / Nässe denken die Kleinbootsegler hier durchaus (s.o.).
Mit Zitat antworten top
  #31  
Alt 28.11.2011, 15:32
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen
Microsailing hat nichts mit Können, sondern Glück zu tun -das wissen wir seid Robert Manry los zog. Das Thema hatten wir hier schon unzählige Male. Meine mir bekannten Zeitungen haben im Sommer auch ehrfürchtig darüber berichtet.

Gute Seemannschaft bedeutet: Risikominimierung mit allen wenn und aber.

Für mich haben solche Leute einen Spleen oder eine fette Profilneurose mit leicht suizidalem Touch.
Wenn das so wäre: warum kommen die hier erwähnten Kleinbootsegler immer an?
Sicher gibt es immer Hazardeure; aber die in allen Bauklassen und Schiffsgrößen.

Die Einhandsegler, um die es hier geht, gehören nicht dazu.
Nur spielt sich das Thema "Risikominimierung" bei denen in ihrem Kopf, in ihrem Kalkül ab und wird nicht delegiert an fragwürdige technische Krücken (s.a. die oben erwähnte Erfahrung von luckystrike)
Mit Zitat antworten top
  #32  
Alt 28.11.2011, 15:54
Benutzerbild von Freibeuter
Freibeuter Freibeuter ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 11.06.2004
Ort: ... 43,2 sm östl. Helgoland
Beiträge: 3.770
Boot: Yar-Craft BowCat
15.763 Danke in 5.620 Beiträgen
Standard

http://www.yacht.de/panorama/news/sv...gs/a63829.html


Ich kann mir nicht helfen, für mich liest sich das eher nach Gluecksschwein, als Seebär.

Wie oft ist er in seiner Karriere schon Durchgekentert?

Egal, jeder wie er mag. Er hat 3 Bücher geschrieben und ist schwedischer Nationalheld. Werbeverträge gibt es ja auch ( siehe Yrvind's Site) Er macht seinen Weg.
Aber bestimmt nicht aus Enthusiasmus ...
__________________
Jörg von der (ex)Freibeuter
...
Mit Zitat antworten top
  #33  
Alt 28.11.2011, 16:18
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen
http://www.yacht.de/panorama/news/sv...gs/a63829.html

Ich kann mir nicht helfen, für mich liest sich das eher nach Gluecksschwein, als Seebär.
Das versuche mal einer nachzumachen.
Er hat zehntausende Seemeilen, davon viele bei schlechtem Wetter oder Sturm zurückgelegt. Das macht man nicht mit "Glück", auch wenn das die Medien, deren Machart meist darin besteht, irgendwas "Exotisches", irgendwelche Freaks zu präsentieren, gern so darstellen

Zitat:

Wie oft ist er in seiner Karriere schon Durchgekentert?
Er ist zumindest mit seiner "Bris I" mehrfach gekentert (bei Sturm im Südatlantik auf dem Weg nach Kap Hoorn).
Sein Boot war aber so sicher gebaut, dass er anschließend keine Retter anfunken musste, sondern seine Probleme aus eigener Kraft lösen konnte. Er hat sich anschließend auf den Heimweg (ca. 12.000sm) gemacht, um ein Boot zu bauen, mit dem er solche Schwierigkeiten nicht erlebt.
Zitat:

Egal, jeder wie er mag. Er hat 3 Bücher geschrieben und ist schwedischer Nationalheld. Werbeverträge gibt es ja auch ( siehe Yrvind's Site) Er macht seinen Weg.
Aber bestimmt nicht aus Enthusiasmus ...
Doch, ganz sicher. Diese Art von "Karriere" setzt Enthusiasmus voraus. Besonders, wenn man wie er, nun schon 72 Jahre auf dem Buckel hat.

Wenn man ernsthaft beurteilen möchte, was er tut, vielleicht einmal nicht nur irgendwelche Artikel aus bunten Blättern lesen, sondern die Berichte seiner Fahrten. Die finde ich spannender und aufschlussreicher.

Grüße
hhsailor
Mit Zitat antworten top
  #34  
Alt 28.11.2011, 16:48
Benutzerbild von jannie
jannie jannie ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 20.09.2007
Ort: Brunsbüttel / Dithmarschen
Beiträge: 3.825
Boot: -
Rufzeichen oder MMSI: -
5.921 Danke in 2.440 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von hhsailor Beitrag anzeigen
........

Ich finde solche Fahrten jedenfalls interessant und sie interessieren mich ............. Speziell der Verlauf einer solchen Atlantiküberquerung. Ich würde mir sicher die Zeit dafür nehmen, mir einen Bericht dazu anzuschauen, wobei mich vor allem die schwierigeren Situationen interessieren: darin stecken in der Regel die Momente mit dem größten Lerneffekt..................
.
Moin,
In dem Reise-pdf gibts einen link zu gut 100 Seiten meines ganz subjektiven Reiseberichtes von unserer grossen Tour. Aber ob man da was draus lernen kann?
gruesse
Hanse
Mit Zitat antworten top
  #35  
Alt 28.11.2011, 17:11
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
Moin,
In dem Reise-pdf gibts einen link zu gut 100 Seiten meines ganz subjektiven Reiseberichtes von unserer grossen Tour.
Hatte schon mal geschaut aber nur die 4-seitige Übersicht gefunden.
Ist der Bericht anderswo verlinkt?
Mit Zitat antworten top
  #36  
Alt 28.11.2011, 17:40
Benutzerbild von jannie
jannie jannie ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 20.09.2007
Ort: Brunsbüttel / Dithmarschen
Beiträge: 3.825
Boot: -
Rufzeichen oder MMSI: -
5.921 Danke in 2.440 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von hhsailor Beitrag anzeigen
Hatte schon mal geschaut aber nur die 4-seitige Übersicht gefunden.
Ist der Bericht anderswo verlinkt?
Moin,
nein, der steht schon direkt auf der ersten Seite oben in der zweiten Spalte. Ich habe mal einen Pfleil drangemacht.
gruesse
Hanse
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	linkhinweis.jpg
Hits:	152
Größe:	44,5 KB
ID:	325502  
Mit Zitat antworten top
  #37  
Alt 28.11.2011, 18:38
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
Moin,
nein, der steht schon direkt auf der ersten Seite oben
Ja, Danke.
Ganz interessant zu lesen, euer Bericht, und gut geschrieben. Ist leider nicht selbstverständlich für solche Törnberichte.
Andererseits bin ich kein Motorbootfahrer (oder nur selten) und sehe die Dinge teilweise aus einer andern Perspektive.

Die nicht unerhebliche Anzahl der Technikprobleme bestätigen auch meine Vermutungen: der "stressige Aspekt" der Seefahrt wird bei großen Booten in eine andere Abteilung verlagert: Werftreparaturen, Ersatzteilbeschaffung & Co.

Gruss
hhsailor

PS:der Konfrontation mit dem Hurrican auf Grenada, die anscheinend die meisten Boote dort nicht überlebten, hätte ein Kleinboot, wie das von Yrvind, relativ leicht ausweichen können: an Land stellen und sicher vertäuen. Dazu braucht man bei einem solchen Boot keinen Kran oder Slip.

Geändert von hhsailor (28.11.2011 um 21:12 Uhr) Grund: ergänzt
Mit Zitat antworten top
  #38  
Alt 28.11.2011, 22:38
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Noch einmal zu dieser Debatte:
mir geht es nicht darum, Eigner großer Boote zu missionieren, doch auf eine Miniyacht umzusteigen.
Wer so etwas hat, halten und sich leisten kann und sich auch in schwierigeren Situationen (Sturm, heftiger Seegang oder Schwell, Strom usw.)
in der Lage sieht, mit den dabei auftretenden Belastungen Belastungen (z.B. Ankerauf gehen nachdem die Ankerwinsch ausgefallen ist) umzugehen, soll dies gern tun.

So etwas quasi als "Paradies" oder Traum für alle Wassersportler zu erklären,
wie es in der Vergangenheit häufig geschah, scheint mir klar verfehlt.

Der englische Segler Roger Taylor hatte früher selbst größere Boote.
Er hat inzwischen stattdessen seine 5,60Meter lange "Ming Ming" hergerichtet
und hat damit eine Reihe ausgedehnter Fahrten auf dem Nordatlantik gemacht,
z.B. in die Labrador-See zwischen Grönland und Kanada, nach Jan Mayen usw..
Aus seinen Berichten, die er gibt, ist keine Spur davon zu erkennen, dass er sich (wieder) ein größeres Boot wünscht.

Er hat sich etliche Male mit schwerem Wetter auseinandersetzen müssen, auf dem Nordatlantik
zwischen den Azoren, Neufundland, Island und Spitzbergen.
Er meint, das Ausbringen eines Seeankers, mit dem er die Gefahren
allzu hohen Seegangs bei Sturm abwehrt,
sei schon bei einem kleinen Boot Arbeit genug.

Er sieht sich mit seinem Boot im Segler-Paradies, wenn er sich damit irgendwo zwischen Irland und Grönland herumtreibt.
Die Berichte, die er von diesen Fahrten gibt, sind ansonsten so dramatisch,
wie die von anderen, die ihren Urlaubstörn zwischen der Schlei und der Flensburger Förde gestalten.
Das abenteuerlichste Foto, das er anbieten kann, zeigt den Heimathafen Whitehills an der Nordsee, in dem er seine Fahrt beendet,
einen Tag nach seiner Rückkehr, als die Einfahrt anscheinend nicht mehr recht passierbar ist:


Seine Videos finden sich hier (in diesem Fall die stürmische Labrador-See); sein "Paradies" auf dem Nordatlantik
Eine Übersicht seiner letzten Fahrten mit der 5,60 m langen "Ming Ming"


(leider funktioniert die Bildformatierung hier nicht; also muss man scrollen..)

Geändert von wolf b. (02.12.2011 um 20:34 Uhr) Grund: Fotos enfernt da ohne Quellenangabe
Mit Zitat antworten top
  #39  
Alt 29.11.2011, 01:58
DieterTD DieterTD ist offline
Lieutenant
 
Registriert seit: 05.12.2010
Ort: Oberlausitz
Beiträge: 163
Boot: Nur ein Schlauchie. Rest seit Jahren im Ausbau.
460 Danke in 109 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
Und gerade in der aktuellen Yacht ist ein Bericht von einem 20 Fuss Polen. Oder ist euch das Boot auch noch zu groß?
Ich hab gerade mal auf der Webseite nachgesehen. Da fingen Boote auf den ersten vier Seiten irgendwo bei über 30 an... Ich mach das aber nicht nur an der Bootsgröße fest.

Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
Irgendwann war mal ein Bericht in der Yacht von dieser Mikroklasse. Ich glaube die Hälfte aller bekannten Abenteurer sind verschollen... Was daran jetzt erstrebenswert ist, weiß ich nicht.
In einer Publikation zu outdoor-Unternehmungen habe ich mal geschrieben:

"Spartanisch: Die Sache mit den zusammengeknüpften Zeltbahnen…

Manchmal geht es ja mit dem Mann (alternativ und höchst seltener mit der Frau) durch. Mann erinnert sich an die (meist weit in der Vergangenheit liegende) Schinderei beim Bund und kommt zur Erkenntnis, man brauche doch für den einwöchigen Auslandsaufenthalt im Sommer, wo man eh nur oberirdische Begehungen (gut, vielleicht auch drei Höhlen...) machen möchte, eigentlich nur einen Rucksack, die Zeltbahnen und auch sonst das Nötigste.
Sicher, die ganz harten Kerle stehen das durch. Sie nehmen mit Gelassenheit hin, wie die Nässe und Kälte durch die aus Platz- und Gewichtsgründen viel zu dünne Isomatte dringen und gleichzeitig von oben und seitlich durch die geknöpften Stoffbahnen der Regen rinnt. Man wusste auch nichts von dem nahenden Sturmtief, man war ja von aller Info abgeschnitten. Die Kamera, mit der man eigentlich tolle Bilder hätte machen können, ist zu Hause geblieben und wurde wegen der für sie drohenden Gefahren durch ein älteres Modell ersetzt; die Taschenlampe hat aus Gewichtsgründen Miniformat und die rumänischen Braunbären tragen das letzte geöffnete Dosenbrot weg. Günstigstenfalls wirklich nur das Dosenbrot.
Das mag alles lustig zu hören und zu lesen sein und von der Sache her mal für eine überraschende Übernachtung im Freien geeignet sein, mehr aber auch nicht. Es sei denn, alle Freunde nennen dich Rambo..."

Das trifft es - glaube ich jedenfalls - auch für das Boot binnen und See. Es mag sicher Freaks geben, die das oben beschriebene brauchen. Ich nehme mich selbst da ja auch keinesfalls aus

ABER und um beim obigen Beispiel zu bleiben: Zwischen den zusammengeknüpften Zeltbahnen und einem 9-Meter-Wohnwagen liegen nicht nur Welten, sondern auch viele Zwischenstufen. Und diese Zwischenstufen kommen mir insgesamt in der Darstellung in der Fachpresse, den übrigen Medien etc. viel zu kurz bis gar nicht mehr vor. Otto Normalbürger spielt keine Rolle mehr. Und daraus resultiert dann alles von "unverantwortlich" bis "Oh Gott, Irland mit 17 Fuß - sie werden alle sterben..." Der Mainstream eben. Mir fehlen Berichte darüber, die Otto sagen: das kannst du mit deinen 2X Füßen machen, geht unter folgenden Voraussetzungen: ... Lust auf Neues wecken eben, Mut zum Unbekannten. Die Älteren können zumindest noch mit Beispielen aus der Vergangenheit dienen. Als man mit kleineren Booten noch weite Fahrten unternahm. Ohne Sponsor, ohne Aufregung. Das ist für mich auch keine Missionierung hin zu besseren Nußschalen auf dem Atlantik oder Verzichtsorgien a la hin zur ökologisch-minimalistischen Naturromantik. Mir gehts da eher um dieses "das kannst du auch". Und den Hinweis, das man auch ohne das neue super-dupi Strukturscan-Sonar auskommt und es ein Tiefenmesser auch tut. Wenn man sich das Sonar leisten kann und will - gut. Wenn nicht - auch gut. Und es geht mir um den (auch oft genug fehlenden) Hinweis, das freakartige Aktionen nichts sind, was einfach mal so voraussetzungslos durchgezogen werden können. So was entwickelt sich langsam, über Jahre und Jahrzehnte.

Letztlich geht es wohl darum, seine Vorstellungen vom Leben auch auszuleben. Und die sind so unterschiedlich wie die Möglichkeiten dazu. Mainstream ist das eine, eigener Geldbeutel und eigene Fähigkeiten das andere.

Gruß

Dieter
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #40  
Alt 29.11.2011, 06:51
Benutzerbild von Freibeuter
Freibeuter Freibeuter ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 11.06.2004
Ort: ... 43,2 sm östl. Helgoland
Beiträge: 3.770
Boot: Yar-Craft BowCat
15.763 Danke in 5.620 Beiträgen
Standard

@hhsailor
Mit deiner Karte hast du den Thread -von der Auflösung her-, ebenfalls in den Microbereich versetzt...
__________________
Jörg von der (ex)Freibeuter
...
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #41  
Alt 29.11.2011, 11:38
Marian Marian ist offline
Captain
 
Registriert seit: 12.01.2011
Ort: München
Beiträge: 431
Boot: nach mehr als 35 000 Meilen ist es genug
308 Danke in 192 Beiträgen
Standard

Also bei 2,95 und mehrmaliger Umrundung, das ist nicht mehr zu toppen.

Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Leo.jpg
Hits:	165
Größe:	59,6 KB
ID:	325609
Mit Zitat antworten top
  #42  
Alt 29.11.2011, 11:53
Benutzerbild von Flybridge
Flybridge Flybridge ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 14.04.2005
Ort: zw. K und D
Beiträge: 9.237
Boot: Merry Fisher 645
25.069 Danke in 8.987 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von DieterTD Beitrag anzeigen
ABER und um beim obigen Beispiel zu bleiben: Zwischen den zusammengeknüpften Zeltbahnen und einem 9-Meter-Wohnwagen liegen nicht nur Welten, sondern auch viele Zwischenstufen. Und diese Zwischenstufen kommen mir insgesamt in der Darstellung in der Fachpresse, den übrigen Medien etc. viel zu kurz bis gar nicht mehr vor. Otto Normalbürger spielt keine Rolle mehr. Und daraus resultiert dann alles von "unverantwortlich" bis "Oh Gott, Irland mit 17 Fuß - sie werden alle sterben..." Der Mainstream eben. Mir fehlen Berichte darüber, die Otto sagen: das kannst du mit deinen 2X Füßen machen, geht unter folgenden Voraussetzungen: ... Lust auf Neues wecken eben, Mut zum Unbekannten. Die Älteren können zumindest noch mit Beispielen aus der Vergangenheit dienen. Als man mit kleineren Booten noch weite Fahrten unternahm. Ohne Sponsor, ohne Aufregung. Das ist für mich auch keine Missionierung hin zu besseren Nußschalen auf dem Atlantik oder Verzichtsorgien a la hin zur ökologisch-minimalistischen Naturromantik. Mir gehts da eher um dieses "das kannst du auch". Und den Hinweis, das man auch ohne das neue super-dupi Strukturscan-Sonar auskommt und es ein Tiefenmesser auch tut. Wenn man sich das Sonar leisten kann und will - gut. Wenn nicht - auch gut. Und es geht mir um den (auch oft genug fehlenden) Hinweis, das freakartige Aktionen nichts sind, was einfach mal so voraussetzungslos durchgezogen werden können. So was entwickelt sich langsam, über Jahre und Jahrzehnte.

Letztlich geht es wohl darum, seine Vorstellungen vom Leben auch auszuleben. Und die sind so unterschiedlich wie die Möglichkeiten dazu. Mainstream ist das eine, eigener Geldbeutel und eigene Fähigkeiten das andere.

Gruß

Dieter
Da bin ich zu 100% bei dir.

ABER meine Eltern sind damals mit ihrem ersten VW-Käfer nach Italien in den Urlaub gefahren. Über den Brenner, der in dieser Zeit noch ein Feldweg war.

Es haben zwischenzeitlich zwei wesentliche Dinge stattgefunden:

1. Evolution

2. Technische Entwicklung

Während meine Eltern mit offener Motorhaube, zwei paar Ersatzsocken und Tage unterwegs waren, flitze ich heute mit Klima und Tempomat binnen drei Stunden über die Alpen.

Provokant gefragt: Warum soll ich mit dem Fahrrad fahren?

Ich denke, dass man die Dinge anhand der Zeit bewerten muss. Unter heutigen Gesichtspunkten sind die Fahrten der Pamier und Schwestern ein Abenteuer. Damals war es eben so und man wusste/konnte es nicht besser.
__________________
Sportliche Grüße vom Rhein km 705
Micha


Mit Zitat antworten top
  #43  
Alt 29.11.2011, 13:44
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
Provokant gefragt: Warum soll ich mit dem Fahrrad fahren?
Dafür gibt es viele Gründe:
so ist z.B. unser Ressourcenverbrauch global gesehen nicht tragbar: das funktioniert nur, wenn wir ca. 9/10 der restlichen Menschheit sagen, dass sie gefälligst mit einem Lebensstandard knapp unter dem Existenzminimum auszukommen und unsern Müll bzw. Klimaerwärmung usw. zu ertragen haben.
Dann sagt ein Yrvind, und der von mir auch aufgeführte Roger Taylor sagt praktisch dasselbe, dass es darum geht, den Ozean zu erleben, und nicht das perfekte Funktionieren von Tiefkühltruhe und Navigation unter Deck. Davon trennen dich die ganzen Errungenschaften der Zivilisation.
Sicher, in gewissem Umfang nutzen Yrvind und Roger Taylor sie auch, aber eben nur recht begrenzt.
Der Kontakt zur AUssenwelt, also in diesem Fall dem Meer, ist sehr viel stärker und intensiver, wenn du auf die vielen technischen Krücken verzichtest.

Es ist schon einmal die effektive Geschwindigkeit des Autos im Vergleich zum Fahrrad berechnet worden: das Fahrrad war dabei schneller. Vergessen wird üblicherweise die Zeit, die investiert werden muss, um die Finanzierung, den Betrieb des Autos zu leisten: wieviele Jahre ihres Lebens schuften die Menschen bei uns für ihr Auto? Besteht darin der Sinn des Lebens?

Übersehen wird, dass auch ein Fahrrad als intelligente Technik zu betrachten ist, das erlaubt, mit wenig Energieeinsatz nennenswerte Strecken zurückzulegen. Das muss nicht über den Brenner gehen, aber die meisten Wege in der Stadt - und die machen den größten Teil meiner Aktivitäten als Verkehrsteilnehmer aus - lege ich damit besser zurück (ohne Parkplatzsuche usw.).

Wie Dieter feststellte: die Medien konzentrieren sich bei diesem Thema fast immer auf Exotisch-Fremdartiges, Vorfälle und Unternehmungen, die kein normaler Mensch in Erwägung ziehen würde.
Taylor und Yrvind sind aber an einer anderen Stelle unterwegs: sie erforschen Wege, die auch gangbar sind, OHNE dass man dafür enorme Verzichtsleistungen, eben für einen Rekordversuch, erbringen muss. Das unterscheidet sie von den Leuten, die mit 5-Fuss-Booten den Atlantik überqueren, was nur als Rekordversuch einen Sinn macht (wobei die seemännische Leistung z.B. des Hugo Vihlen gern heruntergespielt und als "Glück" abgetan wird; so etwas können nur Leute behaupten, die nie einen ernsthaften Gedanken an die diversen aufwendigen Vorbereitungen eines solchen Unternehmens verwendet haben)
Roger Taylor & Co. ist anzumerken, dass sie sich mit ihren Fahrten ihren Traum von Ozeanreisen unter Segeln erfüllen, dass sie sich auf ihren Booten wohlfühlen.
Sie können das, ohne sich vorweg über lange Jahre und Jahrzehnte "krummlegen" müssen, um die finanziellen Voraussetzungen aufzubauen, die - nach Ansicht der Hohenpriester der Yachtsegelei in unserer Presse - für Ozeanreisen erforderlich sind.

Ob das Kentern mit einer Hallberg Rassy in einer Sturmsee auf der Biscaya, wie hier, die man mit einer kleinen Crew nicht mehr wirklich beherrschen kann, verbunden z.B. mit Entmastung, spassiger ist, als "Wildwasserfahrt" à la Yrvind, würde ich bezweifeln.

Die Vorstellung von Freizeit oder Urlaub ist da vielleicht auch etwas unterschiedlich: die einen verstehen darunter die Existenz als "couch potatoe" der Abwechslung halber auf die Weltmeere - oder wenigstens die Lübecker Bucht - verlagern zu können. Die andern finden es spannender und erfüllender, unter vollem Einsatz den Atlantik zu überqueren oder dort die Ruhe des Ozeans zu genießen, ohne als Sklaven ihrer Bordtechnik dort Dienst zu tun.

Ich sage: jedem das seine. Aber dass man vielleicht auch einmal darauf verzichtet, denen, die ihren Spass bzw. ihre Befriedigung im Segeln mit kleinen Booten, auch auf größeren Gewässern, sofort suizidale, masochistische Absichten oder verantwortungsloses Hazardeurtum zu unterstellen.

Segler, wie Yrvind oder Taylor sind nicht weniger gewissenhaft dabei, ihre Fahrten gründlich und unter Berücksichtigung sämtlicher Eventualitäten vorzubereiten und beanspruchen Rettungskräfte weitaus seltener (praktisch gar nicht), als professionell organisierte Offshore-Regatten, deren Teilnehmer dann mit ganzseitigen Fotos in der Fachpresse abgelichtet werden.
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #44  
Alt 29.11.2011, 13:57
Benutzerbild von wolf b.
wolf b. wolf b. ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 11.03.2005
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 13.051
Boot: Volksyacht Fishermen
44.653 Danke in 16.443 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von hhsailor Beitrag anzeigen
Taylor und Yrvind sind aber an einer anderen Stelle unterwegs: sie erforschen Wege, die auch gangbar sind, OHNE dass man dafür enorme Verzichtsleistungen, eben für einen Rekordversuch, erbringen muss.
ich Frage mich was du willst.
Wenn ich das richtig verstehe erforschen die gar nichts sondern gehen den Weg den viele andere vor ihnen auch schon gegangen sind.

Das befahren der Weltmeere durch Segler mit nach heutigem Maßstab relativ kleinen aber seegängigen Booten ist jedenfalls nichts neues.
Es gibt auch heute noch viele die das machen und nicht groß in den Medien erscheinen da sie das auch gar nicht anstreben.
Mit Zitat antworten top
Folgende 3 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #45  
Alt 29.11.2011, 14:50
Benutzerbild von Freibeuter
Freibeuter Freibeuter ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 11.06.2004
Ort: ... 43,2 sm östl. Helgoland
Beiträge: 3.770
Boot: Yar-Craft BowCat
15.763 Danke in 5.620 Beiträgen
Standard


Mir scheint: hhsailor hat ähnliches Boot/ Ausstattung und projiziert erlebte Abenteur auf sich selbst. Und erklärt uns nun, dass echte Seebären kein SchnickSchnack brauchen.
__________________
Jörg von der (ex)Freibeuter
...
Mit Zitat antworten top
Folgende 3 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #46  
Alt 29.11.2011, 15:10
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von wolf b. Beitrag anzeigen
ich Frage mich was du willst.
Wenn ich das richtig verstehe erforschen die gar nichts sondern gehen den Weg den viele andere vor ihnen auch schon gegangen sind.

Das befahren der Weltmeere durch Segler mit nach heutigem Maßstab relativ kleinen aber seegängigen Booten ist jedenfalls nichts neues.
Es gibt auch heute noch viele die das machen und nicht groß in den Medien erscheinen da sie das auch gar nicht anstreben.
Da muss ich doch widersprechen: mindestens bei Yrvind geht es tatsächlich um Erforschen (und Erfinden). Er hat ja u.a. seinen Minisextanten (2,5 x 2,5cm) erfunden. Auch sein Boot ist Ergebnis seiner Forschungen.
Für Roger Taylor gilt das nicht viel anders: es gibt sicher tausende Boote der Größenordnung seiner "Ming Ming", die z.b. an der deutschen Ostseeküste kreuzen.
Wenn wir aber schauen, wieviele es sind, die das auf dem offenen Nordatlantik, ausser Reichweite der Küste tun, dann bleiben ganz, ganz wenige.

Eine hochseefähige Yacht dieser Größe verkauft praktisch niemand: die Entwicklung dafür musste er also selbst betreiben. Auch die Erprobung seiner Lösungen zur Risikominimierung, die ja von den Skeptikern gern ignoriert werden
Eine Hochseeyacht von 40 Fuss aufwärts, kann man heute praktisch "von der Stange" bestellen. Entwicklungsaufwand nur noch marginal.

Während es also die Großen quasi "fertig aus der Dose" gibt, MUSS man bei den Kleinen erfinderisch werden.
Das ist der Grund, weshalb ich es für relevant halte, da hinzuschauen: wenn jeder das Rad neu erfinden muss, wird es unnötig aufwendig und mühsam.
Da die Presse keinen Anlass sieht, um sich darum zu bemühen (die Gründe liegen auf der Hand), ist eben der Austausch solcher Infos auf alternativen Plattformen, wie Internetforen usw. hier relevant.

Wie schon erwähnt: mir geht es hier überhaupt nicht darum, die Eigner großer Boote zu missionieren, doch umzusteigen. Wer ein großes Boot haben und behalten will und sich den Aufwand leisten kann, soll das tun. Umgekehrt würde ich von ihnen erwarten, dass sie nicht mit Halbwissen oder aus Unkenntnis von Projekten, wie sie eben u.a. von Yrvind und Taylor, die ich hier als Pioniere sehe, betrieben werden, gegen Sinn und Nutzen kleiner Boote argumentieren.
Das von mir empfohlene "Hinschauen" muss ja nicht von seiten der Groß-Booteigner geschehen (wenn sie es für angebracht halten, zu ignorieren, was die Eigner und Nutzer kleiner Yachten machen).
Relevant ist das für die Kleinboot-Eigner oder Diejenigen, die ebenfalls gern mit kleinem Aufwand / kleinem Boot Seefahrt betreiben möchten.

Ich denke, dass man schon auch mal zulassen sollte, diese Optionen von Langfahrten mit kleinen Booten ernsthaft zu erörtern (und nicht nur gnädig deren Vorkommen zu tolerieren), ohne die Betreiber gleich in die Ecke als Hazardeure, Masochisten und Selbstmordkandidaten zu stellen.
Ich denke, ich sage da ungefähr dasselbe, was auch Dieter dazu eingelassen hat.

Grüße
hhsailor
Mit Zitat antworten top
  #47  
Alt 29.11.2011, 15:21
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen

Mir scheint: hhsailor hat ähnliches Boot/ Ausstattung und projiziert erlebte Abenteur auf sich selbst. Und erklärt uns nun, dass echte Seebären kein SchnickSchnack brauchen.
Ist tatsächlich nicht der Fall: das Boot, das ich derzeit in Betrieb habe, ist sehr viel größer und vergleichsweise luxuriös.
Wenn es mir aber nicht "über den Weg gelaufen" wäre, fände ich ein Boot, wie das des Roger Taylor, durchaus attraktiv.

Gegenüber dem von mir aktuell genutzten bietet es einige Vorteile: umstandslos einhand zu kontrollieren, auch unter erschwerten Bedingungen auf Hochsee, unsinkbar, einfach zu segeln und dazu umstandslos trailerbar, so dass man von Land aus keine zeitaufwendigen Überführungsfahrten zum Ausgangshafen einplanen muss.
Zum "SchnickSchnack": der hat ggf. die Neigung, die Seetauglichkeit zu gefährden und erfordert gelegentlich viel Aufmerksamkeit ("Streicheleinheiten"). Deshalb ist da weniger schnell mehr.

Gruss
hhsailor
Mit Zitat antworten top
  #48  
Alt 29.11.2011, 15:46
balticskipper balticskipper ist offline
Captain
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Pfronten-Allgäu
Beiträge: 559
Boot: Bandido
Rufzeichen oder MMSI: DFXL 2
473 Danke in 251 Beiträgen
Standard

Auch durch ständiges Wiederholen erschließt sich mir nicht der Sinn dieses Trööts.
Wieso sollen solche Egomanen, die auch noch in der nicht wahrnehmbaren Minderheit bei Millionen von Wassersportlern sind eine Plattform haben?

Als "Vorbilder" für wen oder was?

Sich auf solch kleinem Raum zu "bewegen" grenzt tatsächlich an Masochismus, bei Schlechtwetter tagelang unter Deck?
Hygiene, wie?
Und aller Schnickschnack nicht an Bord, wo kommen denn die Posotionsmeldungen her und ein Minisextant in der Praxis ohne Augeshöhe in den Wellen?

Dies ließe sich so weiter fortsetzen, denn Vorbilder sind sie garantiert nicht, nur Hazadeure, auch wenn es bisher bei den Beiden wohl gut ging.

Aber wenn Sie nur dies für sich Allein machen, brauchen sie auch keine Öffentlichkeit, denn dies würde sich ja nun wirklich widersprechen.

Außerdem haben sich ja auch alle Umstände geändert und ein Europäer lebt auch in keiner Höhle mehr, wenn doch, hat dies andere Gründe und die Betroffenen finden diesen Zustand garantiert nicht erstrebenswert, nein im Gegenteil.

Habe selbst vor 40 Jahren den Atlantik und Pazifik in einem kleinen Boot überquert und gerade meine alten Dias digitalisiert und dabei festgestellt, wie sich in dieser kurzen Zeit die Welt verändert hat.
Leere Buchten früher, heute vollgebaut und dies auch im Pazifik, von der Karibik ganz zu schweigen.

Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.

Ahoi Dietrich
Mit Zitat antworten top
  #49  
Alt 29.11.2011, 16:04
Benutzerbild von wolf b.
wolf b. wolf b. ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 11.03.2005
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 13.051
Boot: Volksyacht Fishermen
44.653 Danke in 16.443 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von balticskipper Beitrag anzeigen
Dies ließe sich so weiter fortsetzen, denn Vorbilder sind sie garantiert nicht, nur Hazadeure, auch wenn es bisher bei den Beiden wohl gut ging.
Hazadeur kommt ja wohl von Glücksspiel, das halte ich für übertrieben.
In meinen Augen macht es durchaus Sinn nicht mit einem 15m Boot zu fahren wenn man alleine fährt.
Aber ein 5m Boot wie ich es fahre ist nicht gerade das Erstrebenswerteste sondern eher den finanziellen Verhältnissen angepaßt.
Trotzdem verbitte ich mir, mich als Glücksspieler zu bezeichnen wenn ich damit auf Strecke gehe.


WEnn ich nach den beiden Namen google, fallen mir zu allererst die vielen "broken rigss" und der ähnliche Thread im YF vom namenlosen hsailor auf. Vorbildfunktion hat das für mich jedenfalls nicht.
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #50  
Alt 29.11.2011, 16:41
hhsailor hhsailor ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 18.08.2009
Beiträge: 66
50 Danke in 21 Beiträgen
Standard

Wer sich dem hier häufig (und natürlich in der Presse) vertretenen Standard für Hochseeyachten unterwirft, stellt fest, dass er davon ausgeschlossen ist, wenn er nicht ein überdurchschnittliches Einkommen mitbringt.
Wir bewegen uns da in einem Kostenrahmen, der im höheren 4-stelligen, wenn nicht 5-stelligen Niveau / Jahr anzusiedeln ist (wenn man Anschaffung, Finanzierung, laufende Kosten, Liegegeld, Reparaturen, Ersatzteile usw. addiert). Die große Mehrheit kann sich das schlicht nicht leisten (und bei der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung der steten Reduzierung der Einkommen, Inflation usw. immer weniger).
Vermutlich haben nicht viele etwas dagegen, eine Yacht wie ein gewisser Herr Abramoff ihr eigen zu nennen. Aber man muss sich vielleicht nach der Decke strecken und das weder als Hazardeurtum noch als Masochismus bezeichnen.

Und ich bezweifle sehr, dass Herr Abramoff wirklich entsprechend seinen zusätzlichen Kosten mehr Spass und Befriedigung an der Seefahrt geniessen kann, als Roger Taylor oder Yrvind.

Anzunehmen, dass die sich auf Steinzeitniveau bewegen, ist völlig verfehtl: beide nutzen GPS-Geräte, Yrvind sogar AIS zur Abwehr von Kollisionen. Solche Annahmen zeigen nur, dass die, von denen sie gemacht werden, sich weigern, zur Kenntnis zu nehmen, dass Kleinbootfahrer ordentliche Seemannschaft betreiben.
Yrvind ist ein Navigationsprofi, wie er u.a. durch die Erfindung des Minisextanten belegte,

Hier ein weiterer Kleinbootfahrer, der den Atlantik überquerte:
Video


Er hat sich offenbar auch von Yrvind inspirieren lassen und ist sicher hin und wieder zurück gekommen.
Mit Zitat antworten top
Antwort
Vorherige Seite - Ergebnis 1 bis 25 von 122Nächste Seite - Ergebnis 51 bis 75 von 122



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 02:46 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.