Mercedes OM 617 Motoröl im Abgas

[unbekanntes Pferd]

Hallo Wassersportfreunde,

Bei meiner Proficiat 975 G habe habe ich Motoröl im Abgas. Durch die Zweikreiskühlung und dementsprechend nassen Auspuff wird Motoröl ins Abgas geleitet. Es sind nur kleinste Tröpfchen, aber diese erzeugen kleine Regenbogenfarbene Teppiche hinter dem Boot bei laufendem Motor. Es ist definitiv Motoröl und kein Diesel. Habe schon die Ventildeckelentlüftung in den Wärmetauscher unterbrochen mittels eines selbstgebauten Seperators, so dass über diesen Weg kein Öl geleitet werden kann, weil der Seperator dieses auffangen würde. Auch ein vom Vorbesitzer vorgeschlagenes Ölstopp-Additiv hat keine Besserung gebracht. Da der Motor ansonsten gut läuft, würde ich diesen nur ungern komplett ausbauen.
Hat von Euch einer eine Idee was die Ursache sein könnte? Ich wäre für Hinweise dankbar.
Motor: OM 617 919 000 000 010, Bj: 1981
Grüße aus den Havelland
Guido

[Startpilot]

Du meinst wahrscheinlich die Kurbelwellengehäuseentlüftung in den Luftfilter?
Ich tippe auf undichte Ventilschaftführungen/Dichtungen, das ist reparabel.
Aber die Kenner dieses Motors werden Dir bald mehr dazu erzählen...

[turbopapst]

Hallo Guido,

Möglichkeiten sind:
- Kolben / Kolbenringe
- Zylinderlauffläche
- Ventilschaftdichtungen

[-MiChAeL-]

Fehlt auch Motoröl oder ist es vielleicht Diesel aus einer schlechten Düse ?

[unbekanntesPferd]

Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Es ist definitiv Motoröl, da ich das Kühlwasser/Abgas über ein Ölsaugtuch laufen lassen habe, und dann daran gerochen. Kein Diesel.
Gruß Guido

[unbekanntesPferd]

Es ist kein Motorölverlust feststellbar, dafür ist es wahrscheinlich zu wenig, aber mich stören diese kleinen Regenbogenteppiche hinterm Boot, und die Umwelt möchte ich auch nicht unnötig belasten.
Gruß Guido

[sporty]

Hi Guido
Welchen Ölverbrauch kannst Du messen?
Wieviel Bstd. hat der Motor?
Der Motor könnte schlicht verschlissen sein.

[unbekanntesPferd]

Messung per Ölkontrollstab. Zu den Betriebsstunden kann ich nichts sagen, ausser das der Vorbesitzer bis Portugal auf fast jedem Fluss in Europa 20 Jahre unterwegs war.

[Startpilot]

Zitat von unbekanntesPferd

Messung per Ölkontrollstab. Zu den Betriebsstunden kann ich nichts sagen, ausser das der Vorbesitzer bis Portugal auf fast jedem Fluss in Europa 20 Jahre unterwegs war.

Lässt auf hohe Betriebsstunden und dementsprechendem Verschleiss schliessen...

[Wiskimike]

Solange der Motor gut läuft, gut startet und du am Peilstab nichts feststellen kannst lass ihn drin und fass ihn nicht an. Die Teile sind in Taxis unglaublich viele km gefahren ohne kaputt zu gehen. Und da die nicht viel Power hatten zählte die Devise: Rechts ist Gas.

Was du machen kannst ist beim nächsten Ölwechsel auf ein zähflüssigeres zu wechseln, je nachdem was du jetzt drauf hast. Meinem 615 habe ich vollmineralisches 15w40 gegeben.

Ansonsten wenn dich die 2-3 tropfen öl stören, motor raus und beim motorenbauer revidieren lassen. Das ist dann aber recht teuer der Spaß

[FBO]

Der Motor ist super, im Auto taugt der für 1,3 Millionen Kilometer. Das mekrt man aber wenn der fertig ist, springt schlecht an, wenns kalt ist nur noch mit 24volt anzukrubeln.
Ein Bekannter hat seinen Benz damals mit laufendem Motor vorm Hotel geparkt, -13Grad, die Karre wäre nie wieder angesprungen ohne 2. Batterie....
Einspritzdüsen raus und abdrücken, Kompression checken. Ist da alles gut, dann Kopf runter, diesen überholen/lassen und mit neuer Kopfdichtung montieren. Steuerkette? Ist die schonmal gemacht worden? Im Auto alle 250.000km ca. fällig.
Wenn du was anderes als 15w40 drin hast ist es kein WUnder, dass der Motor inkontinent ist. Das sind Konstruktionen aus den 60ern, die sind Toleranztechnisch für dicke Öle ausgelegt. Zu der Zeit waren Einbereichsöle noch Stand der Technick. Das Billigöl ausm Baumarkt erfüllt Standarts, da haben die KOnstrukteure damals von Geträumt. Einfaches 15w40 ist das beste für diesen Motor, möglichst mineralisch. Matthies Hausmarke z.B. Wenn du Bauchschmerzen hast, dann lieber öfter wechseln.
Auch ab und an mal eine Flasche Zweitaköl mit in den Tank ist auch immer ne gute Sache. Moderne Dieselkraftstoffe haben eine verminderte Schmierwirkung, tut der Einspritzpumpe gut. Ausserdem hat es ne reinigende Wirkung und der Motor läuft weicher. Für Luftgekühlte, kein TCW3.
gruß
Flo

[Bernd1972]

Eventuell kannst Du über ein dickeres Öl nachdenken wenn der Motor langsam müde wird und die Toleranzen größer geworden sind. 30er Einbereichsöl für Oldtimer?

[unbekanntesPferd]

Erstmal vielen Dank für eure Unterstützung. Habe heute Mal die Betriebsstunden abgelesen. Es sind 13800. Umgerechnet auf Autokilometer wären das etwa 1,4 Millionen km. Bin echt am überlegen einen anderen Motor einzubauen.
Grüße aus dem Havelland.
Guido

[FBO]

Oder halt die Kompression prüfen, falls noch im grünen Bereich, Kopf und Düsen überholen.
Meiner Meinung nach sind BS im Boot nicht mit km auf der Strasse vergleichbar. Viel mehr wechselnde Drehzahlen und Lastzustände per gefahrenem KM auf der Strasse als im Wasser. Mit 1,3 Millionen KM im W123 ist der Motor wie gesagt so am Ende, dass er nur noch sehr schlecht anspringt kalt.

[murphys law]

Ich würde davon abraten, bei auch noch"guter" Kompression, nur den Kopf und die Düsen zu überholen.
Bei der stattlichen Stundenleistung würde es wahrscheinlich nur eine kurzfristige Lösung der Probleme darstellen.
Der Motor wird, wie man so schön sagt, von oben zu viel Druck bekommen.
Ein Motor mit dieser Laufleistung wird dies mit den entsprechenden Lagern nicht lange mitmachen.
Es wäre schade um die Arbeit und Investition.
Entscheidung wäre also ganz klar in Richtung Generalüberholung bzw. Austauschmotor einschließlich der, wenn nicht letztlich erneuerten Nebenaggregaten.


Ein alter Opa mit einem neuen Hüftgelenk wird auch kein perfekter Hürdenläufer mehr.

[Wiskimike]

Zitat von murphys law

Ich würde davon abraten, bei auch noch"guter" Kompression, nur den Kopf und die Düsen zu überholen.
Bei der stattlichen Stundenleistung würde es wahrscheinlich nur eine kurzfristige Lösung der Probleme darstellen.
Der Motor wird, wie man so schön sagt, von oben zu viel Druck bekommen.
Ein Motor mit dieser Laufleistung wird dies mit den entsprechenden Lagern nicht lange mitmachen.
Es wäre schade um die Arbeit und Investition.
Entscheidung wäre also ganz klar in Richtung Generalüberholung bzw. Austauschmotor einschließlich der, wenn nicht letztlich erneuerten Nebenaggregaten.


Ein alter Opa mit einem neuen Hüftgelenk wird auch kein perfekter Hürdenläufer mehr.

Trifft es auf den Punkt. Entweder so laufen lassen bis wirklich Ende im Gelände, oder komplett neu und überholen lassen. Das ist dann aber teuer.
Man kann auch das Motoröl auf metallische Partikel analysieren. Wenn keine Metallspähne im Öl sind, sind deine Lager in der Regel auch noch gut. Wenn die Kompression stimmt lässt das auf einen gesunden Motor schließen.

[unbekanntes Pferd]

Danke für Eure Meinungen. Diese haben mich in meiner Meinung gestärkt, dass es auf ein überholten bzw. neuen Motor hinausläuft.
Gruß Guido

[Schar01]

Hallo, ist deine Seewasserpumpe am Motor angeflanscht, oder wird diese über einen Keilriemen angetrieben? Sollte deine Seewasserpumpe direkt am Motor angeschraubt sein, kontrolliere bitte zuerst den Simmering in der Seewasserpumpe. Dieses Schadensbild hatte ich an meinem OM 615 auch und da war der Simmering in der Seewasserpump defekt.