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Alt 27.10.2002, 15:45
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Hauptsache, alle sind fidel - 5 Wochen Cuba

Nach einer hervorragenden Paella auf der Veleta, gekocht und organisiert von unseren Freunden Ima und Robbi von der 'Lady Jane', verließen wir am 12. Januar die Isla Mujeres. Das letzte Mal durchs Riff an der Playa del Norte, und schon ein wenig wehmütig der Blick zurück auf die kleiner werdenden Lichter der liebgewonnenen und so vertrauten Insel. Aber auch Freude über eine sternklare Nacht und die 80 Meilen auf zu neuen Ufern. Der kaum vorhandene Wind und die Strömung wollten uns anscheinend eher in Miami haben als vor Maria la Gorda, aber der nächste Tag und die folgende Nacht bescherten uns dann doch eine steife Brise - und dieses eine Mal ausnahmsweise aus der richtigen Richtung.

Abwarten und Kaffeetrinken - Einchecken in Cuba

In der Bucht von Maria la Gorda angelangt, wurden wir bereits von der Guardia erwartet und per Funk begrüsst. Da sich an diesen gott- und touristenverlassenen Ort der Welt wohl nur selten klarierungswillige Segler verirren, kündigten die kleinen grünen Männlein und Weiblein voller Arbeitseifer ihren Besuch für den Verlauf der nächsten Stunde an. 7 Stunden später (man multipliziere die Zeitverschiebung mit der Anzahl der Passagiere und dividiere das Ergebnis durch die aktuelle Windstärke, um die durchschnittliche cubanische Beördenpünktlichkeit zu berechnen) kam dann auch tatsächlich das Klarierungskommando im Umfang einer Handballmannschaft angereist. Da wir die Wartezeit sinnvoll damit verbracht hatten, Crewlisten und Schiffsdaten-Papiere in Auflagenhöhe der neuen Züricher Zeitung zu drucken, ging das ganze Procedere letztendlich zur grossen Freude aller Beteiligten - und ganz anders als die Schauergeschichten, die man oft hört - binnen 45 Minuten über die Bühne:

"Hallo Frau Doktor, wir haben weder AIDS noch Anthrax an Bord. Guten Tag, Herr Hafenkapitän, wir bleiben eine Nacht, wenn Sie möchten, trinken Sie doch einen Kaffee mit dem den Herren vom Grenzschutz und von der Einwanderungsbehörde, während der Veterinärmediziner den Gesundheitszustand unserer Mücken überprüft, solange der Vertreter des Landwirtschaftsministeriums die Schimmelkulturen im Kühlschrank inspiziert und sich vergewissert, dass hier keiner rohe amerikanische Eier hat (mexikanische sind ok, das haben wir aber auch erst nach einem kolesterinreichen Frühstück erfahren)."
Der Vertreter des Transportministeriums, der normalerweise das bordeigene Feuerwerk überprüft und die Bilge begutachtet, konnte nicht schnell genug von der nächstgelegenen Grosstadt nach Maria la Gorda transportiert werden und hat daher die Raketen, die nach Silvester noch übrig waren, nie zu Gesicht bekommen. Die anderen Kollegen geben ihm aber bestimmt gerne ein paar von den Dollars ab, die sie fürs Kaffeetrinken verlangt haben.


Scherz beiseite, wenn man die Stories hört, von Seglern, denen an der Nordküste von den bösen Behörden das Schiff in Bausatzformat zerlegt wird, muss man zugeben, die Jungs im Süden sind grosse Klasse. Überaus freundlich, hilfsbereit - und schnell, ab dem Moment, wo sie mal da sind.
Langsam kommt dann auch die nötige Geduld und Übung auf - denn das lustige Spiel mit der Handballmannschaft findet nicht nur zum Ein- und Ausklarieren statt, sondern in jedem Hafen, der in Cuba angelaufen wird, in wechselnder Besetzung, je nachdem, wer grade Zeit hat!

Nur wer im Knast sitzt, schaut alt aus - auf der Insel der ewigen Jugend

Die ersten Falten zeigten sich auf dem Gesicht des Skippers, als klar war, dass auch der Törn zur Isla de la Juventud wieder zu einem Gegenwind-Motor-Trip werden würde. Am nächsten Morgen sah dann die ganze Mannschaft zerbeult und verknittert aus, nachdem No-Seeums und Mücken über Nacht ihr grausiges Werk innerhalb der Marina Siguanea vollbracht hatten. Nach nächtlichen Feilschereien mit dunklen Gestalten am Pier hatten wir`s aber immerhin geschafft, für den nächsten Tag einen Autoausflug zur Inselmetropole Nueva Gerona zu organisieren und obendrauf zum Schleuderpreis von 4 USD 12 Eier (da fanden wir`s noch teuer, weil wir nicht wussten, dass man seit "Michelle" auf Cuba seine Eier selber legen muss. Am besten legt man gleich goldene, denn für Ausländer ist das Leben dort recht kostenintensiv). Also ging`s am nächsten Morgen im vollklimatisierten (Fenster auf, Augen zu) Cubamobil los zur wesentlichen Sehenswürdigkeit der Insel: El Presidio, das Modellgefängnis aus vorrevolutionären Zeiten, in dem auch Castro und die meisten seiner Regierungsriege eine Weile inmitten idyllischer palmbewachsener Hügel in architektonisch attraktivem Ambiente verbracht hatten. Erbaut hat das Ganze der Architekt, der auch Alcatraz verbrochen hat. Von 5 geplanten runden Gefängnisbunkern stehen allerdings nur 3, heute als Ruinen. Das Geld für die restlichen 2 haben sich ein paar Genossen einverleibt, die "el Presidio" trotzdem nur von der Besucherseite kennen...

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an Jose Matus, unseren 78 jährigen Fremdenfahrer, einen ehemaligen Lehrer. Er hat uns mit seinem, nur geringfügig jüngeren, Cubamobil nicht nur el Presidio gezeigt, sondern auch den schwarzen Strand (bzw. das, was Michelle davon übrig gelassen hat). Er (ent-)führte uns zu einem selten leckeren Mittagessen, das nach dem Weg über einen ziegenverkleckerten, zugewucherten Zocalo im Hinterhof einer illustren Damen-WG keiner erwartet hätte. Wenn die wortkarge, grimmig blickende, aber überaus liebe Mamma des Hauses was gesagt hätte, wäre es etwas in der Richtung gewesen: "Das Essen ist gleich fertig. Könnt ihr mal eben neben dem Misthaufen sitzen, während unser Pitbull den Nachbarhund auseinandernimmt - ich wasch so lange die Schweinekeule im Waschbecken unter der Regenrinne."

Vom Winde verweht - nobel geht die Welt zugrunde in Cayo Largo

Aufgrund der ehemals touriphilen weissen Strände ist Cayo Largo wohl der Platz an der cubanischen Südküste, an dem die Wiederaufbau- und Optimierungsarbeiten am schnellsten vorangehen. Die Hafeneinfahrt befindet sich nach wie vor am, von Nigel Calder in seinem Cubaführer beschriebenen Platz. Der ominöse Traumstrand hat aber mal eben die Seite gewechselt, und es liegen darauf nach wie vor ein paar Yachten, die nicht schnell genug auf der Palme waren, als Michelle vor Cuba Baden ging. In der Marina selbst tröstete die Freude über die nagelneuen blitzeblanken Schwimmstege über die Fliegenschwärme hinweg, die von den zahlreichen Häuser-Schuttbergen umgehend den Weg in die Kombüse fanden.
Und das, obwohl es gar nicht so einfach war, geeignetes Fliegen- und Seglerfutter in Cayo Largo aufzutreiben, da die Läden dieser angeblichen Nobelmarina sich entweder noch im Bau, bzw. gerade im Wiederaufbau befanden. Aber nach ein wenig Herumgefrage haben wir dann rausgefunden, dass man nicht nur Dollars sondern auch die Ruth aus dem Restaurant braucht, um Einkaufen zu gehen. Mit der netten Dame gings ab ins Lagerhaus, wo wir via "Lebensmittelzuteilung auf Restaurantbedarf " das Persilschein-Prinzip umgehen konnten und die Wahl von französischem Rotwein bis hin zu italienischen Kapern und Spaghetti hatten.

Dazu eine kleine Anmerkung zum cubanischen Shopping. Es gibt 3 Arten von Läden: Die leeren, die für die Cubaner und die für die ausländischen Geldscheisser. In den ersten beiden Kategorien bekommt man entweder gar nix oder sehr wenig - und das auch nur gegen Vorlage von Versorgungsscheinen, bzw. cubanischen Peso, wobei penibel darüber Buch geführt wird, wer was gekauft hat. In der zweiten Kategorie bekommt der hungrige Dollarimporteur eine kleine Auswahl Dosenfutter zu horrenden Preisen. Vermutlich sind die Sachen deshalb so teuer, weil es sich dabei zum Teil um echte Antiquitäten handelt. Die günstigste und unterhaltsamste Alternative ist es also sicher, sich mit Einheimischen kurzzuschliessen, die gerne dabei helfen, zu zivilen Tarifen wirklich frischen Proviant aufzutreiben.

Mit hundert Flüchen auf zur Stadt der hundert Feuer

30 Knoten und mehr hart auf die Nase, ordentlich Seegang und Wellenreiten gegen den Strom - da hatte keiner Lust, durchgeklopft zu werden wie ein Wiener Schnitzel. Also Zwischenstopp vor Cayo Guano del Este um abzuwettern. Besondere Sehenswürdigkeit auf diesem winzigen, windzerfressenen Eiland: Ein raketenförmiger Leuchtturm mit Leuchtturmwärter, der als einzige Gesellschaft einen Hund und eine Ziege hat.
Da wollten wir nicht stören und sind letztendlich doch am Abend gegen Wind und Wetter weitergebrettert nach Cienfuegos. Von hier aus gings dann erst mal auf einen längeren Landausflug, um die Marinas im Norden, Havanna und Trinidad zu besichtigen.

Gis ist nach wie vor der Ansicht, dass Seenot im Tretboot dem Autofahren auf Cuba vorzuziehen sei. Denn letzteres geht so: Die Autobahn hat drei Spuren. Die rechte Spur ist für alle da. Da wird Volksfest gefeiert, da stehen die Tramper und Strassenhändler, da spielen Kinder, fahren Fahrräder und Pferdefuhrwerke. Die mittlere Spur ist für Fahrzeuge, die in der Lage sind, die Schallmauer von 50 km/h zu durchbrechen - denn das ist die Mindestgeschwindigkeit, die man zum Schwungholen benötigt, um die Schlaglöcher zu überspringen. Die linke Spur war vielleicht ursprünglich mal zum Überholen gedacht, dient aber hauptsächlich für die Fahrradfahrer, die entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sind - ist auch gut so, denn da sieht man sie besser. Und dann gibts noch den Mittelstreifen. Dort wächst Gras. Da sind keine Leitplanken, die doch nur beim Wenden stören würden, oder unnötige Hindernisse darstellen für die Fussgänger und Reiter, die mal eben mitten in der Pampa aus den Büschen kommen und auf der anderen Autobahnseite wieder im Nirgendwo verschwinden. Damit man immer gute Sicht hat, wird das Gras auf dem Mittelstreifen von Kühen und Pferden beweidet. Gott sei Dank sind das einzige, worum man sich in dieser ländlichen Idylle Sorgen machen muss, die Bahngleise, die gelegentlich quer über die komplette Autobahn führen. Dank dem verschwenderischen Umgang mit Verkehrsbeschilderungen (die meisten sind 20x5 Meter gross, darauf ein Vollbart und "Viva la Revolution") sind diese Achsenbrecher deutlich im Abstand von ca. 2m durch ein umgefallenes, vermodertes Andreaskreuz gekennzeichnet. Was aber wirklich praktisch ist: Man kann sich trotzdem nicht verfahren, weil meistens genügend Fussgänger da sind, die man nach dem Weg fragen kann. Autofahren in Havanna ist dann ähnlich entspannend wie römisch-katholisch Einparken in Mallorca - wer ein 4,5 m breites Schiff in eine 2m breite Lücke kriegt, fieselt auch mit einem Kleinwagen durch noch kleinere Altstadtstrassen (nur: ohne Fender).

Ein bisschen Cuba Libre in Havanna und Erbschleicherei in Trinidad

Hotel im Kolonialstil, Badewanne mit Löwenfüssen, Abendessen im Ambiente a la Buenavista Social Club, Habana Viejo - mit alten verfallenen und pompösen Häusern und noch älteren Autos. Blick auf den Hafen mit Kreuzfahrtschiffen, so gross wie Häuserblocks. Eine sensationelle Stadt, eine ganz eigene, unvergleichliche Mischung von Moder und Moderne. In jedem Falle sehenswert - anders als die Marinas im Norden: Marina Hemingway, sicher mit Klarierungsmöglichkeiten und allen Facilities, die der Segler braucht, aber ziemlich ab vom Schuss. 3 Marinas mitten in der schönsten Touristen-Enklave Varadero. Davon die Marina del Acqua zentral gelegen und ganz ok. Die anderen zwei nah am Strand, aber weit weg vom eigentlichen Cuba - die eine komplett belegt von kommerziellen Touristen-Katamaranen, die andere noch recht rudimentär im Bau begriffen.

Nach einiger Verfahrerei durch die freie cubanische Natur, u. a. durch das palmenbestandene, wildromantische Valle del Ingenios
verbrachten wir zu dritt einen sehr schönen Tag damit, durch das Weltkulturerbe Trinidad zu schleichen. Hier scheint die Zeit tatsächlich stillzustehen, beim Schlendern vorbei an der alten Kirche, durch enge Gassen, wo alte Männer gemütlich auf ihrem Esel spazierenzockeln. Dann nochmal 2 Nächte in Cienfuegos und der Kulturschock schlichtweg: El Capitan kam am Morgen mit verdächtigen blauen Flecken im Gesicht aus der Kajüte gekrabbelt und hüllte sich in eisernes Schweigen. Indiskrete Nachforschungen haben ergeben, es handelte sich nicht um eine plötzlich auftretende Hautkrankheit, sondern vielmehr um Gerangel wegen einer schwarzen Perle. Bzw. zwei schwarzen Perlen, denn es ging nicht nur um die Halskette, sondern eine cubanische Schönheit scheint auch mit im Spiel gewesen zu sein ...

Hummer gegen Kummer in Cabo de la Cruz

Auf der Weiterfahrt Richtung Cabo de la Cruz war dann nicht nur der Kapitän ein wenig angeschlagen, auch der Autopilot fühlte sich auf einmal arg erholungsbedürftig und beschloss mitten in der Nacht, bei heftigem Gegenwind und kräftigem Seegang, sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Es war echt ein Kreuz, aber letztendlich sind wir trotzdem gut hinterm Riff vor Cabo de la Cruz gelandet. Zwei ehemals gelbe T-Shirts, die nach mexikanischer Farbwäsche im schönsten rosa leuchteten, wurden gegen einen Hummerschwanz getauscht, der Autopilot repariert und frisch gestärkt ging´s weiter.

Ausgangsverbot in Chivirico

Ausgangsverbot gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen darf man nicht davon ausgehen, in Cuba auf zuverlässige Sehzeichen zu treffen. Seezeichen gibt es zwar gelegentlich. Es ist aber nicht gewährleistet, dass man diese auch sehen kann. Manchmal wächst dekoratives Grün vor den entsprechenden Peilmarken, oder die Orientierungshilfen sind so dezent gestaltet, dass sie sich überaus harmonisch ins landschaftliche Gesamtbild einfügen. So zum Beispiel die Riffeinfahrt in die Bucht von Chivirico, die durch ein rührendes kleines Zweiglein mit einem Styroporknötz on Top gekennzeichnet wird. Schön, wenn so eine spannende, erfolgreiche Einfahrt in eine herrliche Bucht dann letztendlich von den Behörden damit honoriert wird, dass sie einen auf dem Schiff festnageln. Da nützt kein Tourivisum, kein Cruising-Permit, kein Schimpfen und kein Schnaps - in Chivirico wird auf dem Boot geblieben. Und das alles, obwohl Calder in seinem Cubaführer empfiehlt , das Boot in Chivirico zu lassen und per Auto nach Santiago zu fahren. Ob's dafür wohl eine Erklärung gibt? - Jawoll, schriftlich, in Santiago.

Kleine Revolte in Santiago de Cuba:

Nach einer imposanten Einfahrt vorbei an el Morro del Santiago und der lauschigen kleinen Isla Granma, landeten wir in der Marina von Santiago, ca. 15 km ausserhalb der Stadt. Eine der wenigen cubanischen Marinas, die nicht zur Kette Puerto Sol gehören, wo trotz angeblich festgelegter Preisstaffeln an jedem Anlaufort unterschiedlichste Preise verlangt werden. Statt mit langwierigen Feilschereien (Wasser und Strom inklusive) wurden wir hier vom Marina-Barkeeper mit einer Cuba Libre begrüsst, und auch das Handballspiel mit den ortsansässigen Amtsschimmeln war überaus freundlich und zuvorkommend. Zumal die Jungs ordentlich in Trab gerieten, nachdem sie eine schriftliche Bitte um Erklärung der aktuellen Ausgangs-Lage in Chivirico gebeten wurden. Der Hafenkapitän hat uns darauf hin auch einen sehr lieben Brief geschrieben, aus dem letztendlich hervorgeht, dass die Karzerhaft auf dem eigenen Schiff nur dem eigenen Schutz dient. Darüber musste sogar der Ortsansässige Customs-/Immigrations-/Irgendwas-Generalbevollmächtigte lächeln, mit dem wir mehrere nette Schwätzchen auf dem Boot hatten. Auch dieser zeigte sich sehr besorgt um unser Allgemeinbefinden, indem er uns verbot, das Schlauchwasser zu trinken und in der Bucht zu baden. Das sind in Santiago die Selbstschutzmassnahmen angesichts Zigarren- , Benzin und Zementfabrik in der Bucht. Auf letztere ist es auch zurückzuführen, wenn auf einmal die Luftwege buchstäblich zuzementiert sind und das Schiff einen flächendeckenden, rostfarbenen Ausschlag zeigt - dieser wird aber gegen ein geringfügiges Entgelt gerne von einem Marinamitarbeiter wieder entfernt. Auf der Flasche mit dem Putzmittel war ein Totenkopf - vielleicht ist das ja ein Grund, warum man in der Bucht nicht baden soll ...

Trotz der dicken Luft war Santiago die schönste Station der ganzen Cuba-Reise, allein schon wegen der netten Leute, die wir hier kennengelernt haben: Anne & Gijs, von der "Vento Volente". Die zwei lustigen lieben Holländer sind mit dem dicken Kater Skip seit eineinhalb Jahren unterwegs und gehören zu den sehr sehr wenigen Seglern, die wir auf unserer Route getroffen haben. Wer per Hand mit kaputtem Autopiloten über den Atlantik kommt, lässt sich eben auch von den cubanischen Katzen-Impfvorschriften und dem ganzen Behördenwahnsinn nicht aus der Ruhe bringen.
Und last but not least unsere beiden Freunde von der Isla Granma, Alan und Jorge, mit denen wir eine sehr schöne Zeit hatten. Die beiden Jungs haben uns einen Teil Cubas aus cubanischer Sicht näher gebracht und nochmal ganz klar gezeigt, was Cuba eigentlich ausmacht: Die Lebenslust, Freundlichkeit, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Cubaner!

Thomis Fazit:
Für mich war es mein Traum Cuba zu erleben, solange Fidel Castro noch am Ruder ist. Nun ich habe es erlebt, gesehen, nichts verstanden, oder nicht viel. Für mich ganz direkt ist es ein Staat mit vielen Unwahrheiten. Die Läden für die Touris - teuer, die Einkaufsmöglichkeiten - beinahe Null, die Devisenpolitik - wie kann man USA boykottieren und dann ist der US$ doch die Währung, die im Lande etwas gilt. Cuba ist teuer, man kann sich nicht frei bewegen, fühlt sich auf Schritt und Tritt kontrolliert. Umweltverschmutzung ist auch im Jahre 2002 immer noch kein Thema, wenn man sieht, was da aus den Schornsteinen und Autos rauskommt.....
Es lebe die Marktwirtschaft mit all ihren Nachteilen - denn so wie in Cuba, das kann es nicht gewesen sein.
Bin froh auf der Veleta kurz vor Manzanillo (Dom. Rep.) zu sitzen, Dieselmotor im Rücken und die Sterne am Himmel. Endlich wieder klare Luft, kein Halsweh mehr. Bis bald, mit neuer Crew und neuem Kurs...

Gis, Philipp, Thomi

Gis, DANKE für das Verfassen dieses Newsletters!!

Die Fotos dazu auf www.veleta.de
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