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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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  #1  
Alt 21.03.2016, 22:08
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Standard Neues Boot Überführung Potsdam Hamburg Ostern 2016

Moin,

vor lauter Vorfreude kann ich nicht an mich halten
Wir fangen mit der Planung an ... und dann werden wir berichten wie es gelaufen ist
Bootstour Ostern 2016
Potsdam – Hamburg
Start Samstag 26.03.16 GMT 1100
Havel talwärts (SSW) bis Caputher Gmünde
Ausfahrt Caputher Gmünde NNW Max. 12

Havel talwärts – backbordseitig Werder(Havel) passieren
Großer Zemsee (Wasserski!) auf NW ausfahren
Havel bis Göttinsee … backbordseitige Fahrrinne!
Ausfahrt auf W bei km 32,5
Bei km 34,5 Steuerbord halten! Backbord MAX 6 Begegnungsverbot und UKW Pflicht!!
Weiter W durch Dammgraben MAX 6
Ausfahrt Dammgraben WWS bei km 40 MAX 6 Fahrwasser folgen
Fahrwasser folgen ab km 42 MAX 6
V1: km 50,5 Yachthafen Eden! Brandenburg a. Havel, Alfred Zechmeister, Telefon: 03381 222 838
Vorstadtschleuse Brandenburg km 55,5
Vorstadtschleuse Brandenburg
55,6
Mötzower Landstraße
Brandenburg an der Havel
52° 25.302' N 12° 34.432' E
Ostersonntag 07:00 - 19:00
Gewässerkilometer:km 55,55 Koordinaten 52° 25′ 17,9″ N, 12° 34′ 28,6″ O

V2 Dann Silokanal → Ausfahrt steuerbord km 62
Bootcenter Chlupka, Mario Hager, Brandenburg an der Havel (03381) 72570 (Totaltankstelle in Laufweite!)

Ostersonntag 27.03.16 GMT 0800 (geht auch 0900)
Quenzsee
Ausfahrt auf W, bei km 67 nach W Fahrrinnenspaltung 52°24'00”N 12°25'20” E
in Elbe-Havel-Kanal km 379 (Kanalanfang E)
V1 19km / V2 8km
Durch die Schleuse Wusterwitz 07:00 - 19:00 Ostermontag 07:00 - 19:00
Gewässerkilometer: km 376,75 Koordinaten 52° 23′ 34″ N, 12° 21′ 40,1″ O

Zwischen Wusterwitzer und Parayer Schleuse kommste durch Genthin. Dort ist ein Sportboothafen (km 363). Dort kannste anlegen und 100m entfernt is ne Tankstelle. Also 1/4Stunde stopp.
Km 350 Abzweig steuerbord in Parey Verbindungskanal
V1 48km / V2 37km
Parey Schleuse 52° 24.203' N 11° 58.709' E
01.01. - 30.04. 06:00 - 16:00
Ostersonntag 08:00 - 18:00
3,5km bis Einmündung Elbe 371,5km
planmäßig zwischen 1300 und 1500 (Schleusenwartezeiten incl.)

Bis Tangermünde (388,5 km – 1400-1600 V1) oder bis Arneburg (Arneburg Sportboothafen, 404km – 1500-1700 V2).
(Tangermünde ist der fast schönste Hafen an der Elbe und super zum Essen gehen im Ort, da alles zu Fuß erreichbar ist und viel Auswahl hat. Arneburg ist gut zum Schlafen, da extrem ruhig und hat eine Tankstelle.)

Wenn es super läuft (V3)
Sportboothafen in Wittenberge,Elbkilometer 455,rechtes Ufer.
Die Bootstanke ist teuer,2015:1l Benzin 1,75-1,80 € bezahlt.

Hafenmeister (Mai-Sept. 3x tägl. vor Ort) Tel. 0152 09080856

Ostermontag 28.03.2016 GMT 0800
Elbe abwärts (Strömung 4-6 km/h)
V1 228km
V2 213km
V3 162km
Gierseilfähren habt ihr auf dem Abschnitt Tangermünde bis Wittenberge 3( Arneburg, Sandau, Havelberg)
Ankunft Tiefstackschleuse km 617 Norderelbe 1800 - 2000
Tiefstackschleuse
täglich von 8 - 20


Variante 4 auf gemütlich oder bei ungeplanten Verzögerungen!
Ankunft Dienstag 29.03.2016
Montag bis Sportboothafen in Wittenberge,Elbkilometer 455,rechtes Ufer.
Die Bootstanke ist teuer,2015:1l Benzin 1,75-1,80 € bezahlt.

Hafenmeister (Mai-Sept. 3x tägl. vor Ort) Tel. 0152 09080856

Geändert von Mike G. (21.03.2016 um 22:14 Uhr)
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Alt 31.03.2016, 20:13
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Mike G. Mike G. ist offline
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So, ich "schulde" euch noch den Törnbericht
Also das Logbuch zur Hand und los geht es:
26.03.2016 0951 Übernahme der " Л " einer Drago Fiesta 540 mit Honda 50 PS AB.
Nach einer Proberunde auf der Havel vor der Halbinsel Hermannswerder/Potsdam (13°04' / 52°21') um ein Gefühl für das neue Boot zu bekommen ging es Havel abwärts durch die Caputher Gemünde, dann NW durch den Schwielowsee, vorbei an der Werder Havelinsel durch den kleinen Zernsee und dann die Wasserstraße durch den Göttinsee. Bei herrlichem Wetter, kaum Wind und gut 15°C ein Genuß ohnegleichen.
Dann der Eintrag der Bordfrau im Logbuch: 1133 bei km 33 das erste Mal auf eine Bundeswasserstraße gefahren, die ersten zwei Seilfähren überlebt. (Damit meinte sie die Kreuzung von Searow-Paretzer-Kanal und Havel.)

Weiter ging es bei gleichbleibend gutem Wetter die Havel talwärts.
Der nächste Logbucheintrag: 1210 das erste Mal "oh oh", "nur" noch 1m Wasser unter dem Kiel - alles richtig gemacht.
Wir kamen flott vorwärts, deutlich besser als geplant (auch weil wir die Info aus dem Forum hier ausnutzten und auf den Seen gelegentlich den Hebel aufs Tablett legten), und kamen schon um 1400 im Yachthafen Eden an, den wir in der Variante 1 als erste Übernachtung ausgesucht hatten. Dort Rast gemacht und die Tanks aus den Reservekanistern nachgefüllt.
Bei der etwas sportiveren Fahrweise waren 3l/h natürlich ein Traum, wir haben bis Eden ca. 17l durchgelassen.

Nächster Logbucheintrag: 1425 nach unserem ersten Aufenthalt im Yachthafen Eden wieder auf der Piste.
1514 Erste Schleusung mit dem neuen Boot an der Stadtschleuse Brandenburg.
An dem niedrigen Steg der Wartestelle für Sportboote habe ich dann den ersten kleinen Kratzer ins Boot gefahren. Im Standgas läuft das Boot 3,5 kn - da war das Anlegen eine Herausforderung ...
Die Wartezeit betrug keine 20 Minuten und wir konnten mit zwei Berufschiffern schleusen.

Wir lagen also hervorragend in der Zeit und waren schon gegen 1600 an der Ausfahrt des Silokanals, wo die Übernachtung in der Variante 2 vorgesehen war, so beschlossen wir einfach zu sehen wie weit wir kommen. Auf der BSH Karte sind ja alle Liegeplätze verzeichnet. Und immer noch hatten wir wenig Wind, meist nur leichte Bewölkung und rund 15°C.
Auf dem Quenzsee und dem Plauer See konnten wir die 25 km/h wieder ausnutzen und fuhren dann in den Elbe-Havel Kanal.
Um 1700 passierten wir praktisch ohne Wartezeit und Probleme die Schleuse Wusterwitz, gönnten uns noch einen kleinen Umweg durch den sehr schönen Rossendorfer Altkanal und wollten dann im Sportboothafen Genthin festmachen.
Leider ist der eine Baustelle und hatte nicht geöffnet. Es hätte noch einen Liegeplatz an der Havel (kein Service) gehabt, aber nachdem ein anderes Schiff im Sportboothafen festmachte, haben wir das auch getan. "Schwarzlieger" sozusagen.
Nach einem romantischen Abendessen, tanken und ein Bier an der nahegelegenen Jet Tankstelle haben wir das erste Mal in unserem neuen Boot geschlafen. Herrlich!
Nur fürs Protokoll: von Eden bis Genthin haben wir 20l verbraucht.
Also haben wir uns auf 40l pro Tag eingestellt.

27.03.2016
Nach einem guten Frühstück, einem sauberen Dixi-Klo auf der Baustelle am Sporthafen und einem Kaffee später ging es um 1015 wieder auf die Havel.
Logbucheintrag: 1015 Abfahrt Genthin, bemerkt wir brauchen einen 12V Wasserkocher. (Mit dem Camping-Gaskocher während der Fahrt Wasser heiß zu machen ist unsicher und anstrengend )

Logbucheintrag: 1115 Horray, noch 3km, dann sind wir auf der Elbe.
1145 Parey-Schleuse. Sieht aus wie ein DDR Relikt, aber mit einer extrem netten Schleusenwärterin. Problemloses Schleusen ohne Wartezeit.
Kurzer Schock auf den letzten 3 km vor der Elbe, der Motor nimmt kein Vollgas mehr an. Nach ein paar Testläufen und Öffnen der Entlüfterschraube am Tank läuft alles wieder
1200 Einfahrt auf die Elbe bei km 371.
Logbucheintrag der Bootsfrau: bis 1311 Das erste Mal auf der Elbe. JETZT wissen wir was die Leute meinten, als sie sagten es sei eine Herausforderung. Hätten wir nicht so gutes Wetter gehabt oder wären wir erst wie geplant abends auf die Elbe gefahren, so säßen wir sicher schon auf den Ausläufern einer Buhne -> alles richtig gemacht!

Um 1400 kamen wir in Arneburg im Sportboothafen an. Da lag die Gierseilfähre Arneburg, aber ansonsten tote Hose. Hafen nicht besetzt, Hafenmeister nicht erreichbar, Tankstelle geschlossen. Nicht schön.
Also haben wir aus den Reservekanistern die Tanks aufgefüllt und sind gegen 1430 wieder auf die Elbe.
Allerdings mussten wir vorher das Verdeck schliessen, weil Wolken aufzogen, der Wind zu- und die Temperatur abnahm.
Logbucheintrag: 1430 bis 1530 Wetter wird schnell schlechter, Wind nimmt zu, leichter Regen, Wellen 2.
Wir mussten Fahrt rausnehmen, die Elbe hatte Hochwasser, die Sicht war nicht gut, aber noch nicht unsichtig, eine Anlegemöglichkeit hatten wir aber auch nicht vor Wittenberge. So beschlossen wir bis Wittenberge zu fahren und dort fest zu machen.
Beunruhigend war zudem die Tatsache, dass wir seit Fahrtbeginn auf der Elbe nicht ein einzige Schiff gesehen hatten. Wir waren sehr allein auf dem Wasser ...

Logbucheintrag: 1530 bei km 424 Gegenverkehr (Motorjacht), starker Wind von Backbord; auf Buhne aufgelaufen, Notsignal abgegeben, Strömung treibt uns frei.
Die Berliner Motoryacht hat sofort aufgestoppt und gefragt ob wir Hilfe brauchen.
Da wir aber frei schwammen, offensichtlich kein Wasser ins Boot eindrang und der Motor lief, gaben wir unser Ziel Wittenberge bekannt und dass wir versuchen würden diesen nächstgelegenen Hafen zu erreichen - immerhin noch 31 km.
Mit einem möglicherweise beschädigten Boot gegen die Stömung zu fahren schien uns nicht ratsam, zumal der nächste Liegeplatz auch in die Richtung 21km entfernt war (Arneburg).

Unter erhöhter Aufmerksamkeit bezüglich der Trimmung und Lage des Bootes fuhren wir dann weiter Elbabwärts und kamen bei gutem Wetter, nahezu ohne Wind, glattem Wasser und 12°C in Wittenberge an - welch Ironie.
Der Hafenmeisten kam um 1800, wir bekamen Liegplatz, Strommarken und die Gelegenheit zu duschen und machten das Boot dann Hafenfest.
Beim Aufahren des Motors entdeckt wir dann das Malheur, die Schreube war komplett geschreddert. Wie wir mit dem Ding noch bis Wittenberge gekommen sind ist unglaublich.
Wir haben uns dann noch am Abend abholen lassen und haben zu Hause geschlafen, wenn auch nicht gut.

28.03.2016 (Ostermontag!)
Versucht mal am Feiertag Hilfe für ein havariertes Boot zu finden.
Der ADAC (inkl. Sea-Help) hat abgelehnt. Sie können nur helfen wenn das Boot an Land ist, Sea-Help hilft nicht auf Binnengewässern. Ein Witz!
Im Internet haben wir dann zwei Menschen gefunden die erreichbar waren und helfen wollten: Der Yachtdoktor und der Bootsdoktor.
Beiden haben wir eine Email mit Daten, Bildern und möglichen Schäden geschickt.
Vorausgeschickt, der Yachtdoktor hat sich dann Dienstag gemeldet und ein Angebot gemacht das Boot Mittwoch oder Donnerstag aus dem Wasser zu holen.
Aber der Bootsdoktor "DiDa" hat sofort zurück gerufen und noch am selben Tag um 1700 das Boot auf einen Trailer gezogen und in seine Werft gebracht. Erste Sahne!
Hier kann man sich das Anschauen.
Und wenn wir Glück haben (Frage der Ersatzteilieferungen) bekommen wir es morgen oder übermorgen wieder, ansonsten Anfang nächster Woche.
Übrigens: Der Rumpf hat nur zwei kleinere Kratzer, kein Loch. Und die Maschine nur den Schraubenschaden.
Glück im Unglück ... und viel gelernt

Also alles in Allem ein schöner und abenteuerlicher Törn.
Auch wenn wir das Boot gerne heil in unseren Heimathafen gebracht hätten.
__________________
Mike (&Desi) mit Grüßen aus Hamburg ...

Manche Leute haben einen Horizont mit Radius Null - das nennen sie ihren Standpunkt [Einstein]

Geändert von Mike G. (01.04.2016 um 08:11 Uhr)
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