Hat jemand den Lago di Varano befahren?

[Günter Lengnink]

Bevor man von Norden her den Gargano erreicht, fährt man an der Küste von Molise entlang an herrlichen Sandstränden. In Apulien dann kommen zwei Seen - zumindest werden sie so genannt - sind aber eigentlich Lagunen. Der größere, südlichere Lago di Varano, ist über die Einfahrt des Hafens von Capojale (Foce Capojale) oder Foce di Varano auch mit dem Boot erreichbar. Fischer bestätigten uns die Befahrbarkeit mit Booten, es wird auch Fischerei dort betrieben. Wir sind keine der Lagunen befahren, die Zeit hat uns einfach gefehlt. Daher die Frage, hat es jemand aus dem Forum gemacht?

[Mercurius]

Ich war jetzt insgesamt dreimal dort, zuletzt vor zwei Monaten für drei Tage in Foce di Varano. Allerdings immer nur mit dem Womo. Das Boot haben wir zu Hause gelassen. Die Anreise mit dem LKW ist mir zu weit.

Der See ist befahrbar. Ich würde es aber mit dem Boot nicht machen. Er ist stellenweise sehr seicht und voller Grünzeug. Die Zufahrt ist wirklich einfach von den genannten Orten aus möglich. Fluttore schützen ihn vor schwankenden Wasserständen. Allerdings habe ich sie noch nie geschlossen gesehen.
Mit einem.Liegeplatz für das eigene Boot dürfte es schwierig werden. Die Marina in Varano ist voll belegt. Wir haben dort mit dem Womo gestanden. Freie Plätze haben wir nur an der Kaimauer zum Meer hin gesehen. Dort machen aber allenfalls mal Fischer fest, um ihren Fang auf Kleinlaster zu verladen und in der Saison Ausflugsboote zu den Isole Tremiti. Warum das so ist, weiß ich nicht. Zerfledderte Stromterminals sind jedenfalls noch stumme Zeugen einer anderen Zweckbestimmung.

M.E. geben die beiden Seen auch nicht viel her. Die Ufer sind recht öde und die Gegend nicht gerade mit Reichtum gesegnet. Ich war auch für ein paar Tage in Torre Mileto am Lago di Lesino. Richtig wohl gefühlt haben wir uns dort nicht. Außerhalb der Saison ist man in der Gegend mit den vielen wilden Hunden sehr allein und die dem Verfall preisgegebenen Hütten und Häuser in den meisten Ortschaften wirken wenig einladend.

[Günter Lengnink]

Dass die Gegend nicht mit Reichtum gesegnet ist stimmt. Wir haben die Seen / Lagunen ebenfalls mit dem Auto, mit der Drohne und letztlich mit dem Helikopter erkundet. Der Lago di Varano hat eine ausreichende Wassertiefe von mehr als 8m. Die Fischer befahren ihn vor der schönen Kulisse des Naturparks des Gargano. Ihm gilt mein Interesse, denn die Zufahrt vom Meer her ist nicht weit und die Kanäle sind offen. Der Fischreichtum könnte zumindest einmal Sportfischer aus dem Forum angelockt haben. Mit dem Motorboot komme ich hin, das Wehr, als Tor errichtet, verhindert Masten, die Kanaltiefe Segelyachten. Rodi Garganico ist dicht dabei und immerhin betreibt die Lega Navale die kleine Marina nahe der Einfahrt.

[Mercurius]

Na ja, die 8 Meter findest Du wohl nur in der Seemitte. Die am See verwendeten typischen Boote sind nicht umsonst nur Holznachen mit Flachkiel. Und beim Befahren musst Du aufpassen, nicht in den zahlreichen Netzbarrieren hängen zu bleiben.

Die beschriebene Kulisse beschränkt sich auch nur auf eine flache Hügelkette im Hinterland. Um die beiden Seen herum wird ordentlich Landwirtschaft betrieben.
Die Seen erinnern mich immer an die Etang in Frankreich nur ohne Alpenpanorama im Hintergrund.

Zum Angeln sind die Seen bestimmt nicht schlecht. Das machen viele dort, in den Kanälen zum Meer stehen sogar Mini-Trabucci.

Die Skipper in der Marina sind fast ausschließlich Richtung Meer orientiert, wenn sie rausfahren. Wenn Du ein Boot dort ins Wasser bringen willst, ist Varano aber eine gute Idee. Sie haben eine Kran. Und im Clubhaus ist tagsüber auch immer jemand anzutreffen.