Holzrestauration - Segelboot

[Sadler29]

Hallo zusammen,

ich bin neu in der Branche und im Forum und werde kürzlich ein älteres Segelboot erwerben, wo erstmal umfangreiche Restaurationsarbeiten anstehen. Unter anderem soll alles Holz im Innenraum überarbeitet werden. Einige Stellen sind abgegriffen und der Klarlack(?) ist dort nicht mehr vorhanden.
Hier stellt sich mir die Frage, was für Produkte und welche Arbeitsschritte mit welchen Materialien durchzuführen sind. Bestimmt hat einer von euch da mehr Ahnung als ich und kann mir da helfen. Es handelt sich um eine Sadler 29, Baujahr 87.

Anbei habe ich auch ein paar Fotos vom Holz. Kann eigentlich jemand was zu dem Holz sagen? Also was das genau für ein Holz ist?

[hermann.l]

Moin.
Dein Holz ist eine Mischbauweise , teils Massiv (Leisten , Einfassungen) , mehrheitlich Furnier. Sehr , sehr viel Schleifen von Hand , z.B. mit Schleifschwamm o.ä. Nur keine Maschine auf den furnierten Flächen , da bist du schneller im Leim , als du gucken kannst.
Maschinenarbeit ist ohnehin bei den vielen Ecken schwierig. Mit nem Fein und kleinen Dreiecksschleifern geht's an vielen Stellen.
Sieht nach ausgeblichenem Teak aus .
Nochmal : Sehr , sehr zeitintensiv !

[tadorna]

Zu den Materialien: ich persönlich komme mit den Klarlacken von Epifanes sehr gut zurecht. Gibt es in glänzend oder auch seidenmatt für den Innenbereich.

[Federball]

Ich wiederhole mich mal : schenke deinem Mann einen Werkzeugkasten + stelle 1 Kasten Bier (oder wie bei mir 1 Kasten Apfelschorle) dazu + im Frühjahr habt ihr ein schönes Boot.

...ach ja: gutes Boot !

[Sadler29]

Danke schonmal für eure Antworten Hat mich erstmal davon abgehalten, einen Exzenterschleifer zu kaufen, dann machen wir das von Hand und eben relativ vorsichtig. Lackieren also dann mit Klarlack von z.B. Epifanes.
Was würdet ihr schätzen, wieviel ml Klarlack benötigt werden? Und muss man sonst noch was beachten (Schleifen in Faserrichtung, mehrere Schichten aufbringen o.ä.)? Und welche Körnung sollte der letzte Schleifdurchgang haben?

Dann noch was anderes, da kann ich absolut nicht einschätzen, ob das eher eine kosmetische Kleinigkeit, oder auch technisch relevant ist und wie man das beheben könnte. Und zwar scheint das GFK auf dem Deck stellenweise etwas verwittert zu sein bzw. es handelt sich um diese typischen GFK-Haarrisse, hab das auf dem Foto mal markiert. Jemand eine Idee, was man da machen kann oder ob man damit lieber leben sollte? Und kann man diese einzelne ausgebrochene Kante mit einem speziellen Spachtel beseitigen?

[Erposs]

Du hast Da keine GFK Haarrisse sondern Dein Gelcoat (Schutzschicht fürs GFK) ist gerissen. Das passiert leider bei älteren harten Gelcoats, die viel Sonne bekommen haben und ist nicht reparabel.
Du kannst jetzt:
1. mit diesen Rissen leben,
2. das Gelcoat runter schleifen und anschließend das GFK versiegeln und lackieren
3. anschleifen, füllern, schleifen, füllern, schleifen...(usw. bis es glatt ist) und lackieren. Für die Macke an der Kante gibts Gelcoatspachtel.
Für das Holz in der Kajüte hab ich mir den Multimaster von Fein zugelegt. Teuer aber effektiv und nicht mit den Nachbauten zu vergleichen, bzgl. Handhabung, Vibrationen und Abtragsleistung.

[rollow112]

Moin,
lies Dich hier mal durch:

https://www.fky.org/restaurierung/re...ykowski-11.htm

Das hat mir auch ungemein weiter geholfen.

Ich habe mein Holz erst mit einem feinen Spachtel und Heißluftfön
vom Klarlack befreit, dann mehrmals geschliffen und dann mit 1K-Lack
von Epifanes 12x lackiert.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Viel Erfolg.