Wärmepumpe wirtschaftlich betreiben?

[Verbraucheranwalt]

Hallo,

bei uns wurde jetzt so eine Split Klimaanlage mit Heizfunktion (Wärmepumpe) eingebaut. Ging recht unkompliziert.

Damit heizen wir jetzt das bislang unbeheizte Treppenhaus.

Jetzt scheint es ja so, dass eine Wärmepumpe effizienter arbeitet je wärmer die Außentemperaturen. Ist es daher sinnvoll die Wärmepumpe vorwiegend bei wärmeren Temperaturen zu betreiben? Momentan variiert die Tagestemperatur bei uns zwischen +5 Grad nachts/morgens und ca. 15 Grad nachmittags.

Natürlich wärmt die Sonne nachmittags sowieso das ganze Haus auf so dass man da eigentlich am wenigsten zu heizen müsste. Die Frage wäre ob es sinnvoll ist sozusagen auf Vorrat zu heizen, so dass zB. tagsüber 22 Grad erreicht werden und dann bis zur Abkühlung auf ca. 19 Grad nicht mehr geheizt werden muss.

Hintergrund der Frage ist natürlich dass wahrscheinlich die Wärmepumpe tagsüber pro kw viel mehr Wärme aus der Luft rausholen kann weil diese wärmer ist.

Gruß
Chris

[volker1165]

Na klar ist das so, aber ob dein Treppenhaus der geeignete Ort ist, diese "billigere" Wärme zu speichern, erscheint mir sehr fraglich.

[vnf]

Heißa, es geht voran! So geht Energiesparen in Deutschland im Jahr 2022:

Zitat von Verbraucheranwalt

bei uns wurde jetzt so eine Split Klimaanlage mit Heizfunktion (Wärmepumpe) eingebaut.
Damit heizen wir jetzt das bislang unbeheizte Treppenhaus.

[Lady An]

Vorheizen bringt Dir nichts, im Gegenteil. Mach sie an wenn es zu kalt ist und aus wenn es warm genug ist.

[Morrrpheus]

Also bei Luft-Luft-Wärmepumpe und Treppenhaus wirst du wenig Speichermasse haben. Du müsstest die Treppe/Putz/Estrich alles durch die Luft aufheizen, um etwas zu speichern.
Das ist der Unterschied zur Fußbodenheizung. Dort kannst du den Estrich als Wärmespeicher mit nutzen.
Für ein Treppenhaus ist es wichtig, dass du dir einfach gedanken machst, wann du dort tatsächlich warm brauchst.

[jesa0815]

Hallo, ich Gatte eine luft- Luft Wärmepumpen. Bis zu einer aussentemperatur von ca -6/-7 Grad ging die Pumpe ok. Danach normal noch nacherwärmung über zusätzliche nacherhitzer. Ich habe die aussenluftansaugung lerlegt. Die aussenluft wurde 20m in 1,5m Tiefe eingegraben somit wurde die aussenluft von ca - 10 Grad auf ca. -3 Grad vorgewärmt. Dad ging ganz gut bei einer luftwechgselrate von 0,5 fach pro Stunde.
Gruß Jens

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[jesa0815]

Das vorheizen oder kühlen geht leider nicht. Wärmeverluste usw. Man müsste die Wärme speichern können über einen z b. Salzspeicher im Erdreich dann sollte man aber eine fussbodenheizung haben und eine andere Wärmepumpe. Dad heizmedium Luft ist eben schlechter als das heizmedium wasser.

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[Verbraucheranwalt]

Bin bei dem Thema etwas weiter. Meiner Meinung ist es schon so das vorheizen funktioniert. Die Bausubstanz speichert ja die tagsüber eingebrachte Wärme. Wenn bei uns zB tagsüber die Sonne aufs Haus scheint, brauchen wir auch Abends viel weniger Heizung weil es entsprechend dauert bis alles abkühlt.

Übrigens war das Treppenhaus früher auch nicht unbeheizt, es musste nur durch offene Türen über die Gastherme mitbeheizt werden. Im Winter haben wir da bei Frost sogar noch eine zusätzliche Propan Gasheizung hingestellt.

Wir zahlen im Moment für 1 kw Gas ca. 10 Cent und für 1 kw Strom 30 Cent.

Wir haben das Model mit 3500 W.

https://www.bosch-thermotechnology.c...0i-19079696-p/

Da kann man im Produktdatenblatt ganz schön sehen was die bringt.

Angegebene Leistungszahl (Heizperiode mittel) bei Raumlufttemperatur 20 °C und Außenlufttemperatur -7 °C COPd 2,7
Angegebene Leistungszahl (Heizperiode mittel) bei Raumlufttemperatur 20 °C und Außenlufttemperatur 2 °C COPd 4,6
Angegebene Leistungszahl (Heizperiode mittel) bei Raumlufttemperatur 20 °C und Außenlufttemperatur 7 °C COPd 6,1
Angegebene Leistungszahl (Heizperiode mittel) bei Raumlufttemperatur 20 °C und Außenlufttemperatur 12 °C COPd 7,8

Man sieht schön die zB bei 7 Grad den Faktor 6,1 hat, bei 2 Grad aber nur noch 4,6. Bei -7 nur noch 2,7.

Heißt für mich bis ca. -7 Grad lohnt sich die Wärmepumpe. Und tagsüber sogar richtig. Werde jetzt bei moderaten Tagestemperaturen noch im 1 Stock die Tür auflassen so dass die Wärmepumpe die Gasheizung etwas unterstützt.

[Erposs]

Zitat von vnf

Heißa, es geht voran! So geht Energiesparen in Deutschland im Jahr 2022:

Dazu muss man das gesamte System Haus betrachten. Nur weil im Treppenhaus bisher kein Heizkörper war, heißt das nicht, daß es ungeheizt ist.
Das Treppenhaus holte sich die Wärme bisher aus den umliegenden Wohnungen.

[Verbraucheranwalt]

Übrigens heute mal die freudige Meldung bekommen, dass der Strompreis von 30 Cent auf knapp 50 Cent erhöht werden soll

Geil - da freut man sich doch dass man der Politik gefolgt ist und eine Wärmepumpe eingebaut hat

Wenn es weiter so geht schmeiß ich die Gastherme raus und baue einen Holzofen ein, der wird dann mit alten Europaletten und allem was sich so findet, befeuert.

[volker1165]

Da freu ich mich ja, dass sogar mein Greenpeace Nachfolger nur auf 41c erhöht hat, WP kann kommen.
Den Ofen hab ich aber auch noch

[Thomas59]

Zitat von Verbraucheranwalt

Übrigens heute mal die freudige Meldung bekommen, dass der Strompreis von 30 Cent auf knapp 50 Cent erhöht werden soll

Geil - da freut man sich doch dass man der Politik gefolgt ist und eine Wärmepumpe eingebaut hat

Wenn es weiter so geht schmeiß ich die Gastherme raus und baue einen Holzofen ein, der wird dann mit alten Europaletten und allem was sich so findet, befeuert.

Net aufregen, in Bälde kommt die Co2 Steuer und ausserdem, frag mal deinen Schornsteinfeger nach den neuesten kaminvorschriften.......

Gruß
Thomas

[hheck]

Bei uns reichen schon bald die Werbeprospekte zum Heizen.

Gruß
Helle
M.Y.Franziska

[Woody]

Zitat von Verbraucheranwalt

Übrigens heute mal die freudige Meldung bekommen, dass der Strompreis von 30 Cent auf knapp 50 Cent erhöht werden soll

Geil - da freut man sich doch dass man der Politik gefolgt ist und eine Wärmepumpe eingebaut hat

Ich verstehe das Problem nicht ganz: Wärmepumpe, richtig dimensioniert und vernünftig betrieben, macht aus 1kw Strom wenigstens 4kW Wärme. 12,5ct pro kWh Wärme ist doch gar nicht schlecht?

[käptn iglu 88]

Moin,
ich hab die gesamte Südseite des Hauses (solides Ziegelmauerwerk, 30 cm) mit Isolierglasscheiben isoliert. Sozusagen eine transparente Isolierung.
Vor 20 Jahren. Und nur deshalb, weil eine Glaserei nebenan dicht gemacht hat.
Keine Pumpe, kein Regler, keine Risse im Mauerwerk. Kein Kondenswasser.
Eine Teilfläche hatte ich Blau gestrichen. Kaum eine erhöhung der Temperatur messbar.
Also nach Einspruch der Regierung wieder weiß gestrichen.
Ein Dachvorsprung verhindert im Sommer eine zu starke Erwärmung, Zufall.
Im Winter erwärmt sich die Mauer auf fast 50 Grad. Das ist Innen mit Zeitverzögerung fühlbar.
Noch nie ist die Temperatur außen unter den Isolierglasscheiben unter Null gefallen.
Die Scheiben sind mit etwa 2 cm Abstand zur alten Außenwand montiert, nicht Luftdicht. Aber fast.
Obwohl das viele gesehen haben, hat es noch keiner nachgemacht.
Selbst Schuld.
So macht jeder, was er will, ich sowieso.
Handbreit
Käptn Iglu

[Oldskipper]

Zitat von Woody

Ich verstehe das Problem nicht ganz: Wärmepumpe, richtig dimensioniert und vernünftig betrieben, macht aus 1kw Strom wenigstens 4kW Wärme. 12,5ct pro kWh Wärme ist doch gar nicht schlecht?

Entspricht dem Gaspreisdeckel. Aktuell also kein Anreiz eine funktionierende Heizung raus zu reissen.

[Cigogne]

Zitat von Verbraucheranwalt

Hallo,

bei uns wurde jetzt so eine Split Klimaanlage mit Heizfunktion (Wärmepumpe) eingebaut. Ging recht unkompliziert.

Damit heizen wir jetzt das bislang unbeheizte Treppenhaus.

Jetzt scheint es ja so, dass eine Wärmepumpe effizienter arbeitet je wärmer die Außentemperaturen.
[...]

So mag es scheinen. Richtig ist, dass die Wärmepumpe umso weniger Energie benötigt, je geringer die TemperaturDIFFERENZ zwischen kalter und warmer Seite ist. Das beantwortet dann auch deine folgende Frage mindestens teilweise.

Die Frage wäre ob es sinnvoll ist sozusagen auf Vorrat zu heizen, so dass zB. tagsüber 22 Grad erreicht werden und dann bis zur Abkühlung auf ca. 19 Grad nicht mehr geheizt werden muss.

Auf jeden Fall ist es umweltfreundlicher/effizienter, eine Wärmepumpe einzusetzen, als den Strom direkt zum Heizen zu ver(sch)wenden.

[ichnunmal]

Zitat von Woody

Ich verstehe das Problem nicht ganz: Wärmepumpe, richtig dimensioniert und vernünftig betrieben, macht aus 1kw Strom wenigstens 4kW Wärme. 12,5ct pro kWh Wärme ist doch gar nicht schlecht?

Wo zahlt man noch 12.5ct/kWh für Wärmepumpenstrom? Habe heute eine Erhönung auf 40 Cent bekommen....

[Miniskipper]

12,5ct x 4 ist doch 50 cent.....

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Woody

Ich verstehe das Problem nicht ganz: Wärmepumpe, richtig dimensioniert und vernünftig betrieben, macht aus 1kw Strom wenigstens 4kW Wärme. 12,5ct pro kWh Wärme ist doch gar nicht schlecht?

In Beitrag 8 habe ich doch die Zahlen gepostet. Wobei ich davon ausgehe, dass die realen Zahlen etwas schlechter sind weil bei mir zwischen Außen und Inneneinheit ein paar Meter Leitung liegen. Übers Jahr gesehen mag die 4 im Mittel sogar hinkommen.

Wenn es im Januar / Februar frostig wird, dann dürfte die Leistungszahl eher bei 3 oder darunter liegen. Dann kostet 1 kw Stunde Wärme aus der Wärmepumpe mehr als mit Gas. Selbst wenn die Strompreisbremse mit 40 Cent kommt.

Ich bin jedenfalls heilfroh dass bei uns die Wärmepumpe nur eine Zusatzheizung bzw. Alternative zur Gasheizung darstellt.

Aufgrund des hohen Strompreises geht es ab dem 01.01. ganz klar dahin weiter Erdgas zu verbrennen. Ist scheinbar so gewollt Vielleicht damit die Klimaerwärmung schneller voran schreitet und wir demnächst insgesamt weniger heizen müssen

Über den Komplettumbau unserer Heizungsanlage auf Wärmepumpe denke ich derzeit nicht einmal mehr nach.

Gruß
Chris

[OceanixTS]

Zitat von Verbraucheranwalt

Ich bin jedenfalls heilfroh dass bei uns die Wärmepumpe nur eine Zusatzheizung bzw. Alternative zur Gasheizung darstellt.

Aufgrund des hohen Strompreises geht es ab dem 01.01. ganz klar dahin weiter Erdgas zu verbrennen. Ist scheinbar so gewollt Vielleicht damit die Klimaerwärmung schneller voran schreitet und wir demnächst insgesamt weniger heizen müssen

Über den Komplettumbau unserer Heizungsanlage auf Wärmepumpe denke ich derzeit nicht einmal mehr nach.

Gerade in der Übergangszeit ist die Wärmepumpe vermutlich deutlich schneller im Ansprechverhalten als die Gasheizung mit ihrem großen Kreislauf, spart also schon dadurch im Saisonübergang und bietet ein wenig Gewißheit, auch bei Gasmangel heizen zu können...

Ob nun Erdgas klimaschädlicher ist als der aktuelle Kohlestrom würde ich mal dahingestellt lassen. Wie war das, 10 Mrd. kWh verpuffen hier in SH, weil die nicht eingespeist werden können....

Solange man eine intakte Gasheizung hat, wird sich die Frage nicht stellen, ob man dann später mal in Ersatz investiert oder angesichts der laufenden Nebenkosten (Wartung, Schornsteinfeger, Grundgebühren Gasuhr, ...) irgendwann ganz auf Strom umsteigt, warten wir mal ab.

Ich glaube außer den Kaminbesitzern stochern wir alle ziemlich im Nebel, Öl, Pellets, Gas, Strom - nichts davon hat der Durchschnittsverbraucher unter eigener Kontrolle - neue Abgaben, entkoppelte Markpreise, Lieferstopps - die Welt ist schnelllebiger geworden

Also, warme Herbsttage

[Verbraucheranwalt]

Ersetze Kaminbesitzer durch Waldbesitzer - dann 100 % Zustimmung.

Bevor ich auch nur über mehr Wärmepumpen nachdenke, investiere ich erst mal in Solar.

[corvette-gold]

Zitat von Verbraucheranwalt

Übrigens heute mal die freudige Meldung bekommen, dass der Strompreis von 30 Cent auf knapp 50 Cent erhöht werden soll .

Da bist Du noch gut dran, Montana hat mir sogar 67 Cent mitgeteilt.
Da macht das E Auto tanken so richtig Spaß....
Zum 1 .1. bin ich dann bei 39 Cent und eimem anderen Anbieter.
In der Hoffnung, das der nicht ebenfalls die Preise hoch setzt.
Grüße Frank

[billi]

was interssiert die Erhöhung ?ab Januar gilt ein Strompreisdeckel von 40Cent...
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-...schlussvorlage

mein Anbieter hat mir ein Schreiben geschickt und das Angebot für 12 Monate Preisgarantie auf 44Cent zu gehen...
derzeit zahle ich 27 Cent...

die Erhöhung würde ab Dezember gelten...
ansonsten hätte ich ab Dezember keine Preisgarantie mehr...

da der Strompreisdeckel bei 40Cent liegt für 2023 hab ich entschieden den einen Monat Risiko einzugehen...

der Strompreis fällt aktuell aufgrund der Ansage schon wieder und eventuell liegen wir ja im Januar schon wieder unter den 40Cent...

[Verbraucheranwalt]

https://www.kreiszeitung.de/politik/...-91888686.html

Wenn ich das richtig sehe, dann gilt das aber nur für 80 % des Vorjahresverbrauchs.

Die Frage wäre jetzt, was ist das Vorjahr?

2022 oder 2021 - wenn 2022 gemeint ist, dann wäre es wahrscheinlich sogar wirtschaftlich sinnvoll jetzt verschwenderisch mit Strom umzugehen um 2023 ein größeres Kontigent an günstigem Strom zu haben - da freut sich unsere Umwelt

Vor allem frage ich mich gerade ob die Differenz von bei mir 10 Cent jetzt vom Staat - also mir als Steuerzahler - an den Energieversorger gezahlt wird oder ob der Energieversorger nicht mehr als 40 Cent für die ersten 80 % abrechnen darf.

Wenn der Staat tatsächlich die Differenz ausgleicht, dann sollte ich schnell noch EON Aktien kaufen