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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 13.06.2006, 22:03
Fuckelheinz Fuckelheinz ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 13.06.2006
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Standard GFK-Rümpfe Hobie-Cat 16 restaurieren / lackieren

Hallo erstmal,
ich bin neu hier im Forum und habe versucht mich einbischen einzulesen in das Thema GFK-Rümpfe restaurieren.

Ich habe eine ca. 20 Jahre alten Hobie-Cat 16 (Trailerboot) und möchte (oder besser ich muss) die GFK-Rümpfe restaurieren. Leider hat schon mal jemand dies vor Jahren mit mässigem Erfolg versucht und nun habe ich da zwei alte Lackschichten drauf.

Die Verklebung der beiden Rumpfhälften will ich an der Verklebenaht V-Förmig einfräsen und mit neuem Klebeharz wieder verschliesen und dann sauber glatt schleifen. Sollte man diese Stellen noch mit Sikaflex versiegeln?

Wie muss ich die GFK-Rümpfe zur Lackierung vorarbeiten?
Muss der ganze alte Lack bis auf das GFK abgeschliffen werden?
Welches Schleifpapier mit welcher Körnung sollte ich verwenden?
Ich habe hier im Forum öfters was von Nassschleifpapier gelesen. Das hat mich etwas verwundert. Bei der Autorestaurierung von GFK-Karosserien wird davon immer abgeraten, da angeblich Feuchtigkeit in das GFK eindringt und hinterher durch Ausdunstung zur Blasenbildung führt.

Was mache ich mit den Bereichen, die nicht mit Schleifpapier bearbeitet werden können, wie die Antirutschflächen?

Welche Spachtelmasse, Grundierung und Lack ist empfehlenswert.
Reicht normaler Autolack oder ist 2K PU-Lack für meine Anwendung wirklich besser? Sollte ich mehrere Schichten auftragen?


Hat jemand hier Erfahrungen mit der restauration von Hobie-Cat´s?
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  #2  
Alt 09.08.2006, 14:41
the_sailing the_sailing ist offline
Ensign
 
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Standard GFK reparieren

Hallo,
ich schreibe einfahc mal in den Text rein:
Warum die Verklebenaht auffräsen, das heisst doch nur, eine feste Verbindung schwächen. Anstelle V-Nut würde ich hier das nur grob schleifen. Klebeharz, hier könnte man, wenn nötig, ein GEwebeband über die NAhtstelle legen und mit eingedicktem HArz arbeiten.
Nach Sikaflex haftet kein Harz mehr. Das heisst dann, dumm gelaufen. Würde ich nicht machen.
<Wie muss ich die GFK-Rümpfe zur Lackierung vorarbeiten? >
Grob vorschleifen( ich arbeite da mit einer Drehzahlgeregelten kleinen Flex, Gummistützteller und 16-er Schleifmittel. Nehme dann (bei einer Reparatur oder beiarbeiten) das gröbste erst mal weg. Dann evtl. mit 80-er oder 100-er weiterarbeiten. Solange ich nicht im LAminat arbeite, also nicht am Glas dran hänge, nehme ich auch Wasserschleifpapier (bei einer Form bis 600-er Nassschliff) bis meine Geduld am Ende ist. Die weitere Verarbeitung zum Lackieren überlasse ich dann einem Kunden von mir, der das GFK-teil mit Filler spritzt und die letzten Feinheiten schleift.

<Muss der ganze alte Lack bis auf das GFK abgeschliffen werden? >
Ist sinnvoll, da nicht sicher ist, ob eine Haftung gegeben ist.
<Welches Schleifpapier mit welcher Körnung sollte ich verwenden?> Langsame Drehzahl, grobes Schleifmittel fürs Grobe
<Ich habe hier im Forum öfters was von Nassschleifpapier gelesen. Das hat mich etwas verwundert. Bei der Autorestaurierung von GFK-Karosserien wird davon immer abgeraten, da angeblich Feuchtigkeit in das GFK eindringt und hinterher durch Ausdunstung zur Blasenbildung führt. >
Da sind anscheinend die Ansichten different, wenn ich lese, dass man den Schleifstaub auch einfach abwaschen kann. Nach meiner Erfahrung dauert es einige Zeit, bis die Feuchtigkeit aus den Glasfasern wieder rauskommt. Richtig merken kann man es, wenn man auf so einem Untergrund laminiert und dann einzelne Stellen weißlich werden. Ich habe zwar auch einen Primer im Programm, den wir bei Arbeiten auf Beton und auch auf altem Laminat benutzen und auch verkaufen für solche Anwendungen. Aber um da Wasser abzusperren, was man selber mühevoll beim Schleifen reingedrückt hat, Nein danke. Als Haftgrund bei altem LAminat ist der Primer ja ok und funktuioniert auch gut.

>Was mache ich mit den Bereichen, die nicht mit Schleifpapier bearbeitet werden können, wie die Antirutschflächen? <
Was für ein Antirutschbelag ist da drauf. ich teste gerade einen selbstgebauten Antirutschbelag auf EP-Basis. Also einfach EP-HArz einfärben, Thixotropierpulver bis zum abwinken rein(Steif wie Sahne), das ganze auf die Fläche drauf und mit der Schaumstoffrolle abrollen. Mein Problem bei dem bisherigen Test war dabei nur, das die Spitzen/Noppen, die sich gebildet hatten, anschließend wieder in eine Fläche zurückgebildet hatten. Wahrscheinlich das MAterial zu dick aufgetragen, aber da bleibe ich dran. Aber zurück zum Thema, das ist für mich auch nur eine Fläche, wie andere auch, wenn schlecht, dann weg. Antirutsch gibt es verschiedene Heimwerkermethoden. Ein Kunde von mir hat an seinem Schwimmbad eine Antirutschbeschihctung durch das Einstreuen von grobem Salz in die fertig gerollte Schicht Topcoat hergestellt. Das Salz wäscht sich aus und die Narbung bleibt.

Welche Spachtelmasse, Grundierung und Lack ist empfehlenswert.
Spachtelmasse, also hier ist das Feld riesig. Richtig abgeschottet kann man auch Spachtel mit BAumwollfasern nehmen. Man kann sich den auch selber anmischen und hat den Vorteil einer längeren Topfzeit (habe von einigen Kunden Rezepturen dazu erhalten, bei denen die Menge der Zutaten natürlich nur grob sind). Als Fertigspachtel nehme ich netweder Feinspachtel auf Polyesterbasis, Leichtspachtel oder EP-Spachtel bei Wasserkontakt. Das ganze dann natürlich gut abgeschottet mit Topcoat und LAck.
Reicht normaler Autolack oder ist 2K PU-Lack für meine Anwendung wirklich besser?
2k-PU-Lack ist nicht die Spitze. Hier habe wir zwei unterschiedliche Qualitäten. Wenn ich eine Autolackqualität haben will, nehme ich einen hochvernetzten Lack, ansonsten die Industrieausführung, die wir seit Jahren auch als Bootslack empfehlen. Der Preisunterschied zwischen beiden LAcken liegt dabei bei ca. 2 € je Gebinde(19,50 bzw. 21,50 + MWSt.) Die Gebindegröße ist da aber noch ein Preistreiber, DD-Lack besteht aus 1 kg Lack und 200 g Härter, Hochvernetzter Lack ist ein Gebinde von 500 g Lack und 500 g Härter. Aber so ein 1,2 kg Gebinde DD-LAck reicht für ca. 5-8 m².
Sollte ich mehrere Schichten auftragen?
Bei mehreren Schichten ist der Schutz natürlich wesentlich höher, da hier die Lackschicht dicker ist. Bei einem Stahlschiff haben wir mal ein Konzept mit dem LAckhersteller erarbeitet, die NAzahl der LAgen muss ich noch raussuchen, aber ich meine, das hier 3-5 Lagen Voranstrich und eine Lagen Deckanstrich ausgeführt werden sollten. Der Voranstrich ist im Prinzip der gleiche Lack, nur wurde da das Silikon nicht eingemischt. Wenn ich den Deckanstrich in mehreren Lagen übereinanderstreiche muss ich nach dem Trocknen immer wieder anschleifen, da ich sonst nur einzelne Schichten übereinander anordne. Eine Verbindung wird durch das Silikon verhindert.
Ich hoffe, dass ich Dir damit weiterhelfen konnte.
Bis dann
Wilfried
Bei Fragen bzw. unverständlichen Teilen einfach eine Mail an mich.
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Wilfried Theiß
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  #3  
Alt 09.08.2006, 15:50
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Standard

Ich hatte auch mal einen 16er Hobie, kann mich aber nicht erinnern das die Rümpfe aus zwei hälften zusammengeklebt waren, würde auch gar keinen Sinn machen. Oder meinst du den Rumpf und das "Deck"?

Grüße Jan
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  #4  
Alt 10.08.2006, 07:35
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Standard Re: GFK-Rümpfe Hobie-Cat 16 restaurieren / lackieren

Zitat:
Zitat von Fuckelheinz
Hallo erstmal,
ich bin neu hier im Forum und habe versucht mich einbischen einzulesen in das Thema GFK-Rümpfe restaurieren.
...
moin,

und herzlich willkommen im forum.




le loup
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  #5  
Alt 12.08.2006, 22:07
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Standard Rümpfe überholen

Hallo und willkommen,

schau dir auch genau die Rümpfe im Unterwasserbereich an. Dadurch das viele mit den Kats bis auf den Strand fahren, kann das Laminat an diesen Stellen stark leiden. Ich habe letzten Winter mit einem Freund einen Hobie 14 überholt. Da war das auch das größte problem. genauso wie die Püttings am Trampolin !!!

Gruss

Chris
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  #6  
Alt 14.08.2006, 07:08
the_sailing the_sailing ist offline
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Standard Rümpfe und auf den Strand fahren

HAllo,
viele unserer Kunden sind Wildwasserfahrer. Um Ihre Boote gegen Berührung zu schützen, laminieren sie auf die gefährdeten Stellen einen Streifen Aramid als Verschleißschicht. Wäre evtl. auch eine Idee gegen die Abnutzung durch das Anlegen auf dem Strand.
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Wilfried Theiß
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  #7  
Alt 18.10.2006, 19:10
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Flussbus Flussbus ist offline
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Standard

Ich habe gestern meine neuen (alte) Rümpfe für mein Tretboot abgeholt, in der zwischenzeit auch die nötigen GFK reperaturanleitungen im Forum gefunden
Dank an alle die sich hier diesbezüglich geäußert haben...
(leider gibt es ja immer noch kein Bootewiki )
frage zu dem Tip mit dem Aramid:
das schützt doch dann nur die normale GFKschicht vor dem Verschleiß, d.h. wenn der Gelcoat schon "durch" ist...
oder kommt da eine Lage AUF das Gelcoat?
gruß Oskar
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  #8  
Alt 19.10.2006, 06:35
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Standard Aramid als Schutzschicht

Hallo Oskar,
zu Deiner Frage mit dem Aramid. Diese Verschleißschicht wird auf die fertige letzte Schicht als Verschleißschicht laminiert. Das würde bei einem Topcoat als Abschlussschicht bedeuten, das hier dieses angerauht werden muss (Topcoat ist Gelcoat mit Parraffinzusatz und deshalb keine gute Haftbrücke). Die Aramidlage wird dann mit EP-Harz auflaminiert und natürlich auch in der Oberfläche versiegelt. Das ist dann eine Schicht, die bei Grundberührung etwas mehr WIderstand hat, als das normale Topcoat oder ein Lack. Das schützt bei den Wildwasserfahrern auf jeden Fall das Laminat vor bleibenden Schäden.
Gruß
Wilfried
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Wilfried Theiß
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  #9  
Alt 19.10.2006, 15:55
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Flussbus Flussbus ist offline
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Hallo Wilfried
Danke, genauso werde ich es machen
Oskar
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