LED-Blindheit?

[Musikbaer]

Moin zusammen,
ich weiß nicht, ob das in dieses Unterforum gehört; wenn nein, bitte verschieben.
Ich habe folgendes Phänomen an mir beobachtet: Bestimmte orange LEDs, wie es sie an manchen Kontrolldisplays als Warnleuchten gibt, sehe ich nicht als orange, sondern als verwaschenes gelbliches hellgrün. Das passiert mir aber nur bei diesen LEDs, nirgends sonst. Ich habe auch keine rot-grün-Blindheit (sagen zumindest der Arzt und die Alltagserfahrung). Frage: Geht es jemandem anderen auch so oder kann ich mich damit im Panoptikum ausstellen lassen?
Zudem würde mich interessieren, woran das liegt. Orange LEDs senden ja wohl mehrere Frequenzen aus, damit diese Farbe entsteht. Könnte es sein, dass ich für eine dieser Frequenzen, evtl. einen Rotton, einfach nicht empfänglich bin?

Liebe Grüße
Joachim

[Tuppernavy]

Hallo Joachim,

Zunächst: Ich bin kein Augenarzt, kein Optiker und kein Optometrist. Ich kann dir hier nur Aussagen aus zweiter Hand widergeben.

Vor vielen Jahren hat mir mal ein Betroffener von Rot-Grün-Blindheit das Phänomen folgendermaßen erklärt: Rot ist nicht gleich rot und grün ist nicht gleich grün. Bestimmte Rottöne konnte er als rot erkennen und bestimmte Grüntöne als grün. Ampelfarben konnte er sehr gut unterscheiden. Bei anderen anderen Farbtönen hat sein Gehirn das falsch zugeordnet oder interpretiert.

Insofern könnte an deiner Einschätzung etwas dran sein. Die Frage ist also, ob dich dieses Phänomen im Alltag beeinträchtigt und dich gegebenenfalls zu Fehlentscheidungen führt. Wenn das nicht der Fall ist, nimms als nette Laune der Natur. Wenn doch, dann geh dem nach. Als Tipp: Optiker beschäftigen mittlerweile Optometristen. Die haben in aller Regel mehr Zeit, als ein Facharzt, können aber erst einmal weiterhelfen und erklären. Im Zweifel verweisen die dich an den Facharzt. Ich habe einen guten, der das genau so tut., aber das ist zu weit für dich.

Die Tuppernavy wünscht dir den absoluten Durchblick.

Gruß Torsten

[Musikbaer]

Danke, Torsten! Wie gesagt, mir ist es bislang nur bei solchen LEDs aufgefallen: bei je einer auf zwei Booten und bei einem Auto. Sonst habe ich nie irgendwelche Verwechselungs- oder Zweideutigkeitsprobleme. Lustig, was es alles so gibt...

[Sharpsolver]

Hallo!

Wie es der Zufall so will bin ich Augenarzt

Du hast ziemlich sicher eine (gering ausgeprägte) Farbwahrnehmungsstörung, eine sog Farbschwächen. Bei einem normalen schnellen Farbsehtest (Ishihara) können wenig ausgeprägt Farbschwächen übersehen werden, zum genauen Testen braucht man ein Anomaloskop, da kommt bei dir sicher was raus!

[Tuppernavy]

Na dann hat doch das Schwarmwissen der Community was gebracht. Deswegen sind wir doch hier,

findet die Tuppernavy.

Gruß Torsten

[Musikbaer]

Dankeschööööön

[Akki]

Eine erschwerende Komponente ist, dass bei Farb LEDs heutzutage oftmals sogenannte RGB LED genutzt werden. Das heißt, es sind eigentlich drei LED auf einem Chip. Nämlich Rot Grün und Blau. Zur Ausbringung einer bestimmten Farbe wird, wie z. B. für Orange, rot und grün im schnellen Wechsel (getaktet) gezeigt. Das sieht man sehr intensiv, wenn man an der LED durch Augen oder Kopfbewegung sehr schnell vorbei wischt.
Hast du nun eine geringe Schwäche für eine dieser beiden Farben, wird dort für dich da kein Orange mehr heraus kommen.

[Jlaudi]

Zitat von Akki

Eine erschwerende Komponente ist, dass bei Farb LEDs heutzutage oftmals sogenannte RGB LED genutzt werden. Das heißt, es sind eigentlich drei LED auf einem Chip. Nämlich Rot Grün und Blau. Zur Ausbringung einer bestimmten Farbe wird, wie z. B. für Orange, rot und grün im schnellen Wechsel (getaktet) gezeigt. Das sieht man sehr intensiv, wenn man an der LED durch Augen oder Kopfbewegung sehr schnell vorbei wischt.
Hast du nun eine geringe Schwäche für eine dieser beiden Farben, wird dort für dich da kein Orange mehr heraus kommen.

Das wusste ich noch garnicht. Dachte immer die leuchten gleichmäßig und halt die Kombination macht die Farben. Vieleicht hat der TE Probleme mit der Frequenz der LED. Ist bei mir so ähnlich. Damals fand ich manche Röhrenfernseher ziemlich flackerig während für andere das Bild normal war. Vieleicht reagiert ja jeder anders mit diversen Farben auf verschieden Frequenzen.

[Snackman]

Dann muss ich mich auch mal outen...
Bei den Farbsehtests kann ich nix erkennen.
Aber ein grünes Auto ist für mich grün. Und ein Rotes rot.
Auch wenn ein roter Punkt in ner grünen Fläche ist sehr ich den.
Wo ich mich in letzter Zeit schwer tu ist bei der Leuchtschrift auf den neueren Feuerwehrautos.
Grüße

[onkelrocco]

Zitat von Jlaudi

Damals fand ich manche Röhrenfernseher ziemlich flackerig während für andere das Bild normal war. Vieleicht reagiert ja jeder anders mit diversen Farben auf verschieden Frequenzen.

Die flackerten wirklich damals.

Es gibt auch Leute, die ein "LED-Flackern" wahrnehmen, z. B. bei Autorückleuchten. Ich konnte das nie nachvollziehen.

[Akki]

Zitat von onkelrocco

Die flackerten wirklich damals.

Es gibt auch Leute, die ein "LED-Flackern" wahrnehmen, z. B. bei Autorückleuchten. Ich konnte das nie nachvollziehen.

Ja, ich bin leider so ein Leid geprüfter. Mich machen diese Rückleuchten wahnsinnig. Ich sehe da im Vorbeifahren nur eine Perlenkette aus roten Punkten.
Diese Leuchten werden nicht mit einer reinen Gleichspannung betrieben, sondern werden mit Impulsen getaktet. Je kürzer die Impulse, desto dunkler das Licht. Normales Rücklicht hat also leider sehr kurze Impulse mit langen Pausen dazwischen, während die Funktion Bremslicht, kürzere Pausen und längere Impulse hat, was es für das Hirn insgesamt heller erscheinen lässt, als das Rücklicht. Man spart dadurch Leuchtmittel und Platz...

[Fraenkie]

Zitat von onkelrocco

Die flackerten wirklich damals.

Es gibt auch Leute, die ein "LED-Flackern" wahrnehmen, z. B. bei Autorückleuchten. Ich konnte das nie nachvollziehen.

Ja. Ich. Es gibt auch LED Licht, da kann ich absolut nicht lesen. Und andere meinen ich spinne.

War deswegen,

und auch weil ich ab und an nen schwarzen Punkt durchhuschen sehe,

schon beim Augenarzt.

Ergebniss: "Gratuliere zu kerngesunden Augen irgendwo zwischen 125 und 150% in allem möglichen."

Und der schwarze Punkt?

"Das ist die Stelle wo der Sehnerv rausgeht. Da sieht keiner was. Nur, die wenigsten bemerken das........"

[Akki]

Ja, kann ich nur bestätigen. An der Stelle etwas seitlich vom Hauptsehfeld ist man blind. Das Hirn arbeitet die Stelle heraus aber wenn etwas Punktuelles an der Stelle auf einen zukommt, wird man es nicht sehen können. Das ist übrigens der Hauptgrund, warum manche Autofahrer nicht registrieren, dass z.B. ein Lichtzeichen auf Grün springt und man an der Ampel dumm stehen bleibt.

[Fraenkie]

Zitat von Akki

Ja, kann ich nur bestätigen. An der Stelle etwas seitlich vom Hauptsehfeld ist man blind. Das Hirn arbeitet die Stelle heraus aber wenn etwas Punktuelles an der Stelle auf einen zukommt, wird man es nicht sehen können. Das ist übrigens der Hauptgrund, warum manche Autofahrer nicht registrieren, dass z.B. ein Lichtzeichen auf Grün springt und man an der Ampel dumm stehen bleibt.

Ja, so sagte mir das der Augenarzt auch, normalerweise sucht sich das Gehirn halt irgendwie die fehlenden Info´s zusammen.

Aber an der Ampel: soooo gross ist der Punkt bei mir nicht.

Das nicht losfahren ist dann eher dem geschuldet, dass wir eben doch nicht multitasking fähig sind. Träumen und fahren gleichzeitig ist halt nicht

[Musikbaer]

Ist ja lustig, dass da auch andere Probleme haben. habe schon befürchtet, jetzt bin ich bald meinen SBF los... Aber das mit dem Flackern muss ich mal beobachten, ist mir bis jetzt noch nie aufgefallen. Vielleicht sollte ich mal nicht direkt hinschauen, sondern etwas daneben. Spannend.

[Akki]

Zitat von Fraenkie

Aber an der Ampel: soooo gross ist der Punkt bei mir nicht.

Oh, da vertue dich mal nicht. Erstmal ist er bei jedem normalen Menschen gleich groß. Und je entfernter die Dinge stehen, desto größer können sie schon sein, um nicht mehr gesehen zu werden. Dieser blinde Punkt oder auch blinde Fleck befindet sich auf jedem Auge so etwa 15° bis 18° nach außen gerichtet von der gerade aus Achse entfernt. Normalerweise kompensiert das Hirn diesen Fleck mit dem Bild aus dem jeweils anderen Auge und auch aus erinnerten Bildern. Wenn dir nur ein Auge zur Verfügung steht, hast du schon erhebliche Probleme.
Mach mal den Test und halte dein rechts Auge zu. Dann fixierst du mit dem linken Auge den Buchstabe B. Variiere dabei etwas den Abstand vom Bildschirm und du wirst merken, dass plötzlich der Buchstabe A vollkommen aus deinem Sehfeld verschwindet...


A________________________________________B

[Fraenkie]

Zitat von Akki

Oh, da vertue dich mal nicht. Erstmal ist er bei jedem normalen Menschen gleich groß. Und je entfernter die Dinge stehen, desto größer können sie schon sein, um nicht mehr gesehen zu werden. Dieser blinde Punkt oder auch blinde Fleck befindet sich auf jedem Auge so etwa 15° bis 18° nach außen gerichtet von der gerade aus Achse entfernt. Normalerweise kompensiert das Hirn diesen Fleck mit dem Bild aus dem jeweils anderen Auge und auch aus erinnerten Bildern. Wenn dir nur ein Auge zur Verfügung steht, hast du schon erhebliche Probleme.
Mach mal den Test und halte dein rechts Auge zu. Dann fixierst du mit dem linken Auge den Buchstabe B. Variiere dabei etwas den Abstand vom Bildschirm und du wirst merken, dass plötzlich der Buchstabe A vollkommen aus deinem Sehfeld verschwindet...


A________________________________________B

Ja. Klappt Einwandfrei. Mit beiden Augen (Beim rechten verschwindet dann das B).

Aber an der Ampel gilt die Ausrede trotzdem nicht, solange man eben nicht auf dem Handy rumtippt oder sonstwie pennt.

[Akki]

Wenn du zum Beispiel eine von diesen dickwandigen Hornbrillen trägst, kann dir der Rahmen den Bereich verdecken, den das Auge für das jeweilige andere Auge "mitsehen" muss, um den blinden Fleck besser zu kompensieren.

[Fraenkie]

Zitat von Akki

Wenn du zum Beispiel eine von diesen dickwandigen Hornbrillen trägst, kann dir der Rahmen den Bereich verdecken, den das Auge für das jeweilige andere Auge "mitsehen" muss, um den blinden Fleck besser zu kompensieren.

Ganz ehrlich, mir graut vor dem Tag wo ich ne Brille bräuchte.

Bislang kann ich noch netmal ne Sonnenbrille aufsetzen. Mich stören die Bügel links und rechts und seien die noch so dünn. Ich seh die immer. (Erklärt der Augenarzt auch damit, das meine Glotzer gut sind, auch vom Sehfeld in der Breite her).

Ich las dann halt gleich lasern, wenn´s soweit ist.
(Eigentlich bin ich schon 10 Jahre drüber über der Halbwertszeit der Linse für die Alters(weit?)Sichtigkeit).

[HänschenHamburg]

Zitat von Fraenkie

Ganz ehrlich, mir graut vor dem Tag wo ich ne Brille bräuchte.

.

Mir auch!
Ich find Brillen bei anderen toll; ich selbst sehe allerdings damit aus, wie Frl. Rottenmeier. Auch scheut mich der Nerv damit.

Ich hab - zum Glück - immer noch gute Augen, sehe auf hunderte Meter Entfernung alles haarklein. Aber, seit mind 30 Jahren (vllt auch schon länger) hab ich erhebliche Probleme mit Gegenlicht ü Reflexion. İch nehme das wohl anders/extremer wahr, als andere.

Während andere bei Gegensonne mit 180 km/h über die AB düsen, muss ich immerSonnenbrille tragen u mich an an anderen Quellen orientieren.

İch kann auch kaum kleine Schrift auf glänzenden Verpackungen lesen. İst es matt, gar kein Problem.

İch erkenne mehr, als Andere. Nah oder fern, aber eine bestimmte Einstrahlung scheint mein Hirn nicht verarbeiten zu können.

İch hab das mal aus Schiss vor ca 10 Jahren untersuchen lassen.

Mein Sehvermögen war - für mein Alter - exorbitant gut. Aber da ist auch alles "Matt".

Damen haben wohl eher mit diesen Problemen zu kämpfen, die schnell als Kurzsichtigkeit gelten, und Herren mit "Farbblindheit", die div Ausmaße haben.

[Fraenkie]

Zitat von HänschenHamburg

Mir auch!
..........

. Aber, seit mind 30 Jahren (vllt auch schon länger) hab ich erhebliche Probleme mit Gegenlicht ü Reflexion. İch nehme das wohl anders/extremer wahr, als andere.

Während andere bei Gegensonne mit 180 km/h über die AB düsen, muss ich immerSonnenbrille tragen u mich an an anderen Quellen orientieren.

..............

Du, ich weiss nicht. Ob da nicht einfach nur der Mut zur Lücke unterschiedlich ausgeprägt ist

Meine Frau fährt eher nicht bei Nacht und wenn´s dann womöglich regnet. Brille hin oder her (hat sie). Sie sagt sie sieht nix bei Gegenverkehr im dunklen Wald.

Ich fahre (muss ja). Was soll ich sagen? Ich seh auch nix?
Natürlich seh ich auch nix
Wie denn.
Immer am Randstreifen lang bis es wieder besser wird

Und es gibt Stellen, wo man morgends direkt Bergauf in die Sonne fährt (A8 bei Leonberg). Voll unten über der Motorhaube rein. Nix mit Sonnenblende. Da kann keiner (keiner!) was sehen m.M. Einfach gemässigt weiterrollen am Strich oder der Leitplanke entlang (Blick nach schräg unten durch´s Seitenfenster ).

[HänschenHamburg]

Ne, Fränki, ich bin keine schissige Fahrerin.
Ich bin auch 10 Jahre gependelt u somit stetig im Dunkeln gefahren.
Auch hatten mein Ex u ich eine tolle Übereinkunft: Er fährt hin zu Feiern, ich zurück. Darum ist er ja mein Ex ,)

Ne, quatsch.... ich sehe normal das Gleiche, wie andere.
Nachts u bei Nässe hake ich natürlich auch u orientiere mich auch an anderen Dingen.

Bei mir ist es alltäglich nicht zu merken; aber ich kann bestimmte Dinge eben nicht sehen, die andere erkennen.

Ich dachte erst, dsss ist alterszunehmend, stimmt aber nicht.
Ich hab super Augen, erkenne wahnsinnig viel vor Anderen, aber ich kann bestimmte Dinge bzw Frequenzen einfach nicht sehen. Da bin ich blind, wie ein Maulwurf.

Das betrifft besondere Lichteinwürfe u insbesondere Oberflächen. Da macht mein Hirn irgendwie nicht mit u alles wird dunkel.

In der Natur hab ich zB überhaupt kein Problem.

[Fraenkie]

Zitat von HänschenHamburg

Ne, Fränki, ich bin keine schissige Fahrerin.
Ich bin auch 10 Jahre gependelt u somit stetig im Dunkeln gefahren.
..........

Das war doch nicht negativ gemeint, sondern genau andersrum.

Es ist doch besser das realistisch einzuschätzen statt Darwin permanent herauszufordern (mit 180 ohne Sicht).