Solarkraftwerk an Bord.

[Oldskipper]

Nachdem ein böser Sturm meine Solaranlage im Winterlager zerstört hatte, hab ich jetzt mal etwas aufgerüstet. 4x 130w Panels sind nun an Bord. Dazu ein 40A Mppt Regler.
Ich habe jetzt 3 Tage Dauerlauf von Kabinenbeleuchtung, Kühlschrank und Webasto Heizung gemacht. Die 460Ah Batterie war minimal bei 71%. Es war nicht besonders sonnig in den letzten Tagen und die Batterie wurde nicht komplett nachgeladen.
Heute kam die Sonne raus. Um 16 Uhr zeigte der Batteriemonitor 100% und der Solarlader lieferte nur noch das nach, was auch verbraucht wurde. Der maximale Ladestrom betrug 27A. Was 378W entsprach. Bei bedecktem Himmel lag der Ladestrom noch um die 10A. Die Heizung lief komplett durch, regelte aber Tags weit herunter. Der maximale Verbrauch lag bei 1.7kWh am Tag.

Das sieht so aus, als wäre ich jetzt dauerhaft autark. Zumindest von April bis September. Bin sehr zufrieden. Ich habe nur noch die halbe Batteriekapazität wie früher. Für die eingesparte Batteriekapazität konnte ich die Solaranlage kaufen. Die relativ kleine Bank, bekomme ich verhältnismäßig schnell wieder geladen. Ich kann 200Ah entnehmen plus den Ertrag aus der Solaranlage. Bei schönem Wetter produziere ich wesentlich mehr Strom am Tag, als ich verbrauche. Bei bedecktem Himmel habe ich ein ganz leichtes minus.

[Fronmobil]

Oldskipper,
alles richtig gemacht! Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Mit meiner Solaranlage und Batteriekapazität muss ich (von Frühjahr bis Herbst)
nicht mehr an den Landstrom. Und wir kochen sogar mit 230 V Strom.

Letzten Sommer z.B. in Dänemark auf drei Wochen Urlaubstörn waren wir in den Häfen nie am Landstrom,
nur einmal als die Crew Wäsche gewaschen hat und der Trockner lief.

[Toim]

Hallo schön deinen Beitrag gelesen zu haben, denn ich habe auch gerade auf meinem Boot auf dem Dach eine Solaranlage installiert .
Dreimal 100 W Paneele, dazu ein 20 A lade LadeRegler von EP Ever.
Die Anlage betreibt meinen kleinen Kühlschrank meine Webasto Thermo Top C Standheizung einen Fernseher und sonstige Verbraucher. Selbst bei bedeckten Himmel werden meine beiden 120 AH AGM Batterien aufgeladen.
Bin sozusagen autark, passt auch zu meinen neuen Liegeplatz der kein Land Strom hat. Ich kann es nur Allen Leuten die sich eine Solaranlage installieren möchte empfehlen sich unbedingt einen MPpt Regler zu zu legen, Gerade in Deutschland wo es ja doch stark bewölkt ist und die Sonne öfters nicht so scheint lohnt sich das wirklich.

[CarCode]

Der Reglertyp ist schon klar, MPPT ist die bessere Wahl. Aber verwendet ihr polykristalline oder monokristalline Solarpanels?

[N2S3]

Und wieviel liegt ihr mit dem Boot und nutzt es auch, ohne zu fahren? Denn beim Fahren lädt der Generator doch alle Batterien auf. Lohnt sich dann eine relativ teure Solaranlage, mal angenommen, am Liegeplatz selbst gibt es Landstrom?

[Toim]

Hallo ich benutze monokristalline Solarpaneele die sind ja in der letzten Zeit so günstig geworden dass man die sich wirklich leisten kann, ich habe zusätzlich am Bord ein Amp lade Controller von Sterling Der von meiner Lichtmaschine den Strom bekommt. Die Solaranlage habe ich mir natürlich für die Zeiten, wenn mein Boot nicht bewegt wird zugelegt. Meistens ist es ja so das ich irgendwo für ein halbes Stündchen hin fahre und dort den Tag verbringe.

[Toim]

Wenn du Land Strom hast und dich viel an deinem Steg aufhältst dann wird sich wahrscheinlich eine Solaranlage nicht rechnen das ist ja von Fall zu Fall unterschiedlich für mich ohne Landstrom hat sich das auf jeden Fall gelohnt, ich bin Sehr zufrieden. ein Vorteil ist auch das man so gut wie immer volle Batterien hat außer man verbraucht viel Strom nachts.
Da ich aber meistens tagsüber unterwegs bin und das auch noch bei schönem Wetter ist das total schonend für meine Batterie und ein Weiterer Vorteil ist dass man nicht mehrere große Batterien braucht, ich komme mit meinen 200 Ah Batterien sehr gut klar

[billi]

Zitat von N2S3

Und wieviel liegt ihr mit dem Boot und nutzt es auch, ohne zu fahren? Denn beim Fahren lädt der Generator doch alle Batterien auf. Lohnt sich dann eine relativ teure Solaranlage, mal angenommen, am Liegeplatz selbst gibt es Landstrom?

Kommt drauf an... Meine solaranlage sollte mich auch komplett autark machen... sind sind die Ausgaben nachv2 jahren schon wieder drin... und durch die nicht vorhandene Verbindung des Bootes über das landstromkabel ist auch galvanische Korrosion vermindert

[Oldskipper]

Zitat von N2S3

Und wieviel liegt ihr mit dem Boot und nutzt es auch, ohne zu fahren? Denn beim Fahren lädt der Generator doch alle Batterien auf. Lohnt sich dann eine relativ teure Solaranlage, mal angenommen, am Liegeplatz selbst gibt es Landstrom?

Ich fahre sehr viel und mache auch lange Reisen. Auf diesen Reisen mache ich auch mal lange Pausen. Dann liege ich einfach irgendwo tagelang vor Anker. Oder ich nutze das Boot als schwimmende Gartenlaube und Boat Office. Fahre 1 Std und schmeiße für 3bis 4 Tage den Anker.
Solange ich unterwegs bin, muss die Batteriebank maximal eine Nacht halten. Dafür brauche ich kein Solar. Vorher waren 1000Ah Batteriebank verbaut. Da kam ich ca 3 Tage mit aus. Dann musste ich aber auch mindestens 3 Tage fahren, damit sie komplett wieder voll war. Nun habe ich noch 460Ah. Die Batterie wird quasi nie leer und ist schnell wieder aufgeladen. Spätestens beim ersten Tausch der Batterien hat sich die Solaranlage mehr als bezahlt gemacht.
Der einzige Nachteil: 0.5kW Solar brauchen viel Platz. Das geht nicht auf jedem Boot.
130W mono haben 80€ gekostet. Also 320€ für 520W peak. Dazu Befestigungen, Kabel und ein guter Regler mit abgesetztem Display. Insgesamt ca 600€.
Eingespart habe ich 2 Agm 230Ah Batterien. Die kosten auch um die 600€.
Tatsächlich hat das bisher nur Vorteile. Statt 3 Tagen, bin ich nun endlos autark.
Im tiefsten Winter wären natürlich mehr Batterien besser. Aber das bringt auch nur 1 bis 2 Tage mehr. Wenn leer, dann leer.

[ulf_l]

Zitat von Toim

Dreimal 100 W Paneele, dazu ein 20 A lade LadeRegler von EP Ever.

Hallo

Sind 20A für 300W Panels nicht ein wenig knapp?

Gruß Ulf

[Oldskipper]

Zitat von ulf_l

Hallo

Sind 20A für 300W Panels nicht ein wenig knapp?

Gruß Ulf

Rein rechnerisch sind das 25A. In der Praxis werden die 25A wohl sehr selten bis garnicht erreicht. Soll wohl gehen, aber knapp ist es.

[Toim]

Rein rechnerisch ist es ein wenig zu knapp aber da die Sonne so wenig scheint erreiche ich bei bewölktem Wetter sowieso nicht die 25 A, und bei praller Sonne ist es auch egal dass ich ein wenig weniger Strom habe als ich haben könnte da die Anlage schon so mehr produziert als ich verbrauche.
Kann sein, das ich ein paar Watt verliere, käme aber nur selten vor und ein 30 A Laderegler ist schon ein wenig teurer.
Heute hatte die Sonne mal volle Pulle auf meine Paneele geschienen und ich hatte 260 W erreicht . An einem bewölkten Tag wird mit circa 10 A eingespeist auch das ist eigentlich ganz okay für mich

[Musikbaer]

Am 24.4. 260 W bei nominal 300 Wp? Das finde ich buchstäblich eine stramme Leistung.

[Toim]

Ich war auch positiv überrascht war aber auch der Höchststand der Sonne und wie gesagt die Sonne war sehr kräftig zu der Stunde. Wie viel Kilowattstunden produziert ihr denn mit eurer Anlage so am Tag bei mir sind es zur Zeit 1/2 bis eine dreiviertel Kilowattstunde

[Saeldric]

Im Sommer liefert meine 210wp Anlage schon mal 970wh. Für heute sind es schon 70wh, in knapp 3h 20m (25.04.2021, 09:50 Uhr).

[billi]

Ich habe für meine 200W auch "nur" einen 15 A mit Regler..

In der Spitze hatte ich 160W

[Fronmobil]

Zitat von Saeldric

Im Sommer liefert meine 210wp Anlage schon mal 970wh. Für heute sind es schon 70wh, in knapp 3h 20m (25.04.2021, 09:50 Uhr).

Angeber!

Bei mir waren es gestern 830 wh.

[billi]

Der täglich Ertrag von einem Tag im letzten Jahr sieht auch nicht so schlecht aus

[Start_Driver]

Zitat von N2S3

Und wieviel liegt ihr mit dem Boot und nutzt es auch, ohne zu fahren? Denn beim Fahren lädt der Generator doch alle Batterien auf. Lohnt sich dann eine relativ teure Solaranlage, mal angenommen, am Liegeplatz selbst gibt es Landstrom?

Ich hab die letzten Jahre auch das Prinzip gehabt:
Nachts am Liegeplatz aufladen => reicht locker für den Tag

Jetzt hab ich aber für den Sommer in Kroatien (hoffentlich klappt das ) nen Liegeplatz der keinen Landstrom hat, und da ich auch vielleicht im Schnitt am Tag nur eine bis zwei Motorstunden hab, reicht das zum Laden nicht, wenn den ganze Tag der Kühlschrank läuft ebenso Radio und Funkgerät ....

Daher hab ich mir jetzt 200W "mobile Panels" gekauft, die leg ich dann aufs Dach wenn ich wo vor Anker lieg, denke das sollte reichen!

(Hab hier in D-Land die Tage damit 5-7A Ladestrom (bei 13,4V) hin bekommen (70-90W) denke mal in HR im Sommer wird das noch etwas mehr)

[Toim]

Zitat von billi

Der täglich Ertrag von einem Tag im letzten Jahr sieht auch nicht so schlecht aus

Welchen Laderegler benutzt Du?
Was ist das für ein Bild/ App mit den Werten?
Sieht ja klasse aus.

Ich habe einen EP-Ever 20A dazu das MT 50 Display. Bin auch sehr zufrieden damit.

[billi]

Victron 75/15 mit Bluetooth

Auch Ladegerät und shunt ( batteriemonitor) alles über Bluetooth einstellbar

[Toim]

Ja habe ich mir schon gedacht. Ist aber auch die Königsklasse!

[dete]

Moin Oldskipper,

Deiner These mit der kleinen Batteriebank möchte ich mal widersprechen. Bei Deinem Verbrauch und der Solaranlage war Deine alte große Bank ggf. überdimensioniert, aber trotzdem speichert eine große Bank die Energie schneller und eben auch mehr. Nach Herstellerangaben ist es ausreichend die Batterien 1x im Monat vollzuladen. Gerade für das Volladen wird viel Zeit benötigt, dafür ist der zur Verfügung stehende max. Strom nicht maßgeblich.

Aus diesen Gründen ist bei wechselnden Lade/Entladeintervallen eine größere Batteriebank besser.

Das soll keine Kritik an Deiner Lösung sein, sondern nur eine allg. Anmerkung

Grüße
Detlef

[Oldskipper]

Zitat von dete

Moin Oldskipper,

Deiner These mit der kleinen Batteriebank möchte ich mal widersprechen. Bei Deinem Verbrauch und der Solaranlage war Deine alte große Bank ggf. überdimensioniert, aber trotzdem speichert eine große Bank die Energie schneller und eben auch mehr. Nach Herstellerangaben ist es ausreichend die Batterien 1x im Monat vollzuladen. Gerade für das Volladen wird viel Zeit benötigt, dafür ist der zur Verfügung stehende max. Strom nicht maßgeblich.

Aus diesen Gründen ist bei wechselnden Lade/Entladeintervallen eine größere Batteriebank besser.

Das soll keine Kritik an Deiner Lösung sein, sondern nur eine allg. Anmerkung

Grüße
Detlef

Es gibt auch noch andere Faktoren, die für eine größere Batterie sprechen. Bei gleicher Stromentnahme, liefert eine große Batterie auch prozentual mehr Strom. Man kann dann beispielsweise 60% der Nennkapazität entnehmen, anstatt nur 50%.
Ich persönlich tendiere aber mehr dazu, eine Batterie in relativ kurzen Intervallen wieder auf zu laden.
Die AGM laden recht schnell. Vorher waren normale Batterien verbaut.
Am Ende wird es irgendwann Lifepo. Eigentlich wollte ich das schon verbaut haben. Faktisch geht es noch nicht. Ich werde ein BMS verbauen, was einen separaten Ladeanschluss hat. Aktuell war ein bestimmtes Relais nicht lieferbar. Nun ist es doch erst einmal AGM geworden.

[Stevo]

Der Ansatz mit viel Solarpower und kleiner Batterie macht ja auch erst mit Lifepo's Sinn. Dachte darum geht's hier. Lifepo's können viel schneller geladen werden und höhere Ströme abgeben bei geringerer Kapazität. Statt 250 Ah reichen z.B. auch 100 Ah Lifepo bei entsprechend dimensionierter Solaranlage.