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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #26  
Alt 05.01.2006, 16:29
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@Fred und apiroma,

ok - Kreuzzug war wahrscheinlich etwas übertrieben. Auf der anderen Seite: wenn man sich den Aufwand für Erwerb, Transport und Lagerung der SigPi ansieht, kann man objektiv betrachtet nur noch von der SigPi abraten.

Mein Hauptargument ist, daß wenn die Pistole über Bord geht, man mit einem Haufen nutzloser Rohre dasteht. In der Leistungsfähigkeit gibt es keinen Unterschied zwischen Fallschirmsignalraketen und den Raketenpatronen. (Achtung: Comet verkauft auch Nicht-SOLAS Fallschirmsignalraketen - die sind schwächer). Ein Leinenwurfgerät gibt es von Comet und PyroPol als Einzelgerät.

Außerdem: ich persönlich kann die SigPi weder einhändig spannen, noch einhändig abdrücken - meine Hände sind einfach zu klein. Mit meiner Pistole im Kaliber 9mm Para ist das kein Problem.... D.h. man muß sich sowohl bei der SigPi, als auch bei den Raketen ein Plätzchen suchen, wo man beide Hände frei hat. Z.b. im Niedergang einkeilen oder die Wanten umarmen.

gruß,
Claus

p.s. als Sportschütze und Wiederlader gehöre ich eher nich zu den "Gutmenschen"
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  #27  
Alt 05.01.2006, 16:35
Belem Belem ist offline
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Zitat:
Zitat von apiroma
Eine Sigpi ist auf kleineren Booten besser zu handhaben (ich habe keinen Oktopus im Stammbaum). Wie willst du auf einem kleinen schwankenden Kahn eine Fallschirmrakete abschießen?
Wie bekommst Du auf einem kleinen schwankenden Kahn Deine Signal-
pistole geladen? Einhändig wird daraus doch auch ein Akrobatenakt.

Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir auf: So unmöglich kann es doch
wohl nicht sein, Signalraketen zu entwickeln, die mit nur einer Hand
entsichert und abgeschossen werden können. Die Großschifffahrt hat
daran vermutlich nur ein geringes Interesse, deren Abschussrampen
schwanken vergleichsweise wenig, aber für die Sportbootschifffahrt
wäre das ein deutlicher Sicherheitsgewinn.

Liest hier jemand von Comet oder Nico mit?

Belem
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  #28  
Alt 05.01.2006, 17:13
Belem Belem ist offline
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Zitat:
Zitat von boek
Mit meiner Pistole im Kaliber 9mm Para ist das kein Problem....
Wie sind diese 9 mm-Pistolen mit Signalaufsatz eigentlich einzuschätzen?
Sieht man die wirklich, wenn man z.B. weiß schießt?

Belem
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  #29  
Alt 05.01.2006, 17:42
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Fred Fred ist offline
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Zitat:
Zitat von boek
... wenn man sich den Aufwand für Erwerb, Transport und Lagerung der SigPi ansieht, kann man objektiv betrachtet nur noch von der SigPi abraten.
Hoffentlich forderst Du mich jetzt nicht auf, meine SigPi zu verschrotten ....

Meine Munition ist jetzt erst 1 Jahr alt - ich kann sie günstig in Ö kaufen, sodaß die Beschaffung sicher billiger ist als Signalraketen.

Die Ablaufdauer kann man glatt vergessen, meine Muni war Ende Dez. 2004 bereits 3 Jahre abgelaufen und ich dachte, daß es Zeit wäre, sie (vorschriftsmäßig ) zu entsorgen.
Pustekuchen, die Dinger haben alle noch super funktioniert, da vorher vacuum eingeschweißt. War `ne teuere Entsorgung ....

Das Ablaufdatum werde ich in Zukunft "mißachten" ....
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Gruß Fred
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  #30  
Alt 05.01.2006, 17:48
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Hi

Zitat:
Zitat von Belem
Zitat:
Zitat von boek
Mit meiner Pistole im Kaliber 9mm Para ist das kein Problem....
Wie sind diese 9 mm-Pistolen mit Signalaufsatz eigentlich einzuschätzen?
Sieht man die wirklich, wenn man z.B. weiß schießt?

Belem
Eine 9mm Para Pistole ist eine "echte" Schusswaffe, keine Platz/Signalwaffe. Damit schießt man normalerweise keine Notsignale...

Diese Aufschraubbecher für Schreckschusswaffen sind eher was fürs Silvesterfeuerwerk. Da ist ein "Nicosignal" Gerät eher sinnvoll.
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  #31  
Alt 05.01.2006, 17:53
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@Belem,

mit Pistole Kaliber 9mm Para ist eine richtige Schußwaffe gemeint - so was wie die Bundeswehr oder Polizei führt.

Die Schreckschußwaffen im Kaliber 9mmPAK oder ähnlich taugen bestenfalls für Sylvester. Für Seenotfälle sind sie nicht geeignet, weil nicht hell genug, nicht hoch genug und nicht lang genug. Außerdem sind die Schreckschußwaffen nicht wirklich korrosionsbeständig.

Wenn man über ein persönliches Notsignalgerät nachdenkt, dann Nico-Signal oder Comet-Signalstift.

Für Nico spricht, daß man 6 Schuß "am Mann/an der Frau" hat. Allerdings habe ich bei praktischen Übungen immer mal wieder Versager auch mit sehr frischer Ware gehabt. Bei Comet hatte ich noch nie einen Versager, aber das Gerät muß man Schuß für Schuß zusammenbauen.

Abschließend: mir geht es nicht um ein "entweder Nico oder Fallschirmsignalrakete/SigPi" sondern um ein "sowohl als auch". Ein persönliches Notsignalgerät gehört nach meiner Meinung in die Tasche jeder Person an Bord. Die anderen Seenotsignalmittel (Rauchtopf, Fackel, Fallschirmsignalrakete) gehören ebenfalls in ausreichender Anzahl auf das Schiff.

Gruß,
Claus
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  #32  
Alt 05.01.2006, 17:55
Belem Belem ist offline
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Standard Re: Pyroschein & Sachkundenachweis für Seenotsignalmitte

Zitat:
Zitat von DracoSkipper
Jetzt, da der Termin näher rückt schreibt mir die Schule das der Kurs abgesagt wurde und auch nicht mehr angeboten wird.
Sobald klar ist, wie die Prüfungen ablaufen, wird es sicherlich auch wieder
Pyrokurse geben.


Zitat:
Man sollte besser auf GMDSS bis 30SM und Cospas-Sarsat-Epirb über 30SM setzten und Inmarsat-Epirb wird auch nicht mehr weiter betrieben.
Wenn Dir Deine Segelschule das wirklich so gesagt hat, solltest Du dich
nach einem anderen Institut umsehen, wobei richtig ist, dass Inmarsat-E
zum 31.12.2006 (leider) eingestellt wird.

Seenotsignalraketen können keinesfalls durch UKW-Funkgeräte mit DSC
(das ist vermutlich mit GMDSS gemeint) ersetzt werden. Raketen funktio-
nieren auch dann noch, wenn Deine Funke mangels Stromversorgung
längst ihren Dienst eingestellt hat. Beide Systeme und auch die EPIRBs
sind notwendig, ergänzen einander, aber ersetzen sich nicht.

Belem
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  #33  
Alt 05.01.2006, 18:02
Belem Belem ist offline
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Zitat:
Zitat von Oliver74
Eine 9mm Para Pistole ist eine "echte" Schusswaffe, keine Platz/Signalwaffe. Damit schießt man normalerweise keine Notsignale... .
Danke für die Korrektur. Ich habe von Waffen wenig Ahnung und bin ledig-
lich über die "9mm" gestolpert.

Zitat:
Diese Aufschraubbecher für Schreckschusswaffen sind eher was fürs Silvesterfeuerwerk. Da ist ein "Nicosignal" Gerät eher sinnvoll.
Vielen Dank für die Aufklärung, ich hatte das fast schon so vermutet.

Belem
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  #34  
Alt 05.01.2006, 18:04
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[quote="F. Rink
Hoffentlich forderst Du mich jetzt nicht auf, meine SigPi zu verschrotten ....

[/quote]


@ Fred,

ich kann gönnen! Wer eine SigPi sein eigen eigen nennt macht ja nichts falsch....er tut sich im Gegensatz zu Fallschirmsignalraketen nur einen ganz gewaltigen Behördenstreß an. Richtig lustig wird das dann im Ausland. Ich war im September bei einer Regatta im Ijsselmeer. Abends kam die Polizei an Bord des Startschiffes und beglückwünschte den Regattaleiter zu seinen deutlichen Startsignalen - das sei doch bestimmt eine SigPi cal. 4. Der Regattaleiter bestätigte, und darauf wollten die freundlichen Herren den Europäischen Feuerwaffenpaß sehen. Da er keinen hatte, hat er jetzt auch keine SigPi mehr und mächtig Ärger mit der niederländischen Staatsanwaltschaft.
Aber wie gesagt: jeder möge nach seiner Facon glücklich werden...

Gruß,
Claus
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  #35  
Alt 05.01.2006, 18:12
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Zitat:
...Ich war im September bei einer Regatta im Ijsselmeer. Abends kam die Polizei an Bord des Startschiffes und beglückwünschte den Regattaleiter zu seinen deutlichen Startsignalen - das sei doch bestimmt eine SigPi cal. 4. Der Regattaleiter bestätigte, und darauf wollten die freundlichen Herren den Europäischen Feuerwaffenpaß sehen. Da er keinen hatte, hat er jetzt auch keine SigPi mehr und mächtig Ärger mit der niederländischen Staatsanwaltschaft.
Das ist aber schon die Schuld des Regattaleiters: Der europäische FW-Pass ist als WBK Inhaber doch reine Formsache und kostet eine kleine Gebühr. Dann klappt das auch mit dem Ausland.

Viele Grüße,

Oliver
(Mit WBK, Jagdschein und euro. FW-Pass...Aber ohne Pyroschein, weil keine Lehrgänge stattfinden )
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  #36  
Alt 05.01.2006, 18:15
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[quote="Oliver74"]
Zitat:
...
Das ist aber schon die Schuld des Regattaleiters: Der europäische FW-Pass ist als WBK Inhaber doch reine Formsache und kostet eine kleine Gebühr. Dann klappt das auch mit dem Ausland.
Oliver,
jawohl...und unser Mitleid hat seeeeehr in Grenzen gehalten.
Claus
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  #37  
Alt 05.01.2006, 18:17
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Zitat:
Zitat von Oliver74
Der europäische FW-Pass ist als WBK Inhaber doch reine Formsache und kostet eine kleine Gebühr. Dann klappt das auch mit dem Ausland.
So sehe ich das auch - bei mir ist sogar schon von Anfang an die Schreckschußpistole 9mm im eurp. FwP eingetragen.
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Gruß Fred
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  #38  
Alt 05.01.2006, 18:30
Belem Belem ist offline
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Zitat:
Zitat von Oliver74
Der europäische FW-Pass ist als WBK Inhaber doch reine Formsache und kostet eine kleine Gebühr. Dann klappt das auch mit dem Ausland.
Meines Wissens klappt das aber, EU hin oder her, nur dort, wo die nationale
Gesetzeslage das erlaubt. In Polen z.B. soll der europäische Feuerwaffen-
pass nicht anerkannt sein, wenn ich dem zuständigen DSV-Experten glau-
ben darf.

Belem
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  #39  
Alt 05.01.2006, 19:36
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Oliver74 Oliver74 ist offline
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Hallo Belem

Zitat:
Meines Wissens klappt das aber, EU hin oder her, nur dort, wo die nationale
Gesetzeslage das erlaubt. In Polen z.B. soll der europäische Feuerwaffen-
pass nicht anerkannt sein, wenn ich dem zuständigen DSV-Experten glau-
ben darf.
Weines Wissens nach sollte in Polen inzwischen der EFW-Pass gelten, es gibt aber Länder die da noch Probleme machen könnten.

Für Jagdwaffen sieht es momentan so aus:

http://redaktion.dlv.de/redaktion/gr...ffe_Europa.pdf
http://daume-jagdreisen.de/Reisehinw...ehinweise.html

Wenn Polen den Pass bei Jagdwaffen anerkennt, sollte das für Bootseiger doch auch bei der SigPi möglich sein. Sicherheitshalber aber evtl. doch vor der (Durch-)Reise bei der Bootschaft oder dem auswärtigen Amt schlau machen...

Viele Grüße,

Oliver
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  #40  
Alt 06.01.2006, 10:27
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apiroma apiroma ist offline
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Sehe ich auch so, es wird ja betont "sich über das Fahrtgebiet zu informieren". Dazu gehört, daß man sich mindestens einmal über die spezifischen Vorschriften informiert (spätestens bei der Einreise mal beim Zoll nachfragen). Gerade die Zollbehörden in Häfen haben oft einen kurzen Dienstweg (wenn z.B. ausländische Seeleute von Bord gehen, weil Verträge abgelaufen oder zwecks Rückflug in Heimatland wg. Urlaub, brauchen einige Leute dann schnell mal ein Visum). Da sollte eine entsprechende temporäre Erlaubnis bzw. Bescheinigung möglich sein (Fax??).
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Grüße
Karl-Heinz
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  #41  
Alt 07.01.2006, 14:14
jfalkenstein jfalkenstein ist offline
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Ich hab mal, weil das Verfallsdatum immer näher gerückt ist, ein Nicomagazin zu Sylvester leer geballert. Die Dinger erreichen kaum die Höhe eines dreistöckigen Hauses, die Brenndauer reicht gerade über den Scheitelpunkt - also ca. 1 bis 2 Sekunden, und das akustische Aufmerksammachen dürfte übers Vorschiff nicht hinausgehen. Jeder Sylvesterkracher macht optisch und/oder akustisch mehr her. Da ich meinen Liegeplatz in Neustadt habe, wo die Marine Kurse in Seenotausbildung macht, weiß ich, welche Signalwirkung so ein Ding mit Fallschirm aus der Pistole macht. Seitdem habe ich eine.

Im übrigen halte ich die Diskussion Pistole oder Raketen und ähnliche für theoretisch. Solange es sich nicht um Spielzeug - wie das von Nico - handelt, fallen die Signalmittel unters Waffen- oder unters Sprengstoffrecht, und für beides ist die Sachkundeprüfung notwendig.
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Gruß und ade
Jürgen

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  #42  
Alt 07.01.2006, 16:32
Belem Belem ist offline
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Zitat:
Zitat von jfalkenstein
Ich hab mal, weil das Verfallsdatum immer näher gerückt ist, ein Nicomagazin zu Sylvester leer geballert. Die Dinger erreichen kaum die Höhe eines dreistöckigen Hauses, die Brenndauer reicht gerade über den Scheitelpunkt - also ca. 1 bis 2 Sekunden, und das akustische Aufmerksammachen dürfte übers Vorschiff nicht hinausgehen. Jeder Sylvesterkracher macht optisch und/oder akustisch mehr her. Da ich meinen Liegeplatz in Neustadt habe, wo die Marine Kurse in Seenotausbildung macht, weiß ich, welche Signalwirkung so ein Ding mit Fallschirm aus der Pistole macht. Seitdem habe ich eine.
Es geht nicht um einen Ersatz der Signalpistole durch das Nicosignal, son-
dern die Alternative sind die großen (Fallschirm-)Signalraketen, wie sie in
der SOLAS-Schifffahrt Verwendung finden. Dort gibt es keine Signalpistolen
mehr. Die Steighöhe und Falldauer solcher Raketen unterscheidet sich von
Kaliber-4-Munition nicht, und sie sind nur geringfügig teurer.

Das Nicosignal hat seine Berechtigung als persönlicher Aufmerksamkeits-
erreger und sollte am Mann oder an der Frau getragen werden.


Zitat:
Im übrigen halte ich die Diskussion Pistole oder Raketen und ähnliche für theoretisch. Solange es sich nicht um Spielzeug - wie das von Nico - handelt, fallen die Signalmittel unters Waffen- oder unters Sprengstoffrecht, und für beides ist die Sachkundeprüfung notwendig.
Es gibt deutliche Unterschiede in den Anforderungen bei Sprengstoff- und
Waffenrecht. Es ist allein die Signalpistole, die vom Gesetzgeber als Hand-
feuerwaffe eingestuft und mit entsprechend hohen Auflagen (ein Waffen-
schrank, ein separater Munitionsschrank, die Waffenbesitzkarte, eine auf-
wändige Prüfung über Waffenrecht etc.) versehen ist. Für T2-Signalrake-
ten genügt hingegen rechtlich eine Unterweisung in den Umgang, um sie
erwerben und auf dem Boot oder im Winterlager besitzen zu können.

Für eine Übersicht über die verschiedenen Seenotsignalmittel siehe z.B.
Esys, wenn das denn gerade mal wieder funktioniert.

Belem
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  #43  
Alt 08.01.2006, 17:26
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Spielzeuge wie Nico haben auch ihre Berechtigung. Wenn die Wolken tief hängen, ballert man mit dem brauchbaren Zeug nur in diese und sieht nichts mehr vom Stern. Dann muß aber beim Nico die Reichweite genau beachtet werden.
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Karl-Heinz
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  #44  
Alt 09.01.2006, 22:59
Rheinsegler Rheinsegler ist offline
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Zitat:
Zitat von Belem
Es liegt an der rechtlichen Einstufung. Eine Signalpistole liegt juristisch in
einer Kategorie mit dicken Magnum-Revolvern à la Smith & Wesson.
Na ganz so wild ist es auch wieder nicht. Die Signalpistole fällt in die Kategorie D, das ist die harmloseste Waffenkategorie.

Eine Pistole oder ein Revolver fallen dagegen unter die Kategorie B.

Die komplette Einteilung ist nach europäischem Standard so:

Kategorie A: Verbotene Waffen (z. B. Vollautomaten)
Kategorie B: Genehmigungspflichtige Waffen (z. B. Pistolen, Revolver und Selbstladegewehre)
Kategorie C: Meldepflichtige Waffen (z. B. Repetiergewehre)
Kategorie D: Freie Waffen (z. B. Einzelladegewehre und Perkussionswaffen)

Die einzelnen Länder weichen von diesem System allerdings deutlich ab. In Deutschland sind die Kategorien B bis D komplett genehmigungspflichtig. Im Europäischen Feuerwaffenpaß wird aber immer entsprechend dieser Kategorisierung eingetragen.

Mir ist die Signalpistole einfach sympatischer als diese Handraketen, man kann aber sicher auch ohne überleben. Allerdings ist mir völlig schleierhaft, warum man so heftig dagegen argumentieren muß. Soll doch jeder nehmen, was er mag.
Ich persönlich finde es immer noch deutlich einfacher mit der Signalpistole senkrecht nach oben zu schießen als mit einer Handrakete. Wenn man mit der nicht höllisch aufpaßt, dann fliegt sie nicht 300 Meter hoch, sondern 300 Meter weit. Auf einem schwankenden Boot das Teil senkrecht zu halten und beim Betätigen des Reisszünders nicht wegzukippen ist eine gewisse Herausforderung.

Abfeuern aus einer Hand ist übrigens bei meiner H&K kein Problem, das Spannen ist allerdings grenzwertig. Eine Frau kriegt das mit Sicherheit nicht hin, die braucht zum Spannen beide Hände.

Einen Waffentresor brauche ich ohnehin, da kommt es auf ein Teil mehr drin auch nicht mehr an. Streß hat das Mädel vom Amt ebenfalls keinen gemacht. Warum auch?
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  #45  
Alt 09.01.2006, 23:23
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Zitat:
Zitat von Rheinsegler
Abfeuern aus einer Hand ist übrigens bei meiner H&K kein Problem, das Spannen ist allerdings grenzwertig. Eine Frau kriegt das mit Sicherheit nicht hin, die braucht zum Spannen beide Hände.
Als ich meinen Pyroschein gemacht habe (an der Hochschule für Nautik in Bremen), mußten wir zwecks Praxis mit allen diesen Teilen rumballern. Raketen hab ich auch hingekriegt, aber die Pistole................

Wir haben es ja genau gezeigt bekommen, trotzdem war der Rückschlag ganz schön heftig in den Ellenbogen.
Seitdem hab ich aber auch keine mehr abgefeuert und eine eigene habe ich ja sowieso nicht mehr.

Anneke
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  #46  
Alt 10.01.2006, 09:01
Belem Belem ist offline
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Zitat:
Zitat von Rheinsegler
Mir ist die Signalpistole einfach sympatischer als diese Handraketen, man kann aber sicher auch ohne überleben. Allerdings ist mir völlig schleierhaft, warum man so heftig dagegen argumentieren muß. Soll doch jeder nehmen, was er mag.
Es ging zumindest mir nicht um die Ablehnung der Signalpistole als solcher,
sondern um die komplizierte neue Pyroprüfung. Der geplante Fragenkatalog,
der nach Vorliegen aller Stellungnahmen der Bundesländer noch modifiziert
wird, was ihn vermutlich nicht einfacher macht, kann hier als PDF-Dokument
geladen werden.

Diese Komplexität beruht allein auf der Signalpistole und der Verschärfung
des Waffenrechts nach Erfurt. Die Verschärfung mag sinnvoll sein oder
nicht, aber ich sehe nicht ein, warum der (nach meiner Schätzung) Großteil
der Segler, der lediglich am Erwerb von Signalraketen und Handfackeln in-
teressiert ist, also an pyrotechnischen Seenotsignalmitteln der Klasse T2,
derart komplizierten, damit kostenintensiven Prüfungen machen müssen.
T2-Signalmittel fallen unter das Sprengstoffrecht und nicht unter das jetzt
verschärfte Waffenrecht. Und ich fühle mich in dieser Beziehung vom DSV
miserabel vertreten.

Ich wiederhole meinen Vorschlag: In den Sportbootführerschein See wer-
den einige Fragen über Seenotsignalmittel nach Sprengstoffrecht integriert
und die Segelschulen zeigen im Rahmen ihrer Ausbildung die Handhabung
von Raketen und Handfackeln. Mehr als eine solche Unterweisung ist nach
der Ersten Sprengstoffverordnung nicht erforderlich.

Das hätte auch den vorteilhaften Nebeneffekt, dass jeder Charterskipper
(mit neuem SBF See) mal in die Handhabung der Signalmittel eingewiesen
wurde, die bei den meisten Charteryachten gut verpackt an Bord liegen.

Nur wer eine Signalpistole will, muss dann die vergleichsweise aufwändige
Prüfung über das Waffenrecht machen. Diese müsste nicht unbedingt der
DSV anbieten, sondern das könnte bei den Jägern angesiedelt werden.


Zitat:
Einen Waffentresor brauche ich ohnehin, da kommt es auf ein Teil mehr drin auch nicht mehr an.
Damit stellst Du allerdings kaum den seglerischen Normalfall dar

Belem
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  #47  
Alt 10.01.2006, 09:17
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boek boek ist offline
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Zitat:
Zitat von Rheinsegler
Na ganz so wild ist es auch wieder nicht. Die Signalpistole fällt in die Kategorie D, das ist die harmloseste Waffenkategorie.
.....
Die einzelnen Länder weichen von diesem System allerdings deutlich ab. In Deutschland sind die Kategorien B bis D komplett genehmigungspflichtig. Im Europäischen Feuerwaffenpaß wird aber immer entsprechend dieser Kategorisierung eingetragen.
.....
Ich persönlich finde es immer noch deutlich einfacher mit der Signalpistole senkrecht nach oben zu schießen als mit einer Handrakete. Wenn man mit der nicht höllisch aufpaßt, dann fliegt sie nicht 300 Meter hoch, sondern 300 Meter weit. Auf einem schwankenden Boot das Teil senkrecht zu halten und beim Betätigen des Reisszünders nicht wegzukippen ist eine gewisse Herausforderung.
.......
Das Problem ist aber nun einmal, daß wir die SigPi in Deutschland beantragen, und das deutsche Waffenrecht unterscheidet nicht nach Kategorien A-D.

Zum Thema Reißzünder: es gibt z.B. von Pyropol ( www.pyropol.de ) oder Hanson (erhältlich in Skandinavien) Fallschirmsignalraketen mit einem Klappzünder. Bei den Übungen, die ich regelmäßig veranstalte, fällt es den Leuten damit viel leichter, senkrecht hoch zu schießen. Mit dem Reißzünder wird im wahrsten Sinne des Wortes "verrissen".

Und nochmal: ich habe nichts gegen die die SigPi aus Gründen der Wirksamkeit. Ich stelle nur fest, daß man die gleiche Wirkung mit viiiiiiiel weniger Behördenkram erzielen kann. Und leider führt der Weg zu T2-Signalen über den gleichen Fach- und Sachkundeweg, den man auch für die SigPi beschreiten muß. Insofern stimme ich Belem zu: eine Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften für einen der See-Führerscheine, idealerweise schon SBF, würde die Sache seeeehr vereinfachen. Nebenbei täte man auch etwas für die Sicherheit auf dem Wasser.

Viele Grüße,
Claus
der immer noch hofft, das Zeugs nie mehr benutzen zu müssen
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  #48  
Alt 10.01.2006, 10:37
Rheinsegler Rheinsegler ist offline
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Die Integration der Fachkunde für T2-Notsignale in den SBF See wäre sicher der beste Weg. Die derzeitige Pyroprüfung könnte man dann als Sachkundeprüfung nach dem Waffengesetz weiterführen.
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  #49  
Alt 10.01.2006, 10:56
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Zitat:
Zitat von Rheinsegler
Die Integration der Fachkunde für T2-Notsignale in den SBF See wäre sicher der beste Weg.
Und wenn jemand ausschließlich die Sachkundeprüfung machen möchte guckt er in die Röhre ???
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  #50  
Alt 10.01.2006, 11:22
Rheinsegler Rheinsegler ist offline
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Wo das Problem liegt ist mir jetzt unklar.
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