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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 17.03.2003, 14:21
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PS-skipper PS-skipper ist offline
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Standard Pflugscharanker : privater Test und Optimierung

Vorwort:

hallo Freunde
Im letzten Sommer ankerte ich häufig in Holland. Immer wieder stellte sich heraus, dass der Anker nicht halten wollte. Einige Male mussten wir Anker aufgehen, um nicht auf Grund zulaufen.
In diesem Winter fragte ich mich nach den Gründen und begann eine Testreihe auf unterschiedlichen Sand und Grünland Böden.
Ich benutzte dazu einen Trecker mit Hubgabel um die Wassertiefe zu simulieren.

Aktion:

Der Anker ist ein Nachbau dess CQR-Ankers von 20 Kilo Gewicht, mit 8 mm Kette von 30 Metern Länge. Schon beim ausbringen des Ankers stellte ich fest, dass der sich grundsätzlich auf eine Seite legte. Das liegt am hohen Gewicht des Gelenkes und des Ankerschaffttes. Danach zog ich dann die Kette an, er schlitterte dabei über den Boden, ohne richtig zu fassen. Er grub sich nur dann ein, wenn ein Widerstand in Form von Grasbüscheln oder Steinen im Weg war. Bei sehr weichem Grund (loser Sand) ging das noch ganz gut, je härter der Untergrund, desto schlechter das Ergebnis.
Nach vielen Versuchen hatte ich den Grund dafür die gefunden: die Pflugscharrflunken waren zu flach eingestellt, sie bildeten zusammen mit der Spitze eine leicht gekrümmte gerade. Dadurch konnte sich die Spitze nicht eingraben.

Optimierung:

Ich trennte das 240 mm lange Rohrstück zwischen den Scharrflächen heraus und bog sie mit Wärme und gezielten Hammerschlägen nach außen und nach vorn. Dadurch ergab sich für das Rohrstück eine Länge von 360 Millimeternm X 25 mm D. das habe ich dann eingeschweißt.
Danach habe ich die Anker-Spitze verändert. Aus einem 16 mm starken VA Rundeisen machte ich eine neue Spitze. Sie wurde vorne mit der Flex Bleistift spitz bearbeitet und auf 120 mm abgelängt. Hinten habe ich die Hälfte des Rundeisens auf 25 mm ausgeklinkt und von unten mit einem steileren Winkel von ca. 15 Grad angeschweißt. Der Anker hat nun eine Hakennase und breite Schultern.

Ergebnis:

Beim neuerlichen Ausbringen des Ankers ergab sich ein anderes Bild: der Anker lag wieder auf der Seite , aber deutlich hohler und die Spitze steckte einige Zentimeter im Grund. Beim Einholen der Kette bohrte sich die Spitze des Ankers sofort weiter in den Sand. Auch ohne irgendwelchen Widerstand, sowohl auf weichem, als auch hartem Sand. Bei dem Test auf Grass und hartem Lehm wollte er sich anfangs eher auf den Kopf stellen, als eingraben. Nach Zugabe von mehr Kette und mehr Gas pflügte er sich unter die Grassnarbe.

Fazit:

Damit war mein Ziel erreicht, der Anker hält jetzt erheblich besser und gräbt sich sofort ein.
Offensichtlich stimmt bei den billigen Nachbauten desCQR Ankers die Geometrie nicht. Die Flunken zu flach und die Spitze nicht spitz genug, und das Gewicht zwischen Gelenk und Stock einerseits, dem Pflugscharr andererseits, steht im Missverhältnis. Auch könnte der Winkel zwischen Ankerstock und Flugschar einige Grad mehr vertragen. Letzteres lässt sich aber nicht so ohne weiteres ändern.

Empfehlung:

Meine schlechten Erfahrungen mit dem oben genannten Anker veranlassen mich zu folgendem Rat: jeder, der einen solchen oder ähnlichen Anker fährt, sollte ihn auf flachem Wasser und möglichst mit Sicht auf den Grund auf seine Haltekraft hin überprüfen. Überraschungen sind garantiert !

Ein Anker, der nicht hält, ist nur Ballast, und davon haben wir ohnehin genug.

Wie immer, freundliche Grüße von der Weser, skip Schmiechen.
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  #2  
Alt 17.03.2003, 18:40
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Hallo Peter,

das ist ein Problem des Pfugscharankers, ich hab bei meinem die Flunken vergrößert und den Spitz auch geändert, es ist jetzt besser, aber noch immer nicht zufriedenstellend, der Anker muß ca. 5 - 7 Meter am Grund gezogen werden bis er sich anfängt eingzuraben.

Deshalb hab ich mir eine Eigenkonstruktion gemacht.
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Grüße Gerhard
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  #3  
Alt 17.03.2003, 18:50
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Hallo Schmiechen,

hast Du Bilder von den Anker (vorher - nachher)...

Denn Test mit dem Traktor finde ich klasse! (würde ich auch gerne Bilder von sehen)

Ich persöhnlich habe so einen Taiwan M-Anker und der hat bis jetzt immer gehalten und bei einem Kollegen hat der Anker so gut gehalten das die Kette gerissen ist.
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  #4  
Alt 17.03.2003, 19:02
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ich hab da von einem segler gelesen, der hat durch bleiballast einen 20kg-cqr auf 30 kg gebracht. er schwört auf darauf und bescheinigt in der praxis besseres eindringen.

das wäre eine neue technik: erhöhen des SPEZIFISCHEN gewichtes des ankers.,
was meint ihr dazu?

holger
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  #5  
Alt 17.03.2003, 19:42
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Ich denke das daß eingraben des Ankers weniger mit dem Gewicht zu tun hat als mit dem Zugwinkel der Kette, je kleiner der Winkel desto besser der Halt des Ankers. Um das zu erreichen sollte die Kette nicht zu leicht gewählt werden oder, wenn man nur mit Kettenvorlauf und Trosse ankert, ein Reitgewicht entsprechender Größe auf der Trosse angeschäkelt werden.
Ich hatte mit meinem 10Kg Bruce Anker ohne Kettenvorlauf immer den Zweitanker (12 Kg Klappdraggen) auf der Ankerleine als Reitgewicht, mit einem 3t Boot bisher auch bei unruhigem Wetter keine Probleme. Der Anker war auch immer vollständig eingegraben.

Gruß Jan
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  #6  
Alt 17.03.2003, 20:21
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Hallo,

an der Kettenlänge kann es bei mir nicht liegen, ich stecke immer so viel wie nur irgendwie möglich, es ist nicht immer genug Platz das ist natürlich auch ein Problem, ich hatte 50 m ( jetzt neu 80 m ) 8 mm, wenn ich auf
4 m ankere und 40 m Kette drausen hab, liegt die Kette am Boden und zieht den Anker in optimalen Winkel und trotztem klappt es nicht immer.
Dann muß ich runtertauchen, den Anker mit der Spitze in den Grund bagern und mit der Winsch in den Grund ziehen. Oder ich muß neu anfahren

Mein Pfugscharanker hat wenn er auf ebenem Boden liegt, zwischen Spitze und Flunke eine Krümmung von ca. 6 cm und die Sptze ist fast Messerscharf.
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Grüße Gerhard
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  #7  
Alt 18.03.2003, 10:04
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Standard Pflugscharankertest

hallo Cyrus,

Bilder habe ich von der ganzen Aktion nicht gemacht. Ich war anfangs unsicher, ob ich mit dem Schweißen zurechtkommen würde.
Mit guten Niro-Elektroden war es dann aber doch recht einfach. Ich denke, meine ausführliche Schilderung müsste aussagekräftig genug sein. Die angegebenen Maße lassen sich problemlos im richtigen Maßstab auf andere Größen dieses Anker-Typs übertragen.

Die Beschreibung von Gerhard finde ich sehr hilfreich. Ich finde hier meinen eigenen Überlegungen wieder. Die Praxistest der einschlägigen Fachzeitschriften ergaben immer folgendes Bild: nur die Anker, die scharfe Spitzen hatten, waren bei der Haltekraft auch vorn.

Ich hoffe, dass sich zu diesem Thema noch viele zu Wort melden. Erfahrungsberichte von anderen Wassersportlern, auch positiv oder negativ sind mit Geld nicht zu bezahlen.

Wie immer, freundliche grüße von der Weser, skip Schmiechen
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  #8  
Alt 18.03.2003, 11:02
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Hallo Peter,

...trotzdem hätte ich gerne Bilder von der Aktion gesehen.
Wahrscheinlich haben Deine Nachbarn das gleiche gedacht, was sie bei mir auch manchmal denken...'was macht er denn da nu wieder? Jetzt dreht er aber voll durch!'
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  #9  
Alt 18.03.2003, 15:31
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Tja Chris,
ein Traktor ist eben auch zum Pflügen da - was so ein richtiger Landmann ist, der schreckt vor nichts zurück .


Entscheidend für das korrekte Eingraben eines Plugscharankers sind Anstellwinkel der Spitze und vor allem, wie weit die "Ohren"" (eigentlich die "Schare") abstehen. Natürlich sorgen nur die Schare dafür, daß die Ankerspitze sich überhaupt unter Last eingräbt; der Anker würde sonst nur, wie das auch beschrieben ist, auf der Seite liegen.
(Hier erkennt man auch schön, wie wichtig es ist, den Anker rückwärtsgehend einzugraben...)

Ein Reitgewicht ist immer ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn, finde ich, und zwar egal. ob vor Kette oder Leine (mit Kettenvorlauf) geankert wird.
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Gruss,
Helmut

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  #10  
Alt 18.03.2003, 18:07
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Ich hab auf der Bootsmesse in Tulln diesen Anker gesehen und denke: Wenn der hält, was er verspricht- dann ist er der Hammer!!
Schaut mal: http://members.aon.at/jambo_anker
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  #11  
Alt 18.03.2003, 20:02
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Reihard das ist gemein, die haben mir meinen neuen Anker gestohlen
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  #12  
Alt 18.03.2003, 21:06
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Hallo Gerhard,
einwenig anders ist deiner Anker ja schon!
obwohl komisch ist es schon, das da jemand fast zur gleichen Zeit
eine ähnliche Idee hat!

jedenfalls das was auf dem Video zu sehen ist,
hat mir schon gefallen!

aufgefallen ist mir jedenfalls das es auch ein Landsmann von Dir ist,
daraus schließe ich das die Östereicher gut fürs Bremsen......
oder ruhige und sichere Ankern zu gebrauchen sind!

nicht hauen bitte..........war ein Joke...Ok?

mit nettem Gruß
vom achim
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  #13  
Alt 19.03.2003, 10:15
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Zum Video:
Ich glaube wenn ein Anker so flach gezogen gräbt sich jeder Anker so ein.

Schließlich haben wir keine AHK am Boot die 20 cm über dem Grund ist.
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  #14  
Alt 19.03.2003, 10:59
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Die aggressiv geschnittenen Flunken sind wohl der Hauptvorteil dieses Ankers; man sieht auf dem Video aber auch, daß die Haltekraft im Sand- und Geröllboden, vermutl. wegen der etwas kleineren Fläche der Flunken, gegenüber etwa einem Danforth geringer zu sein scheint.

Der flache Zugwinkel in dem Versuch ist durchaus ein realistischer Zustand, wenn die Kette lang genug gesteckt ist (und gegebenenfalls ein Reitgewicht benutzt wird). M. E. hält kaum ein Anker noch sicher, wenn der Zugwinkel erheblich größer wird.

Noch kurz zum Pflugscharanker:
Dieser Anker hat einen maßgeblichen Nachteil gegenüber Ankern mit einem in der Querachse beweglichen Kreuz, wenn er "auf dem Kopf" liegt. Im ungünstigen Fall dreht er sich nicht von allein um, vor allem bei zu kurzer Kette und breit ausgestellten Scharen.
__________________
Gruss,
Helmut

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  #15  
Alt 19.03.2003, 11:26
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Hallo Cyrus,
Hallo Anker-Freunde...
wäre doch noch mal eine Überlegung
eine Anhängerkupplung für Boote

Aber Quatsch beiseite.........
Der Zug auf den Anker, soll ja sowieso immer von unten kommen!
Darum nimmt man ja die 5 oder gar 7 fache Wassertiefe, als Kettenlänge! Eventuell zusätzlich noch ein Reitgewicht usw.
Der Zug auf den Anker sollte nie Schräg von oben kommen, da dann kein Anker halten kann. (zuwenig Kette, diesen Fehler machen sehr viele Skipper, die nicht soviel erfahrung haben.)
z.B. ein Plugscharanker, oder ähnliches, der gräbt sich bei hartem Boden nicht ein, bzw. wenn nur seitwärts mit dem einen Flunken......
wieder eingraben, wenn der Wind dreht, auf mal aus einer gegensätzlichen Richtung kommt, auch nicht!
es gibt ein tolles erwachen, mitten in der Nacht, wenn man durch komische Geräusche, die durch den Kiel oder das Ruder entstehen, wenn diese auf den Grund oder an einem Felsen schrammen oder aufsetzen!

Der einzige, den ich von den normal gängigen Ankern kenne der dieses macht,ist der Bügelanker! (Die Seenotkreuzer haben den meistens auch.)
Dieser ist bisher, jedenfalls imMittelmeerraum, der der als einziger wieder eingräbt, und ansonsten noch sehr gut hält.
Den hohlen, halbkreisförm!gen Überrollbügel muß man sich als den leichten Teil eines extrem unwuchtigen Rades vorstellen, dessen Gewicht sich im Wasser noch entsprechend seiner Verdrängung verringert. Den schweren Teil bildet die massive Flunke, der Schaft die gewichtsneutrale Achse. Egal, wie der Anker auf dem Grund landet, wenn er flach über den Grund gezogen wird, will die schwere Flunke nach unten, und mit Unterstützung der Wasserströmung an der Flunkenfläche dreht der Anker in seine Eingrabposition und gräbt sich selbst in schwierige Gründe, ohne zu slippen schnell ein. Auch wenn wechselnder Wind oder Strom die Zugrichtung verändern, bleibt der Anker am Ort.
Ob es ein anderer Anker auch macht, z.B. der M-Anker, ich kann es Euch bald berichten.
Gruß vom achim

So gräbt sich der Bügelanker ein:
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  #16  
Alt 21.03.2003, 09:45
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Standard Pflugscharranker

Hallo Freunde,

ich möchte nochmals auf die Anker-Problematik eingehen. Das von Reinhard eingestellte Video zum Jambo - Anker habe ich mit viel Vergnügen angesehen. Cyrus hat natürlich recht: ebenerdig mit Kette oder Tau kraft auf den Anker auszuüben ist wirklichkeitsfremd.
Deshalb habe ich bei meinem Tests den Traktor mit Frontlader benutzt. Die Querstrebe am Ende der Hubgabel reicht vier Meter hoch.
Das ist weniger, als die Kettelänge von der Bugrolle senkrecht zum Grund. Rechnung: Freibord 1,2 m, Tiefgang 1,5 m und Wassertiefe unter dem Kiel 2 m. Damit ist klar, sie wird auf mindestens zehn m. durchhängen. So war es auch. Ich brauchte 20 Meter Kette, um waagerechten Zug auf den Anker auszuüben. Dabei wurde der Anker-Stock noch leicht angehoben, der Pflugscharr blieb allerdings durch das Gelenk waagerecht liegen und grub sich langsam ein. Auf den Kopf stellen, wie Helmut meint, kann er sich
nicht, der Pflugscharr liegt auf jeden Fall immer waagerecht am Grund.
Auch bei simulierten Winddrehern drehte das Gelenk mit, der Anker brach nicht aus. (Nach der Optimierung)

Jan hat auch recht: ein flacher Zugwinkel lässt sich bei jedem Anker nur mit Gewicht erzielen. Faustformel: Anker-Gewicht mal zwei =
Kettengewicht, oder mehr. Deshalb sind Ankerleinen mit Blei Einlage aus meiner Sicht ziemlich ungeeignet.

Bei Gerhardts Anker fällt mir beim betrachten auf, dass der Schaft in 45 Grad steht, ohne festgehaltenen zu werden. Frage: kein Gelenk und verschweißt? Dann schauen die Flunken in Rückenlage in den Himmel, sonst aber Klasse.

Meine erste Aktion im April, wenn das Schiff wieder schwimmt wird sein, meinen modifizierten Pflugscharanker im Wasser zu testen.
Hält er nicht, was er verspricht, wird er ausgemustert.(das hat er dann davon)

Die Alternative wäre dann: Bruce - Delta oder M-Anker. Der von Achim vorgestellte Bügel Anker passt leider nicht, die Bugrolle ist im
Bugspriet integriert (mit Plattform und Teleskopleiter) der Bügel wäre im Weg.
Oder stärkere Kette - mehr Gewicht - aber auch neues Kettenrad.Meine Caymann-Winsch würde zehn mm Kettenstärke zulassen.

Wie auch immer: ich werde darüber berichten.

Und wie immer, liebe Grüße von der Weser, skip Schmiechen
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  #17  
Alt 21.03.2003, 15:02
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Hallo Freunde, zum Anker gibts immer soviel Meinung wie es Skipper gibt. Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass das Gewicht des Ankers das wichtigste ist. Wichtig schon, aber wichtiger finde ich sehr viel Kette, die dann wie schon richtig geschrieben waagrechten Zug ausübt und den Anker nicht ausreißt.

Dann hält nicht das Gewicht des Ankers, sondern die Fläche. So habe ich hervorragende Erfahrungen mit dem Fortrtess-Anker F55 gemacht, der ja sehr leicht ist, aber durch seine Fläche bombenfest hält. Ich habe eine 13 er Kette mit 100m. Das hält. Der Fortress ist auch der ideale 2.Anker. Gut zu stauen, leicht, zerlegbar aber hält Spitze.

Gute Erfahrung habe ich auch mit dem Bruce gemacht und Spitze ist auch der Bügelanker, der allenthalben gelobt wird.

Aber letztlich gibt es wohl keinen Anker der auf alles Gründen ideal ist, wird immer ein Kompromiss sein - und jedes Jahr kommt ein neuer.
__________________
Gerd, mit vielen Grüßen
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  #18  
Alt 21.03.2003, 18:54
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Standard Re: Pflugscharranker

Zitat:
Zitat von Peter Schmiechen

Bei Gerhardts Anker fällt mir beim betrachten auf, dass der Schaft in 45 Grad steht, ohne festgehaltenen zu werden. Frage: kein Gelenk und verschweißt? Dann schauen die Flunken in Rückenlage in den Himmel, sonst aber Klasse.

skip Schmiechen
Hallo Peter,

Natürlich ist der Ankerstock beweglich, wenn Du genau hinsiehst ist vorne am Ankerstock ein dünnes Rohr das den Ankerstock hochhält.

Die Flunken sind beidseitig bis zu 40° zum Ankerstock beweglich. Die Welle die die Flunken verbindet hat 30 mm Durchmesser, die breite des Ankers ist 40 cm.
__________________
Grüße Gerhard
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  #19  
Alt 23.03.2003, 07:48
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Hallo „Anker“ Freunde.

Durch den Beitrag vom Reinhard, bin ich auf den Jambo-Anker
Aufmerksam geworden. Auch das Video , das auf der Hompepage
zu sehen ist, war ja ganz gut………..
http://members.aon.at/jambo_anker/

Nun Stand der Dinge ist: auf meiner Fahrt in der nächsten Woche
in die Türkei, werde ich über Graz fahren, um mir den Anker für
einen ausführlichen Test, gegen Kaution dort abzuholen.
Dieses wurde mir von dem Erfinder des Jambo-Anker angeboten.
Wenn der Anker hält……. was er im Video verspricht, werde ich ihn kaufen.
ansonsten geht er wieder zurück……
Ist ein sehr faires Angebot, so denke ich!

Also werde ich in der Türkei nicht nur arbeiten, darum fahren wir runter,
sondernd auch Anker testen…..Bügelanker,
M-Anker und Jambo-Anker ….

Natürlich werde ich hier im BF davon berichten…..ist klar, oder?...
spätestens nach Ostern, kommt mein Anker-Erlebnis

Gruß vom achim
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  #20  
Alt 23.03.2003, 22:25
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Hallo Zusammen,
Während einer fünf Jahre dauernden Segelreise lagen wir zu 95% vor Anker (wenn wir nicht unterwegs waren ).
Wir hatten auf unser 15 Tonnen Boot drei Anker (Bügelanker 40kg, CQR 36kg und FOB-Anker 24kg), 80 m Kette und 100 m Ankertau an Bord.

Erfahrungen:
Wir haben fast ausschliesslich mit dem Bügelanker, Kette und ein ruckdämpfendes Tauende amPoller geankert. Der Bügelanker hat sich IMMER eingegraben und zwar zum Teil so tief, dass nur der obere Rand des Bügel rausschaute - nach ein paar Mal habe ich mir dann das Kontrolltauchen gespart!

Der CQR kam nur 5-6 Mal zum Einsatz und wurde dann immer per Tauchgang kontrolliert.

Der FOB wurde als Heckanker benutzt une hat eigentlich auch gut gehalten.

Ein weiterer Vorteil vom Bügelanker ist, dass er keine beweglichen Teile hat - also keine eingeklemmte Finger wie beim CQR oder FOB.

Bei eine Gelegenheit lagen etwa sieben Schiffe aud Deutschland, Schweiz und Österreich zusammen an einem Ankerplatz in Tonga. Also alles Leute die sich 100% auf ihre Anker verlassen mussten - sechs davon benutzten den Bügelanker!

Ich habe übrigens keine finaziellen Interessen noch Beziehungen zum Hersteller des Bügelankers - bin aber absolut überzeugt von diesem Typ von Anker.

Es mögen sicher einige zu Recht sagen, dass diese Anker zu schwer waren für unser Boot - aber ich habe lieber ein zu schwerer Anker fest im Grund, als mitten in der Nacht bei Regen, 40 kn Wind und null Sicht zwischen Korallenköpfen umankern zu müssen (oder einen Zweitanker ausbringen müssen).

Eine weitere Überlegung war die, dass ich einen einzelenen Anker auch in einer Notsituation viel schneller an Bord habe als zwei verkattete Anker.
__________________
Gruss Jan
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  #21  
Alt 24.03.2003, 07:34
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Hallo Jan, das mit dem Bügelanker kann ich nur bestätigen. Überall wo ich hinkomme sehe ich, dass die meisten Fahrtenskipper den Bügelanker benutzen. Dann muss wohl was dran sein.

Ich bedauere es außerordentlich, dass er bei meinem jetzigen Boot nicht passt (staut sich nicht selbst) und ich als Hauptanker einen Bruce - der allerdings auch nicht so schlecht ist - fahren muss.

Gute Erfahrung habe ich auch mit meinem Fortess als 2. Anker gemacht, die auch in vielen Tests bestätigt werden.
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Gerd, mit vielen Grüßen
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  #22  
Alt 24.03.2003, 20:00
CruiserAD CruiserAD ist offline
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Hallo Gerd

Der Fortress hatte ich leider nicht an Bord - musste mal aber einen Kamerade halfen, das Ding von Hand auf 2-3 m Tiefe wieder auszubuddeln . Ausser ein paar Kalorien und einen gehörigen Hexenschuss hat es mir gezeigt wie erstaunlich gut diese leichtgewicht Anker sich eingraben und halten. Als Heckanker sind sie wirklich gut geeignet, da sie sich leicht von Hand ausbringen lassen.
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Gruss Jan
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  #23  
Alt 25.03.2003, 02:33
DirkJ DirkJ ist offline
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Mal dumm gefragt: Wenn ihr von Bügelanker redet, meint ihr dann dieses Ding von dem Rolf oder Ralf Kr...irgendwas, der hin und wieder als Patentinhaber in der Yacht inseriert????

Dirk
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  #24  
Alt 25.03.2003, 07:19
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Hallo Dirkj

so sieht der Bügelanker aus
http://www.wasi.de/maritim/anker.html
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Gerd, mit vielen Grüßen
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  #25  
Alt 14.06.2013, 23:06
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immermutig immermutig ist offline
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LG. Hans
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