Inzahlungnahme? Nein danke!

[El Kapitano]

wir haben seit einiger Zeit vor uns Bootstechnisch etwas zu vergößern und sind dabei unser Boot zu verkaufen.
Das geht einmal über die entsprechenden Bootsbörsen und, so dachten wir zumindest, über die Inzahlungnahme unseres Bootes. Unsere "Neue" soll eine gebrauchte mit 28 Füssen werden. Aber die Händler die ein Objekt unserer Begierde offerieren antworten allein auf die Anfrage ob den sowas in Frage käme - ohne zu wissen was für ein Boot wir haben- mit nein oder überhaupt nicht! Wir halten nach Offerten Ausschau so um die 50K€ - zu wenig für eine Inzahlungnahme

[coolibri]

Der Markt ist zur Zeit nicht gerade berauschend, von daher ist jedem Händler Bargeld lieber als totes Kapital auf dem Hof. Ich finde es zwar auch traurig, dass kaum noch in Zahlung genommen wird aber ich kann die Händler schon verstehen. Einige Boote stehen sich beim Händler die Füße platt und erleiden einen enormen Wertverlusst den der Händler auffangen soll.

Musst einfach mal beide Seiten betrachten...

[El Kapitano]

Hallo Thomas,
könnte ein Grund sein. Wenn man so recht überlegt sogar ein triftiger.

[Karlsson]

oder es wird das Boot nur weit unter Wert Inzahlung genommen.. damit es günstig wieder zügig den Hof verläßt..

Privat ist ein Boot verkauf in fast jeder Preisklase schwer..

Dhast Du es denn schon mal im Flohmarkt angeboten ??

[coolibri]

Wenn Du Dir so einige Boote bei einem Händler angesehen hast, wirst Du auch ganz schnell feststellen, dass diese nur im Kundenauftrag dort stehen. Somit minimiert sich das Risiko für den Händler erheblich.

Ich habe mein letztes Boot privat veräußert, (meins war nach wenigen Wochen verkauft)

- erst im Forum angeboten
- dann in einschlägigen Bootsbörsen
- und wenn alles nicht hilft, einen Bootsmakler beauftragen...

Damit hast Du sogar zwei Vorteile,

- du kannst mit Bargeld besser verhandeln als bei einer Inzahlungnahme
- und Du machst den Käufer Deines Bootes glücklich, weil Du die Handelsspanne umgangen bist

[bootsmann]

Und dann muss der Händler auch noch eine Garantie/Gewährleistung für das in Zahlung genommene Boot übernehmen!-daher werden diese Boote gerne "im Auftrag des Kunden" angeboten!

Ich kann die Handlungsweise der Händler in den meisten Fällen gut nachvollziehen.

[B.Hallier]

Dank der tollen Schuldrechtsreform muss der Händler mittlerweile eine Gewährleistung auf selbst noch so alte Krücken geben.

Um eine faire Einschätzung vom Wert geben zu können, müsste der Händler das Boot auf den Kopf stellen und den Preis soweit nach unten drücken, daß es für den Kunden mehr als schmerzhaft wird.

Ist einfach für einen Händler nicht rentabel, irgendein Boot in Zahlung zu nehmen, es sei denn, er kennt es und kann den Zustand genau einschätzen.

Altes Boot selber verkaufen und dann erst neues kaufen, so ist es für beide Seiten am besten

[El Kapitano]

@ alle,
wenn man´s mal von dieser Seite sieht, leuchtet´s einem ein und man kann das Ganze sogar nachvollziehen. An die Probleme der Händler "das Ding" auch wieder los zu kriegen denkt man gar nicht. Wir haben uns auch entschlossen das Boot privat zu verkaufen.

[Dresdenskipper]

Ich hatte mich auch mit dem Gedanken angefreundet, mich zu vergrößern.
Aber Inzahlungnahme beim Händler war nicht möglich. Ich habe mich daher entschlossen, bei meinem Böötchen zu bleiben. Sollte es mal so sein wie letztes Jahr, dass einer vom Steg mein Boot unbedingt kaufen wollte und mir nen sehr akzeptablen Preis machen wollte, kann ich mir es ja immer noch überlegen.
Ob es für Händler immer besser ist nicht in Zahlung zu nehmen kann ich nicht beurteilen. Wenn aber ein Ausstellungsboot schon lange steht, oder ein wesentlich preiswerteres als Top - Gebrauchtes - muß jeder selber entscheiden. Schön wenn man nicht verkaufen muß.

Grüße .... Roland

[santhos]

Zitat von Dresdenskipper

Ich hatte mich auch mit dem Gedanken angefreundet, mich zu vergrößern.
Aber Inzahlungnahme beim Händler war nicht möglich. Ich habe mich daher entschlossen, bei meinem Böötchen zu bleiben. Sollte es mal so sein wie letztes Jahr, dass einer vom Steg mein Boot unbedingt kaufen wollte und mir nen sehr akzeptablen Preis machen wollte, kann ich mir es ja immer noch überlegen.
Ob es für Händler immer besser ist nicht in Zahlung zu nehmen kann ich nicht beurteilen. Wenn aber ein Ausstellungsboot schon lange steht, oder ein wesentlich preiswerteres als Top - Gebrauchtes - muß jeder selber entscheiden. Schön wenn man nicht verkaufen muß.

Grüße .... Roland

Du mußt nicht verkaufen, aber da du dich bereits endschieden hattest dich zu vergrößern wird es in dir brodeln und nagen.

[Dresdenskipper]

Naja, weißt du, ich bin da so ein wenig hin und her gerissen. Leider ist meine Frau nicht so sehr bootsbegeistert wie ich und fährt daher nicht so oft mit.
Da ich also viel allein unterwegs bin, ist meine Bootsgröße 5,4 m gut zu beherrschen. Wirds größer - wirds auch ein wenig schwieriger.
Wenn ich ne Idee finde, wie ich in mein Böötchen ein Porta -potti integriere bleib ich vielleicht ganz bei meinem Boot, und meine Frau fährt womöglich doch öfter mit. Na mal sehen !!

[BARTMAN]

Zitat von Dresdenskipper

...Wenn ich ne Idee finde, wie ich in mein Böötchen ein Porta -potti integriere bleib ich vielleicht ganz bei meinem Boot, und meine Frau fährt womöglich doch öfter mit. Na mal sehen !!

Passt das denn nicht in die Kabine auf den Boden .

[santhos]

Ich bin mitterweile bei 10 m gelandet und nun ist auch meine Frau zufrieden. Nun sagte sie mir sogar, dass sie sich auch vorstellen könnte im Sommer auch mal alleine zum Boot zu fahren wenn ich arbeite.

[Dresdenskipper]

Naja so einfach in die Mitte der Kabine das porta potti stellen ist nicht so der Bringer. Ich muß mal bei den Tööts der Bastler schauen, ob da ne Anregung für mich ist.
Naja 10 m müssen es bei mir nicht werden aber so 6-7 Meter würde mir vorschweben.
Drago 660 oder die Boote von Flipper gefallen mir schon.
Grüße ...Roland

[WhiteShark2010]

Das ist mein aktuelles Thema und ich werde mal meine Sicht darstellen:
Natürlich ist der Bootsmarkt kein Automarkt und es haben sich im Laufe der Jahre ganze andere Strukturen ergeben. Trotzdem, - würde man heute sein eigenes Auto nicht Inzahlung für ein 'schöneres, größeres. teurers' Neues geben können, wäre der Neuwagenverkauf und der gehobene Gebrauchtwagenverkauf schon längst tot! Nur wer es schaft, heute zu seinem Neuwagenverkauf auch einen florierenden Gebrauchtmarkt aufzubauen, verkauft. Und deshalb geht es einigen gut und anderen weniger gut.
Beim Bootskauf ist das genauso, dass hat man besonders dieses Jahr auf der Boot in Düsseldorf gesehen. Der Neuschiff Verkauf ist eingebrochen, die Hallen künstlich abgehängt, die Stände geschrumpft, statt Teppichboden auf den Ständen Holzplatten. Einige jedoch verkaufen -- warum --?? Weil sie wissen, dass sie ein neus Boot nur verkaufen können, wenn der Eigner sein altes losbekommt. Die, die Boote Inzahlung nehmen verkaufen! Dass das nicht immer der beste Deal ist, das ist klar!
Es gibt -- nennen wir sie Interessengruppen -- die den Bootsverkauf anders sehen möchten. Eher wie den Immobilienmarkt, auf dem man auch erst sein altes Haus selber verkaufen muss, bevor man sein neus kaufen kann. Dazu ist zu sagen --- wie das Wort schon sagt -- ein Schiff ist zum Glück keine Immobilie, sonst würde es nicht fahren. Es ist eher wie ein Auto mobil. Abgesehen davon machen gerade Makler, die ein altes Haus verkaufen können, um ein neues anbieten zu können, ein besonders gutes Geschäft zur Zeit.
Makler, Händler und Hersteller müssen umdenken! Und die angeblichen Makler, die nichts anderes als eine drittklassige Web Side unterhalten und ihre Schiffe dann als Massenware in allen möglichen Portalen anpreisen, kann man sich schenken. Bootsverkauf als Internetgeschäft!!!
Kommischerweise machen uns unsere holländischen Freunde vor, wie es geht. Ein holländischer Händler nimmt Inzahlung oder er tut so, weil es ihm gelingt, das alte Boot rechtzeitig zu verkaufen. Die Holländer sind da besser drauf!! Übrigens in Schweden und Dänemark genauso!

Meine Devise: Wer in den Genuß meines Geldes für sein Schiff kommen will, hat sich gefälligst um die Altlast - sprich mein Gebrauchtes zu kümmern - sonst geh ich zum nächsten Händler. Und eins ist sicher - einer wird sich finden, der das Geschäft machen will. Ein bißchen Geduld und das klappt schon!
Die Hersteller, die sich dem verwehren, werden auf der Strecke bleiben und auf der BOOT 2011 wird noch ein bißchen mehr zugehängt und wenn es dann für die Holzplatten nicht mehr reicht, man kann auch auf Rollsplit laufen. Man spart halt lieber als die Augen auf zu machen und die Marktgegebenheiten zu studieren!
In dem Sinne ...
PYT

[WhiteShark2010]

1. ... übrigens muss kein Händler eine Garantie für Gebrauchtboote übernehmen.
Eine Gewährleistung ja und das ist auch richtig so!!! Wäre ja noch schöner wie schön wenn nicht!
Der Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie ist gewaltig und jursitisch definiert ... siehe Google o.ä. Händler, die dafür auch noch einen Zuschlag verlangen, sind unseriös!
2.... Ich weiß nicht , wo die Leute hingucken, da wo ich gewesen bin, nimmt man Schiffe Inzahlung und nicht in Kundeauftrag.
PYT

[B.Hallier]

Du meinst, irgendein DUMMER Händler wird sich schon finden, der dein altes in Zahlung nimmt?

Mag sein, aber wer im Markt erfolgreich sein will, weiß, welche Geschäfte er am besten der Konkurrenz überlässt

Wenn du als Händler schon am Boot nichts verdienst, weil die Preise unten sind, warum soll man dann noch bei der Inzahlungnahme noch was drauflegen? Sowas kann ja nur ein Händler machen, dem das Wasser schon bis zum Hals steht.
In dem Fall dann viel Spaß bei einer evtl. Garantieabwicklung!

[WhiteShark2010]

... bei jemanden, dem das Wasser sowieso schon bis zum Hals steht, kauft man besser kein Schiff!
Wenn ein Händler keine Margen hat, dnn hat er schlecht mit seinem Hersteller verhandelt! Sein Problem!!!

ich denke, man sollte das Thema schon sachlich diskutieren! Schrott gehört natürlich auf den Schrottplatz.
Es geht nicht darum, einen Dummen zu suchen, sondern mit jemanden auf Augenhöhe zu verhandeln! Aber der Händler, der mein Geld für sein teures neues Schiff haben möchte, der hat im selben Moment mein altes gebrauchtes im Besitz. Einfach nur verkaufen iss eben nicht mehr! Und das ist gut so!
PYT

[WhiteShark2010]

... in dieser Zeit trennt sich die Spreu vom Weizen!!!

[B.Hallier]

Zitat von WhiteShark2010

... bei jemanden, dem das Wasser sowieso schon bis zum Hals steht, kauft man besser kein Schiff!
Wenn ein Händler keine Margen hat, dnn hat er schlecht mit seinem Hersteller verhandelt! Sein Problem!!!

Genau das ist die Einstellung, die eben verhindert, daß man mit dem Händler auf Augenhöhe verhandelt

Wenn ich weiß, daß es keinem Bootshändler mehr gut geht und daß ihm kaum Luft zum Atmen bleibt, wo bitte ist das dann noch "Verhandeln auf Augenhöhe"?

Fällt wohl eher in die Kategorie "nach mir die Sinnflut"

Zitat von WhiteShark2010

... bei jemanden, dem das Wasser sowieso schon bis zum Hals steht, kauft man besser kein Schiff!
Wenn ein Händler keine Margen hat, dnn hat er schlecht mit seinem Hersteller verhandelt! Sein Problem!!!

ich denke, man sollte das Thema schon sachlich diskutieren! Schrott gehört natürlich auf den Schrottplatz.
Es geht nicht darum, einen Dummen zu suchen, sondern mit jemanden auf Augenhöhe zu verhandeln! Aber der Händler, der mein Geld für sein teures neues Schiff haben möchte, der hat im selben Moment mein altes gebrauchtes im Besitz. Einfach nur verkaufen iss eben nicht mehr! Und das ist gut so!
PYT

Alter Falter, Du musst zumindest einen Dr. Titel in Voilkswirtschaft besitzen.....

Wie Du die ganzen Zusammenhänge des Marktes mal so eben aus dem Ärmel schüttelst, ich bin zutiefst beeindruckt.....

[checki]

Zitat von TomHH

Alter Falter, Du musst zumindest einen Dr. Titel in Voilkswirtschaft besitzen.....

Wie Du die ganzen Zusammenhänge des Marktes mal so eben aus dem Ärmel schüttelst, ich bin zutiefst beeindruckt.....

Kommt noch besser Tom, er weiß als Linsensuchender Dank BF jetzt auch noch was 'ne Sturdy ist.

[WhiteShark2010]

... tut mir leid, das sehe ich nicht so.
Auf die veränderten Marktverhältnisse muss sich jeder einstellen und das hat viele an den Rand des Machbaren gebracht.
Händler, die heute immer noch meinen, sie könnten einen potentiellen Kunden laufen lassen, weil der gefälligst sein lästiges Mitbringsel in Form eine Gebrauchtbootes selber verhökern soll, denken am Markt vorbei.
Der Kunde ist kein Bootsverkäufer!!
Ich habe meine Anfrage ganz klar und deutlich spezifiziert und den potentiellen Anbietern mitgeteilt. Die, die gesagt haben, ich solle mein Boot alleine verkaufen, waren raus aus dem Geschäft.
Sie können sich ja nun freuen, dass sie mein Gebrauchtes nicht verkaufen müssen! Sozusagen ein moaralischer Sieg!
Aber dann bitte nicht beklagen, dass ihnen das Wasser am Hals steht!

[WhiteShark2010]

... wenn ich den Händlern hier im Forum auf den Schlipps trete.
Ihr hatte jahrelang ein feines Geschäft. Nun hat es sich gedreht und der Käufer entscheidet. Ist doch nur gerecht oder!?
Und vielen Verkäufern, die umgedacht haben, macht ihr Geschäft nun umso mehr Spaß!
Ja ich weiß dank BF nun was eine Sturdy ist! Und ich habe hier noch andere tolle Infos bekommen! Auch, wie man am besten mit einem Gebrauchtboot im Schlepptau verhandelt!

[Silberlocke]

Tja, da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Wir hatten auch mal so einen ähnlichen Fall. Der Händler hat sich nicht mal merklich bemüht einen Taschenrechner bei der Kaufpreisermittlung zu zücken. Unverschämt wurden wir, als wir seinen ollen Vergaser AB nicht wollten und einen E-Tec verlangten. Zugegeben, das war schon unverschämt, und das für nur 45t€ Umsatz. Wir geloben Besserung.

Ach ja, das Geschäft hat der nächste Händler gemacht, auch die Inzahlungnahme war kein Problem

Viele Grüße
Jürgen