Funk zwischen Kreuzfahrtschiff und Festmachern

[Pianist]

Nix ärgern. Gibt ja auch Geräte ohne Sprechtaste.

Matthias

[T-Technik]

Naja, .... . . .. .
ich käme überhaupt nicht auf den Gedanken,
wo irgendwelche Taue-Hands von Ozeanlinern rum funken .

Oder willst Du die mal ärgern ?


Viel wichtiger ist doch immer zu wissen,
welche Kanäle für einem selbst wichtig sind .

Binnen : 10 See : 16 und weitere regionale Frequenzen .


Grüße : TOMMI

[T-Technik]

Wenn Du jetzt Kanäle suchen würdest,
wo sich mit schönen Frauen verabredet wird,
hätte ich noch volles Verständnis .

Grüße : TOMMI

[MV-Zausel]

Moin zusammen!

Von der deutschen Küste ausgehend:

Kommuniktion zwischen Schiff und Festmachern immer über UKW. Arbeitskanal bzw Schiff-Schiffkanal ist ja für jedes Revier bzw den Hafen festgelegt.
Wenn zu viel Gesabbel aufm Arbeitskanal ist, wird auf andere in der Region möglichst ungenutzte Kanäle ausgewichen.

[Pianist]

Dann kann man also sagen, dass das in der Praxis zwar so funktioniert, es aber nicht so richtig regelkonform ist, weil es dafür keine speziell festgelegten Kanäle gibt, richtig?

Wenn man es mal ganz streng betrachtet, hätte man wohl ohnehin das formale Problem, dass man mit einem Seefunk-Handgerät gar nicht funken dürfte, wenn man sich an Land befindet, weil man in diesem Augenblick ja eine Landfunkstelle wäre.

Aber irgendwie normiert muss das ja sein, schließlich ist immer alles irgendwie geregelt...

Matthias

[Visara]

Matthias, warum bist Du Dir so sicher, dass die Festmacher direkt mit der Brücke kommunizieren? Ich kann mir eher vorstellen, dass die Jungs untereinander und mit dem Hafenlotsen über Betriebsfunk Kontakt halten und nur der Hafenlotse über Seefunk mit der Brücke kommuniziert. Alles andere würde doch zu einem unnötigen (Funk-) Chaos führen. Davon abgesehen: Kreuzfahrtschiffe werden auf den Meter genau auf ihren Platz bugsiert, da wird jeder Festmacher vorab wissen, welche Leine auf welchen Poller zu legen ist.

Michael

[NormanV42]

Die Handfunkgeräte können ja auch die anderen Seefunkfrequenzen. Diese funken dann nur mit 1 Watt und damit ist die Reichweite begrenzt. Man sucht sich dann einen freien Arbeitskanal und verwendet den. Das hat nichts mit dem "Funkverkehr an Bord" zu tun. Das ist ein anderes Thema. Und die Seeschiffe haben auch mehr als ein Funkgerät an Bord

[Tuckerboot-Lühe]

Zitat von Methusalix

Moin,
Also ich kenne das so (im Verkehr mit den Schleppern bin ich sicher, mit den Festmachern meine ich mich auch dran zu erinnern):
Kontaktaufnahme (Anruf) auf dem normalen und abhörpflichtigen Verkehrskanal (in HH der "Hafenkanal", 74, auf See aber auch die 16, und schon im ersten Kontakt die Vereinbarung des Arbeitskanals. Vorgabe erfolgt durch den "Auftraggeber", also das große Schiff. Von dort wird aber manchmal erst gefragt "Haben Sie Kanal xx". Und nix mit separaten Funkspezifikationen überall dort, wo nicht ausschließlich interne Dinge geregelt werden (und das ist bei einem im Hafenbecken oder am Gewässerrand manövrierenden großen nicht gegeben.
Aber bitte Korrekturen, wenn ich falsch liege!

So ist es definitiv bei der Kommunikation mit den Schleppern.
Ob es mit den Festmachern auch so läuft, weiß ich jedoch nicht.

[Flybridge]

Zitat von lachshunter

Große Berufsschiffe haben normalerweise einen Hafenagenten, der kümmert sich um die Bestellungen, Kraftstoffe, Entsorgung, etc. und koordiniert auch die Docker. Die stehen dann zum vereinbarten Zeitpunkt am zugeteilten Kai, da ist kein zusätzlicher Funkkontakt nötig.


Gruß, Frank.

Warum glaubt man in diesem Forum nicht jemanden, der es wissen müsste???

[Pianist]

Naja, bisher wusste es ja niemand...

Auf jeden Fall sind bei jedem Anlegemanöver etliche Handfunkgeräte im Einsatz. Ist ja auch logisch. Der Kapitän steht auf der Nock und kann von dort aus nicht genau sehen, wie viel Platz zum Beispiel noch am Heck beim Wendemanöver ist. Also wird dort ein Offizier oder zumindest ein Matrose stehen und ihm regelmäßig Ansagen machen. Und dann möchte der Kapitän auf der Nock natürlich den Festmachern sagen, über welchen Poller sie welche Leine legen sollen. Das läuft alles über Funk.

Der Lotse spielt beim An- und Ablegen übrigens keine Rolle, soweit ich das gesehen habe.

Matthias

[tillewski]

Ich merke immer wieder, dass ich entweder einfach den Thread beobachten sollte oder eine superausführliche Antwort schreiben muss.

Also noch mal:

Vorweg: Ich bin in Hamburg absolut unerfahren und habe keine Ahnung, wie Kreuzfahrer definitiv festmachen. Jeder Hafen hat andere Modalitäten.
Der Grundsatz, und dazu zählt eben auch die Verwendung von bestimmten Kanälen, läuft folgendermaßen:

Seefunkstelle:
Das Schiff (interne Kommunikation ausgenommen, die ist wirklich nur schiffsintern) hört immer den Revierkanal ab sowie den jeweils gültigen Schiff-Schiff-Kanal.
Über diese Kanäle werden aber keine Absprachen zwischen Schiff und Festmachern betrieben.
Im Hafengebiet wird noch der jeweilige Hafenkanal geschaltet. Hierüber werden zum Teil auch Festmacher koordiniert.

Manchmal wird auch der UKW-Intershipkanal genutzt, z.B. 77 oder 72 oder andere Kanäle, die dafür vorgesehen sind.

Die Absprachen erfolgen immer über UKW-Seefunk und der Lotse ist auch immer beteiligt.

Es ist richtig, dass Kapitän und Lotse auf der Brücke sind, die Offiziere und Mannschaften besetzen die Manöverstationen.

Die Festmacher werden je nach Größe des Schiffes auch koordiniert und es kann sein, dass sie intern einen anderen Kanal nutzen als der Festmachertallymann, welcher dann mit der Schiffsführung kommuniziert.

Aber grundsätzlich: UKW-Seefunk, entweder Kanal des Hafens oder ein vorher abgesprochener Schiff-Schiff-Kanal.

[Pianist]

Alles klar, das hatte ich ja im Prinzip auch so vermutet. Dann spielt sich dieser Verkehr also wohl genau auf den Kanälen ab, die dort _nicht_ offiziell in Benutzung sind.

Matthias

[tillewski]

Hier noch ein Nachtrag auf Nachfrage in HH:

Zitat:
"Die [Festmacher]werden im Regelfall vom Schiff auf dem Hafenkanal angeschnackt und bekommen dann einen Kanal zugewiesen, um die Poller zu bestimmen. Zur Koordinierung wird ein Poller bestimmt, auf dem ein Flash-Light liegt.
Kanal ist dann meist Schiff Schiff."

[MV-Zausel]

Zitat von Flybridge

Warum glaubt man in diesem Forum nicht jemanden, der es wissen müsste???

Das wäre ja äußerst langweilig.
Themen zerlabern und neue Theorien aufstellen wirkt sich doch viel besser auf den Beitragszähler in einem Profil aus.


und so nebenbei:
Auch wenn die Agentur in einem Hafen die Festmacherei bestellt.... Funkgeräte werden trotzdem gebraucht, denn die Kommunikation zwischen Schiff und Land geht nunmal über UKW-Funk.

Quasi jeder Kapitän (und auch Loste) hat seine eigenen Vorstellungen, wie welche Leine an Land geht. Also immer neues Spiel bei jedem neuen Dampfer... und sowas läßt sich kaum 250 Meter über die Pier brüllen, bei dem Lärm, der so beim An- und Ablegen herrscht...

[T-Technik]

Zitat von tillewski

Hier noch ein Nachtrag auf Nachfrage in HH:

Die [Festmacher]werden im Regelfall vom Schiff auf dem Hafenkanal angeschnackt und bekommen dann einen Kanal zugewiesen, um die Poller zu bestimmen. Zur Koordinierung wird ein Poller bestimmt, auf dem ein Flash-Light liegt.
Kanal ist dann meist Schiff Schiff.

Hallo zusammen .


Hallo Till,

habe ich doch schon in #23 geschrieben .

Naja,
bei dem Wetter kann man ja nicht schön Boot fahren
und alles im Kreis diskutieren .

Aber Mittw. , da geht's wieder aufs Wasser !

Grüße: TOMMI

[tillewski]

Sorry, das war nur das Zitat einer Antwort meines Kollegen aus Hamburg, der nicht im BF präsent ist.
Ich habe es als Zitat kenntlich gemacht.

[Lars1982]

Moin Moin...

Also die Lotsen haben ganz normale Seefunkgeräte dabei, einfach um sicher zu sein ein funktionierendes gerät dabei zu haben und nicht auf die Schiffssysteme verlassen zu müssen.
Der Kapitän (auf der Nock oder wo auch immer) spricht per VHF nicht mit den Festmachern, sondern idr mit 2./3. Offizier
, die unten mit der Crew auf Station sind oder direkt mit der Crew/Bosun.
Es gibt natürlich Pläne vorab, wie die Schiffe festgemacht werden sollen, die den festmachern vorliegen. Gerade bei Kreuzfahrern/großen Containerschiffen., Feeder werden oft nach Standartprozeduren vertaut.
Die meisten Absprachen zwischen festmachten und Crew erfolgen aber tatsächlich verbal.
Die festmachen wiederum haben normale funken um untereinander zu kommunizieren.
Die haben aber keinen Funkkontakt (Seefunk) zur Brücke.
Ich arbeite selber als Servicetechniker in der Navigationsbranche auf Schiffen aller Art, und bin häufig an der Pier oder auf der Brücke beim an/ablegen...
Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.

Viele Grüße ,
Lars

[Biebilein]

Hallo das ist relative einfach. Es gibt internationale Seefunkfrequenzen. Kann man einfach googeln. Und es gibt Hafenhandbücher in dehnen der entsprechende Kanal des Hafens aufgeführt ist. Das selbe gibt es auf dem Rhein. Da haben z.b. die Schleusen meist Kanal 20 oder 22. Die Funkgeräte im Seefunk haben auf der ganzen Welt die selben 88 Kanäle sodas man sie überall verwenden kann. Auf dem Rhein sind teilweise die Leistung etwas anders als International. In USA gibt es noch zusätzliche Wetter Kanäle.

[billi]

Zitat von Biebilein

Hallo das ist relative einfach. Es gibt internationale Seefunkfrequenzen. Kann man einfach googeln. Und es gibt Hafenhandbücher in dehnen der entsprechende Kanal des Hafens aufgeführt ist. Das selbe gibt es auf dem Rhein. Da haben z.b. die Schleusen meist Kanal 20 oder 22. Die Funkgeräte im Seefunk haben auf der ganzen Welt die selben 88 Kanäle sodas man sie überall verwenden kann. Auf dem Rhein sind teilweise die Leistung etwas anders als International. In USA gibt es noch zusätzliche Wetter Kanäle.

Und für diese belanglose Info (lernt man ja alles beim entsprechenden Funkschein)gräbst du einen throth von 2017 aus?

[Pianist]

Du hast meine (übrigens sechs Jahre alte) Eingangsfrage nicht gelesen und uns auch wirklich nichts Neues mitgeteilt.

[Pianist]

Dann wäre er ja auch eine Landfunkstelle...

[apiroma]

In Koblenz hatte ich mal im Hotel mein Seefunkhandy aktiviert und auf Binnen umgeschalten.
Unten versuchte gerade ein Kreuzfahrer (der Mumienexpress) festzumachen.
Ich bekam mit, daß der bugseitige Festmacher der Schiffscrew etwas Bammel wegen der Strömung hatte.
Also runter auf den Kai und die Leine mitgegriffen.
Das war aber normaler Arbeitskanal Schiff-Schiff.