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Alt 23.10.2017, 12:35
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Standard Friesland im Elektroboot

Törnbericht



Der Chartertörn sollte einen zweifachen Test darstellen.Erster Teil: Wie fährt sich ein Elektroboot, zweiter Teil: Taugen wir für einProjekt wie ich es mir erträume.

Die Ursprungsidee stammt aus einem Urlaub und ich hatte dieVorstellung, drei Monate mit der Familie über Kanäle durch Frankreich zufahren. Schon seit dem Urlaub verfolgte ich Gebrauchtangebote um einenMarktüberblick zu erhalten und träumte mich in die Zukunft.

Zum Test charterten wir Anfang September als Last-Minute-Angebot eine EV 950 https://www.friesland-boating.de/uns...d=49053#inhoud bei Friesland Boating in Koudoum. Mit dem Design an die englischen Narrowboats angelehnt versprach es eine gemütlicheTour zu werden. An einem sonnigen Montag ging es in den Nachmittagsstunden nach einer kurzen Einweisung los. Die Sonne schien und der Kanal wurde in der ganzen Breite genutzt, damit wir uns mit der Steuerung vertraut machten. Gegenüber einem Kielboot mit Pinne eierte das Boot schon gewaltig. Über das Fluessemeerund mit leichtem Wind erreichten wir später einen Anleger auf dem Zandmeer. So hatte ich es mir vorgestellt, ein einsamer Anleger und ein schönes Abendbier im Sonnenuntergang. Das Boot war top, W-Lan, WC, Dusche und neu aufgebaut. Der E-Motor läuft rd. 3 Stunden bei 6 km/h bevor die Batterie einen Ladezustand von weniger als 50 % aufweist und der sehr leise Generator anspringt und lädt.

https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=E3FD84660AA762063770BF24FC86A10B .fe3?fileId=jxhdzttcguyuwzjq

Der zweite Tag war dann leider nicht mehr so schön und beibedecktem Himmel und leichten Regen ging es los in Richtung Bolsward. DieEisenbahnbrücke bei Workum war besetzt und eine kleine Schramme wurde beimAnlegen in das Boot gefahren. Der E-Motor kommt halt doch etwas verzögert undbedarf einer weiten Vorrausicht beim Aufstoppen. Nach der Durchfahrung derEisenbahnbrück bogen wir auf die Warkumer Trekfeart ein und wurden erst durcheine geschlossene Brücke in Tjerkwerd gestoppt. Dort spielten wir das lustigeSpiel „quer im Kanal liegen“, jedoch kam zum Glück keiner hintenan und wir konnten dann Ruhe an das Ufer verholen. Nachdem die Brücke uns durchgelassen hatte, wurden wir von allen anderen Überholt, da wir mit 6 km/h die Langsamstenim Kanal waren. Diese Geschwindigkeit stellt bei dem Schiff das Optimum zwischen Verbrauch und Vorankommen (rd. 850 U/min bei 2.500 W) dar. In Bolsward konnten wir diesmal mit Hilfe des Fenders eine weitere Schramme im Schiffvermeiden und legt schön an. Leider konnten wir aber die Batterie nicht über den Landstrom laden, da der 16 A-Automat sofort auslöste, wenn im Kontrolldisplayder Strom mit 4.500 W – 5000 W angegeben wurden. Also lief der Generator undl ud die Batterie. Als die Batterie voll war, konnten wir uns wieder an den Landstrom hängen und alles war in Ordnung.

https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=E3FD84660AA762063770BF24FC86A10B .fe3?fileId=lbfawuoddyfranje

Den nächsten Tag verbrachten wir als Hafentag und fuhren mit dem Bus nach Leeuwarden. Sieben Bft. und die Erfahrungen des Vortags ließen meine Lust auf fahren sinken.

Bei besserem Wetter verließen wir Bolsward in denVormittagstunden des vierten Tages. Langsam rückwärts in das großen Becken raus und gedreht und in Richtung Sneek davon gefahren. Die Brücken waren uns wie auch das Wetter holt und bei Sonnenschein konnten wir zügig durchfahren. Auch die Selbstbedienungsbrücke vor Ijlst wurde vor uns durch ein anderes Boot bedient und schneller als gedacht waren wir in Ijlst. Langsame Einfahrt in den schmalen Stadtkanal war angesagt, als auf dem breiten Schiff vor uns Hektik ausbrach. Eine ndgegenkommendes Schiff machten den Kanal sehr eng, und unser Aufstoppmanöverlandete dann auch unkontrolliert am Ufer. Gott sei Dank ohne Personen und Materialschaden. Mein Adrenalin stand hoch und ich hatte keine Lust auf weiterfahren, aber eine schönen Anleger in Ijlst fanden wir nicht und fuhren durch nach Sneek. Hier konnten wir mit der nette Hilfe eines netten Holländers festmachen und hatten wieder Probleme mit dem Landstrom, der Generator lud die Batterie.

https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=E3FD84660AA762063770BF24FC86A10B .fe3?fileId=cfxlgphczprmjjzz

Der folgende Tag wurde wieder als Hafentag verbracht, auch weil es die ganze Zeit regnete.

Am späten Vormittag ging es dann wieder weiter. Am Vortag noch schnell die Telefonnummer an der Woudvaart Brücke heraus geschrieben und den Brückenwärter der Lemmerbrug angerufen, damit der die Brück öffnen kann.War aber gar nicht notwendig, weil die Brück am Wochenende doch einen eigenen Brückwärter hatte und wir schnell passieren konnten. Über den ruhigen Kanalging es nun wieder in Richtung Ijlst und wir erreichten nach dem Swarte Brekken,der Riper Feart und dem Wijnsloot wieder das Fluessemeer und machten am Langehoekspollen aussen fest. Die Sonne schien und der letzte Abend der Tourwar wieder wunderschön und entschädigte für das schlechte Wetter der vorherigen Tage.

https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=E3FD84660AA762063770BF24FC86A10B .fe3?fileId=ojewgzkeyblwsdhy



Der letzte Tag brachte Sonne und Wind und früh waren wir unterwegs. Gegen den Wind an erreichten wir den Charterhafen und machten geradezu vorbildlich fest. Der Urlaub war zu Ende und wir waren eine Erfahrung reicher.

https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=E3FD84660AA762063770BF24FC86A10B .fe3?fileId=qlrrkjuyeghbalyk



Fazit: So schön wie ich es mir vorgestellt habe ist es für uns nicht. Meinen Dreimonatstörn habe ich gedanklich um zwanzig Jahre nachhinten verschoben und werde mit der Familie weiterhin Rad fahren und paddeln. Mit dem Elektroantrieb funktioniert es prima, es ist leise und auch den Generator hört man kaum. In einem größeren Boot mit größerer Batterie auch Kanaltauglich, wenn der Ladestrom reduziert werden kann. Das Boot selbst ist für Menschen die sich lieben, denn es ist wohnen auf dem Flur. Von den 300 € Kaution sind uns 48 € für den verbrauchten Sprit abgezogen worden. Bei rd. 10 Stunden Gesamtfahrzeit.
Aber insgesamt ist es doch recht langweilig für uns und die Bewegung fehlte.

Insgesamt aber eine landschaftlich typisch friesische Tour, die sich sehr schön fahren lässt.



So long der Flip
__________________
Motorleistung wird völlig überbewertet.

Geändert von Flip (23.10.2017 um 14:26 Uhr) Grund: Ergänzungen und kleine Korrekturen
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