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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 28.06.2009, 19:18
Adrian.K Adrian.K ist offline
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51 Danke in 6 Beiträgen
Standard Wie viele schichten Glasfassergewebe?

Hallo ich möchte das Unterwasserschiff von meinem Wellenbinder mit Epoxidhart und Glasfassermatten laminieren.

Jetzt zu meinen fragen:
Wie viele schichte muss ich machen?
Welche stärke an Matten sollte ich am besten nehmen??
Und viel Epoxidharz brauche ich?

Mfg Adrian
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  #2  
Alt 30.06.2009, 10:54
Dejottom Dejottom ist offline
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Standard

Hi Adrian,
eigentlich reichen 3 Matten.
Bist du dir sicher, dass du mit Epoxyd arbeiten möchtest?
habe gerad selbst mein Rumpf reparierert.
Habe aber Polyester und Glasfaser Gewebe genommen.
Hatte mich bei einem Bootsbauer schlau gemacht
und er meinte, dass man bei GFK Rümpfen lieber Polyester
nehmen sollte.
Ich wollte vorher aber auch mit WEST Epoxid arbeiten,
wurde aber umgestimmt.
Glasfaser Gewebe ist nämlich mit Polyester vorbehandelt
und darf deshalb nur mit Polyester verarbeitet werden.
Dagegen kannst du aber mit den Glasfaser Matten (die dicken glänzenden)
mit Epoxid arbeiten.

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen

Gruß Torben aus Hamburg
-Stingray 558 ZPX-
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  #3  
Alt 30.06.2009, 20:36
Benutzerbild von Liebertee
Liebertee Liebertee ist offline
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Zitat:
Zitat von Dejottom Beitrag anzeigen

Glasfaser Gewebe ist nämlich mit Polyester vorbehandelt
und darf deshalb nur mit Polyester verarbeitet werden.
Dagegen kannst du aber mit den Glasfaser Matten (die dicken glänzenden)
mit Epoxid arbeiten.
Nee....

Glasfaser Matten sind nicht mit Polyester vorbehandelt, sondern mit einer sogenannten Schlichte.
Die dient dazu, das die lose übereinandergestreuten Kurzfasern aneinander haften bleiben und man überhaupt sowas wie eine Matte bekommt.
Diese Schlichte wird nachher bei der Verarbeitung vom Polyesterharz angelöst, d.h. die Matte wird weich.
Epoxi löst diese nicht an.

Glasfaser Gewebe braucht diese Schlichte nicht, da die Fasern wesentlich länger sind und wie der Name schon sagt, eben zusammengewebt wurden.

Gruß, Norbert
__________________

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  #4  
Alt 30.06.2009, 20:49
Pusteblume Pusteblume ist offline
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Ganz abgesehen davon: auf einen Holzrumpf (und ich nehem mal an, der Wellenbinder hat einen...) sollte man nicht mit der Polyesterpampe herummatschen. Das Zeug Taugt nicht auf Holz, es dringt nicht tief ein, und es schrumpft bei der Härtung. Ich durfte mehrfach Boote bewundern, wo eine Poly-Ummantelung sich z.T. großflächig vom Holz gelöst hatte. Dann nur ein wenig Feuchtigjeit drunter... Jute Nacht, Marie.
AAAlso: Den Rumpf von allen Lacken, Beschichtungen, etc befreien, alle Gammelstellen, Rott, sonstwas reparieren, gut durchtrocknen lassen...
Die Frage, wieviele Schichten Glasgewebe (Roving) zu nehmen sind, hängt auch von Art und spez. Gewicht der Matte ab. Und davon, was Du willst: nur dichten, oder auch mechanisch stabilisieren.
Ich meine, ab 3-4 Lagen leichten Gewebes wird´s ordentlich und dauerhaft dicht.
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  #5  
Alt 01.07.2009, 00:29
Benutzerbild von uli05
uli05 uli05 ist offline
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Hi,
ähmmm....Sorry!
Das geht auch auf einem Holzrumpf !
Die neuen Systeme sind dafür extra entwickelt worden, natürlich nicht einfach drauf pappen.
Da gehört schon ein wenig mehr dazu.
Einen speziellen Primer vorher drauf, damit sich das Harz mit dem Holz gut verbindet.
Polyester Gewebe ist erste Wahl und nicht diese Matten.
200gr ist Pflicht in min. drei Kreuz-Lagen.
Schlusslage ist ein Nylongewebe.
Das wird wieder abgezogen wenn durchgehärtet....dann ist es klebefrei.
Zum Schluß drei Lagen Teerepoxi Primer und dann mit PU lackieren.

Meins hat damit schon Jahre auf dem Buckel.
Innen ist es offen und nicht beschichtet nur mit Bilgenfarbe isoliert, das muß da atmen können.

Gruß ULI
__________________
Ich tanke synthetische Flüssigkeiten 😉
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  #6  
Alt 09.07.2009, 23:00
Adrian.K Adrian.K ist offline
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Registriert seit: 07.06.2009
Beiträge: 23
51 Danke in 6 Beiträgen
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Also so richtig einnig seit ihr euch ja nicht!!

Ich danke euch erstmal für eure Hilfe!
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  #7  
Alt 10.07.2009, 16:50
Benutzerbild von Michael Thon
Michael Thon Michael Thon ist offline
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Ort: P= Kreis Düren, D= Köln-Bonn
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Boot: (ehemals) einen 9,5m Segel-Katamaran
796 Danke in 340 Beiträgen
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Lieber Uli,
nich böse gemeint, aber einige Begriffe werden bei Deinen Äußerungen "etwas durcheinander geworfen", bei anderem frage ich nach dem Sinn:
Zitat:
"Das geht auch auf einem Holzrumpf !
.... Die neuen Systeme sind dafür extra entwickelt worden, ....."

- diese Art der Verarbeitung, und die neuen Systeme, bzw. diese Grundierungen sind NICHTS neues. Neue Systeme sind insofern neu, als dass das in ihnen enthaltene Lösungsmittel Styrol nur langsam emittiert und es dadurch nach der Produktion aus den Bauteilen nicht mehr ganz so doll herausstinkt (manche Schapps oder Kisten machten oder machen [je nach Auswahl des Harzes] einen beinahe schon bewusstlos beim Hineinreichen...), was auch zu einer besseren und länger anhaltenden Qualität hinischtlich Flexibilität und Festigket führt.
Bei den schnell emitierenden Systemen führt der Austritt des Styrols zur Versprödung von Laminaten (bei solchen typischerweise sternförmige Risse im Gelcoat).
Leider haben es die Hersteller bis heute noch nicht zu osmose-sicheren Systemen geschafft (obwohl in den 80ern und 90ern nochmals ganz stolz proklamiert...), bzw. die Hersteller der Boote packen die ISO-NPG-Systeme nur als Gelcoats außen drauf..., und das dann zu dünn....., weil´s ja 2€ per kilo mehr kostet... (pro m² werden ca. 800 bis 1000g gebraucht) Kunden wo seid Ihr?

Zitat:
"natürlich nicht einfach drauf pappen..... Einen speziellen Primer vorher drauf, damit sich das Harz mit dem Holz gut verbindet."

Warum, so frage ich mich, ist dann Polyester-Harz noch DAS Material, wo es doch "so billig" ist.....? Ich handele mir bei einem solchen Vorgehen Nachteile ein:
a) durch die Notwendigkeit eines vorhergehenden Auftrags überhaupt
b) einer anderen CHEMIE, denn diese Grundierungen sind auf einkomponentigem Polyurethan basierend
c) durch die zusätzliche Arbeitszeit und den Aufwand

Zur Sicherheit und weil es universeller (da: mit Füllstoffen mischbar, als Auftrags-Grundierung oder "Lack", als Kleber, höhere Elastizität / dynamische Belastbarkeit, wegen seiner weitaus besseren Klebe-Eigenschaften längere Topf- und Verarbeitungszeiten) einsetzbar ist, empfehle ich für einen solchen Fall Epoxydharz!

Zitat:
"...Polyester Gewebe ist erste Wahl und nicht diese Matten...."
Sicherlich verwendest Du keine solches Gewebe, denn dieses lässt sich nach solchem Einsatz nur noch mittels Flex bearbeiten. Du meinst sicherlich Glasgewebe, Glasseidengewebe (das gleiche wie das erst- genannte, nur meist etwas feiner in seiner Webstruktur..) oder Glasgelege (dieses ist nicht verwebt, stattdessen sind in verschiedene Richtungen aufeinander gebettete Lagen miteinander VERNÄHT; Vorteil: direkte und höhere Lastaufnahme bei Belastung, da die einzelnen Fäden [auch "Rowings" genannt] bereits gestreckt anliegen und nicht, wie bei den Geweben, eine "Berg & Talfahrt machen" und sich so in einer Harz/Härter-Matrix immer noch etwas recken und strecken können;
allerdings sind diese Gelege härter und splittern dann im schlimmsten Falle dann auch eher - ähliches gilt auch für andere Faser-Arten wie bspw. Carbon, Balsalt)

Zitat:
"200gr ist Pflicht in min. drei Kreuz-Lagen."
Diese "Kreuz-Lagen" machen bei Geweben keinen Sinn:
sie werden mittels "Kette und Schuß"-Fäden hergestellt, die je in 0° bzw. 90° (also in Längs und in Quer-Richtung) aufgebaut sind.
Du müsset die Gewebe-Lagen also um je 45° drehen, um sie wirklich in verschiedene Richtungen zu legen und hättest sie dann aber schräg zur Bauteil-Oberfläche und entsprechend gehörigen Abfall oder Verschnitt (neben wahnsinnig machender Arbeit...)!
Nimm anstelle der untersten Lagen statt eines Gewebes ein "Bi-Axiales Gelege" (= 2achsial, kurz "Biax") mit "+45° und -45°"-Richtungen oder gar ein Quadrax (4-axiales, also 0°, 90°, sowie +45° und -45°) u.U. in höherer Grammatur und lege ein feines Glasseidengewebe von 160-200g/m² als vorletzte* Lage auf, dann hast Du zusätzlich auch weniger zu spachteln oder zu (spritz-) füllen!

Zitat:
"Schlusslage (Anm.: siehe* oben) ist ein Nylongewebe. Das wird wieder abgezogen wenn durchgehärtet....dann ist es klebefrei."
Soweit RICHTIG, es wird auch "Abreissgewebe" genannt.
Zusätzlich: es verbindet sich nicht sehr gut mit Harz und den anderen Faserlagen, hat eine Schutzfunktion gegenüber Verschmutzung und auch Luftfeuchte (gerade bei manchen Harzsystemen, die eine sogenannte "Aminröte" an der Oberfläche bilden; die ist durch Reaktion mit dem CO-Gehalt in der Luft erklärbar, was zu dieser "Wachsbildung" führt, die, wenn ohnen Abreissgewebe gearbeitet wurde, oft erst abgewaschen werden sollte, da Schleifpapiere nur verschmieren, das Zeuch aber nicht entfernen; es gibt aber auch wachsfreie Harzsysteme!) und es erspart einen (manchmal schädigenden, da das Laminat verletzenden...) mühseligen Anschliff.

Zitat:
"Zum Schluß drei Lagen Teerepoxi Primer und dann mit PU lackieren."
Die echten "Teer-Epoxy´s" sind als solche nicht mehr im Markt erhältlich, da als umweltgefährdend verboten - das Teer oder Öl trat mit der Zeit aus dem Mix aus!
Namensanlehnungen gibt es, aber die haben mit dem von einigen "nachbejammertem" (da so schön giftig, dass keine Pocken oder Algen daran wuchsen...) nichts mehr zu tun;
die Namensähnlichkeit ist sicher aus Marketing-Gründen erhalten geblieben, indem es den Eindruck vermittelt, das gute alte Giftzeuch hätte noch damit zu tun und man könnte sich so das Antifouling ersparen.....
Richtig ist meiner Erfahrung nach, für den Über- und Unterwasserbereich verwendbare epoxy-basierende Grudierungen zu verwenden, so bleibt man - in der Epoxy-"Systematik"
- mit den Materialien auf Jahrzehnte hin flexibel und nicht spröde
- wasserabweisend und osmose-resistent
Darüber empfehlen neuere Anbieter für hchwertigste Anforderungen für den Überwaser-Bereich eine "chemische Kupplung", aus einem Epoxy-Pu-Verschnitt bestehend, damit die letzten PU-Lacklagen einen perfekten Untergrund vorfinden;
Im Unterwasser-Bereich für Dauer-Lieger (länger als 6 Wochen im Wasser) keinen Lack, stattdessen ein Epoxy-Gelcoat oder -Lack, oder auf die Grundierug ein Antifouling (harte, jedenfalls für Motor- oder / und Trailerboote, weiche nur für Dauerlieger im mediteranen Bereich)

Wer noch mehr Detail-fragen hat, sende mir eine private mail, bitte!

Uffz....

Gruß
Michael
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Alt 10.07.2009, 17:11
Benutzerbild von Michael Thon
Michael Thon Michael Thon ist offline
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Hallo Norbert,
bitte auch nich böse sein!:
Zitat:
"Glasfaser Matten sind nicht mit Polyester vorbehandelt, sondern mit einer sogenannten Schlichte."
Leider auch nicht ganz richtig, es kommt hier ganz häufig zum Durcheinander, weil sogar auch die Hersteller unterschiedliche Ausdrücke für ihre Produkte verwenden (ein Schelm, wer da gar an "Strategie" denkt...):
In "Glasmatten" (auch Schnipsel-, Schnittfaser oder Wirrfasermatte genannt) sind meist Pulver- oder (eher seltener) Nassbinder enthalten, die durch das in Poly- oder Vinylesther-Harzen enthaltene und so (läcker stinkende) Lösungsmittel "Styrol" angelöst werden und eine Anbindung an die Glasfasern erst ermöglichen!

Zitat:
"Die dient dazu, das die lose übereinandergestreuten Kurzfasern aneinander haften bleiben und man überhaupt sowas wie eine Matte bekommt....
....Epoxi löst diese nicht an."
Das ist auch richtig!

Zitat:
"Glasfaser Gewebe braucht diese Schlichte nicht, da die Fasern wesentlich länger sind und wie der Name schon sagt, eben zusammengewebt wurden."
FALSCH!
Schlichten sind notwendig, da sonst keine Anbindung der Harze an letztlich die Glasmaterialien erfolgt, alleine das Verweben gewährleistet keine feste Anbindung!
Für Glas-Gewebe, -Gelege oder Rowinggewebe werden Glasfäden verwendet, die vor der endgültigen Verarbeitung durch ein "Schlichte"-Bad laufen; solch eine Schlichte (beispielsweise aus einer SILAN-Type bestehend und bspw. auch zum Anbringen von Harz oder Lack an Kacheln oder Glasscheiden verwendbar) ermöglicht es dann vielen Harzen (Poly- und Vinylester, aber auch Epoxy, oder PU-), eine Bindung mit den Fasern einzugehen.

Gruß

Michael
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