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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 17.05.2005, 09:38
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klala klala ist offline
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Hallo Freunde des Segelns,

was haltet Ihr von dem folgenden Beitrag?

http://www.bluewater.de/produkte/windpower.htm

Ich habe inzwischen sowohl mit dem Verfasser als auch mit dem genannten Importeur Kontakt gehabt. Die Meinungen sind natürlich völlig unterschiedlich und beide werden sich wohl vor Gericht wiederfinden.
(Der Importeur hat wegen Rufbildschädigung und Falschaussage geklagt!!)

Ich habe mir so einen Air Xmarine gekauft und will das Ding demnächst montieren. Welche Erfahrungen liegen denn nun tatsächlich vor?
Übertreibt der Verfasser (was ich fast glauben möchte) oder ist da was dran?
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Handbreit / Klaus
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  #2  
Alt 17.05.2005, 10:19
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Hallo Klaus,

aus meiner Erfahrung mit drei verschiedenen Generationen von Airmarin, die sich über Zehn Jahre Dauerbetrieb (365 Tage im Jahr) erstreckt, kann ich Dir nur sagen.
1. der Windgenerator ist ziemlich laut.
2. er bringt erst ab 4 bft richtige Leistung.
3. sich drehende Rotorblätter von jedwedem Windgenerator sind an Bord immer eine potenzielle Gefahr, deswegen soll der Aufstellort hoch und weit hinten sein. Die Blätter drehen ja mit ziemlicher Geschwindigkeit und wenn dann da ein Gegenstand, ob Fall, Angel oder ähnliches in die Blätter kommen, dann brechen die Blätter und es gibt Kleinholz.
4. bei mir sind aus falscher Anwendung,(s.o.) zweimal ein Fall in die Blätter gekommen, die Blätter waren auf ca. 1/3 der Länge abgebrochen, aber nicht in den Halterungen.
5. Im Hafen bzw in der Marina benutzen wir den Generator nie (s.PKT.3)
6. über 5 bft oder bei Squalls schalte ich den Generator kurz/aus.

Ich glaube, dass das klagende Seglerpaar sich eigentlich hätte bewusst sein sollen, dass Windgeneratoren grundsätzlich auf Booten besonderer Sorgfalt beim Betreiben verlangen. Sie hätten daher eigentlich in ihrer Logik ALLE Hersteller von Windgeneratoren anklagen müssen und nicht nur den einen, den sie kennen.

Gruss
Moskito
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  #3  
Alt 17.05.2005, 12:56
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siehe auch hier
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Charly
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  #4  
Alt 17.05.2005, 13:56
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Danke Charly,

habe mir das alles durchgelesen und meine "innere Ruhe" wiedergefunden.
Werde die Montage also optimistisch angehen und danach der "rotierenden Luftschraube" die gebührende Achtung zukommen lassen.
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Handbreit / Klaus
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  #5  
Alt 17.05.2005, 20:34
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Hallo,
ich muss hier noch anmerken, das der AirX inclusive der Rotorblätter vom jeweiligen Käufer montiert werden müssen! Daher lässt sich auch ein Montagefehler, der zu Schäden an den Rotorblättern führen kann, nicht ausschliessen.
Ich bleibe bei meinem AirX und bin damit sehr zufrieden.
Siehe auch hier: www.balimara.de und hier
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Gruß Manfred
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  #6  
Alt 18.05.2005, 09:07
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Hallo Manfred,
zur Montage eine Frage: im Handbuch wird darauif hingewiesen, dass alle Schraubverbindungen (auch die an den Propellern) mit einem Momentenschlüssel auszuführen sind. Wer hat denn schon einen Momentenschlüssel an Bord?
Wie hast Du das gehandhabt, nach Gefühl?
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Handbreit / Klaus
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  #7  
Alt 18.05.2005, 13:02
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ICH.
Weil:
Nach fest kommt ab.
Nach ab kommt Ärger.
Nach Ärger kommt noch mehr Arbeit.

Und dazu hab ich keine Lust.
Ludwig
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  #8  
Alt 18.05.2005, 13:10
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klala klala ist offline
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Hi Ludwig,
Du schreibst etwas in Rätseln
Beziehen sich Deine Vorstellungen auch auf :Mast, Außenborder, Kiel... Könnte ja auch passen.
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Handbreit / Klaus
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  #9  
Alt 18.05.2005, 13:16
Bottwartaucher Bottwartaucher ist offline
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Ich hab einen Drehmomentschlüssel an Bord...

Aber eine Schraube kann man auch mit einer Fischwaage und einem Ringschlüssel halbwegs mit dem richtigen Drehmoment anziehen:

Kraft (in kg) = Drehmoment (in Nm) / Hebellänge (in m) * 9,81

Ludwig
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  #10  
Alt 18.05.2005, 13:25
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Danke Ludwig,
Dein Rätsel löst sich langsam auf. Damit kann ich schon fast was anfangen, aber was bedeutet in der Formel unter dem Bruchstrich *9,81 ?

Müsste sich ja eigenlich mit einer Federwage und Hebelarm machen lassen
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Handbreit / Klaus
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  #11  
Alt 18.05.2005, 13:31
Bottwartaucher Bottwartaucher ist offline
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Hallo Klaus,

0.91 das ist der Faktor, mit dem man die Kraft in Newton in die Gewichtskraft auf der Erde in Kilogramm umrechnet.

1 Stück Masse von 1 Kilogramm, z.B. 1 Liter Wasser, zieht an der Leine aufgehängt mit der Kraft von 9,81 Newton.

Kraft ist Masse x Beschleunigung, und die Erdbeschleunigung ist 9,81 m/s².
Für praktische Rechnungen einfach mal 10 nehmen.

Mit Fischwaage meine ich eine Federwaage, und den Ringschlüssel benutze als Hebel, das ist sicherer als ein Gabelschlüssel...

Beste Grüße
Ludwig
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  #12  
Alt 18.05.2005, 20:09
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Zitat:
Zitat von klala
Hallo Manfred,
zur Montage eine Frage: im Handbuch wird darauif hingewiesen, dass alle Schraubverbindungen (auch die an den Propellern) mit einem Momentenschlüssel auszuführen sind. Wer hat denn schon einen Momentenschlüssel an Bord?
Wie hast Du das gehandhabt, nach Gefühl?
Hallo Klaus,
ich hatte das Glück und konnte mir einen Drehmomentschlüssel ausleihen. Versuch es mal in der KFZ-Werkstatt Deines Vertrauens, die haben meist so was.
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Gruß Manfred
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  #13  
Alt 02.06.2005, 21:36
Info Info ist offline
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Daß Windgeneratoren zur Stromerzeugung schnell bis extrem schnell rotierende Flügel brauchen, um zu funktionieren, ist bekannt. Daher sind sie so zu montieren, daß sie bei Betrieb IMMER außerhalb jeder Reichweite sind. Darauf weisen alle Hersteller hin.

SY Parus http://www.bluewater.de/produkte/windpower.htm berichtet, bei seinem Airmarine und auch anderen von ihm benannten Schiffen sei ein Flügel innen an der Halterung (nicht außen wie z.B. durch andere Gegenstände, Leinen oder Bootshaken) abgebrochen.

Ich halte das durchaus für möglich, denn ich weiß selbst von 2 solchen Fällen in der Karibik. Bei einem Fall wurde mir nur berichtet, bei dem anderen Fall konnte ich mir den Schaden und den Rest der Flügelnase ansehen. Er steckte noch in der Scheibe, wo der Flügel angeschraubt war. Hier zeigte sich quer durch die Aufnahme- Bohrungen ein Riß und gleichzeitig eine Verpressung in den Schraubenlöchern. Ich bin kein Materialprüfer, aber nach meiner Meinung waren eine oder beide Befestigungsschrauben der Flügel bei dem Zusammenbau mit viel zu großer Kraft angezogen worden und dabei die Flügelnase geplatzt oder gerissen. Der Flügel war damit Schrott und hätte nicht montiert werden dürfen. Daß er montiert wurde, lag vermutlich an Unkenntnis und/oder Sparsamkeit. Irgendwann ist die Nase und damit der Flügel dann auseinandergeflogen.

Manfred balimara liegt hier wohl völlig richtig „lässt sich auch ein Montagefehler, der zu Schäden an den Rotorblättern führen kann, nicht ausschliessen“.

Klaus klala, „im Handbuch wird darauf hingewiesen, dass alle Schraubverbindungen (auch die an den Propellern) mit einem Momentenschlüssel auszuführen sind.“ Das ist halt zu befolgen, egal wie man das schafft. Könntest Du die Andrehmomente aus dem Handbuch veröffentlichen? Viele mit Airmarine werden sie nicht wissen und „nach Gefühl“ andrehen, was bei einem Buchhalter wohl anders ist als bei einem Gerüstbauer.

Der Hinweis von Ludwig Bottwartaucher ist geradezu super. DANKE. Das ist DAS Bordmittel für Langfahrt.

Skipper Lehmann berichtet davon, „dass die noch vorhandenen zwei Rotorblätter schwere Schäden im Bereich der Befestigungsschrauben zeigten“.

Am Flügel selbst wird das vermutlich nicht liegen. Der Airmarine scheint recht robust zu sein, denn es wurden angeblich 80.000 Stück hergestellt, also 240.000 Stück Flügel plus Ersatzflügel. Läge ein Mangel in der Flügelkonstruktion vor, wäre der Hersteller bei der allgemein bekannten US Prozeßpraxis längst pleite.

„ ... zwei Rotorblätter schwere Schäden im Bereich der Befestigungsschrauben ...“ scheint gegen den obigen Fall auf nicht ausreichend fest angezogene Schrauben oder deren Lockerung hinzudeuten, denn die Flügel sind sehr leicht und mit den mitgelieferten selbstsichernden Muttern sehr solide zu befestigen.

Wenn Skipper Lehmann bei „zwei Segelkameraden ... die gleichen Schäden im Bereich der Befestigungsschrauben“ festgestellt hat, so waren möglicherweise auch hier die Schrauben nicht ausreichend fest.

Wenn Skipper Lehmann von einem weiteren Segelkameraden berichtet, dem „im Hafen von Bejaja, auch bei etwa 3o Kn Wind, gleich zwei Rotorflügel abhanden gekommen“ sein sollen, so will ich gerne glauben, daß man Skipper Lehmann das erzählt hat. Die Story selbst aber kann ich nicht glauben: Ein Flügel mag aus welchem Grund auch immer davonfliegen, ok. Dann aber hängen die beiden restlichen Flügel auf 04.30 Uhr und auf 07.30 Uhr nach unten wie ein Mercedesstern ohne obere Zacke. Diese beiden Flügel wird kein Wind der Welt in erneute Drehung versetzen; eher brechen die restlichen beiden Flügel quer zum Wind ab. Wie also sollte der 2. der 3 Flügel verloren gegangen sein? Hier hat man wohl etwas übertrieben.

Trotzdem kann ich den Ärger von Skipper Lehmann gut verstehen. So etwas schaukelt sich auf. Daß die Klage wurde sowohl vom Amtsgericht / Landgericht abgewiesen wurde beweist gar nichts. Richter haben von technischen Zusammenhängen praktisch ausnahmslos keinerlei Ahnung.

Entscheidend scheint mir hier also eine ganz wichtige „Kleinigkeit“ gewesen zu sein:

Wie Klaus klala schreibt: „Im Handbuch wird darauf hingewiesen, dass alle Schraubverbindungen (auch die an den Propellern) mit einem Momentenschlüssel auszuführen sind.“ Das wurde vielleicht versäumt.

Sorry, ist etwas lang geworden, aber die Windgeneratoren interessieren mich nun mal. Zum Air X Marine und zu den Vormodellen 403 und 303 findet man übrigens einige Untersuchungen bei http://www.info-center-online.com/bo...rmarineger.htm und http://www.info-center-online.com/bo...marineger2.htm.
__________________
Gruss, René
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