Törnplanung Frankreich / Bordeaux / Garonne

[Maxl]

Hallo zusammen,

wir planen nächstes Jahr einen Bootsurlaub bei Langon in der Nähe von Bordeaux (an der Garonne, kurz hinter dem Ende des "Canal latéral à la Garonne") und wollen dort Freunde besuchen.

Da der Besuch im Vordergrund steht, suchen wir in der Nähe von Langon eine Möglichkeit zum Kranen / Slippen (Regal 242) und einen Liegeplatz für einige Tage.
So könnten wir mit unseren Bekannten etwas unternehmen und Abends auf dem Boot übernachten. Ein Liegeplatz in/bei Langon oder in der Nähe wäre natürlich super (Evtl. auch auf dem Kanal bei Castets-en-Dorthe, das wären grad mal 7-8km nach Langon).

Im Anschluß wollen wir natürlich auch die Gegend anschauen, wobei noch nicht feststeht, ob wir Richtung Meer fahren oder den Canal Lateral de la Garonne.

Hierzu hätte ich nun einige Fragen:

• Kennt jemand einen empfehlenswerten Liegeplatz in der Nähe?
• Kann man in der Nähe Kranen oder zur Not Slippen?
• Wie sieht es mit Tankstellen am Wasser aus (Benziner)?
• Könnt Ihr einen Törnführer oder Karten empfehlen?
• Wir haben für das Boot einen "Ausweis über das Kleinfahrzeugkennzeichen" des WSA: Ich habe gelesen, dass es in Frankreich - gerade Richtung Atlantikküste - Probleme geben könnte, hier der Int. Bootsschein angebrachter wäre?
• Sollten wir nicht den Canal fahren sondern Richtung Atlantik, würde meiner Ansicht nach die Vignette wegfallen?
• Habt Ihr sonstige Tipps, was wir beachten sollten?

Ich bin schon gespannt, vielen Dank schon mal für Eure Tipps!

Viele Grüße,
Peter


P.S.:
Ich hatte vor einigen Tagen- fälschlicher Weise - einen Tröt unter ">Reisen> Mittelmeer und Reviere" eingestellt, der ohne Reaktion blieb. Leider fand ich keine Möglichkeit den Tröt wieder zu löschen oder einen Moderator zu bitten, dies zu übernehmen...

[Verdrängerwilli]

Hallo Peter
Richtig wäre hier gewesen:
http://www.boote-forum.de/forumdisplay.php?f=19

Wenn du die Mods aufwecken willst, nimmst rechts oben das Warndreieck
Da kannst dann dein Anliegen vorbringen

[Maxl]

Servus Willi,

danke für den Hinweis! Das "Warndreieck" ist mir bis dato gar nicht aufgefallen, auch nicht beim Studieren der "Hilfe"...

Wieder etwas gelernt...
Grüße,
Peter

[Time4Boat]

Salve Peter,

ich erinnere mich an einiges was die Gegend zu bieten hat. Dazu meine Antwort.

• Kennt jemand einen empfehlenswerten Liegeplatz in der Nähe?

An der Garonne git es viele Anlegestellen. Man nennt diese port de plaisance. Wo genau findest in der Flusskarte, welche bestellbar ist. Bei Cadillac ist ein sehr schöner Hafen ca. 20 KM.

• Kann man in der Nähe Kranen oder zur Not Slippen?

Slippen kannst du an der Garonne an vielen Stellen. Die Rampen sind flach aber nicht besonders im Untergrund. Kranen geht in Bordeaux ca. 55 km weit weit von Langon.

• Wie sieht es mit Tankstellen am Wasser aus (Benziner)?

In den Sportboothäfen gibt es überall Benzin. Gut teuer!! Die Franzosen fahren gerne mit AB.

• Könnt Ihr einen Törnführer oder Karten empfehlen?

Törnführer kannst du im WEB finden. Aber ist für den Fluss nicht notwendig, besser du holst dir eine C-Map.

• Wir haben für das Boot einen "Ausweis über das Kleinfahrzeugkennzeichen" des WSA: Ich habe gelesen, dass es in Frankreich - gerade Richtung Atlantikküste - Probleme geben könnte, hier der Int. Bootsschein angebrachter wäre?

Für Frankreich ist der IBS immer gut. Infos dazu, kannst beim ADAC dir runterladen

• Sollten wir nicht den Canal fahren sondern Richtung Atlantik, würde meiner Ansicht nach die Vignette wegfallen?

Das kannst du nur im Hafenbüro erfahren. Meines Wissens ist eine Vignette für die Garonne notwendig.

• Habt Ihr sonstige Tipps, was wir beachten sollten?

Die Garonne hat einige Untiefen, welche nicht in Karten verzeichnet werden, da diese bedingt durch auflaufendes Wasser bei Flut wandern. Langsam fahren ist angesagt. Je nach Wind und Flutverhältnisse und auch Wasserführung des Flusses, können plötzliche Tiefenänderungen auftreten. Wichtig beim Festliegen. Frag hier mal die Franzosen oder schau wie diese ihre Boote festmachen. Auch beim Fahren kannst du plötzlich heftige Flutwellen erleben.


Vor ein paar Jahren fuhren wir über den Canal du Midi von Sete nach Bordeaux. Lief alles problemlos. Anlegestellen und kleine Hafenanlagen habe ich viele gesehen. Die Franzosen sind da ein wenig entspannter. Gut ist, wenn du ein wenig französisch sprechen kannst.



Hoffe dir ein wenig geholfen zu haben. Deine REISE wird schön. Ich schaue mal, was ich noch so finden kann und schreibe es dir.



LG


Uli

[Maxl]

Hallo Uli,

vielen Dank für Deine Antworten, das ist bereits sehr hilfreich. Wenn Du noch Informationen finden kannst, sind die natürlich immer willkommen!

Ich hatte schon befürchtet, das BF ist in den Winterschlaf gefallen...

Zu Deinen Infos:

- Ich werde mir wohl eine "Print"-Karte für alle Fälle zulegen. Nebenbei bin ich grad am basteln mit Raspberry und OpenCPN. Daran wird in anderen Trööts schon fleissig gearbeitet - für den Plotter wollte ich mir nicht extra eine Karte zulegen.

- Benzin: Ich werde wohl für die Klappräder eine Halterung für Kanister basteln. So kommt man u.U. günstiger an Sprit und ist auch etwas unabhängiger.

- Der IBS, bzw. das Procedere ist mir bekannt (von unserem kleinen Boot). Da unsere Regal bereits beim Kauf ein "Kleinfahrzeugkennzeichen" hatte, habe ich das auf mich umschreiben lassen. Mir ist das auch wesentlich sympathischer, da die 2-jährige Verlängerung wegfällt.
Wenn es keine Probleme mit dem "Kleinfahrzeugkennzeichen" in der Region dort gibt, würde ich mir es sparen, nur für den Urlaub einen IBS ausstellen zu lassen - auch wenn einen die Kosten jetzt nicht umbringen ...

- Vignette: Das Hafenbüro ist ein guter Tipp, bekommt man da die Vignette auch gleich? Ich habe mal ein PDF über die Vignettenpreise bei der VNF runtergeladen. Da waren einige (alle?) Verkaufsstellen aufgeführt, die nicht unbedingt "dicht gesäht" waren. Ich wollte es vermeiden wegen der Vignette vor Ort noch Kilometerweit zu fahren.

-

Frag hier mal die Franzosen oder schau wie diese ihre Boote festmachen.

Ich bin gespannt!!! Einem Beitrag von Huebi konnt ich schon entnehmen, dass der Tiedenhub nicht ohne ist. Für mich als "Binnengewässerfahrer" Neuland...

Ich freue mich schon sehr auf die Reise. Französich kann ich noch ein bisserl aus der Schulzeit, hin und wieder konnte ich es auffrischen.
Das schadet auch nicht, zum einen schon aus Höflichkeit im Gastland, zum anderen da die Franzosen ja eh ein bisserl "Fremdsprachen-resistent" sind .

Beste Grüße,
Peter

[Time4Boat]

Mahlzeit und Salve,

Hi Peter, das Buch ist zu empfehlen : L' Estuaire de la Gironde ----bei Amazon erhältlich. Flusskarten bekommst du vor Ort fast überall. Gezeitentafel ist auch ganz hilfreich, falls du ins Mümdugsgebiet fahren willst.

Hast du eigentlich den Seeschein? Funksschein ist auch in Frankreich von Vorteil.

Zusätzliche Reservekanister sind OK, aber ich denke der Tank deines Bootes reicht lange bei Flussfahrten.

Was den IBS betrifft, rate ich dir diesen zu besorgen. Gehe immer davon aus, dass ggf. die Mitarbeiter der Behörden in Frankreich anderer Meinung sind. Ebenso bekommst du Probleme, wenn was passiert (Gott bewahre dich) oder dein Schiff geklaut wird. Bei der Länge kannst ja auch das Flaggenzertifkat dir besorgen. Kostet nicht die Welt und gilt 8 Jahre. Ist aber ein wenig Aufwand (1,5 Std.) den Antrag zu stellen.


Deine Anmerkung:
Ich hatte schon befürchtet, das BF ist in den Winterschlaf gefallen...

entspricht nicht den Tatsachen. Das BF schläft im Winter nicht, denn gerade jetzt haben die Meisten doch Zeit, denn Bootfahren ist zur Zeit in unseren Breiten nicht erbaulich. Liegt wohl eher daran, dass dies ein spezielles Fahrgebiet ist. Ähnlich wie Atlantik, Koriska, Elba oder Südspanien. Hier treib sich nicht jeder rum. Gell Leute.

LG

Uli

[Maxl]

Servus Uli,

den L' Estuaire de la Gironde habe ich auch schon im Internet gesehen, ich werde mir den mal bestellen.

Einen Seeschein habe ich, sonst wäre hinter der Brücke Pont de Pierre in Bordeaux Feierabend...

Ich werde mir noch ein einen zusätzlichen Schein zum Kleinfahrzeugkennzeichen zulegen, bin mir aber noch nicht schlüssig ob IBS oder Flaggenzertifikat. Bei letzterem würde mich das Ausfüllen des Formulars nicht abschrecken, eher die Rennerei wg. "amtlich beglaubigten Kopien".

Mit dem Winterschlaf des BF war natürlich ironisch gemeint (wobei ich schon ein bisserl weniger Benachrichtigungen über Updates bei div. Trööts bekomme..)

Beste Grüße,
Peter

[huebi]

Ich finde auf die Schnelle nichts im Netz, bin mir aber fast ganz sicher, daß die Vignette an der Schleuse von Castets en Dorthe zu bekommen war. Meines Wissens ist sie auch nur auf dem Canal de Garonne notwendig. Auf dem Stück von Castets e.D. bis Bordeaux sollte es auch ohne gehen. Aber das kann man an der Schleuse von Castets e.D. erfahren. Achtung, die ist nur während der Schleusenzeit besetzt und das ist mitunter nur ca. 1 Std. täglich bei Hochwasser. Die Kneipe im Oberwasser der beiden Schleusen am Hafen wußte auch bescheid. Wir haben ausschließlich den Schein vom WSA-Köln, da hat noch nie einer gemeckert. Diese Angaben sind aus 2009!

[Maxl]

Servus Hübi,

Du hast Recht, man bekommt die Vignette (u.a.) hier:

CASTETS EN DORTHE - Tél : 05 56 62 83 07
Écluse 53 de Castets - 1 route du Moulin - 33210

Ich habe das PDF der VNF wieder gefunden, dort sind die Stellen aufgeführt, Castets e.D. hatte ich wohl beim ersten mal glatt übersehen.
Schiffsvignette Frankreich

Die Plakette ist scheinbar für alle von der VNF betriebenen Strecken Pflicht:

Le péage est dû chaque fois que le bateau navigue sur les voies navigables confiées à VNF en respect de la réglementation en vigueur.

In meinem Buch "Binnengewässer Frankreichs" (Edition Maritime) wird die Gironde von "Le Verdon-sur-mer" - also vom Meer weg - über Garonne, über Bordeaux (wo es dann Binnengewässer wird) bis Castets e.D. unter "Behörden" der VNF zugeordnet (Direction interrégionale du Sud-Ouest).

Demnach würde ich meinen, dass eine Plakette notwendig ist.

Beste Grüße,
Peter

[Time4Boat]

Salve,

Sorry für meine Frage. Mal ganz ernsthaft. Was macht es aus, die paar Euro für eine Vingette oder für einen IBS auszugeben? Ich stelle immer wieder fest, dass dies ein Thema im BF ist. Wir haben alle ein Hobby, was eben mehr kostet, wie Pilze sammeln. Da sollten doch mal 2oo bis 3oo € kein Problem sein. Und das Argument, ich habe auch keinen IBS, und es ging gut, kann ich nicht verstehen. Denn....... es gibt Gesetze und Verordnungen, an die man sich als intelligenter und verantwortungsvoller Mensch beachten soll, um Stress zu vermeiden.

Herzlichst

Uli

[huebi]

Zitat von Time4Boat

Salve,

Sorry für meine Frage. Mal ganz ernsthaft. Was macht es aus, die paar Euro für eine Vingette oder für einen IBS auszugeben? Ich stelle immer wieder fest, dass dies ein Thema im BF ist. Wir haben alle ein Hobby, was eben mehr kostet, wie Pilze sammeln. Da sollten doch mal 2oo bis 3oo € kein Problem sein. Und das Argument, ich habe auch keinen IBS, und es ging gut, kann ich nicht verstehen. Denn....... es gibt Gesetze und Verordnungen, an die man sich als intelligenter und verantwortungsvoller Mensch beachten soll, um Stress zu vermeiden.

Herzlichst

Uli

Wenn Du mich damit meinst möchte ich einfach folgendes bemerken:
Auch wenn ein Hobby etwas mehr kostet, darf man doch kostenbewußt denken und handeln. Ich fahre mit dem Trailer auch nur wenn es sein muß auf französischen Autobahnen, genau wie die meisten LKW.
Das gesparte Geld kann man gerade in Frankreich sehr viel besser für Essen und Trinken ausgeben.
Sorry Peter, ich wollte Deinen Trööt nicht zerlabern.

[Maxl]

Servus,

wenn man auf jeden Cent schaun muß, ist das sicher das falsche Hobby! Aber ich stimme Hübi auch zu: Man muß das Geld nicht zum Fenster rausschmeißen.

Mir geht es bei IBS / Flaggenzert auch nicht in erster Linie ums Geld, die 25€ für den IBS bringen einen nicht um.
Ich hab eben schon ein Kleinfahrzeug Kennzeichen. Man darf zwar mehrere Registrierungen auf einem Boot haben, aber nur ein Kennzeichen führen.
Also müsste man die auch wieder abkratzen, neue Drucken lassen, aufbringen etc.
Und beim Flaggenzertifikat eben die Rennerei mit beglaubigten Kopien...

Und eine Vignette kaufen, für eine Strecke, die evtl. keine benötigt? Aber das kann man ja bestimmt vor Ort erfragen...

Grüße,
Peter