Wer führt ein schriftliches Schiffstagebuch, Logbuch?

[Dicke Lippe]

Hallo,
mich würde mal interessieren wer heute noch manuell, also ein handschrift-
lich ausgefülltes Logbuch / Schiffstagebuch führt und ob hier die gebundenen,
gedruckten Vorlagen der bekannten Verlage (z.B. von DSV, NV, Logbuch-
Verlag, "Erdmann" o.ä.) benutzt werden, oder ob man heute alles direkt
online dokumentiert, oder ob ihr lediglich Notizen handschriftlich aufzeichnet
und das dann in eine elektronische oder online-Dokumentation nachtragt.

Hintergrund ist, dass ich 5 Usern einen schönen (kostenlosen) Leder-
einband angeboten habe und ich dabei feststellte, dasss diese Logbücher
irgendwie völlig "out" zu sein scheinen...



Ich würde nun gerne von Euch wissen, wie und ob dieses vorgeschriebene
Dokumentation, die ja auch zur guten Seemannschaft gehört, allgemein
umgesetzt wird.

Im Kanu verzichte ich auf ein Schiffstagebuch, aber auf Verdrängern und
Seglschiffen >10m würde ich so etwas führen. Wie haltet ihr das denn so:
Binnen, zur See, oder nur auf Langfahrt?

[Dicke Lippe]

Nachtrag,
ich möchte natürlich gerne ehrliche Antworten zu diesem Thema und
verzichte daher auf eine öffentliche Umfragfe. Diejenigen, die eines
führen, können ja gerne auch etwas dazu schreiben...

[Duc749]

Hallo Guten Morgen,

kommt noch aus Seglerzeiten.
Aber ich führe noch ein Logbuch.





Gehört dazu.

[F21we]

Hallo,
ich führe das Logbuch auf einem Notizblock, Handschriftlich schon in einer gewissen Form aber nicht so ausführlich, da ich nur Binnen unterwegs bin. 2h-3h Baden oder Wasserski fahr, keine Reisen oder "Strecken machen".
Dokumentiert wird:
Besatzung,
Treibstoff ab/an,
Wasser ab/an,
Wetter,
Start/Ziel, ggf. Zwischenstopp
Zeit ab/an,
Besondere Ereignisse

[Fronmobil]

Zitat von Gregor

Ich würde nun gerne von Euch wissen, wie und ob dieses vorgeschriebene
Dokumentation, die ja auch zur guten Seemannschaft gehört, allgemein
umgesetzt wird.

Also vorgeschrieben ist ein Logbuch auf einem Sportboot in Deutschland nicht.
Aber es ist gute Tradition und natürlich gehört es auch irgendwo zur Seemannschaft.

Ich führe kein Logbuch (außer auf längeren Urlaubsreisen) sondern ich habe ein Büchlein
in das ich mir mit Datum und Motorzählerstand wichtige Dinge eintrage:
Tankstops mit Menge und Preis, Inspektionen und Reparaturen, auch mal den Motorzählerstand
vor/nach einem längeren Törn oder zum 31.12. usw.

Insofern wäre ich ein potentieller "Kunde" für einen Ledereinband von dir, bin jedoch
mit meinem Moleskine völlig zufrieden.

[billi]

ich nutze eine Excel Datenbank als Logbuch .. aber nur für meine Urlaubsfahrten... bei Wochenendtripps mache ich keine Eintragungen...

hab mal ein Beispiel (geschwärtzt) angehängt...

die Exelliste wird nach bedarf erweitert oder gekürzt...

in GEbundenen ausgaben sind meist Felder drin die ich weniger brauche oder gar nicht ausfüllen will oder kann...

[Alex306]

ich nutze auch nur eine exceldatei für die Jahresendabrechnung. Urlaube werden meist zusammengeschrieben, wo dann zum Abschluss die Excel Tabelle angefügt wird.

Bei längeren Törns würde ich das ganze exakter führen, da hat man auch sicher mehr Zeit.

[Tamino]

Ich führe seit 35 Jahren handschriftlich einvorgedrucktes Logbuch. Die Durchsicht alter Logbücher ermöglicht mir u.a. die Fahrzeiten im Tiderevier zu optimieren , z.B.
Hooksiel - Cuxhaven . Verbrauch , Besonderheiten , Untiefen , Motorservice, Wind , Seegang etc. lassen sich nachlesen.

[Dicke Lippe]

Zitat von Fronmobil

Also vorgeschrieben ist ein Logbuch auf einem Sportboot in Deutschland nicht.
Aber es ist gute Tradition und natürlich gehört es auch irgendwo zur Seemannschaft.

Na ja, diese Meinung ist aber nicht unumstritten, auch wenn dies oft so
diskutiert wird, ist es wohl zumindest "zu See" durchaus auch für Sport-
boote ein Thema, wenn auch Umfang und Formvorschriften je nach
Schiffsgröße variieren...

https://sail24.com/praxis/gibt-es-die-logbuchpflicht/

Und, na ja, auch kleinere Notizbücher lassen sich hübsch "verpacken".

Aber Kunde kann bei mir noch niemand werden, ich arbeite auf Gratis-
Freundes-Basis und sehe das als gute Übung...

[Kladower]

Mein Plotter speichert jede Fahrt als Track, die ich mir gelegentlich runter lade. Zusätzlich notiere ich mir nach jeder Fahrt den Stand des Betriebsstundenzählers, wann ich wieviel getankt habe und Servicearbeiten (Ölwechsel, Filter, Impeller etc.). Zusammen mit den Fahrtdaten (Datum, Strecke, km, Fahrzeit) aus den Tracks bastele ich mir dann im Winter eine Excel-Tabelle für die Saison.

[DerMajo]

Ich führe ein Logbuch mit Datum, Strecke, Dauer, verbrauchtem Sprit, Liter/Kilometer, Liter/Stunde, Durchschnittsgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Fahrtziel, Besatzung, Vorkommnisse.
Grüße DerMajo

[Glastron2000]

Ich führe kein Logbuch, weil es sich für mich nicht lohnt.
Ich fahre aber auch keine großen Touren, diese Saison waren es wohl keine 10 Stunden.
Wenn ich etwas kaufe oder repariere, kommt die Rechnung in einen Ordner.
Getankt wird nach Tankuhr, bzw. ich nehme vorbeugend ein paar Kanister mit. Servicearbeiten erfolgen sowieso im Winterlager.

[Käpt'n Rook]

Mir hat mein Fahrschullehrer im Rahmen der theoretischen Ausbildung aus eigener Erfahrung geschildert, dass das Logbuch rechtlich sehr von Nutzen sein kann und auch anerkannt wird. Das habe ich mir zum Anlass genommen auch eines mit den wichtigsten Daten (Ablegen/Schleusen u.ä./ Zwischenstopps (Ankern)/Anlehen) zu führen. Da steht dann natürlich auch was über Sprit, Reparaturen etc. drin.

Er war damals mit einem Charterboot unterwegs und wurde verklagt unterwegs Öl verklappt zu haben. Anhand des Logbuchs war ersichtlich, dass er zu dieser Zeit schon lange nicht mehr vor Ort war, das reichte aus, um die Klage abzuweisen.

Wir haben diese (erste) Saison ein vorgedrucktes "Logbuch für die Motoryacht" genutzt.
Meist ist es aber am Ende darauf hinaus gelaufen, dass ich Motorstunden und anderes (Wegpunkte, Zeiten dazu etc, Tankmengen, Daten) auf meinem Handy "nebenbei" als Notizen aufgenommen habe und später dann ins Buch übertragen habe.
Manchmal leider auch nicht.

Von daher überdenke ist grad diese Vorgehensweise fürs nächste Jahr und werden vermutlich nichts vorgedrucktes mehr verwenden..


Chrischan

[Käpt'n Rook]

Das Führen des Logbuchs habe ich an meine beste Bordfrau delegiert, das klappt soweit recht gut, nur sehr selten muss ich mal erinnern.

[barracuda75]

Ich nutze ein gewöhnliches "KÖNIG & EBHARDT Geschäftsbuch DIN A6 kariert" und notiere Verbräuche, Betriebsstunden, Tanken, Reparatur und Wartung sowie Saisonstart und Ende und was in der Wintersaison alles am Boot gemacht wurde

[skipper_winni]

Zitat von DerMajo

Ich führe ein Logbuch mit Datum, Strecke, Dauer, verbrauchtem Sprit, Liter/Kilometer, Liter/Stunde, Durchschnittsgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Fahrtziel, Besatzung, Vorkommnisse.
Grüße DerMajo

Ich führe im Urlaub in Kroatien immer ein Logbuch, selbst in Excel zusammengestellt und nach der Art wie hier genannt.

Dort notiere ich morgens die Wettervorhersage etc und nutze das Hauptsächlich um später noch offline mal schauen zu können wo das war oder wie weit / wieviel Sprit...

Auf dem Rhein notiere ich nur in Kurzform wie Billi auch hier um am Ende noch zu Wissen was hab ich noch im Tank.

Die käuflich zu erwerbenden Logbücher fand ich für mich alle unpassend.

[kapitaenwalli]

Moin

ich führe ein Logbuch mit den wesentlichen Daten über Fahrtzeit, Strecke, Wetter, technischen Angaben wie Motorstunden und Tanken sowie Besonderheiten. Daneben wird die Fahrt kurz in Berichtsform beschrieben.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli

[volker1165]

Ich hab ein gewöhnliches, etwas schöneres Notitzbuch, da kommen zumindest Start, Ziel, Strecke und Zeit und Zeit rein. Zusätzlich noch Sachen wie tanken und alles was sonst noch auffällt, dass kann mal schlechtes Wetter oder auch gutes Wetter sein, auch Erfahrungen mit Liegeplätzen zum Beispiel oder in der Nähe gelegenen Restaurants.
Für mich ist das schon fast eine Tradition, wenn der Kutter verzurrt ist, mich hinzusetzen und das aufzuschreiben

[Seewulf]

Moin,
Ein Logbuch gehört bei mir auch dazu.
Sobald wir auf die Elbe fahren, wird Start, Ende und zwischenpunkte eingetragen.
Auch Besonderheiten, Kraftstoff und Wasserverbauch, gefahrene Stunden und Betriebsstunden sowie Liegegebühren.

[Wassereule]

Habe mein eigenes Logbuch geschaffen, Einband geprägt und Seiten durchnummeriert - wie Käptn Rook schon anführte zwecks Nachweispflicht.
Solche Bücher führe ich schon seit ca. 1980, in dieser Form seit 1997.
Ist ja auch eine schöne Erinnerung an vergangene Fahrten.
Wetteraufzeichnungen zeigen dann z.B., dass in der Regel Schaltjahr = Kaltjahr ist.
Außerdem helfen Wegaufzeichnungen bei weiteren Törnplanungen, sowohl bei mir als auch bei befreundeten Skippern.
Und letzlich habe ich eine lückenlose Übersicht zur Führung das Fahrtenwettbewerbs in unserem Verein in der Sparte Fahrtensport.

[Federball]

.....nur auf Seereisen. Dafür habe ich einen Vordruck erstellt, den ich kopiere wenns zu Ende geht. Darin ist enthalten : Reiseziel, Start + Ziel des Tages, Uhrzeit, Wetter, Segelführung.
Dann Ereignisse wie "Kungen Stb querab", Reff 1 / 2 / 3
Tanken trage ich nicht ein, da mein Tank normalerweise für 2 Jahre (2019 zuletzt im Oktober voll) reicht
Grüße, Reinhard

[sporty]

Hi
Wir führen ein Logbuch in Form einer DIN A4 Kladde.
Da werden Abfahrtsort und Ankunftsziel, An- und Abfahrtszeiten, gefahrene Km, Fahrzeit, Zwischenstopps sowie das Wetter und was sonst noch unterwegs auffällt, vermerkt.
Die Notizen mache ich unterwegs am Fahrstand in ein kleines Ringbuch.
Für Verbrauch, Reparaturen, Servicearbeiten wie Ölwechsel etc. gibt es ein weiteres Nachweisbuch.
Da kommt heute auch wieder was rein.
Die Saisonabschlussarbeiten stehen an.

[huebi]

Meine Eltern haben schon ab 1972 in ihrem LM 23 eine Kladde liegen gehabt.

Diese wurde "Logbuch" genannt, war aber eher gedacht, Anekdoten und Erlebnisse aufzuzeichnen.

Dazu wurden noch Wetterdaten, meist geschätzte Etmale, angelaufene Häfen und Übernachtungsbuchten etc. festgehalten.

Jeder, der das Boot benutzte war strengstens verpflichtet, dieses "Logbuch" wahrheitsgemäß zu führen. Btw, von unserer Hochzeitsreise ist sicher nicht alles darin zu finden:.

Diese Art der Aufzeichnungen wurden auch später für das Wohnmobil meiner Eltern übernommen.

Für unsere Boots-Reisen haben wir einen Tageskalender mit ähnlichen Eintragungen verwendet, der jeden Abend von meiner Bordsekretärin aktualisiert wurde.

Diese Aufzeichnungen waren immer die Grundlage für meine Törnberichte hier im Forum.


Es ist immer wieder erheiternd, in den alten Notizen zu schmökern, das ist ähnlich wie alte Dias oder Super-8-Filme zu gucken.

[stenner]

Ich führe seit ca. 30 Jahren Logbuch mit den üblichen Angaben zuzüglich diverser Kommentare.

Früher hatte ich Kladden mit selbst "gemalter" Einteilung, seit unserem vorletzten Boot haben wir individuelle (faden-) gebundene Bücher.