Helfen oder durchziehen?

[Giligan]

Meine Frau kam grad ganz entrüstet zu mir und berichtete, das dem verunglücktem (brennenden) Bus keiner geholfen hat, alles fuhr einfach weiter. Kurz gegafft und ab dafür....

Ein Test, so meine Frau weiter, ergab, das auch hier keine Hilfeleistung zu erwarten war, man fuhr durch und darauf angesprochen, war Termindruck ein Grund für die unterlassene Hilfeleistung.

Einmal, sehr spät am Abend, das gebe ich zu, in einem einsamen und dunklen Sauerlandtal als zwei Kadetten auf der Straße standen und mich anhalten wollten, ließ ich die Hupe sprechen und gab Stoff....von der nächsten Telefonzelle aus verständigte ich allerdings die Schupos. (Lange her, Handy gabs ja nicht schon immer)


Ansonsten halte ich an, wenn ich nicht befürchten muss, von nächsten Raser umgenietet zu werden, einen Notruf setze ich aber auf jeden Fall ab.

Willy

[Ride The Lightning]

Ich helfe auch, wenns nötig ist.
Vor einigen Wochen saß am Straßenrand eine Frau, komplett besoffen, schlafend, komatös. Angehalten und geschaut, ob ich helfen kann. Ich hab sie nicht wachbekommen.
Ihr besoffener Macker meinte, es reiche, wenn ich die beiden zu ihrer Wohnung fahre... Ja nee, iss klar.
Also Rettung verständigt, gewartet und abgefahren.

[Sailfish]

........Einmal, sehr spät am Abend, das gebe ich zu, in einem einsamen und dunklen Sauerlandtal als zwei Kadetten auf der Straße standen und mich anhalten wollten, ließ ich die Hupe sprechen und gab Stoff....von der nächsten Telefonzelle aus verständigte ich allerdings die Schupos.
Willy[/quote]

Aha Willy Du warst das also damals
Gruss aus dem Sauerland
Rolf

[jannie]

Moin,
eigentlich hält jeder normale Mensch an und hilft oder ruft wenigsten Hilfe herbei. Nur werden die "normalen" wohl immer weniger.
gruesse
Hanse

[Grisu1959]

Hallo,
ist leider ein sehr ernstes Thema. Fakt ist das immer mehr Leute wegschauen wenn etwas passiert - weil Sie nicht wissen was Sie machen sollen.
Eigentlich auch nicht verwunderbar denn -Erste Hilfe Schein -Führerschein und dann kann jeder ein PKW fahren - mittlerweile müssen Personen über 50 Jahre Jahre im BCE alt Klasse 2 Führerschein eine ärztliche Untersuchung über sich ergehen lassen-wo ein Sehtest und die körperliche wie geistige Untersuchung des Bewerbers untersucht wird.Aber über die Erste Hilfe Massnahmen am Unfallort wird kein Wort erwähnt.
Jeder Verkehrsteilnehmer sollte sich regelmässig in Erster Hilfe eine Unterweisung im eigenen Interesse durchführen.Nur dann ist eine ERSTE HILFE und SOFORTMAßNAHMEN am Unfallort gewährleistet.
Weil unser Verein brauch auch eine gewisse Zeit bis wir am Unfallort eintreffen und wie gesagt das alte Sprichwort: Sekunden RETTEN leben.
Viele Grüße
Wolle

[nightforce]

Die Presse übertreibt natürlich auch in ihrer Berichterstattung, ich hab den Beitrag gesehen.
Besonders ist mir der Fall in Erinnerung geblieben, als eine Frau (wahrscheinlich eingeschlafen) ungebremst vor ein Tunnelportal geknallt ist und angeblich über 4 Minuten keiner angehalten hat.
Sowas stellt für mich einen Sonderfall dar, ehrlich, ich hätte an der Unfallstelle auch nicht angehalten (direkt an einer Tunneleinfahrt), ich bin ja nicht lebensmüde.
Ich hab schon oft genug auf deutschen Autobahnen erleben können, daß sich das "Herdentier Mensch" nicht einfach so aus freier Fahrt anhalten lässt, und auf die Hörner nehmen lasse ich mich auch nicht, zumal ich wenn unterwegs bin, auch meist die Verantwortung für weitere Fahrgäste habe.
In jedem Fall hat Eigensicherheit für mich absolute Priorität.
Auch bei dem Busunglück war meiner Meinung nicht mehr viel zu retten gewesen, auch nicht mit Löschern aus nem LKW, da es sich im im Bus um einer explosionsartige Verpuffung nach der Sauerstoffzufuhr durch Öffnen der Toilettentür gehandelt hat.
Der Busfahrer hat getan was er konnte, doch mehr war in diesm Fall auch nicht durch mehrere Helfer zu erreichen, so tragisch wie es auch klingt, ist aber so.

[Akki]

Zitat von Giligan

Meine Frau kam grad ganz entrüstet zu mir und berichtete, das dem verunglücktem (brennenden) Bus keiner geholfen hat, alles fuhr einfach weiter. Kurz gegafft und ab dafür....

Jedenfalls bekommt der Handyknipser dafür richtig einen an die Furt !!

[Giligan]

Zitat von nightforce

Auch bei dem Busunglück war meiner Meinung nicht mehr viel zu retten gewesen, .....

Es saßen Verletzte mit Brandwunden und Schock aum Unfallort, wenn ich richtig informiert bin. Allein Trost zu spenden und einfach da zu sein, ist oft schon eine unschätzbare Hilfe.

Gruß Willy

[apiroma]

Zumindest nach hinten absichern hätte man können (nicht daß im Schock jemand auf die Bahn springt!!).
Stimmt, wahrsch. waren die Paxe im hinteren Teil bewußtlos, aber man kann nicht ausschließen, daß evtl. einige Helfer noch ein paar Leute hätten rausziehen können (mit angehaltenem Atem und geduckt von vorne angreifen, evtl. mit einem Schaumlöscher um sich den Weg "freizuschießen").
Der Hauptfehler war das planlose Öffnen der Klotür (wenn die Ursache mit dem Lüfter wirklich stimmt, sollte zu diesem Zeitpunkt das halbe WC schon geschwelt haben).
Hätten die den Bus vor dem Öffnen evakuiert, wäre wahrsch. nur das Auto ausgebrannt (ich glaube nicht, daß ein Löscher durch den Türspalt genügt hätte. Das Feuer hätte wahrsch. sofort durchgezündet und die Tür durch den Druck aufgerissen. Mit Paxe war das dann tödlich).

[Torsk_Ni]

Komm da mal drauf! Ich also 0815 Bürger hätte die Tür auch aufgemacht
um nach zu sehen was da los ist. Die Nummer mit dem Fett und dem Wasser
kennt man ja aber sowas...

Vor drei Wochen war ich auch Ersthelfer bei einem Unfall und es haben alle
angehalten und nachgefragt ob sie was tun können. Natürlich kommt sowas
nicht in den Medien, lässt sich ja nicht verkaufen!

[Flybridge]

Ich hatte mal vor Jahren ein besonderes Erlebnis auf der A 3 bei Leverkusen mit Mitmenschen mit Mitgrationshintergund.

Es schepperte hinter mir, und ich sah im Rückspiegel, wie ein Auto mehrmals in die Leitplanken einschlug. Das Wrack kam auf dem Standstreifen zum Stehen. Alle anderen zirkelten um die Wrackteile herum. Ich hielt als einziger an. Nachdem die Bullyzei da war, und alle sich wieder berappelt hatten, meinten die Spaßvögel, ich hätte sie abgedrängelt. So viel zur Ersthilfe.

Zwei Instanzen, viel Ärger und Zeit hat mich meine Hilfe gekostet.

Ich bin da jetzt ein wenig wählerischer und halte zum Beispiel nicht mehr an, wenn ich bei Schnee und Eis von dem Spezi mit Karacho überholt wurde.

Allerdings sehe ich unentgeltliche Hilfe (Nächstenliebe) immer noch als erste Bürgerpflicht an:

http://www.boote-forum.de/showthread...ghlight=roller

[team_shetland]

Ich habe den von Giligan erwähnten Bericht auch gesehen. Ich vermute, dass die Entscheidung anzuhalten oder nicht in Sekundenbruchteilen fällt. Wahrscheinlich sogar ohne dass das Gehirn dafür benötigt wird. Anders kann ich mir die Reaktionen derjenigen, die vorbeigefahren sind und zur Rede gestellt wurden, nicht erklären.
So ist z.B. beim Tunnelunfall der anhaltende LKW so dermaßen in den Anker gegangen dass es reines Glück war dass niemand auf ihn aufgefahren ist. Mit Überlegung hätte er sicher anders gebremst.
Sicher wird niemand, der in solch eine Situation gerät und darüber nachdenken kann, bewusst nicht helfen.
Ich spreche aus eigener Erfahrung (als Helfender). Bei mir war es zum Glück so, dass ich automatisch (ohne zu überlegen) angehalten habe und instinktiv bei der Ersthilfe das Richtige getan habe.
Ich glaube, dass es einfach Leute gibt instinktiv anhalten und andere die es einfach nicht können.
Allerdings gruselt es mich bei der Vorstellung nach 2 eigenen Motorradunfällen irgendwann mal wo zu liegen und keine Hilfe zu bekommen.

[apiroma]

Zitat von Torsk_Ni

Komm da mal drauf! Ich also 0815 Bürger hätte die Tür auch aufgemacht
um nach zu sehen was da los ist. Die Nummer mit dem Fett und dem Wasser
kennt man ja aber sowas...

Vor drei Wochen war ich auch Ersthelfer bei einem Unfall und es haben alle
angehalten und nachgefragt ob sie was tun können. Natürlich kommt sowas
nicht in den Medien, lässt sich ja nicht verkaufen!

sorry fürs Abgleiten (off topic)
Kann sein, daß man als "Normalo" mglw. falsch reagiert.
Das Buch "falsche Taktik, großer Schaden" ist interessant, da sich eine Wehr mal mit der Problematik von vermeidbaren Folgeschäden beschäftigt hat (Beispiel Küchenbrand. A-Trupp geht mit Wasser am Rohr in die Hütte und wartet vor der geschlossenen Küchentür zwecks Sicherung. Zweiter A-Trupp schmeißt das Küchen-Fenster von außen ein und löscht. Ergebnis:
Die Wohnung bleibt bewohnbar. Wenn der 1. Trupp aber die Tür geöffnet hätte, hätten die Bewohner ins Hotel umziehen können).

[renn-harry]

Ich kann es nicht verstehen wie man einfach vorbei fahren kann!
Die Geschichte mit dem Tunnel ist noch zu entschuldigen, da man das erst mal wahrnehmen muss, und im Tunnel anhalten?? zumindest Notruf ansetzten das kann jeder!
Ich für mein teil halte immer an um zu fragen ob ich helfen kann wenn schon Helfer vor Ort sind!
Und wenn keine Helfer vor Ort sind halte ich ebenso an um nachzuschauen/fragen ob Hilfe benötigt wird! Ich habe leider das fragwürdige Glück immer wieder zu solchen Unfällen zukommen.

Ich war 21 Jahre alt und hatte den FS noch nicht lange, da kam ich zu einen Unfall, heute sagt man dazu Discounfall, es hielten mehrer Fahrzeuge an und schauten auf den Verunfallten Wagen der im Acker lag. Ich frug ob ich was helfen kann, die Antwort dieser Discosch....pe in ihrer Aufmachung werde ich nie vergessen!
"Da unten liegt einer!" Keiner hat geholfen egal ob männlich oder weiblich nur geschaut. Hatten wohl angst sich schmutzig zu machen. Ich bin dann zu dem Verunfallten hin und habe erste Hilfe geleistet so ich es konnte! Nachdem der Rettungswagen und Polizei da waren habe ich mich bei der Polizei darüber beschwert, darauf hin ging einer der Polizisten zu den Gaffern und hat sie aufgeschrieben wegen Unterlasenerhilfeleistung und Behinderung!
Selbst wo der Krankenwagen weg wollte und sich auf dem Feldweg festgefahren hat half keiner schieben! Mich widert so was an!

Ich denke dabei immer wie ist es wenn die mal einen Unfall haben, die möchten doch auch geholfen haben! ODER?

[Hexe-Crew]

Zitat von renn-harry

Ich kann es nicht verstehen wie man einfach vorbei fahren kann!

Ich schon. Mit Sicherheit glauben 80% der Bevölkerung, das brennende Auto's explodieren. Was passiert dann erst bei einem brennenden Bus/Lkw ? Solange Film und Fernsehen den Eindruck schüren, das es absolut gefährlich ist, bei einem verunfallten Fahrzeug anzuhalten und zu helfen, wird sich nix ändern.

Weiterhin denken bestimmt 70% sie könnten nicht helfen oder sie würden etwas falsch machen. Da muss noch sehr viel an Aufklärung betrieben werden. Nur ein erhobener Zeigefinger und/oder ein Strafmandat hilft nicht wirklich weiter ...

[Pit]

Warum liest man immer wieder davon, dass niemand den 1.Hilfe Kurs wiederholt?

Warum macht ihr das dann nicht endlich!

Ich bin als Erst- und Räumungshelferhelfer einer von viele in unserer Firma, die das freiwillig regelmässig in einem 2-tageskurs bzw. 1Tageskurs für räumungs- und Brabndschutzhelfer machen.

Daher konnte dieses Jahr auch bereits wesentlich entspannter bei 2 Autounfällen helfen. bei einem war ich da als der Wagen noch die Böschung runter kippte.
und oh Wunder - war nicht der erste und nicht der einzige der sofort anhielt und dorthin lief. Da nur ein verletzter da war: einer, der koordinierte (ich) 2 die sich um ihn kümmerten, 2, die die Strasse sicherten und "Guckis" vertrieben, einer, der den Notruf durchführte etc. pp.

Ach ja: Wann habt ihr euren Verbandskasten zuletzt überprüft?

[sea u in denmark]

Mir ist nicht ganz klar, worin eine Hilfe hätte bestehen sollen. Ich habe schon lichterloh brennende Autos gesehen, denen man sich wegen der Hitze nicht nähern konnte - auch wenn man weiß, daß die normalerweise nicht explodieren.
Vielleicht Metalline-Tupfer auf die Brandwunden der Geretteten? Sind die im normalen Verbandskasten?

sea u in denmark

[Giligan]

Ein verstörter Mensch, er muss äußerlich nicht einmal verletzt sein, ist u.U. allein schon für einige Worte dankbar.
Man kann solche Personen sichern, (ehe sie verwirrt auf die Straße laufen) und noch viele andere Dinge tun.

Unfallort sichern, Dinge sichern, Gaffer oder Diebe durch die eingene Anwesenheit fern halten, Informationen für die Polizei oder Rettungskräfte sammeln....man kann viele Dinge tun.

Willy

[Grisu]

Ich, Ersthelfer, denke auch dass man jede Menge tun kann.
bei einem Unfall ohne (offensichtlich) Verletzte habe ich zum Beispiel das geschockte Unfallopfer und seine Tochter (18J.) beruhigt, habe mich um deren Hund gekümmert, hebe den Unfallverursacher angewiesen ein Warndreieck aufzustellen um die Unfallstelle abzusichern. (Seine erste Reaktion: Hab ich nicht!!!) Zudem habe ich Unfallverursacher und Unfallopfer auseinander halten müssen damit sie sich nicht an die Köppe gehen.
Dies ist geschehen Morgens um 9.ooUhr im dicksten Berufsverkehr. Nun ratet mal wieviel Leute angehalten haben..............
Ich hatte sogar noch Zeit mein Auto auf einen 5o m entfernten Parkplatz abzustellen und meine Verbandskästen aus dem Auto zu holen.


Auch wenn man nicht weiss wie man helfen soll, hier ein kleiner Tipp:

Händchen halten, gut zureden und Unfallgegner auseinander halten ist schon soooo viel Wert


Mir hat es einen dicken Blumenstrauß als Dankeschön eingebracht und da hab ich mich riesig drüber gefreut (wohl auch weil es für mich Selbstverständlich ist und kein weiteres Dankeschön erwartet habe)

[xtw]

Zweischneidiges Schwert, auch hier schon öfters debattiert.

Ganz klar :
-wenn ich problem- und gefahrenlos anhalten kann,
-es ganz offenbar keine Falle von Autodieben ist,
-ich keines meiner Kleinkinder im Auto habe,
-ich eine Gefahr für mich bei der Hilfsmaßnahme ausschließen kann (Explosion, starker Verkehr...),
dann halte ich an und helfe direkt.

Wenn auch nur einer dieser Punkte ein "nein" ist, werde ich nicht direkt helfen sondern mich auf ein Anhalten bei der nächsten sinnvollen Möglichkeit (so entfernt wie nötig und so dicht wie möglich, um nach neuer Beurteilung doch noch direkt eingreifen zu können) und einen Notruf per Handy beschränken.

Nennt es egoistisch, aber es gibt zuviele Helfer, die im Nachhinein die Dummen sind. So auch im Bericht (PlusMinus ?) die letzten Tage : wird ein helfender Feuerwehrmann (auch wenn er grade keine Dienstzeit hat !) von seinem Kollegen im Dienst angefahren, zahlt keine Versicherung !! Kein Schmerzensgeld, kein Schadenersatz usw. (Gefahrenausschluß wenn Unfallopfer und -verursacher bei der gleichen Organisation sind). Die gezeigten Fälle waren ganz schön happig.

So, jetzt werft mit Steinen.

[Skorpio]

Helfen oder nicht erscheint mir eine Charakterfrage, bzw. genetische Veranlagung zu sein.

Ich helfe JEDEM Menschen in Not, immer und überall...

Ich weiß das sagt sich sehr leicht, stimmt aber bei mir.
Deswegen bin ich alles andere wie ein Held, sondern es liegt einfach in meiner Natur, kann garnicht anders...

Jeder muss es für sich selbst entscheiden, aber ich möchte morgens hoch erhobenen Hauptes in den Spiegel schauen und mich nicht schämen müssen...

Nicht jeder ist so gepolt wie ich und das ist auch gut so. Ist nämlich ein verdammt steiniger Weg, hat MIR persönlich viele Probleme gebracht und dennoch nichts zum positiven verändert...

Egal, nie aufgeben und immer weiter und manchmal läuft man im Leben Gleichgesinnten über den Weg, DAS entschädigt dann für alles was man dummerweise oder gewollt auf sich nimmt, denn dann schafft man unmögliche Dinge.

Ersthelfern, Feuerwehrleuten, DLRG, DGZRS, usw. kann man garnicht genug danken für ihre Arbeit...

Ist nur mal so ein persönliches Statement.


Gruß,
Michael

[wolf b.]

Zitat von xtw

....
-ich keines meiner Kleinkinder im Auto habe,
.....

Warum denn das Thorsten?
Als meine Tochter noch richtig klein war, kam einmal bei starkem Schneetreiben abends ein Auto vor mir ins Schleudern und rutschte gegen einen Baum. Das war eine Amerikanische Familie mit 2 kleinen Kindern. Alle unverletzt aber das Auto hinüber, eiskalt und sie waren so 30 bis 40 km von zu Hause weg.
Ich hab dann die Frau und die Kinder nach Hause gefahren, damit der Mann auf den bestellten Abschleppwagen warten konnte.

Meine Tochter war sehr beeindruckt und es ist heute für sie auch selbstverständlich zu helfen wenn jemand Hilfe benötigt.

[xtw]

Wolf, das ist situationsabhängig. Wenn ich einen Abstellplatz finde, der wirklich sicher ist (NICHT der Seitenstreifen einer starkgenutzten Autobahn) und ich nach menschlichem Ermessen ausschließen kann, dass etwas unvorhergesehenes geschieht, ok, dann evtl auch trotz Kleinkindern im Auto.

Andernfalls will ich mir den auch nur hypothetischen Anblick ersparen, wie ein eingeschlafener LKW-Fahrer mit seinem 40-Tonner meine Kinder zermalmt, genauso wie ich meinen Kindern den ebenso hypothetischen Anblick ersparen will, wie ihr Vater bei einem Rettungsversuch in Flammen aufgeht.

Und jetzt komm mir bitte nicht mit Sprüchen wie "gibts doch nicht" - wenn ich die dutzenden Bilder zermalmter Streifenwagen sehe, die trotz Blaulicht, Warnblinker, abgesicherter Unfallstelle und Polizisten in Warnwesten, auf dem Standstreifen der Autobahnen zu Schrott gerast werden (genauso wie die vielen orangen LKW der Straßenwacht mit gelbem Rundumlicht, Warnbaken und Gefahrenblitzern), dann ist das erstrecht bei einem grauen Caddy mit funzeligem Warnblinker eine real bestehende Gefahr !

Aber wie geschrieben, abgesehen von den o.g. Ausschlußkriterien wird meinerseits sofort geholfen - also in gut 90% aller entsprechenden Situationen.

[wolf b.]

Zitat von xtw

Wolf, das ist situationsabhängig. Wenn ich einen Abstellplatz finde, der wirklich sicher ist (NICHT der Seitenstreifen einer starkgenutzten Autobahn) und ich nach menschlichem Ermessen ausschließen kann, dass etwas unvorhergesehenes geschieht, ok.

Ist klar Thorsten.
An Autobahn dachte ich überhaupt nicht, da würde ich ohne Not auch nicht halten.
Kommt wahrscheinlich daher, daß ich relativ wenig Autobahn fahre.

[dr.banzai]

Ich hab den Bericht auch gesehen.
Fand ich schlimm, auch wenn es mal wieder sehr
populistisch war. War aber nix neues.

Ich bin so einer wie Skorpio, das ist irgendwie ein Reflex
bei mir. Ich hab das mittlerweile mit meinem Weltbild
in Einklang gebracht.
(Abt. /Weltbild/menschliches Miteinander)
Ist also mein persönliches Problem, ich hab aber
auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht,
nur ein paar Warndreiecke und Verbandskästen nachgekauft.

Ich würde mich jedenfalls freuen wenn häufiger mal
jemand gucken geht, könnte sein das es mal wichtig
wäre.

Danke und Gruss,

Uwe