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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#26
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Moin,
also ich überlege schon, ehe ich anhalte. Helfen heißt nicht, sich unnötig in Gefahr zu begeben und dann unter Umständen gar nicht mehr helfen zu können. Kann ich die Situation nicht auf Anhieb überblicken, muss ich halt zweimal anlaufen oder, wenn das nicht geht, die Profis verständigen. Gruß Willy |
#27
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Ich kommen aus einem christlichen Haushalt und bin entsprechend was Nächstenliebe und Helfen angeht erzieherisch ein wenig beeinflußt worden...
Für mich ist helfen ebenfalls selbstverständlich, nicht nur bei Unfällen sonder auch z.b. wie letztens als ein augenscheinlichst sternhagelvoller "Penner" an einer Häuserwand lag und am Stöhnen war. Ich fragte ob alles ok wäre. Er war aber kaum in der Lage sich zu artikulieren aber ich konnte sehen, das er gestürzt war und sich die Hand wahrscheinlich gebrochen hatte (sie war nicht gerade anatomisch korrekt). Ich rief den Rettungsdienst und wartete bis die Jungs da waren und ihn ins Krankenhaus gebracht haben. Leider werden gerade solche Leute einfach liegen gelassen und so mancher ist dabei schon auf dem Bürgersteig gestorben weil alle daran vorbeigelaufen sind. Andererseits halte ich es wie Thorsten und Willy: Helfen nur wenn ich nicht selber gefährdet werde. Und das ist gerade auf der Autobahn fast ausgeschlossen. Vor vielen Jahren hab ich leider eine gute Sportfreundlin verloren weil sie bei einer Panne auf der AB jemanden helfen wollte. Man hat sie später auf der anderen Seite tot wiedergefunden... |
#28
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Geld füllt die Taschen , Helfen füllt das HERZ
Wenn man für Helfen Geld bekommen würde , könnte man sich vor Helfern kaum retten.
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__________ gruß mile |
#29
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Ich komme aus einem nichtchristlichem Haushalt und bei mir ist das genauso.
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#30
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Zitat:
Wenn ich registriere, das jemand Hilfe braucht, dann reagiere ich sofort. Wenn ich erst überlege und abwäge ob es für mich gefährlich werden könnte, dann bin ich schon längst dran vorbei
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#31
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So ist es bei mir auch. Allerdings gibt es auch einen "geht gar nicht" Reflex.
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#32
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Zitat:
Unter Kontrolle halten heißt schon, nicht reflexartig ins Wasser springen um zu helfen, sondern zunächst das Schiff so sichern, das man auch wieder an Bord kommt . Das nun auf den Straßenverkehr umgeschrieben, wird wohl jeder verstehen. Willy
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#33
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Zitat:
Eventuell hat jemand hektisch einen Notruf abgesetzt und die genaue Positionsangabe vergessen, oder man gibt selbst neue Informationen, welche für Rettungskräfte auf der Anfahrt wertvoll sein können (selbst erlebt in Whv bei einem Brand in der alten Banter Kaserne. Der 1. Anrufer hatte anscheinend nicht den Brandort mitgeteilt. Nach meinem Anruf war die Feuerwehr praktisch sofort da, die saßen wahrsch. bereits in voller Montur im Fahrzeug und warteten auf einen genaueren Folgeanruf).
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland)
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#34
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Zitat:
Wir haben, asuf dem Weg in den Urlaub, eine Notfallsituation auf der Autobahn erlebt. Zweispurige Autobahn und auf dem Standstreifen sahen wir wie gerade jemand anfing einen Mann zu reanimieren Mein Mann und ich, Betriebssani und Arzthelferin, hatten keine Chance sicher und Unfallfrei auf den Standstreifen zu kommen um zu Helfen. Unser Kind hatten wir zudem auch noch im Auto. Das was wir machen konnten war einen präzisen Notruf abzusetzen mit genauen Angaben was und vor allem wo etwas vorgefallen ist. Leider haben wir nicht mehr erfehren ob der Mann das überlebt hat, aber es hat uns beiden schon zu denken gegeben dass man in manchen Situationen nicht helfen kann..... |
#35
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Ich war leider schon zufällig mehrfach als Ersthelfer gefordert und wenn ich zurückblicke haben ich immer aus Reflex gehandelt und der ist bei mir sofort zu helfen egal wie. Ich hab noch keine Situation wie vor einem Tunnel oder so gehabt aber schon eine Situation erlebt wo eben wegen fehlender Hilfe sehr brenzliche Situationen entstanden sind.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#36
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Zitat:
Ich sichere mein Boot, bringe die Badeleiter aus und springe dann ins Wasser. Ich mache mir aber vorher keine Gedanken, ob ich wohl ne Erkältung vom Helfen bekomme Zitat:
Das ändert an der Situation nichts |
#37
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Für mich ist es ganz normal zu helfen. Ob ich Jemandem die Tür aufhalte, im Winter ein Auto aus dem Graben ziehe oder auf dem Wasser die Schleppleine anbiete.
Ob ich jetzt die Erstversorgung von Verletzten hinkriege, bezweifle ich aber alles ist besser als vorbei zu fahren
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* hoffentlich werd` ich nie erwachsen * * Heinz * |
#38
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@ VirginWood: ich bezweifel mal dass du noch nie im dichten Verkehr auf der Autobahn gefahren bist
Wie ich dabei geschrieben habe hatten wir unseren damals 5 jährigen Sohn mit im Auto, welcher schon der wichtigste Grund war nicht auf dem Seitenstreifen anzuhalten! Zudem waren wir leider nicht alleine auf der Autobahn Ich kann mir leider auch nicht erklären warum ausgerechnet an diesem Tag alle spazieren fahren wollten Mit ein paar Metern zurücklaufen wäre es nicht getan gewesen, da wir auch nicht mit 50 über die AB gefahren sind Ich kann daher also deine Bemerkungen zu meinem geschriebenen nicht ganz nachvollziehen, aber da liegt wohl einfach auch der unterschied zwischen dir und mir. Ich überlege vorher wenn ich meine Familie, insbesondere meine Kinder im Auto habe und für wen ich denn nun die größte Verantwortung habe. Es muss sich nicht jeder selber in Gefahr bringen nur damit er helfen kann.
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#39
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Zitat:
bei a) hast du bereits überlegt und abgewogen und so die sinnvollste Art der Hilfeleistung gefunden. b) bist ja auch gut gegen Kälte geschützt. c) mich hat jemand bei 180 km/h in die Leitplanken gedrückt, A1, Höhe Raststädte Lichtendorf. Leichte Linkskurve, 3-spurig, alles rast wie blöde*. Regen, schmaler Randstreifen. Ich habe mich, trotz strömenden Regen, hinter die Leitplanke in die Büsche geschlagen, (überall Gestrüpp) weil ich echt Schiss hatte. Als die Ordnungsmacht auftauchte, hat sie sofortige Weiterfahrt angeordnet. Dort hätte man ohne allergrößte Gefahr für das eigene Leben nicht helfen können. Auch zurücklaufen hätte man da nicht können, nur mit großem Kino, Blaulicht, Fahrstreifen sperren, hätte man da wirklich was machen können. Gruß Willy PS. * ich leider auch, 1004 km auf der Uhr, einmal testen wollen.
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#40
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Zitat:
und da würde ich mir als Hilfesuchender euch wünschen. Und wenn du erkennen konntest, das es ein Mann war und das er reanimiert wurde (oder es von einem, der es nicht kann, versucht wurde) war eure Geschwindigkeit ja wohl auch nicht so hoch sondern eher im Bereich "Gaffergeschwindigkeit" womit ich aber nicht behaupten will, das ihr solche seid, könnte ja auch sein, das alle so langsam gefahren sind Mal so nebenbei: Der Handyfilmer von der A2 beim Busunglück in Garbsen ist angeklagt wegen unterlassener Hilfeleistung |
#41
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OT
Jörch, fällt mir gerade ein und wollte dich schon länger fragen: Was macht dein Arbeitskollege, der auf der BAB den Unfall hatte Gruß UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. |
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Der Unfallverursacher ist allerdings schon wieder auf freien Fuß, mein Kollege wird nie wieder auf freien Fuß sein. Die Genesung ist leider stehen geblieben
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#43
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Zitat:
Wir sind mit Sicherheit nicht "Gaffergeschwindigkeit" gefahren, es sei denn bei dir ist das bei 140 km/h so?! Bei mir eben nicht! Um es dir genau zu schildern : Wir sahen beim näherkommen dass ein Auto auf dem Standstreifen stand. Als wir noch näher dran waren sahen wir ein zweites Auto. Wir dachten zuerst an eine Panne (ist ja nicht so selten auf der Autobahn und im Zeitalter von Handy´s und Notrufsäulen riskire ich für eine Panne nicht mein Leben!). Als wir etwa auf gleicher höhe des PKW waren hatten wir kurz freie Sicht auf das, was sich neben dem PKW abspielte. Das war eine Herzdruckmassage. Das konnte ich sehen weil ich Beifahrerin war und mich nicht auf den laufenden Verkehr konzentrieren musste. Ich hoffe dir wird somit die Situation ein wenig klarer Wenn du mich kennen würdest, dann wüsstest du dass ich bei jeder Gelegenheit meine Umgebung davon zu Überzeugen versuche den Erste Hilfe Kurs zu wiederholen. Bei den meisten ist es tatsächlich der von Anno dazumal für den Führerschein gewesen P.S.: Wann war dein letzter Erste Hilfe Kurs? (Damit meine ich nicht die zwei Doppelstunden-Alibi-Kurzform)
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#44
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Ich bin vor 5jahren nachts um zwei auf einer einsame Landstrasse im Wassergraben gelandet.Mir nix passiert.Während ich patchnass auf die Streife und den Abschleppdienst wartete hat eigentlich jedes vorbeifahrende Auto gehalten und gefragt ob man helfen könnte.Wolldecke und Rückbank im warmen Auto wurde auch angeboten.
Soviel zu der Reisserichen Aufmache in der Maurerbibel was Nichthilfsbereitschaft angehen soll. Matthias
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#45
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Zitat:
Und wenn das Kind es nicht mehr aushält und die Tür auf der falschen Seite öffnet, gibt es 100% einen Folgeunfall und/oder ein totes Kind. Oder einer der Gaffer könnte das Auto rammen. Es gibt nunmal Situationen wo man nichts mehr machen kann (ich meine nicht den Busbrand, der Handyfilmer hätte ja auch nach hinten absichern können!!!). P.S. Wenn ihr bei einem Unfall hinter den Fahrzeugen zum Helfen anhalten wollt, stellt das Fahrzeug im Abstand mit leicht nach rechts eingeschlagener Lenkung ab. Dann wird das Fahrzeug bei einer Ramming durch unaufmerksame Fahrer nicht in die Unfallstelle schießen sondern nach rechts die Fahrbahn verlassen.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland)
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#46
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..vor ca 8 Jahren stand ich hinter einem Auto das auf eine Tankstelle abiegen wollte.Jemand der das nicht mitbekommen hatte wollte uns überholen,hat aber wohl im Gegenlicht den 30Tonner Sattelzug nicht gesehen.Jedenfalls sah ich genau neben mir wie die zugmaschnie auf die Motorhaube des Wagens prallte und den Wagen durch die Wucht auf das Fahrzeug hinter mir schleuderte.
Ich stieg aus dem Wagen und leitete die Ersthilfe ein. Da ich 15 Jahre freiwillge Feuerwehrerfahrung hatte lief für mich alles wie ein Einsatz ab. Was mich aber echt enttäuschte war die Unfähigkeit der Leute hinter mir ! es hatte sich im Nu ein massiver Stau gebildet. Ich brauchte Verbandkästen und Helfer.Der Fahrer war so eingeklemmt und schien mir im ersten Moment tot zu sein.Also kümmerte ich mich um den Anderen der extreme Schnittwunden und massiven Blutverlust hatte. Währendessen brauchte ich Leute die mir halfen,meine Freundin lief von Auto zu Auto und schaffte es dann Leute ranzuholen.Ich ließ die Batterie abklemmen,stelle Leute mit Decken vor das Auto denn die Sonne knallte vom Himmel. Auf jeden Fall lebte der Mann auf dem Fahrersitz doch noch,hatte aber etliche Brüche.und schwerste innere Verletzungen. Es dauerte ewig bis die Feuerwehr eintraf,zwei Helikopter kamen und der ganze Einsatz dauerte locker3 Stunden.Im Gespräch mit dem Notarzt sagte er mir das die Beiden wohl überleben werden. Während dieser Zeit hatte sich ein 30km langer Stau auf beiden Seiten gebildet. Nachdem nun die Helfer übernommen hatten wurde ich von der österreichischen Polizei noch zu dem Unfall gefragt und mußte meine Personalien angeben. Was mich sehr gefreut hat war das sie extra für mich noch gewartet hatten die Vollsperrung aufzuheben weil ich die Lage so gut im Griff hatte. Von den Verletzten habe ich nie mehr etwas gehört. Ich würde jederzeit wieder helfen. Bei dem Busunfall würde ich mir aber nicht anmaßen zu sagen das man auf diese oder jene Weise noch Leute hätte retten können. Da kommt es immer auf die Art der Hilfsmittel an..Klar wenn ich zufällig mit einem Löschfahrzeug vor Ort gewesen wäre,hätte man und bla,bla... Aber klugschexxen kann hinterher ja jeder.. |
#47
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Wir haben vor 10 Jahren auf dem Weg zum Ijsselmeer gesehen wie ein Autotransporter auf einen alten 2 türigen 3er BMW auffuhr und der obere Wagen, ein Vectra sich durch den Aufprall löste und mit der Nase mittig auf dem Dach des BMW landete.
Wir haben sofort angehalten sind aus den Autos rausgesprungen und haben die Insassen des BMW aus dem Auto gezogen: eine junge Familie mit zwei Kindern (eta 1 und 2 Jahre alt) die auf dem Rücksitz in ihren Kindersitzen so eingeklemmt waren, dass man kaum an sie rankam. Wir, 6 Kegelbrüder auf dem Weg zum Charterboot, haben die Türen des BMW rausgerissen, die Gurte durchgeschnitten, die Sitzlehnen mit einer Brechstange entfernt, die Kindersitze mit einem Brotmesser zerschnitten um die Kinder rauszukriegen. Gottseidank war Niemand "ernsthaft" verletzt, aber die Schreie der Kinder sind uns noch einge Nächte hinterhergelaufen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen wie es hätte sein können wenn die Familie schwer verletzt und blutüberströmt in ihrem Auto gelegen hätte.
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* hoffentlich werd` ich nie erwachsen * * Heinz * |
#48
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@Thomas S
Klar kann man hinterher klugXXXen oder über weitere Möglichkeiten diskutieren, war ja keiner dabei. Ob es noch Rettung für einige Insassen gegeben hätte??? Evtl. möglich, aber kommt immer auf die Lage an. Kein Fall ist derselbe, jedesmal ist das was Neues. Im Ernstfall waren wir auch immer gespannt was auf uns zukam (die Notrufe enthalten teils wenige Infos und meist nur grobe Hinweise, ist ja auch verständlich), das wird dann erst am Einsatzort deutlich was wirklich passiert war.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#49
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@apiroma..ja,leider kann jede Einsatzlage erst vor Ort entschieden werden .Da kannst Du üben bis Du schwarz wirst. In den Bus wäre niemand mehr auch unter PA reingegangen.Als Trupp oder zu meiner Zeit als Gruppenführer hätte ich niemanden mehr irgendwo reingeschickt wo ich nicht selbst reinginge !
Eine Übung ist etwas ganz anderes und leider,so schmerzlich es auch ist nie mit der Realität zu vergleichen. Helfer hätten vielleicht von außen alle Fenster zertrümmern können wenn sie einen Nothammer dabei gehabt hätten.Aber so oder so,es war ein Horroreinsatz für die Einsatzkräfte.
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#50
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Zitat:
Mal Dir nicht aus, wie Du heute fühlen würdest, wenn Ihr nicht angehalten hättet und nachher von einem evtl. vermeidbaren Tod der Familie gehört hättet... Es hatte schon seinen Sinn warum IHR dort wart und nicht andere "Menschen"... Gruß, Michael
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