Rostiges Wasser in der Bilge nach Grundberührung

[henry_b]

N’Abend in die Runde!

Bei meiner neuen Fellowship 27 rostet es.

Ich habe einen Stein gerammt und einen kleinen Schaden am Kiel vorn gehabt. Das habe ich mit Epoxy gespachtelt.

Seit das Boot wieder schwimmt, habe ich etwas mehr Wasser als sonst in der Bilge, und es sieht nach Rost aus.

Die Bilge ist mit Beton vergossen.

Kann es sein, dass der Ballast rostet?
Ist das problematisch?

Danke für Eure Einschätzung!

Henny

[Oldskipper]

Da ist bestimmt Beton mit Eisen drin.
Ob das schlimm ist? Gute Frage.
Das ist sicher aus den 70er Jahren. Eine Sanierung lohnt jedenfalls nicht.

[Federball]

Die 27er ist aus den 70ern + sehr stark problembehaftet - aber 1 (aus meiner Sicht) schönes Schiff.
Wenn der Ballast rostet, ist es 1 sehr großes Problem: Rost benötigt viel mehr Volumen + dehnt sich gnadenlos aus.
Grüße aus Wacken, Reinhard

...ach ja: willkommen im

[henry_b]

Hallo Federball,

das mit dem Ausdehnen würde auch erklären, warum ein Bodenbrett plötzlich nicht mehr gerade sitzt.
Mist.
Gibt es eine Chance das zu stoppen? Leidet dann nicht auch die Stabilität des ganzen Rumpfes?

Danke fürs mit Nachdenken!

Henny

[hein mk]

Zitat von henry_b

Hallo Federball,

das mit dem Ausdehnen würde auch erklären, warum ein Bodenbrett plötzlich nicht mehr gerade sitzt.
Mist.
Gibt es eine Chance das zu stoppen? Leidet dann nicht auch die Stabilität des ganzen Rumpfes?

Danke fürs mit Nachdenken!

Henny

Moin
Die Stabilität wird bis der Kiel abfällt die gleiche bleiben, aber die Festigkeit der Konstruktion wird nach und nach beeinträchtigt sein wenn durch die Grundberührung ein struktureller Schaden entstanden ist.
Da müsste untersucht werden ob im Bereich des Kieles tatsächlich das Wasser eindringt, gibt ja noch eine Reihe anderer Möglichkeiten (Welle, Ruderschaft, Borddurchbrüche) die genau so ärgerlich aber weniger tragisch sind was den Aufwand einer Reparatur angeht.
Gruß Hein

[henry_b]

Okay, das klingt ja nicht so gut!

Was mache ich dann am besten - kann man das irgendwie stoppen?

Kommt nur der Beton nach oben hoch und drückt an den Bodenbrettern, oder sprengt der Rost vielleicht den Kiel unter Wasser?

Henny

[Federball]

....ich weiss leider nicht, ob der Kiel untergebolzt ist (wenn von innen vergossen eben nicht), oder es ein gebauter Kiel ist : Bestandteil des Rumpfes.
Wenn es da drin rostet, isses blöd. Abhilfe möglich, aber mit viel Arbeit + Dreck verbunden.
1. Ballastanteil feststellen, und das Volumen des Kiels schätzen
2. Geht nur Beton? Dichte nur 2,3 = mir ist so, dass z.B. Wibo nur Beton genommen hat? Bei vorher Eisen und dann Beton wandert der Schwerpunkt nach oben : bis hin zu gefährlich!!
3. Ein Mann und sein Black & Decker Abbruchhammer + alles raus.
4. Matten rein
5. Ballast rein. Am besten natürlich Blei (rund 11), aber seitdem Bleiauswuchtgewichte verboten sind, klappt auch der Tip mit den Reifenhändlern nicht mehr.
Eisenschrott ist billig + schwer genug (7,85) kann aber wieder rosten
Alles nicht einfach, aber möglich
Grüße, Reinhard

[Spüli]

Moin!
Je nach Menge kann der Stahlschott aber auch teuer werden, die Preise sind ganz schön hoch gegangen. Der Beton als Ballast wird auf jeden Fall günstiger sein und lässt sich zumindest per Maschine sehr leicht einbringen (Estrichpumpe hilft).
1to Stahlschrott ~250-300€
1to Beton ~40-50€ (oder ~100€/m³)

[Federball]

Was sind 300€ bei so einer Reparatur? + wie gesagt: das gleiche Gewicht in Beton kann zum kentern führen => da hilft nur, das Boot 90° zu krängen + die aufrichtende (so vorhanden) Kraft am Topp mit 1 Federwaage zu messen. Ohne diese Messung würde ich nach 1 Wechsel auf Beton nicht segeln.
Grüße, Reinhard

[Verbraucheranwalt]

Bevor du auch nur irgendwas machst musst du wissen wo das Wasser her kommt.

Vielleicht läuft irgendwo auch Wasser aus nem rostigen Rohr in den Kiel oder sonstwas.

Ein wenig Wasser in der Bilge ist jetzt kein Weltuntergang vor allem mit einer Stopfbuchse kann das ganz normal sein. Aber ich wollte immer wissen wo es herkommt.

Und wenn man das weiß, kann man erst mal die Ursache abstellen.

Und dann überlegen was man macht.

Gruß
Chris

[Oldskipper]

Zitat von Federball

.
2. Geht nur Beton? Dichte nur 2,3 = mir ist so, dass z.B. Wibo nur Beton genommen hat?
Grüße, Reinhard

Wibo hatte auch Blei im Kiel. Einige jedenfalls. Die Wibo 1100 mit Blei war ein rattenscharfes Teil. Hat alles versägt...

[hein mk]

Moin
Das Hauptproblem bei Wasser zwischen dem Mischballast und dem GFK-Kiel ist, meine ich, dass wenn das nicht zum Winter gut trocken gelegt wird der möglich druck des gefrorenen Wassers mehr anrichtet als der Rost der nicht komplett im Beton eingeschlossenen Stahlteile. In einen gut gemachten eingerüttelten Beton dringt praktisch kein Wasser ein.
Auch bei Wibos wurde wohl nie reiner Beton eingebracht sondern immer eine Mischung aus beton und Stahl, idealer Weise Stanzputzen oder kugeliger Schrott, alte Muttern und Schrauben sind auch nicht schlecht. Es kommt drauf an eine möglichst homogene Mischung zu erreichen die sich gut verdichten lässt. Wibos sind Van de Stadt-Konstruktionen, bei meinem Kiel hat V.d.Stadt ein Beton/Stahl-Mischungsverhältnis von 1:1 nach Volumen vorgeschrieben um auf eine Dichte von 4,5t/m³ zu kommen. Im Unterschied zu den Wibos habe ich meinen Ballast wasserdicht verschweißt. Das Vorgehen war Van Wijk wohl zu teuer damals.
Gruß Hein

[henry_b]

Also erst mal Schiff raus und gucken!

Danke für Eure Meinungen!

Gruß
Henny

[apiroma]

Ja, das ist am Sichersten.

[hein mk]

Zitat von henry_b

Also erst mal Schiff raus und gucken!

Danke für Eure Meinungen!

Gruß
Henny

Moin
Ja und wenn es wo rausläuft oder länger nass bleibt ist das schnell gefunden.
Gruß Hein