Anker hieven einfach!

[Sonnenbarke]

Hallo,
ich habe viel in diesem Forum von Anderen gelernt und wenig selber beigetragen, deshalb dieser Beitrag.
Nachdem wir seit 2011 ein Voyager 8.60 haben und die tolle Welt des Wassers kennen und schätzen gelernt haben und unser Boot gerne in neue Gewässer slippen, lieben wir die besinnlichen Abende und Nächte unter Anker und leben gerne 3-4 Wochen mit wenig Hafennächten auf dem Boot.
Also Ankertipps, Ankertipps und noch mal Ankertipps, dann waren wir gerüstet und scheinbar immer sicherer. Großer Anker und anständigen Kettenvorlauf und dicke Kette, bis wir merkten, dass unsere Kräfte fast zu schwach sind um den Ankerplatz wieder zu verlassen. Jetzt hätten viele an eine Ankerwinsch gedacht und wieder geplant. Wir haben dann anders reagiert und überlegt, dass wir zumeist ankern bei Wassertiefen bis 10 m. Deshalb haben wir die Kette vom Anker abgemacht und an den Anker ein 10 m Seil und dann die Kette und erst daran wieder unsere Ankerleine gemacht. Somit ist gesichert, dass der Anker am Grund gezogen wird, die Kette bei Wind und Welle durch anheben auf den Anker dämpfend wirkt und beim Anker hieven wird erst nur die Kette, die oft voller Schlick und Schlamm ist und sinnvoller Weise beim hieven mehrfach leicht durchs Wasser geschlagen wird an Bord kommt ohne schweren Anker, man eine kurze Verschnaufpause einlegen kann und erst dann der eigentlich schwere Anker gehoben wird. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht in Revieren ohne Fels (generelle Schäuergefahr bei Leinen) und sind verwundert, dass das bisher so wenige so machen. Dabei bringt dieses gerade auf den kleineren und trailbaren Booten, bei denen das Gewicht eine Rolle spielt einiges an Pluspunken, da man durch dieses tun mit weniger Kettenvorlauf auf ein gleiches Ergebnis (Ankerhalt und Stoßdämpfung) kommt

[uncle_cadillac]

Wie schwer ist denn euer Anker? Deine Beschreibung liest sich wie 30 bis 50 Kilogramm, was ich mir nicht wirklich vorstellen kann.
Und was spricht in deinen Augen gehen eine manuelle Ankerwinsch?

Zitat von Sonnenbarke

Hallo,
ich habe viel in diesem Forum von Anderen gelernt und wenig selber beigetragen, deshalb dieser Beitrag.
Nachdem wir seit 2011 ein Voyager 8.60 haben und die tolle Welt des Wassers kennen und schätzen gelernt haben und unser Boot gerne in neue Gewässer slippen, lieben wir die besinnlichen Abende und Nächte unter Anker und leben gerne 3-4 Wochen mit wenig Hafennächten auf dem Boot.
Also Ankertipps, Ankertipps und noch mal Ankertipps, dann waren wir gerüstet und scheinbar immer sicherer. Großer Anker und anständigen Kettenvorlauf und dicke Kette, bis wir merkten, dass unsere Kräfte fast zu schwach sind um den Ankerplatz wieder zu verlassen. Jetzt hätten viele an eine Ankerwinsch gedacht und wieder geplant. Wir haben dann anders reagiert und überlegt, dass wir zumeist ankern bei Wassertiefen bis 10 m. Deshalb haben wir die Kette vom Anker abgemacht und an den Anker ein 10 m Seil und dann die Kette und erst daran wieder unsere Ankerleine gemacht. Somit ist gesichert, dass der Anker am Grund gezogen wird, die Kette bei Wind und Welle durch anheben auf den Anker dämpfend wirkt und beim Anker hieven wird erst nur die Kette, die oft voller Schlick und Schlamm ist und sinnvoller Weise beim hieven mehrfach leicht durchs Wasser geschlagen wird an Bord kommt ohne schweren Anker, man eine kurze Verschnaufpause einlegen kann und erst dann der eigentlich schwere Anker gehoben wird. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht in Revieren ohne Fels (generelle Schäuergefahr bei Leinen) und sind verwundert, dass das bisher so wenige so machen. Dabei bringt dieses gerade auf den kleineren und trailbaren Booten, bei denen das Gewicht eine Rolle spielt einiges an Pluspunken, da man durch dieses tun mit weniger Kettenvorlauf auf ein gleiches Ergebnis (Ankerhalt und Stoßdämpfung) kommt

[Coal]

Darf ich fragen, was für einen Anker und was für einen Kettenvorlauf du hast? Vo(y)ager 780 hört sich jetzt nicht nach 20 kg Anker + 10er Kette an...

[elba]

Hallo Alfred,

natürlich machen das andere auch. Nur verwenden die in der Regel eine durchgehende Ankerleine und ein Ankergewicht/ Reitgewicht.
Mit drei Leinenverbindungen vom Boot bis zum Anker würde ich mich nicht unbedingt besser fühlen.

Viele Grüße
Joachim

[Conni]

Die Kette direkt am Anker sorgt für einen waagerechten Zug auf diesen
und nur so hält er auch vernünftig.
Wenn da erst ne Leine dran ist, dann wird der Anker schneller ausbrechen.

[Susiq]

Da würde ich Dir eher empfehlen den Vorlauf zu kürzen und vielleicht noch das Ankergewicht zu reduzieren. Bei Deiner Version würde ich Nachts kein Auge zumachen.

[Coal]

Zitat von Conni

Die Kette direkt am Anker sorgt für einen waagerechten Zug auf diesen
und nur so hält er auch vernünftig.
Wenn da erst ne Leine dran ist, dann wird der Anker schneller ausbrechen.

Wirklich? Egal ob direkt oder mit Leine dazwischen, auf jeden Fall muss ja erst einmal der Kettenvorlauf angehoben werden. Ich würde sogar vermuten, dass das günstiger ist, weil die Leine zwischen anker und Kette ein zusätzlicher Dämpfer ist.

[Susiq]

Wenn die Leine an der Stelle einen dampfenden Effekt hätte, dann wäre der Zug auf den Anker schon viel zu stark. Wenn Du es nicht glaubst besorg Dir eine Pressluftflasche und setzt Dich mal bei viel Wind neben Deinen Anker und beobachte die Situation.

[Coal]

Das ist das Schöne: Du musst es nicht verstehen und ich muss nicht stillsitzen, wenn ich UW bin

[freerider13]

Bei nem trailerbaren Boot würd ich ja einfach ne 40 m Bleileine nehmen und feddich.
Drehschäkel dran und gut...

Jan


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[Susiq]

Zitat von Coal

Das ist das Schöne: Du musst es nicht verstehen und ich muss nicht stillsitzen, wenn ich UW bin

Da sieht man bei Dir halt den echten Profi. Erfahren auf See, relaxed vor Anker und geistreich in seiner Argumentation.

[Coal]

Zitat von Susiq

Da sieht man bei Dir halt den echten Profi. Erfahren auf See, relaxed vor Anker und geistreich in seiner Argumentation.

Da sieht man den echten Menschenkenner. Übrigens nehme ich lieber mein Atlantis.

[schwinge]

Zitat von Conni

Die Kette direkt am Anker sorgt für einen waagerechten Zug auf diesen
und nur so hält er auch vernünftig.
Wenn da erst ne Leine dran ist, dann wird der Anker schneller ausbrechen.

Ist das nicht eher eine Frage der Kettenlänge, wenn die so ausgesteckt wird als wäre da kein Seil dran müsste der waagrechte Zug doch gegeben sein.

Wobei ich da jetzt von einem Draht oder nichtschwimmfährigen Tau ausgehe.

Sollte ich jetzt einen Denkfehler machen korrigiert mich bitte.


Gruß, Rainer

[Susiq]

Zitat von Coal

Da sieht man den echten Menschenkenner.

Na also geht doch. Für einen kurzen Moment habe ich geglaubt Du wärst nicht lernfähig.
Schön das ich mich geirrt habe.

[Conni]

Zitat von schwinge

Ist das nicht eher eine Frage der Kettenlänge, wenn die so ausgesteckt wird als wäre da kein Seil dran müsste der waagrechte Zug doch gegeben sein.

Klar, wenn sooo viel Kette gesteckt wird.
Aber wer will so nen Swojenkreis?

[Perre Pescadore]

Zitat von Coal

Da sieht man den echten Menschenkenner. Übrigens nehme ich lieber mein Atlantis.

Nimm lieber deine Medikamente. Danke für die Steilvorlage

[wolf b.]

Ich hab einfach eine normale Winsch aufs Kajütdach gesetzt.

Die kann ich für den Anker verwenden, das Schwert damit hoch ziehen und auch das Groß damit besser durchsetzten.

[Federball]

.....nu wissen wir immer noch nicht, welcher Anker die Sonnenbarke hält.
Der Knackpunkt des schamfilens an Steinen wurde schon genannt - dann ist 1 Kette ein Muss.
Voyager 780 hört sich nach 7,8m MoBo am - dafür 1 z.B. 10kg Delta, 20m 6er + 30m 14er Leine als sicheres Grundgeschirr + kein Problem (?), das per Hand zu holen.
Mir werden mittlerweile 17kg + 30m 10er + 40m Leine recht schwer von Hand + wir Berliner ankern am WE zu 100%
Grüße, Reinhard (70+)

[schwinge]

Zitat von Conni

.....
Aber wer will so nen Swojenkreis?

das ist dann unter Umständen die Kehrseite der Medaille

[Sonnenbarke]

Hallo, mit so vielen Anregungen habe ich gar nicht gerechnet. Danke! Da wir mit der Voyager letztes Jahr von Brandenburg über die Oder ins Stettiner Haff sind, wollten wir lieber etwas ruhiger schlafen und ich habe an den 13 oder 14 Kg Anker fünfzehn Meter 10er Kette gehangen und da bin ich doch ganz schön ins Röhren gekommen.
Nachdem wir aber auf dem Greifwalder Booden wieder das Glück mit Bft 6 hatten, war ich doch froh die neue dicke Kette dabei zu haben.
Da viele mit Ihren trailbaren Booten oft einen Kettenvorlauf von weniger als 10 m haben, ist es das beste was man machen kann, wenn man bei felslosen Grund Leine zwischen Anker und Kette macht, da die Hauptdämpfung nicht im Material zu sehen ist, sondern im Anheben der Kette bis evtl. Wasseroberkante und dann wieder absinken auf Grund. Da ist es dann ein riesen Unterschied, den Seemänner mit kompletter Kette gar nicht wahrnehmen, weil sie ihn immer haben (wobei das bei schweren Booten durch deren Massenträgheit wieder relativiert). Ein Reitgewicht hätte eine Ähnliche Dämpfungs-Funktion aber müsste dann weit oben befestigt werden, bzw. nach einer Kette, denn je näher die Gewichtsmasse (egal ob Kette oder Reitgewicht) an den Anker kommt, desto weniger Dämpfung (bzw. Federung) hat es , wenn dar Anker plötzlich auf Zug kommt. Die meisten benutzen ein Reitgewicht damit der Anker besseren halt hat und waagerecht am Grund gezogen wird und nicht zur Dämpfung.

[Federball]

Zitat von Sonnenbarke

......und ich habe an den 13 oder 14 Kg Anker fünfzehn Meter 10er Kette gehangen und da bin ich doch ganz schön ins Röhren gekommen.
Nachdem wir aber auf dem Greifwalder Booden wieder das Glück mit Bft 6 hatten, war ich doch froh die neue dicke Kette dabei zu haben.....

Wind 6 ist ja nun mal nicht so doll, und das Geschirr sollte doch leicht zu händeln sein (es sei denn, du bist ne 45kg Hausfrau -> wobei: wenn ich an die Judo Mädchen im Verein denke ). Das Ankergewicht ist eher hoch, aber viel hält viel = ok.
Von den Eckdaten ist dein Geschirr ok, wobei mir (!!) Leine/Kette/Leine nicht gefällt - was fürn Anker isses denn?

[Puuh]

Habe mal kurz nachgerechnet:
15 m 10er Kette wiegen schon mal 33,75 kg (Laut Angaben bei SVB)
plus Gewicht des Ankers 13 oder 14 kg
Da kommst du ja auf 47 oder 48 kg! Gut, das wird bei 10m Wassertiefe nicht vorkommen, aber trotzdem!
DAS möchte ich auch nicht von Hand hochziehen.
Deine Lösung mit der vorgeschäkelten Leine ist zwar ungewöhnlich, unter den Umständen aber sinnvoll. Clever, würde ich sagen.

Lässt sich da keine Ankerwinde installieren?

[schwinge]

Zitat von Puuh

.....
Da kommst du ja auf 47 oder 48 kg! Gut, das wird bei 10m Wassertiefe nicht vorkommen, aber trotzdem!.....

Wie meinst Du das?

Gruß, Rainer

[nene]

Man nimmt einen Karabiner mit Verriegelung, diesen schweißt man so um das ein großer Ring entsteht.
Das Boot wird über den Anker gefahren und alles lockere an Seil/Kette wird eingeholt.
Nun kommt der Ring ins Spiel, Fender dran und auf die Kette damit.
Nun fährt man los, nach ein paar Metern Fahrt hat es den Ring zum Anker gezogen und der Anker schwimmt nun an der Oberfläche.
Jetzt braucht man das ganze Gelumpe nur mehr einholen.

[hilgoli]

bau dir doch die WInsch ein und all deine Probleme sind erledigt