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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Neues Boot ist kein Auto - Hilfe erwünscht
Mein erstes eigenes Boot ist ja vor gut einer Woche angekommen und liegt jetzt in Köln und wartet auf ein wenig oder auch ein wenig mehr Überholung. Zur Zeit mache ich erst mal eine Bestandsaufnahme und stelle fest, dass es zwar alles erlernbar ist, aber es aber doch auch recht komplex ist. Neben dem grundsätzlichen Verständnis würde ich auch gerne die Motivation des Erbauers (Eigenbau) verstehen, warum er diese oder jene Lösung wählte. Und um das nachvollziehen zu können, wäre Erfahrung sehr hilfreich, die ich aber nicht habe, dafür hier im Forum ja in aller Breite und Tiefe vorhanden ist.
Daher habe ich dieses Topic mal eröffnet, um das alles in einem Faden zu halten und nicht immer zwischen den einzelnen Technikaspekten switchen zum müssen, dann sollte auch helfen, den Überblick der Maßnahmen zu wahren. Ich fange mal an mit mit der Elektrik: Da gibt es einen Schalter, da kann ich wählen zwischen Batterie 1, Batterie 2 oder Batterie 1 und 2 und "off". Heisst dass, wenn z.B. der Schalter auf Batterie 1 steht, nur diese Batterie zur Stromversorgung herangezogen wird und Batterie 2 gar nicht? Batterien habe ich zwei die gleichen drin, Varta M18 180ah (das sind beides Starterbatterien). Ich hätte jetzt erwartet, dass man eine Verbraucherbatterie hat (so eine AGM) und eine Starterbatterie. Was mich auch wundert: auf der Rückseite des Schalters sind beide Batterien entsprechend auf 1 und 2 beim Schalter gelegt (ich denke die Plus-Leitung), sowie ein altes Ladegerät, was bei Landanschluss beide Batterien lädt. Allerdings sind alle Verbraucher auf einen Anschluss gelegt, d.h. 12V Bordnetz, der Anlasser vom Motor, das Bugstrahlruder und die Ankerwinsch, hängen alle an einem Pin. Genau wie alles Minus-Kabel an einem Pin gelegt sind. Verstehe ich das richtig, dass es also deswegen keine Aufteilung in Starter- und Verbraucherbatterie geben kann? Wäre es dann möglich oder besser, z.B. Anlasser, Bugstrahlruder und Ankerwinsch auf eine Batterie zu legen und alles andere auf die andere? Dann könnte ich doch auch beim irgendwann notwendigen Batterieersatz eine AGM-Batterie als Verbraucherbatterie einbauen? Wahrscheinlich bräuchte ich dann eine neues Ladegerät? Es ist auch ein Inverter verbaut, de allerdings nur eine 230V Steckdose versorgt. Alle anderen 230V Steckdosen werden nur bei Landstrom bedient. Ich hätte eher einen Netzvorrangschalter nach dem Trenntrafo gesetzt, um dann alle Steckdosen entweder mit 230V oder von den Batterien bedienen zu lassen. Dann hab eich noch zwei Geräte entdeckt, von denen ich nicht weiss, ob sie nicht das gleiche machen: ein GPS-Gerät namens Fururo Navigator und ein Navico Corus . Was machen die? Und braucht man die heutzutage überhaupt noch, wo es Apps und Pads gibt? Und ich habe im Boden zwei "Stöpsel mit Leitungen" entdeckt, wofür sind die denn? Jetzt höre besser mal auf, sonst wird es umständlich. Bin dankbar für jeden Tipp, Meinung oder Erklärung. Groetjes Carsten PS an der Formatierung und Platzierung der Bilder muss ich noch arbeiten. |
#2
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Hallo Carsten,
Glückwunsch zu Deinem ersten Schiff. Normalerweise kann mit dem Batteriewahlschalter zwischen Bat. 1, Batt 2, beiden Batts gemeinsam oder komplett getrennt schalten. Ob das bei Dir auch so realisiert ist, ist ohne vor Ort ein paar Messungen durchzuführen nicht beurteilbar. Dass alles Massekabel zusammengefasst sind ist gut. Auch alle positiven Kabel zusammengefasst sind ist denkbar, aber wie schon geschrieben, man sollte die Funktion des Batterieschalters nachmessen. Ich habe auch nur Starterbatterien bei mir verbaut, das machen viele so. Dein "Plotter" ist sicher aus eine anderen Zeit. Ob Tablets etc. aber einen Plotter ersetzen können ist sicher Glaubensfrage, aber wenn schon Plotter, wäre ein etwas neueres Modell sehr empfehlenswert. Mit Victron hat der Vorbesitzer zumindest wertige Komponenten verbaut. Dass nur eine Steckdose angesteuert ist hat auch seinen Sinn. Dazu gibt es im BF einen speziellen Strang zu diesem Thema und den möglichen Auswirkungen, wenn das komplette Bordnetz an den Wandler angeschlossen ist - Stichwort Spannungstrichter. Die "Stöpsel" im Boden sind für Tiefenmesser und Log. ... und die Erkenntnis, dass Dein neues Boot kein Auto ist, bildet eine solide Grundlage für weitere Analysen und Betrachtungen! Gruß, Roland Geändert von dragoskipper (29.10.2020 um 17:57 Uhr) |
#3
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Danke Das heisst aber, dass ich es grundsätzlich verstanden habe?!
Mal angenommen, der Batterieschalter ist so, wie gedacht, kann ich denn die Anschlüsse an dem Schalter so verteilen, dass ich die drei Anlasser, BSR und Anker auf eine Batterie lege und den Rest auf die zweite? Und wenn ja, macht das Sinn? Ich möchte mir ja irgendwann eine große Verbraucherbatterie zulegen. Welches Gerät misst den den Tiefenmesser und das Log? |
#4
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Naja, normalerweise steht eine Batterie ausschließlich für den Anlasser zur Verfügung. Damit ist gewährleistet, dass auch bei starker Entladung der Verbraucherbatterie durch Kühlschrank, Licht & Co. der Motor jederzeit gestartet werden kann.
Ich gehe davon aus, dass dies bei Dir auch so gelöst ist, bedarf aber der Überprüfung! Was Tiefenmesser und Log angeht, würde ein Foto Deines Steuerstands helfen. Wenn's ein Auto wäre, hätte ich jetzt "Foto des Armaturenbretts" geschrieben Gruß, Roland
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#5
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Ok, das Armaturenbrett-Foto hole ich nach.
Zitat:
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#6
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Der Wahlschalter bietet die Option entweder die 1. oder die 2. Batterie mit den Verbrauchern sowie bei laufendem Motor mit der LiMa zu verbinden. Um die Batterien gleichmäßig zu beanspruchen schaltet man den Schalter beim Liegen ohne Landstrom zeitweise auf Bat. 1 und zeitweise auf Batt. 2. Während der Fahrt auf Bat. 1+2. Dann werden beide Batterien von der LiMa geladen.
Im Ernstfall lassen sich beide Batterien für einen Startversuch mit 1+2 auch parallel schalten, falls die Batterien einzeln nicht ausreichen den Startvorgang zu realisieren. Ergo: bei Verwendung eines Batterieumschalters ist der User etwas gefordert mitzudenken, alternativ könnte man diesen durch automatische Ladestromverteiler ersetzen. Gruß, Roland |
#7
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Oha, jetzt wird es doch komplex. D.h. so ein Schalter schaltet nicht nur die Verbraucher auf die entsprechende Batterie, sondern auch die Lichtmaschine (bei laufendem Motor).
Ein Ladestromverteiler regelt beides automatisch, also die Verteilung des Ladestroms durch die Lima wie auch die Entnahme durch die Verbraucher? Das würde mir gefallen. Dann noch - wenn es geht - die Verbrauchergruppen den Batterien zuordnen und schon wäre es das. Wenn ich doch bei dem manuellen Schalter bleiben sollte, dann wäre doch so ein Batteriemonitor keine schlechte Lösung? Das mit dem Spannungstrichter muss ich erst noch begreifen. Ich dachte, meine Ideallösung wäre das: der Landstrom geht durch den Trenntrafo, durch den FI-Schalter ins Ladegerät (und später in den Wasserboiler), dann in eine Vorrangschaltung und dann in den Inverter und von dort aus in alle 230 Volt Steckdosen. |
#8
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hallo Carsten,
grundsätzlich halte ich eine Trennung von Verbraucher- und Starterbatterie sinnvoll. Du müsstest dann aber die Stromkreise trennen und dafür sorgen, daß beide Batteriekreise auch geladen werden. Dazu gibt es reichlich, reichlich Möglichkeiten. Das hängt vor allem vom Geldbeutel ab. Auf der Victron HP gibt eine Menge guter Informationen dazu ! Auch hier im Forum gibt es dazu reichlich Lesestoff -Du musst Dir halt erst einmal eine Lösung vorstellen, dann kann man Fragen auch leichter beantworten. Der 1/2both Schalter löst hier schnell eine Glaubensfrage aus ... ich habe so ein Teil nicht verbaut. Grüße Detlef |
#9
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Zitat:
So wie Du die 230V Beschaltung beschreibst habe ich es bei mir gelöst. Das mit dem Spannungstrichter kann man im Auge behalten, ist aber zu relativieren. Ich rate, Dir den entsprechenden Tröt mal durchzulesen und selbst zu entscheiden. Mein Rat ist, erst mal zu messen, wie die Verhältnisse um den Batterieschalter sind und diesen ggfs. durch einen Ladestromverteiler ersetzen. Dann bist Du schon gaaanz weit vorne. Gruß, Roland
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#10
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jepp, das sowieso. Erst mal messen, dann begreifen, dann ändern. Ich habe nur nicht ganz nachvollziehen können, warum der zwei gleich große Batterien verbaut hat. Nur als Starter für den Motor hätte ja eine deutlich kleiner gereicht. Aber nun gut, erst mal den Ist-Zustand genau definieren.
Jetzt mal eine kleine Ablenkung von der Elektrik: mein Boot hat auch zwei getrennte Wasserkreisläufe. Einmal den Wassertank für Spüle und Aussendusche mit direkter Ableitung raus. Und eine Seewassertoilette mit wahlweise direktem Ausgang oder in ein Fäkalientank. Da sind so zwei Hähne installiert, wo man dazwischen wählen kann. In dem Kreislauf mit Fäkalientank ist eine Vitus Bilgenpumpe installiert. Von der habe ich im Netz das Manual gefunden. Allas abgesehen davon, dass die im Manual nicht die Möglichkeit abbilden, direkt vom Klo ins umgebende Wasser zu spülen . Verstehe ich die Zeichnung richtig, dass die Bilgenpumpe erst dann in Aktion tritt, wenn der Fäkalientank voll ist und die Pumpe leert den dann einfach nach draussen? |
#11
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Zitat:
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#12
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So ist's, entweder Abpumpen über den Decksstutzen oder leeren mittels der Fäkalienpumpe
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M.f.G. Bo
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#13
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Der Lima Ladestrom muss dann über eine Ladediode (Ladestromverteiler) oder ein spannungsabhängiges Relais verteilt werden, sonst zieht eine Batterie die andere ebenfalls leer.
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M.f.G. Bo
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#14
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Also der Ladestromverteiler regelt dann aber nicht, wie welche Batterie in Anspruch genommen wird? Oder anders ausgedrückt, kann es sein, dass eine Batterie immer mehr belastet wird, als die Andere?
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#15
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Der Ladestromverteiler verteilt die zur Verfügung stehende Energie an die beiden Batterien. Diese "ziehen" entsprechend deren Ladezustand mehr oder weniger Energie. Da aber die Starterbatterie in aller Regel immer fast voll ist, geht die überwiegende Ladeleistung in die Verbraucherbatterie(en).
Gruß, Roland |
#16
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Ok, es scheint echt angeraten, dass ich die beiden Batterien bzw. Stromkreise trenne.
Ich habe gerade mal gegoogelt, anstelle eines Ladestromverteilers könne man auch einen Batterieidolator verwenden. Der macht das gleiche, aber soll effizienter arbeiten. Stimmt das? |
#17
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Was Du brauchst ist so was: https://www.fraron.de/batteriemanage...BoCXagQAvD_BwE ... und das ist ein Ladestromverteiler. Von den früher verwendeten Trennrelaises ist abzuraten. Es gibt diese Ladestromverteiler in verschiedenen Leistungsklasse, abhängig vom maximal von der LiMa zur Verfügung gestelltem Ladestrom. Da wir solche Details hier noch nicht kennen, kann hierzu auch kein ultimativer Ratschlag erfolgen.
Gruß, Roland Geändert von dragoskipper (29.10.2020 um 20:45 Uhr) |
#18
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Zu dem Batteriewahlschalter ist ja schon eine Menge geschrieben worden. Ich kann Dir ein paar Hinweise zu dem Navico Corus Gerät geben:
Navico Corus war ein frühes Bus-System (NMEA 600) auf dessen Anzeigen je nach vorhandenen Sensoren und Geräten verschiedene Werte angezeigt werden: Beispielsweise Kompass-Kurs (Fluxgate-Kompass), Logge, Tiefenmesser. Die Anzeigen können individuell auf den jeweiligen Sensor programmiert werden. Auch ein Autopilot konnte in das Bus-System eingebunden werden werden. Ich habe selbst so ein System an Bord. Gruss Gerd
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#19
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Ist das denn noch heute aktuelle Technik?
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#20
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Nöö das ist es Natürlich nicht , wenn aber alles Funktioniert und die Fahrdaten/ Tiefenangabe Stimmt , kann diese Technik weiterhin genutzt werden . |
#21
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Ich meinte das im Sinne von, wenn etwas defekt sein sollte, lohnt sich die Reparatur oder gibt es etwas Moderneres/Besseres für kleineres Geld? Und braucht das modernere Zeug auch die Löcher im Rumpf? Wenn nein, würde ich das jetzt ausbauen und zuschweissen lassen.
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#22
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Hi,
auch das moderne Zeug benötigt die Rumpfdurchbrüche (Löcher im Rumpf), da auch moderne Sensoren an das Medium herantreten müssen, jedenfalls sollten. Aber das führt hier zu weit. Problem bei Defekten kann die Ersatzteilversorgung werden. Wenn also etwas nicht mehr funzt, so würde ich auf ein modernes NMEA 2000 - System wechseln, und bereits einen Tiefenmesser und eine Logge im NMEA 2000 - Standard dort einsetzen, wo die alten Sensoren drin sind. Handbreit, Stephan |
#23
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passen denn Tiefenmesser und Logge im NMEA 2000 Standard (was immer das heissen mag) an das vorhandene Navico Corus Display?
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#24
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Noch als Hinweis. Die aufgeblasenen Dinger an der Seite sind nicht die Reifen sondern Fender. Im Unterschied zum Auto brauchen die aber kein Profil. Bei Regen hat das Boot auch ohne Profi keine schlechtere Haftung auf dem Wasser
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Gruß Jörg |
#25
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Zuviel mit dem Boot getanzt?
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