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  #51  
Alt 12.05.2009, 04:19
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Zitat:
Zitat von Einhandsegler Hans Beitrag anzeigen
So, nun beschreibe ich euch ...

...
Dieses Boot wird dann von zwei Freunden dazu benutzt, um sich ihren Lebensunterhalt durch Fischfang zu sichern.
Beide haben jahrelange Erfahrung im Fischen, sind aber so arm, das sie niemals im Leben ein eigenes Boot erwirtschaften könnten.

... Das ist deutlich unter der Armutsgrenze .. Im Gegenzug das Boot Bewachen und Pflegen.
...So habe ich ein Boot und die zwei ein sicheres und besseres Einkommen, um ihre Familien zu ernähren.

...Gruß an alle, Hans

Hans,
das hast du man richtig gut gemacht!
Jede Menge Respekt meinerseits.

Ich denke wir Europäer, oder wenigstens viele davon sind so gestrickt, daß wir mit wildem Aktionismus, ein bißchen Geld und ein bißchen Ahnung, ganz viel Freude und Spaß am Kontakt mit den Leuten solche Aktionen lieben. Eine gewisse soziale Ader braucht man für sowas natürlich und ein bißchen Mut eine eventuelle Niederlage einzustecken.

Ich würde an deiner Stelle etwas langsamer mit dem Auslegen von Ködern sein - sonst läuft das schnell in uferloses Erwarten und sogar Verlangen aus.
Ich wünsche dir das du Erfolg hast mit deinem Plan.
Und wenn nicht - dann laß dich bloß nicht entmutigen einen neuen Plan zu starten.

Ich schick dir auch noch 'ne PN.

Gruß, Christo - der bei 37° im Schatten ölt wie ein aufgebrühter Wal.
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Niemals mit den Händen in den Taschen
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  #52  
Alt 27.09.2009, 02:37
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Hallo Hans,

...ich wollte mal so anfragen wie's dir so geht.
Alles im Lot?

Gruß, CC
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Niemals mit den Händen in den Taschen
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  #53  
Alt 28.09.2009, 02:08
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Hallo Christo,
es geht mir einigermaßen gut. Wie du weist, hat sich ein persönlicher Schicksalsschlag in Deutschland ereignet. Ich habe den Freitod dieses Menschen noch immer nicht überwunden, so das ich emotional nicht frei bin, um wieder etwas zu Berichten.
Hier hat sich relativ viel ereignet. Gutes und schlechtes. Das schlechte: Ich bin in einen sehr schweren Verkehrsunfall mit beinahe Todesfolge verwickelt worden und durch die Fahrerflucht des Verursachers, ganz natürlich der Schuldige geworden. Wenn ich mich ein wenig Berappelt habe, schreibe ich es hier im Forum. Aber zur Zeit kann ich es nicht.
Grüße an dich und alle hier im Forum, die interessiert sind etwas neues von mir zu hören,
Hans
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  #54  
Alt 12.11.2009, 03:19
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Hallo zusammen,
hab mich so einigermaßen berappelt, jedoch ist alles ein wenig verändert.
Auch im "Paradies" gibt es Schatten.
Einer kam aus Deutschland und einer kam hier über mich.
In den vergangenen Monaten hat sich viel ereignet, aber auch wenn ich keine Scheu habe über das alles, auch privates zu Berichten, im Moment weis ich nicht womit ich anfangen soll. Im übrigen finde ich, das sich viel mehr Menschen ehrlich öffnen sollten über privates öffentlich zu Reden / Schreiben.
Die Welt wird kleiner, andere Kulturinhalte entfalten sich bis ins private hinein und wir müssen alle zusammen Umdenken und einander Kennen- und Verstehen lernen.
Wer das anders sieht, der findet sich bald in einer anderen Welt wieder, die er weder verstehen wird, noch wird er damit wirklich zurechtkommen.
Es ist die Welt des PCs und Internet, welche die größten Veränderungen in der Menschheitsgeschichte eingeleitet hat und alles bisher dagewesene an Kommunikationsmöglichkeiten in den Schatten stellt.
Ein Junges Medium, mit dem wir alle zusammen noch viel im Umgang damit zu lernen haben.
Es läßt sich nicht mehr Aufhalten und das ist gut so, sehr gut.
Zwei betrübliche Dinge haben sich ereignet:
Ein lieber Freund, den ich mehr als 2 Jahrzehnte Betreut habe, hat sich vor einen IC- Zug geworfen und so seinem Leben ein Ende bereitet. Das war für mich sehr schwer zu ertragen. Ein Schock.
Nur wenige Wochen später bin ich in eine Unfallsituation geraten und habe zwei Personen schwer verletzt.
Ein Truck hat mich zu einem plötzlichen Ausweichmanöver gezwungen, wodurch ich ein Motorrad seitlich Berührt habe.
Alles ging im Bruchteil einer Sekunde, der Truck hat sich davongemacht und eine Frau wurde lebensgefährlich am Kopf verletzt.
Letztlich ist zwar alles gut gegangen, jedoch war es für mich eine ganz schreckliche Zeit. Und es ist in 45 Jahren der erste Unfall mit Personenschaden, vor dem ich immer Angst hatte das es einmal passieren könnte.
 
 
Die Story:
Glück ist kein Dauerzustand, denn das Leben schreibt die Geschichte.

Am Mittwoch den 19.08.09 beschlossen wir, das wir zur Cold Spring mit Freunden fahren.
Sieben Freunde aufgepickt und dann los. War ein wunderbarer Nachmittag.
Auf der Rückfahrt kam jedoch das Unglück.
Ein entgegenkommender Truck, ein Motorrad auf meiner Fahrbahnseite. Zwischen Truck, Motorrad und mir, kein Grund es nicht zu überholen. Platz genug vorhanden. Also angehupt, wie hier üblich und dann vorbei. Das Motorrad neben mir, sehe ich plötzlich, wie der Truck ohne den leisesten Grund, von seinem rechten Fahrbahnteil zur Fahrbahnmitte vorgedrängt ist. Und dann sehe ich das der Truck eine große Ladung von Baumstämmen quer geladen hat und wie weit sie wirklich Überstehen was von weitem nicht Erkennbar war. Und zwar mit einer Überbreite von mindesten 75- oder 80 cm.. Die ragten nun plötzlich genau in Dachhöhe meines Pick Up auf meine Fahrbahn! Die Räder des Trucks, hatten die Fahrbahnmitte, knapp berührt, wenn überhaupt.
Die vier auf der Pritsche sitzenden Leute wären unmittelbar davon geköpft worden, mein Autodach abrasiert. So wich ich instinktiv nach rechts aus, touschierte das
noch seitlich befindliche Motorrad und brachte es dadurch zu Fall. Vollbremsung, zurückfahren und erste Hilfe. Da lagen Mann und Frau auf der Straße, die Frau schwer verletzt, nicht ansprechbar. Der Mann, heldenhaft um seine Frau bemüht und voller Todesangst um sie. Geschrei und Gewimmer überall. Zum Glück hat mein Freund eine gute Grundausbildung als Krankenpfleger genossen. Wir haben die Frau gemeinsam so vorsichtig wie möglich, jedoch auch so schnell als möglich auf die Rückbank gelegt und sind sofort ins ca. 15 Km entfernte Krankenhaus gefahren. Die Freunde haben das noch Fahrbereite Motorrad nachgebracht, der Truck verschwand derweil Vollgas und unerkannt in einer schwarzen Dieselwolke. Nie werde ich die flehenden Worte des Mannes während dieser Fahrt vergessen können: "Please stay. Please dont die, please, please stay, dont left me"! Ich habe ihn während der Fahrt, die meine vollste Aufmerksamkeit forderte versucht zu beruhigen, so gut es eben geht. Mein Freund kümmerte sich so gut es möglich war darum, das sie nicht das Bewußtsein dauerhaft verliert, holte sie immer wieder zurück. Nach schier endlosen 15- oder 20 Minuten, waren wir am Hospital. Sofort in die Notaufnahme, Blut aus Nase und Ohr, ließen das schlimmste vermuten. Schwere Schädelverletzung. Erbrechen, Wach und Ohnmachtszustände wechseln sich ab. Dann Polizei. Ich des Raumes verwiesen, konnte nun zum erstenmal halbwegs Klar Denken und habe das inzwischen angekommene Motorrad und meinen Wagen untersucht. Hab das Motorrad seitlich am Ende der Sitzbank erwischt. Dann sah ich die Helme, die meine Freunde geborgen und auf den Laderaum geworfen hatten. Ich war entsetzt. Der Mann hatte einen Vollschutzhelm von guter Qualität, die Frau einen modischen Leichthelm, der in DE absolut verboten wäre, weil er nicht einmal den Kriterien eines Fahrrad- Schutzhelmes entsprechen würde.
Der Leichthelm der Frau, war in 5 Einzelteile zerbrochen. Da muß man nichts mehr Erklären. Beide, besonders der Mann, hatten Hautabschürfungen von übelstem und in großem Umfang. So etwas schmerzt entsetzlich. Man fährt im T- Shirt und kurzer Hose.
Vor Ort war eine weitergehende Untersuchung über die Schwere der Schädelverletzung der Frau nicht möglich, also Krankenwagen ins 125 Km entfernte Hospital mit CT- Scanner geordert. Nun muß man wissen, das man hier ohne Geld nicht Behandelt wird oder irgendeine andere Leistung als im schlimmsten Fall auf dem Flur des Krankenhauses zu sterben erhält. Ich sollte 10.000 Piso, die ich aber nicht bei mir hatte, für den Transport bezahlen, sofort, sonst kein Transport. Innerlich war ich kurz davor zu Explodieren, bin aber cool geblieben, hab mir den verantwortlichen Arzt geschnappt und ihm gesagt das ich ihn von Gericht zu Gericht ziehen werde, wenn der Transport nicht sofort ausgeführt wird und der Frau dadurch ein Schaden Entsteht. Und ab ging es. Es bestand absolute Lebensgefahr. Die Polizei kassierte sofort Motorrad und mein Auto für evtl. Untersuchungen ein.
Zu Hause angekommen, habe ich einen fürchterlichen Durchfall bekommen. Der Schock brach durch, da hilft auch die beste Disziplin nichts. Und dann die furchtbare Ungewißheit ob die Frau alles überleben wird. Eine sehr schlechte Nacht, kaum geschlafen, immer wieder Schweißgebadet aufgewacht. Dann, am nächsten Tag die Erlösende Nachricht, sie wird alles gut Überstehen. Ein leichter Schädelbruch hinter dem rechten Ohr, der die Blutung verursacht hat und eine schwere Gehirnerschütterung. Von den Schmerzen durch Prellungen und Hautabschürfungen nicht zu Reden, eine Menge.
Jedenfalls bin ich Schuldig an diesem Unfall. Allein meine Hautfarbe macht mich vor jedem Gericht fast chancenlos. Das man den Truck nicht einbeziehen kann, macht keinen Unterschied. Und das mir!!
Nach ca. 4,5 Mio. gefahrenen Kilometern in 46 Jahren zu Lande und zu Wasser, im In- und Ausland. Ich bin Bedient.

Ich bin dann mehrfach ins Hospital gefahren, um einen Besuch zu machen.
Das Hospital machte einen modernen und sehr guten Eindruck. Wie mir der leitende Arzt sagte, sind nahezu 90% aller Patienten das Opfer von Verkehrsunfällen. Der Mann war nach ein paar Tagen weitestgehend wiederhergestellt, die Frau ist aber noch immer in schlechtem Zustand. Schläft die meiste Zeit und die Prognose, sie könne bald das Hospital verlassen wird leider nicht zutreffen. Zwar bin ich Haftpflichversichert, jedoch wie ich erfahren mußte, bezahlt die Versicherung nicht alles. Was sie bezahlt oder nicht, das konnte mir bisher niemand verbindlich sagen und geht aus den Vertragsunterlagen nicht hervor. Werde weitere Recherchen anstellen müssen. Ohnehin muß ich sämtliche Kosten vorstrecken. Wer in solch einem Falle nicht bezahlt, oder bezahlen kann, der wandert unverzüglich in den Knast. Das wird hier sehr rigide gehandhabt. Das Hospital macht Untersuchungen, sorgt für Pflege, jedoch müssen die Medikamente, Frühstück, Mittag- und Abendessen von den Angehörigen Besorgt und Bezahlt werden.
Dann erneut ins Hospital, Geld bringen und neue Bremsbacken für den Pick Up besorgen. Ca. 30 Km vor Ankunft bemerke ich das irgendwas mit der Kraftübertragung nicht stimmt. Die Kupplung!! Bereits 5 mal habe ich das Ding Reparieren lassen. Und nach der letzten Reparatur war ich mir ebenfalls sicher, das sie nicht richtig eingestellt ist.
Konnte es den Monteuren nicht Klarmachen. Immer die gleiche Antwort: Alles ok!
Also vorsichtig bis ins Krankenhaus, Geld abgeliefert und gesehen das es rapide Bergauf geht mit der Lady. Dann Werkstatt gesucht. Reparatur erst am nächsten Tag möglich.
Auto dort gelassen und dann mit dem Bus zurück. 3 Stunden Fahrt. Der Fahrer hatte die Klimaanlage derart kalt eingestellt, so das ich zum erstenmal, seit ich Germany verlassen habe, vollkommen durchgefroren war als wir hier ankamen.
Am übernächsten Tag wieder ins Hospital, mit dem im übrigen sehr komfortablen Bus fahren und das Auto wieder abholen.
Kupplung total verbrannt. War ganz schön Sauer auf meine Monteure hier. Meckern hat jedoch keinen Effekt, Schadenersatz? Was ist das denn? Also Schnauze zu, freundlich lächeln und durch.
Nach insgesamt 10 Tagen waren beide soweit hergestellt, das sie das Hospital verlassen konnten. Der ganze Vorgang hat bisher € 2.000,-- gekostet und ich bekomme wohl ca. die Hälfte von der KfZ- Versicherung Erstattet. So ungefähr 3 bis 4 Monate nach Antragstellung.
Jedoch das für mich wichtigste: Beide Personen sind komplett wiederhergestellt, Gesund und arbeiten wieder in ihrer Lehrerstellung.
Der Rest ist für mich zweit- bis drittrangig.
Soweit nun die wichtigsten Erlebnisse hier.
Mal sehen ob ich demnächst mal wieder einen Mitteilungsanfall bekomme, dann mehr.
Gruß an alle, Hans
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  #55  
Alt 12.11.2009, 07:14
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ACH GOTT!
Da bekommt man ja schon vom lesen ein Magengeschwür!
Du Armer ABER --Mitleid hilft Dir nicht weiter - DARUM

KOPF HOCH, es kommen auch wieder bessere Tage, wo es sich lohnt das LEBEN zu geniesen!
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Haarliche Grüße -- HEF! Fun aus Ulm!
... die Stadt der REICHEN und SCHÖNEN
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  #56  
Alt 13.11.2009, 00:24
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat von style0410 Beitrag anzeigen
ACH GOTT!
Da bekommt man ja schon vom lesen ein Magengeschwür!
Du Armer ABER --Mitleid hilft Dir nicht weiter - DARUM

KOPF HOCH, es kommen auch wieder bessere Tage, wo es sich lohnt das LEBEN zu geniesen!
Danke für die aufmunternden Worte, aber es geht schon. Ist ja nicht die erste üble Situation in meinem Leben und wie du richtig sagst: Es kommen wieder bessere Tage.
Die sind im übrigen längst wieder da.
Dem Fahrer des Trucks hätte ich ja gerne das Gesicht durch gut plazierte Schwellungen etwas verschönert, jedoch isser rechtzeitig entschwunden.

Und ich habe vergessen etwas zu erläutern.
Das hole ich jetzt nach:

Der Truck war ein Kleinlaster, der Baumstämme transportiert hat wie sie normalerweise von großen, 15 bis 20 Tonnern transportiert werden. Daher die Überbreite.
Wenn ich gutwillig denke, dann ist es möglicherweise ein Hilftransport gewesen, weil ein größerer Truck vielleicht nicht zur Verfügung stand.
Der Fahrer, an seine plötzliche Überbreite nicht gewöhnt, hat sie schlichtweg vergessen. Wie gesagt, wenn ich gutwillig denke.
Wenn es Absicht gewesen wäre, dann wäre es ja auch einem Mordanschlag gleichzusetzen.

Das der Fahrer sich mit Vollgas davongemacht hat erklärt sich daraus, das er seine gesamte Existenz eingebüßt hätte. Kann auch sein, das er noch nicht einmal eine Fahrerlaubnis besitzt. Eine gängige Praxis hier, ebenso wie die Fahrerflucht. Viele haben keine oder nicht bezahlte Versicherungen.

Aus meinem engeren Bekanntenkreis hier, fragte einer warum ich denn nicht noch einmal zurückgefahren sei. Ich sagte ihm das ich unverzüglich zurückgesetzt habe. Nein nein, du verstehst mich nicht. Noch einmal drüberfahren. Ein Verkehrstoter wird mit 4000 Piso abgegolten, das war es dann. Dürfen nur keine Zeugen da sein.
Ich hatte davon in den Philippinenforen gelesen, konnte es aber nicht glauben. Jetzt glaube ich es.

Kontrollen durch die Polizei finden nur alle paar Monate statt. Geschwindigkeitskontrollen gibt es gar nicht. Reifen, wo schon auf dem Leinen gefahren wird, oder wo von 5 Radmuttern nur noch 3 vorhanden sind, stark alkoholisiert, mit nur einem Licht oder auch keinem bei Dunkelheit, oder so eingestellt das der Gegenverkehr Blind gemacht wird und und und!

Führerschein kauft man sich für 500 Piso Bakschisch. Fragebogen ausfüllen, der wird dann von dem Beamten korrigiert. Lizenzgebühr zahlen und ab geht die Post.

Verkehrsregeln? Hmm, hab schon mal was davon gehört.
Es wird gedrängelt, überholt wo gerade Platz ist, Rechts oder Links ist völlig wurscht, auch bei höheren Geschwindigkeiten, Kurven werden geschnitten und Überholt am Berg, wo die Kurve nicht einsehbar ist. Wird schon gut gehen, der Gegenverkehr kann ja Bremsen.

Auch mal auf der Gegenfahrbahn fahren weil die Fahrbahndecke da besser ist. Einbahnstraße, wozu, ist doch Platz genug da? Rechts vor links, nie gehört. Die Liste ließe sich fortsetzen, es sind die gängigen Extreme hier, jedoch es sind nur EXTREME. Es ist nicht überall so, kommt immer auf das Gouvernement an.
Ich will hier kein allgemeines Horror- Szenario aufbauen, jedoch gibt es das wirklich.
Es ist von Provinz zu Provinz anders.
Seit ich hier bin habe ich ca. 12.000 Km mit meinem Pick Up hinter mich gebracht. Und wenn ich nach deutschen Regeln fahren würde, dann wären es vielleicht knapp 2.000 Km geworden und ich wäre im Auto verhungert. Hier hat der stärkere das Recht und so muß man auch fahren. Langsam wegdrängen, keinen Fußgänger über die Fahrbahn lassen und jede Lücke sofort verschließen in dem man fast auf Kontakt mit den anderen Verkehrsteilnehmern geht.
Nur so geht’s hier.
Meine Verstöße hier nach deutschem Recht, sie reichen für 200 Jahre Gefängnis und anschließender Sicherungverwahrung.
Und würden die Ordnungskräfte hier streng vorgehen: 80% aller Fahrzeuge und Fahrer müßten augenblicklich aus dem Verkehr gezogen werden.
Das ganze Land würde zusammenbrechen.
Und dennoch, es passiert vergleichsweise wenig, der Verkehr läuft irgendwie, man wundert sich.
Es ist eben ein Schwellenland, wild und doch zivilisiert. Ganz eigenartige, liebenswürdig schreckliche Mischung. I love it.
Hans
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  #57  
Alt 13.11.2009, 05:33
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subzero0 subzero0 ist offline
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Hallo Hans, als zivilisierter Autofahrer bin ich mal in der Türkei Auto gefahren, zu erst dachte ich, gibt es hier überhaupt Regeln? Nach einem Tag, bin ich dann so gefahren wie die Einheimischen: stets hupen, wenn jemand am Straßenrand steht, rote Ampeln ignorieren, in dreier Reihen fahren, obwohl nur 2 Fahrspuren zur Verfügung stehen und die Polizei in einer 50ger Zone mit 70 überholen. Man gewöhnt sich halt an alles
Wenn ich heute darüber nachdenke, würde ich wohl nie wieder so fahren

Ist bestimmt nicht mit eurer Verkehrssituation zu vergleichen, aber ich glaube ich weis was du meinst.

Gruß Markus
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Eigentlich bin ich ganz anders - ich komme nur viel zu selten dazu
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  #58  
Alt 13.11.2009, 07:57
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Hans, ich weiß wovon du sprichst.
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  #59  
Alt 16.11.2009, 02:13
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Hallo Hans, als zivilisierter Autofahrer bin ich mal in der Türkei Auto gefahren, zu erst dachte ich, gibt es hier überhaupt Regeln? Nach einem Tag, bin ich dann so gefahren wie die Einheimischen: stets hupen, wenn jemand am Straßenrand steht, rote Ampeln ignorieren, in dreier Reihen fahren, obwohl nur 2 Fahrspuren zur Verfügung stehen und die Polizei in einer 50ger Zone mit 70 überholen. Man gewöhnt sich halt an alles
Wenn ich heute darüber nachdenke, würde ich wohl nie wieder so fahren

Ist bestimmt nicht mit eurer Verkehrssituation zu vergleichen, aber ich glaube ich weis was du meinst.

Gruß Markus

Ja, es ist schon etwas Drollig mit dem Verkehr. Bevor ich hier fest ansässig wurde, habe ich in meinen Urlauben das Verkehrsgebaren hier immer genau beobachtet. Wie machen die das hier?
Als ich dann meine erste Fahrt mit dem Pick Up machen sollte, da fing es an zu Regnen und dann gleich zum Markt und ins Feierabend- Gedränge. Ich hatte die Hosen voll.
Aber am nächsten Tag, da hatte ich den Fahrstil ziemlich perfekt drauf.
Ich habe jedoch noch heute Problems mit der Sicht. Vor allem beim Rückwärtsfahren. Als Fahrer sitzt man sehr ungünstig zu den Sichtmöglichkeiten der Fenster. Weis nicht warum, aber die Sicht ist Sch------! Aber es ist schon OK, man gewöhnt sich eben. Nur Nachts fahren, das ist der absolute Horror. Ich vermeide es so gut es geht, was aber nicht immer gelingt. Ich bin dann nach 2-3 Stunden total geschafft.
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  #60  
Alt 16.11.2009, 02:16
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat:
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Hans, ich weiß wovon du sprichst.

Hi Christo,

das glaub ich dir gerne, bist ja oft genug in diesem Chaotischen Verkehrsgewimmel.
Sollte ich mal nach DE in Urlaub fahren wollen, dann wird mir die Umstellung hoffentlich ähnlich gelingen wie hier.
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  #61  
Alt 22.11.2009, 11:29
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Von "außerhalb" nach D wird auf jeden Fall viel schwieriger, denn hier fährt man nach Schildern und Ver- und Geboten, nicht nach Verkehr.
Hast im ausland auch keine "Verkehrserzieher", hihihihi

Ahoi Balticskipper
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  #62  
Alt 22.11.2009, 16:57
joefloki joefloki ist offline
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Gratulation und danke zu diesem Thread und Deiner Offenheit !

Ich habe mit großem Interesse diesen Thread gelesen,
einerseits weil mein Freund Thomas mit einer Philippina verheiratet ist und dort wieder nach mehr als 20 Jahren in D zurückkehren will, andererseits deswegen, weil ich selbst mit einer Asiatin verheiratet bin und schon selbst überlegt hatte, jetzt in der Pension in ihr Ursprungsland Indien bzw. Malaysia zu gehen.

Aber all das hier Gelesene bestärkt mich: Ich bleibe in Europa.
Trotz mancher Annehmlichkeiten und der größeren Kaufkraft unseres Geldes dort tue ich mir das Risiko der Kriminalität, der größeren Rechtsunsicherheit und der Korruption nicht (mehr) an. Ich war zu viele Jahre meines Beruflebens in diesen Ländern, mehr noch in Afrika als in Asien.

Ich wünsche Dir, lieber Hans, jedoch alles erdenklich Gute. Möge Dein Leben dort wieder in ruhigeren Bahnen verlaufen.

PS: Interessieren würde mich, was aus Deinem Boot geworden ist.
__________________

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  #63  
Alt 27.11.2009, 02:33
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Hallo Joefloki,

danke für Kompliment.
Gib mir ein wenig mehr Zeit, wir hatten gerade Besuch aus DE. Das waren 3 Wochen Partystress, Besichtigungen und Urlaub auf einer anderen Insel, sowie mein Geburtstag und der meines Freundes.

Dann hat uns der Ausläufer des Taifuns "Urduja" 4 Tage mit Dauerregen malträtiert wobei es am vierten Tag fast 24 Stunden wie aus Feuerwehrschläuchen geschüttet hat, begleitet von einem 14 stündigen Gewitter mit dermaßen heftigem Donner, das die Wände gezittert haben. Teile der Stadt waren Hüfthoch überschwemmt.

Wir selber waren jedoch nicht im geringsten in Gefahr, da mein Haus hoch und trocken liegt.
In ein paar Tagen mehr, ich muß mich erstmal etwas Erholen.

Gruß an alle, Hans
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  #64  
Alt 27.11.2009, 07:12
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Dirk Dirk ist offline
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Hallo Hans,

schön dich wieder mal zu lesen und nachträglich noch herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
__________________
Gruß Dirk


SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE
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  #65  
Alt 06.12.2009, 06:08
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Zitat:
Zitat von joefloki Beitrag anzeigen
Gratulation und danke zu diesem Thread und Deiner Offenheit !

Ich habe mit großem Interesse diesen Thread gelesen,
einerseits weil mein Freund Thomas mit einer Philippina verheiratet ist und dort wieder nach mehr als 20 Jahren in D zurückkehren will, andererseits deswegen, weil ich selbst mit einer Asiatin verheiratet bin und schon selbst überlegt hatte, jetzt in der Pension in ihr Ursprungsland Indien bzw. Malaysia zu gehen.

Aber all das hier Gelesene bestärkt mich: Ich bleibe in Europa.
Trotz mancher Annehmlichkeiten und der größeren Kaufkraft unseres Geldes dort tue ich mir das Risiko der Kriminalität, der größeren Rechtsunsicherheit und der Korruption nicht (mehr) an. Ich war zu viele Jahre meines Beruflebens in diesen Ländern, mehr noch in Afrika als in Asien.

Ich wünsche Dir, lieber Hans, jedoch alles erdenklich Gute. Möge Dein Leben dort wieder in ruhigeren Bahnen verlaufen.

PS: Interessieren würde mich, was aus Deinem Boot geworden ist.



Uiiii!
Ich kann noch immer nicht direkt auf deinen Text eingehen.
(Zustandsbericht am Ende dieses Textes.)
Denke auch, das es weit ins persönliche reichen würde, sollten wir darüber Details austauschen wollen. Werde es aber später versuchen, natürlich Öffentlichkeits- Neutral so gut es eben geht und hoffentlich vergesse ich es nicht, oder habe mir zuviel vorgenommen. Kannst mich ja Erinnern, sollte ich darüber hinwegkommen.
Ist allerhand wissenswertes von dir zwischen den Zeilen zu lesen, was vielleicht nicht unbedingt ins öffentliche Forum gehört.
Wenn du nun aufgrund des von mir gelesenen Materials in Europa bleiben möchtest, dann macht mich das natürlich Betroffen, denn dann war alles was ich versucht habe, Realistisch zu schildern, in die negative Schublade geraten. Ist das so?
Und wenn, es war das letzte was ich wollte. Auch wollte und will ich nicht jemanden über die Maßen hinaus animieren, sein Leben zu verändern. Weder habe ich das recht, noch die nötige Erfahrung dazu.
Ich versuche lediglich so offen und wahrheitsgemäß so gut ich es vermag, zu Berichten wie es mir geht, oder was geschah. Mehr Menschen sollten das tun, zur besseren Information und der Ehrlichkeit halber.
Von Indien, oder Malaysia, Da weis ich nix.
Vor einigen Jahren, da hat mich der damalige Deutsche Botschafter in Indien zu einem Besuch als Gast der Botschaft Eingeladen. Privat und nicht zu Lasten der BRD.
Flug mein Bier, Aufenthalt, Equipment! Kostenlos.
Meine geschäftliche Situation in DE gab das zu diesem Zeitpunkt nur sehr bedingt her.
Habe mich dann sehr schweren Herzens für mein Geschäft entschieden.
Ich Idiot, ich Vollidiot. Für diese Entscheidung verachte ich mich noch heute selbst und wenn ich es könnte: Ich würde mir selbst, auf das heftigste in den Arsch beißen.
Ich hätte mehr von Indien, der Kultur, der Wirklichkeit in Indien Erfahren können, als ich mir für Geld je hätte erkaufen können.
Eine allerletzte Möglichkeit, nach dort herrschenden, beinahe Früh- Kapitalistischen Bedingungen, außergewöhnliches über Land und Leute zu Erfahren.
Aber was Solls? Vorbei ist vorbei. Eigentor!!! Grrrrr!
Malaysia?
Da ist mir nur der Flug und der Airport auf einer meiner Reisen nach Indonesien und den Philippinen in Erinnerung. Zwischenstopp für 3 Stunden.
Der Flug ging durch ein geiles Gewitter. Man hatte das Gefühl, das jede Sekunde ein vernichtender Blitz in den Rumpf einschlagen wird. Ein Lärm, ein Geschüttel, das Knistern der Flugzeughülle. Du kennst das mit Sicherheit selber.
Alle hatten Angst, eine Angst die sich wie ein nasses Tuch durch die Kabine und über die Passagiere zog.
Aber ein Supertolles Naturschauspiel. Der Regen floß wie aus dem Hochdruckwascher an den Fenstern entlang und ich dachte nur: Wie halten die Triebwerke das bloß aus und wie lange?
Wegen Überflutung der Rollbahn konnten wir nicht Landen und kreisten 45 Minuten über der Stadt, bis das Wasser von der Rollbahn abgelaufen war.
Sorry, ich war ja nun nicht überall.
Aber diese Ausstattung des Airports Kuala Lumpur!
Nur das allerbeste Material. Eine Architektur, die einem den Atem verschlägt.
Ich hab nur eines gedacht: Wenn dieses möglich machende Kapital eines Tages DE erreicht. Gute Nacht Marie.
Und rundherum absolute Armut. Nur die Elite in den Städten profitiert.
Ist zwar ein paar Jahre her, jedoch haben wir in DE nun den Salat, mindestens die Früchte, nur die Sauce fehlt noch.
Good Moning DE!
Warum ich nun in diesem Thread nicht so im Fluß weiterschreiben kann, das erklärt am besten die nachstehende Mail an meinen Hausverwalter.
Natürlich so gut es eben geht, anonymisiert.
Über mein Boot, die Hiram sa Dios, berichte ich später.
Als nächstes versuche ich über mein in DE befindliches Segelboot zu berichten.
Und zwar in Form eines anonymisierten Mailverkehrs, der sich durch die Verkaufsabsichten meines Bootes ergeben hat. Schließlich ist das hier ja auch ein Boote- Forum, ja?
Und Hallo?
Es ist Weihnachtszeit.
Hier zwar schon seit Mitte September und seit Anfang November steht der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer.
Und in 2 Wochen kommt der nächste Besuch aus DE.
Da hat man ne Menge zu Tun.
Also nicht Sauer sein, wenn’s mal wieder etwas dauert, ja?
Im Übrigen kann ja auch jeder gezielte Fragen an mich stellen falls er welche haben sollte.


Hier die Mail an meine Hausverwaltung, die einiges über die letzten Wochen und meinen Zustand dazwischen Erklärt.
 
 
 
 
Hallo Herr ..............,
wie sie ja bereits wissen, sind meine Wohnungen nun endgültig verkauft.
Mit einem lachendem und einem weinendem Auge.
Irgendwie habe ich mich trotz unter den gegebenen Umständen gutem Erlös, nicht darüber freuen können.
Es wohnt dem doch so etwas Endgültiges, etwas nicht Wiederholbares inne, als das man fast 3 Jahrzehnte so einfach wegwischen könnte.
Zuviel hat sich dort an schönem und weniger schönem Ereignet.
Das schöne hat jedoch absolut überwogen.
Ich habe dort gerne gewohnt und es war ein Stück Heimat für mich, welches jetzt verloren ist. Auch wenn ich es selbst so gewollt habe, muß ich mir einige Augenblicke der Sentimentalität, des Nachdenkens Erlauben, lasse vieles Revue passieren.
Privates, geschäftliches, die Hausgemeinschaft, Nachbarschaft. Die Blicke aus dem Fenster auf Dom, Staatsarchiv, Gericht und Gefängnis, die ankommenden und abfliegenden Flugzeuge, die Demonstrationen und Umzüge.
Hautnah unter dem Fenster etc. pp..
Nachdem das Geld für die Einheiten auf meinem Konto eingegangen war, hätte ich mich ja eigentlich freuen müssen.
Jedoch genau das Gegenteil war der Fall.
Ich war für einige Tage depressiv, schlecht gelaunt.
Konnte mit mir selber nichts anfangen und wußte nicht warum.
Jetzt, indem ich diese Zeilen schreibe, weis ich warum. Ein ganz langer Lebensabschnitt ist nun zum selbst gewählten Ende gekommen.
Alles Auf- und Ab, haben diese 180m² und 100 Jahre alten Wände, Gemäuer erlebt.
Sie Sprechen eine für mich noch immer heimelige Sprache.
Ein ungewöhnliches Haus, in dem ich Aufstieg und Niedergang und Wiederauferstehung durchlebt habe.
Liebe, Haß und Tod. Freundschaften, Partys und Stunden der Einsamkeit, der Hoffnungslosigkeit, des Verlorenseins.
All das habe ich dort durchlebt, Wände und Türen des Hauses waren immer meine Schutz- und Trutzburg.

Beim Verkauf meiner Firma. Da war nicht einmal eine Träne im Knopfloch und Totz guter Geschäfte und Zukunft: Nur Erleichterung!
Als ich später durch die zur Hälfte bereits abgerissenen Räume ging. Da war nicht das geringste an Bedauern, so gut wie gar nichts an Sentimentalität.
Nur eine Unendliche Erleichterung, dem Geschäftsleben mit halbwegs heiler Haut entgangen zu sein.
Aber der Verkauf meiner Wohnungen!
Au Weia, das hat emotional und vollkommen unerwartet reingehauen.
Na gut, wie dem auch sei, ich habe nichts zu Bereuen.
Mir geht es hier 10 X besser, als ich es erwartet habe.
Ein Paradies ohne Schatten? Das gibt es nicht. Auch hier fordert einen das Leben heraus. Anders als in DE, jedoch genauso gefährlich. Aber eben anders. Beherrschbarer als die schleichende Zermürbung täglicher Zwänge in DE, welche einen abstumpfen und einem das körperliche und seelische Wohlbefinden, quasi wie ein Taschendieb, unbemerkt stehlen.
Hier merkt man das noch und kann sich Wappnen. Ein sehr wichtiger Unterschied.
Mehr eine Frage der eigenen Verantwortung, Konsequenz, der eigenen Flexibilität, derer ich mich in den letzten 15 Jahren in DE als im wesentlichen Beraubt gefühlt habe.

Und als letztes zu diesem Thema:
Die größten Schwierigkeiten hatte ich damit, meine anerzogene oder angewöhnte deutsche Gründlichkeit in Frage zu stellen und zu ändern.
Its all under progress.
Hiesige Kultur und Lebensgewohnheiten machen es nicht gerade einfach.
Wer das nicht glaubt, der irrt sich schon im Grundsätzlichen, ist ein Phantast.
Aber die Alternative in DE, ohnmächtiges Stimmvieh, im Kern entmündigter Bürger, ja sogar im festen Glauben verankerter Luxusbürger zu sein? Nein Danke.
You had to be tricky.
Hier zwar manchmal schwer verständlich, jedoch durchschaubar!
In DE: Fast unmöglich.
Die vermeintliche Freiheit, hat überall auf der Welt einen Preis.
Soweit so gut.
Auf alle Fälle und das ist mir sehr wichtig:
Danke ihnen Herr ........, Frau .........., (Unvergessen) mit der alles begann und natürlich der Firma, dem Dach unter dem alles geschah.
In all den Jahren, gab es keine Differenz, die nicht überbrückt werden konnte.
Auch wenn ich nun nichts mehr zu Sagen, keine Stimme mehr habe:
Ich wünsche ihnen und allen, auch den "Neuen" Eigentümern das beste.
Das der Frieden im Hause gewahrt bleibt und alle Entscheidungen zum besten der Gemeinschaft erfolgen werden.
Diesen Text, als Mail an sie entstanden, können sie auch allen Mitgliedern der Hausgemeinschaft zugänglich machen, oder bei nächster Gelegenheit verlesen.
Ich Grüße sie alle und werde etwas vermissen.
Das geschäftliche, erfolgt mit gesonderter, zweiter Mail.
Grüße aus der Sonne Mindanaos,
Hans
.................................................. .................................................. .................................................. .


So, Besser kann ich zur Zeit nicht Berichten, hoffe doch ein wenig, das es was bringt, an Verständnis und was auch immer, das es nicht Sinnlos ist.
Liebe Grüße an alle, und wie man hier sagt:
Merry Christmas in advance.

Hans
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  #66  
Alt 09.01.2010, 00:55
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat:
Zitat von joefloki Beitrag anzeigen
Gratulation und danke zu diesem Thread und Deiner Offenheit !

Ich habe mit großem Interesse diesen Thread gelesen,
einerseits weil mein Freund Thomas mit einer Philippina verheiratet ist und dort wieder nach mehr als 20 Jahren in D zurückkehren will, andererseits deswegen, weil ich selbst mit einer Asiatin verheiratet bin und schon selbst überlegt hatte, jetzt in der Pension in ihr Ursprungsland Indien bzw. Malaysia zu gehen.

Aber all das hier Gelesene bestärkt mich: Ich bleibe in Europa.
Trotz mancher Annehmlichkeiten und der größeren Kaufkraft unseres Geldes dort tue ich mir das Risiko der Kriminalität, der größeren Rechtsunsicherheit und der Korruption nicht (mehr) an. Ich war zu viele Jahre meines Beruflebens in diesen Ländern, mehr noch in Afrika als in Asien.

Ich wünsche Dir, lieber Hans, jedoch alles erdenklich Gute. Möge Dein Leben dort wieder in ruhigeren Bahnen verlaufen.

PS: Interessieren würde mich, was aus Deinem Boot geworden ist.
Hier endlich die Antwort:


Hallo Joefloki,
Wird Zeit das ich mich hier mal wieder melde. In den letzten 3 Monaten hatte ich 3 mal Besuch von Freunden aus DE, davon der letzte als Überraschung, unangemeldet. Er wird noch bis Ende Februar hier verweilen und möchte eigentlich gar nicht wieder weg. Aber das liebe Geld! Man ist noch zu jung und muß noch schaffe. Und wenn er dann wieder weg ist, dann stehen schon wieder zwei vor der Tür, die für 3 Wochen bleiben werden.
So schön wie es auch ist, aber in dieser schnellen Folge macht es doch Probleme. Man kommt ja zu nix mehr, auch wenn ich mich sehr darüber Freue.
Deine Gedanken über die Umsiedlung nach Malaysia oder Indien kann ich gut verstehen. Es gibt ja auch als Pensionär die Möglichkeit, in Abständen etwas längeren Urlaub zu machen.
Und wenn man in diesen Ländern beruflich tätig war, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, das man schnell graue Haare bekommen könnte. Ich hätte dazu keine Nerven gehabt, denn ich habe eine etwas Cholerische Veranlagung geerbt. Und wenn mich eines schon immer auf die Palme gebracht hat, dann waren es Dummheit, Arroganz und Unverschämtheit. Ich weis es aus der Erfahrung anderer, die ebenfalls in diesen Länder Arbeiten mußten. Der Geschäftsführer einer Firma, mit der ich 30 Jahre zusammengearbeitet habe, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und stöhnte auf, als er hörte das ich meinen Wohnsitz hierher verlagern werde. "Die Filipinos? Um Himmels Willen, die kriegen doch nix gebacken!" Seine Firma hat hier einen sechstelligen Betrag verloren. Und zwar aus den Gründen die du angesprochen hast. Ich selber würde hier niemals Arbeiten wollen oder müssen. Da könnte man ja verrückt werden. Erst recht in den Ballungszentren und dann noch unter Zeit- und wirtschaftlichem Druck.
Danke für Obst und Blumen!
Wenn man aber keinen Druck hat und nicht in eine Touristengegend zieht, dann ist es etwas komplett anderes. Ich bin hier von diesen Dingen komplett verschont. Ärger? Ärger gibt es auch manchmal ein wenig. Aber das kommt selten vor und wo ist schon alles 100%?
Außerdem kann ich dann mit aller Zurückhaltung meine Cholerische Veranlagung Pflegen. Das entspannt mich manchmal geradezu, ist das Salz in der Suppe.
Nun zu meinem Boot:
Der Konstrukt ist ja Bekannt, Nutzung gegen Pflege und Bewachung.
Welch eine Enttäuschung. Der eine ist auf einer Geburtstagsfeier hier im Hause Abgedreht.
Hat ein Alkoholproblem und wird dann Aggressiv. Trotz Verbots, hat er sich schnell einen hinter die Binde gekippt. Unbemerkt.
Zu reichhaltigem Essen Getränken und was auch immer, gab es auch einen leckeren Pudding. In den hat er sich verliebt und hat schon sechs oder sieben davon Verzehrt.
Unsere Haushaltskraft hat ihm dann keinen weiteren Pudding gegeben, denn wir hatten ca. 50 Gäste und es waren noch nicht alle angekommen. Die sollten ja auch noch etwas vom Pudding haben. Nun gut, er ist dann wütend aber Schweigsam abgehauen. Ich und meine Freunde haben das gar nicht registrieren können. Plötzlich geht der Alarm des Autos einer unserer Freunde los. Das Auto von Albert, ein Nissan PKW. Gerade eine Woche alt und sein ganzer Stolz. Als wir nachsehen, hat er im vorbeigang die Windschutzscheibe mit der bloßen Faust und einem einzigen Schlag zertrümmert. Wir waren total geschockt.
Aber ca. 20 Zeugen haben es gesehen. Er war schon um die Ecke und wir überlegten was denn nun zu tun ist. Ich habe dann gesagt das wir ihn Anzeigen müssen. Aus der Bootscrew war er für mich in einer Sekunde raus und er hat hier bis heute Hausverbot.
Am selben Abend, hat ihn die Polizei eingelocht und er saß 4 Wochen im Knast. Zu der Windschutzscheibe habe ich 160 € beigesteuert, und nach ein paar Tagen war die wieder OK.
Nun war da noch der verbliebene Fischer. Der ging immer Fischen und stöhnte über den geringen Ertrag. Und ein neues Netz mußte her. Hab ich dann auch gekauft. Man hatte kaum Geld für den Sprit und das Öl für den Motor. No fish, no fhish. Jeden Tag das gleiche. Stimmte auch, denn in unserer wirklich riesigen Bucht, hatten sich von außerhalb sieben sehr große Fischerboote eingefunden. Die dürfen hier zwar ankern oder liegen, aber erst 15 Km außerhalb der Bucht fischen. Ein Teil dieser Flotte gehört einem Ausländer.
Jedoch im Schutze der Nacht, lief diese Flotte ohne Lichter zu setzen aus und fischte gemeinsam die ganze Bucht leer. Ich habe es selber gesehen, als ich mit meinem Boot draußen war. Sehr unheimlich.
Wenn sie weit genug vom Ufer entfernt waren, dann tauchten sie starke Lampen ins Wasser und wenn die Fische sich dann neugierig versammelt hatten, dann wurde über Kabel 380 Volt ins Wasser geleitet. Danach fuhr man mit den Netzen über die Stelle und holte die Betäubten und toten Fische heraus. Alles Verboten, aber es scherte die einen Dreck.
Nun holte mein Freund die Kamera raus und schoß von uns im Boot zwei Fotos mit Blitz, bevor ich einschreiten konnte. Daraufhin drehte das uns am nächsten gelegene Boot Vollgas auf uns zu. Ich holte das letze aus dem Motörchen raus und wir entkamen im Schutze der Dunkelheit, einer Mondlosen Nacht. Mir schlug das Herz bis zum halse und ich habe meinen Freund gehörig zur Schnecke gemacht, ob dieser Dummheit, denn die Fischer, welche für mich Gangster waren, mußten ja denken das wir ihr verbotenes Tun fotografieren wollten. Da kommen auch schnell einmal Waffen zum Einsatz.
Wie dem auch sei, es ist nichts passiert und am nächsten Tag habe ich mit einigen Fischern geredet, warum sie nichts dagegen unternehmen. Man hatte schon eine Delegation zum Bürgermeister gesendet, die aber nicht vorgelassen wurde. Von dieser Bucht leben ca. 150 Familien und die konnten mittlerweile kaum noch ihren Reis kaufen.
Ich hörte das man den Küstenschutz schon 3 mal alarmiert hatte, die großen Boote dann aber immer vorschriftsmäßig in erlaubte Gewässer gefahren sind. Und der nächstgelegene Küstenschutz ist ca. 125 Km von hier entfernt. Im Büro, sitzt ein Spion, der die Fischer immer alarmierte, wenn sich das Küstenschutzboot zu uns auf den Weg gemacht hatte.
Daraufhin habe ich dann einen befreundeten Senator unterrichtet, die Sache kam in unser kleines Parlament und wurde auch im Radio übertragen. Am nächsten Tag waren alle großen Boote verschwunden. Aber die Population, hat sich bis heute noch nicht wieder ganz erholt. Ist zwar schon viel besser, jedoch höchstens zur Hälfte von dem was wir hier so gewohnt sind.
Angeblich will die Stadt in 2010 zwei kleine Polizeiboote kaufen, um einem erneutem Zwischenfall dieser Art vorzubeugen.
Und mein Fischer? Immer das gleiche: No fish!
Ich wurde immer mißtrauischer und kontrollierte, zog Erkundigungen ein.
Er kam auch immer seltener zum wöchentlichen Report.
Hintenrum bekam ich dann heraus, das er gar nicht mehr selber fischte, sonder gegen Geld das Boot verliehen hatte.
Daraufhin hab ich ihn auch Rausgeschmissen. No fish, no Boot.
Nun macht es sein Bruder, mit seiner Frau. Und siehe da, ausreichend Fisch. Er macht alles wie vereinbart und muß nun im Gegensatz zu vorher, 25% vom Fang bei mir abliefern. Seit 3 Monaten läuft es völlig problemlos und ich hoffe das es so bleibt.
Im November hatten wir allerdings in einem Resort die Welcome Party für einen Besucher aus DE auszurichten. Roasted Pik, Varieté, Gesang und das volle Programm. War Toll.
Hab mich dann so gegen 01°° Uhr nach Hause fahren lassen. Nächsten Morgen Anruf. Hans komm zur Beach, ich ab das Boot kommen lassen wir fahren damit zu einer anderen Beach denn um 12°° Uhr müssen wir hier Auschecken.
Lust hatte ich eigentlich nicht, aber was soll’s, bin dann hingefahren.
Als alles gepackt war, wollten wir dann los. Es waren aber viel zu viele Leute da, die mitgenommen werden sollten. Mein Pick Up proppevoll und der Rest sollte jetzt mit dem Boot. Es war Niedrigwasser und der Fischer mit seiner Frau schoben das Boot durch die Korallen. Immerhin an die 150 bis 200 Meter. Das Boot war schon ziemlich Voll, da sah ich wie noch 4 junge Frauen auf uns zu wateten, denn der Pick Up war jetzt ganz voll.
Au ha, dachte ich bei mir selber, die auch noch? Ich schaute meinen Fischer an und der schaute mich an. Sagte aber nichts und ich Idiot auch nicht. Jeder dachte vom anderen, das Boot besser zu kennen. Ich dacht wirklich, der wird schon was sagen, wenn es zu voll wird.
Na, die Frauen rein ins Boot. Dann der Fischer und seine Frau. Wasser war jetzt Tief genug. Wir paddelten Rückwärts noch ein wenig mehr nach draußen. Dann stand ich auf, um dem Fischer Platz zu machen, der nun den Motor anwerfen wollte. Der zog einmal an der Reißleine und in einer Sekunde kenterte das Boot. Alles flog außenbords. Ich sah den Bambusausleger genau auf mich zukommen und bin untergetaucht. Dann sah ich meine Brille, wie sie sich in die Tiefe davonmachte, versuchte hinterherzukommen, erwischte sie mit einem Finger, doch sie entglitt mir sofort wieder. Ich brauchte schnell wieder Luft und tauchte im umgeschlagenen Bootsrumf wieder auf. Holte dort Luft und bin sofort der Brille hinterher. Es waren ja höchstens 2 Meter Wassertiefe. Aber die Brille muß wohl ein Unterwassertaxi genommen haben, weg auf Nimmerwiedersehen. Dann wieder hoch. Alles lärmte und Plapperte herum, schwamm nach Gegenständen, Taschen und was weis ich. Wir warfen es auf den Bootsrumpf und trieben das Boot schwimmend in flacheres Wasser, wo das nächste Problem kam, die Korallen. Ich war Barfuß, meine Flip- Flops waren im umgeschlagenen Boot.
Ich tauchte noch einmal ins Boot, wo ich noch andere Schuhe herausholte. Die Korallen sind ziemlich unangenehm zu den Füßen und solche kleinen Schnittwunden, die heilen sehr schlecht. Mittlerweile war aber aus dem Motor eine Menge Öl gelaufen, welches sich nun mit meinen und den anderen Schuhen befreundet hat. Ich glitschte auf den Dingern herum, wie nichts gutes. Wir haben versucht das Boot aufzurichten, was aber nicht gelang.
Jemand brachte eine Machete von Land und wir schnitten die Bambusausleger ab, um den Rumpf aufrichten zu können. Danach brauchte es fast eine Stunde, um das Wasser mit einem Plastikbecher auszuschöpfen.
Die meisten Dinge konnten geborgen werden, jedoch waren alle Handys und Kameras durch das Seewasser ruiniert.
Es ist niemand zu Schaden gekommen und ich zählte mal die Leute nach. Es waren 15 oder 16 Leute an Bord, womit das Boot hoffnungslos Überladen war.
Kein Wunder bei soviel Blödheit von mir und dem Fischersmann. Jeder hat sich auf den anderen verlassen, das er schon wüßte wieviel so ein Boot tragen kann.
Nun wissen wir es. Das Boot war innerhalb von 3 Tagen wieder Repariert, der Motor vollkommen zerlegt, gereinigt und zusammengebaut. Alles wieder im Lot und wir etwas Schlauer über unsere Dummheit.
So, das war es für heute.

Grüße nach Wien und Happy New Year to all.
Hans
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  #67  
Alt 22.01.2010, 03:50
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Neues von der "Fischerfront"
Hallo an die Interessierten:
Es ist ja wirklich Erstaunlich was man mit der nötigen Geduld zum Abwarten so alles erfährt und letztlich auch Bewirken kann.
Vor zwei Wochen erreichte mich die Nachricht, das eines der großen Boote, wohl als Vorhut, in unsere Bucht zurückgekommen ist. Ich sagte das es nun nicht mehr mein Problem sei, sondern das die Fischer es nun selber regeln müssen.
Hab mich am Beginn ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, ein zweites mal werde ich es nicht wagen.
Und oh Wunder. Die Fischer waren dermaßen aufgebracht, das sie in adäquater Menge zum Fischereibüro und zum Rathaus gewandert sind und dort gewaltigen Druck gemacht haben.

Sie haben verlauten lassen, das wenn die Behörde es nicht tut, sie das Problem selber und mit Gewalt lösen werden.
Noch in derselben Nacht ist das Boot verschwunden.
Hoffentlich auf nimmer Wiedersehen!
Und dann kommt das dickste Ei!!:
Etwas das ich befürchtet hatte, aber von dem man mir erst gestern berichtet hat.
Die Boote waren sehr wohl Bewaffnet.
Sie haben im letzten Jahr auf die kleinen Leute mit ihren ebenso kleinen Booten bei Annäherung Geschossen!
Und sie haben versucht die Boote der kleinen Fischer zu Überlaufen!
Ist das noch zu fassen?
Ich habe es wirklich erst gestern erfahren, weil man mir inzwischen mehr als es für mich zulässig und verträglich ist vertraut.
Und es hat sich bestätigt!
Der Eigner der Flotte ist ein Ausländer.
Originalworte: "He is a fat and a rich guy from Amerika".
Und er lebt hier nicht Dauerhaft.
Er hat hier eine Filipina geheiratet, welche die Flotte wie ein Diktator regiert und für alles Verantwortlich ist.
Vielleicht weis der Ami gar nicht, was seine Frau hier anrichtet.
Sie soll die Mannschaften der Boote dermaßen zusammenscheißen, das alle in Angst sind und alles für ein optimales Fangergebnis tun. Alles.
Wegen der Erfolgreichen Vertreibung und weil es mir zu gefährlich wird, habe ich gesagt, das sie nun den Weg kennen, ihre Kleinkriege untereinander aufgeben und mehr gemeinsam zusammenarbeiten sollen.
Ich kann, will und werde in dieser Angelegenheit nichts mehr tun.
Die Lady ist möglicherweise willens und absolut fähig, mich Umzulegen zu lassen.
Da hab ich nun wirklich noch kein Interesse dran.
Hoffentlich kann ich mich in Zukunft ein wenig besser beherrschen, nicht gegen Ungerechtigkeit oder was auch immer vorzugehen.
Es könnte sehr schnell gefährlicher werden, als ich vielleicht jetzt denken mag.
So, das war das "Neueste" mal soeben in kürze.

Grüße von Hans, der sich hier dennoch "Sauwohl" fühlt.
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  #68  
Alt 23.03.2010, 04:56
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Hi to all,
die Überschrift lautet ja eigentlich "Fragen an Hans", ja?
Aber es scheinen ja keine Fragen mehr offen zu stehen.
So gebe ich denn mal ungefragt etwas zum besten, was mich und mein Boot Betrifft.
Die nachstehende Story hat sich zufällig ergeben und ich möchte sie niemandem vorenthalten.
Ist Bestandteil meiner Segelei und Verkaufs- Annonce im Internet, aber etwas ungewöhnlicher.
Und Schließlich ist es ja ein Boote- Forum.
Dann wißt ihr wenigstens auch ein wenig mehr über den Einhandsegler Hans, sein Boot und wie er gesegelt ist.
Wenn sich danach alles Erschöpft haben sollte, dann darf sich dieses Kapitel ruhig schließen.
Danke an alle die mir zugelesen haben, und dann bis auf ein neues Thema, das mich interessiert.
So sage ich by by und wünsche allen das Beste.
Hans
 
 
Lieber Interessent, der du mein Boot angeklickt hast.
Ich habe hier nicht mehr die Ellenlange Auflistung des Zubehörs oder was weis ich denn wie alle anderen es machen eingefügt.
Ist alles Mühsam zu lesen und die Liste kann man unter der Emailadresse bei weitergehendem Interesse anfordern. Aber bitte nur bei ernsthafterem Interesse.
An Stelle dessen, hier ein Zufallsdialog mit einem anderen Besitzer dieses Bootstyps, der besser als eine Teileliste beschreibt, um was es hier geht und en ich um die Veröffentlichung des Dialoges gebeten hatte.
Lesen könnte sich lohnen.
PS
Ich durfte und nun steht der Text hier.
Hoffe das es zum lesen nicht zu Langweilig ist.
 
 
hallo Herr T.,

danke für ihre schnelle Antwort. ich habe mir ihr Boot eingehend
angesehen. Sie haben es wirklich aufwendig verbessert . anscheinend
haben sie sogar die Holzvertäfelung innen veredelt, von den
geheimnisvollen einbauten in der bilge ganz zu schweigen. für den
einen oder anderen tip wäre ich dankbar.
auch die Installationen am Heck sind eindrucksvoll, aber macht das
Gewicht das Boot nicht hecklastig?

ich kämpfe immer mit Rost, während ihr Boot wie aus dem Ei gepellt
erscheint. wie machen sie das?

sie haben recht mit der seetüchtigkeit. ich besitze mein Boot erst
seit 2003 und bin kaum über die Kanalinseln hinausgekommen.
dort aber, westlich von Guernsey, erwischte mich ein schwerer Sturm
und ich kann nur sagen: das Boot konnte mehr als ich.

ich beneide sie um ihre Sonne in Mindanao. grad. jetzt, wo ich zum
Fenster raussehe, ist es kalt, dunkel, regnerisch und stürmisch.

beigefügt habe ich ein Bild meines Bootes, von dem ich mich wohl
nicht trennen könnte.

Grüße aus dem Wasserloch
v. u.
 
Hallo Herr U.,
hier der Text den ich gerne im Booteforum veröffentlichen würde und auch als Verkaufstext in die Internetseite stellen würde.
Ich habe den Text anonymisiert und möchte sie bitten den Text nochmals zu lesen und mir ihr Einverständnis oder Änderungswünsche zu signalisieren.
Jeder schreibt auf seiner Seite über die tausend Einbauten und Teile. Alles mühsam zu lesen. So will ich es mal mit diesem Text probieren, der sich dann abhebt und vielleicht etwas ernsthafteres Interesse weckt.
Das Video ist im Prinzip fertig. Hatte jedoch wegen Besuch aus DE hier fast zwei Monate keinerlei Zeit es zu Vollenden. Und nun, wo der Besuch fort ist, da schleppe ich seit drei Wochen eine Erkältung mit mir herum, die zu extremer Heiserkeit geführt hat. So kann ich den Text nicht sprechen. Übel Übel!
Wenn das Video fertig ist, sende ich ihnen eine Mail.

Es ist wirklich fast unmöglich geworden ein Boot in diesen Zeiten zu verkaufen. Unfaßbar das ganze mit der Krise. Ob es jemals wieder besser wird?
Ansonsten geht es mir hier nach wie vor ausgezeichnet und es ist schön zu hören, wie in DE so langsam der Frühling aufmarschiert. Welch ein Winter!!!
Da müßte ihr Herz ja auch Frohlocken, denn dann kann die Marie ja bald wieder im Wasser schwimmen.
Mit herzlichen Grüßen,
H. T.
 


Hallo Herr U.,
freut mich das ihnen mein Boot gefällt. Aufwendig war’s schon, fast 90.000 Euro sind geflossen. Ich habe 80% der Inneneinrichtung rausgeschmissen, um sie meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen anzupassen. Die Teakholz Verkleidungen sind mit wenig Aufwand und zerstörungsfrei zu entfernen, da man bei Stahl alle 5 Jahre mal nachsehen sollte ob sich der Feind Nr. 1, der Rost dort einzunisten versucht.
Auch habe ich das Holz weder lackiert noch gewachst. Das hat den Vorteil, das man es bei Bedarf einfach mit einem Waschmittel für Textilien abwaschen kann und es danach alles wie Neu aussieht.
Und auf schicke Perfektion hab ich allerdings auch verzichtet! Das macht alles nur Arbeit und Ärger, zerstört das Outfit bei Reparaturen, Veränderungs- oder Wartungsarbeiten.
Soll doch mal einer der GFK- Bootsbesitzer versuchen, hinter seine schön lackierte Verkleidungen zu schauen. Fast alles schnell und nicht zerstörungsfrei zu entfernen mit Harz an die ohnehin zu schwächliche Innenbordwand verklebt.
Wie kommt das denn?
Nur ne neue Leitung an einem individuellen Punkt gebracht einziehen und alles kapputti? Na doll. Ade, du schönes Outfit.
Und einige Kleinigkeiten habe ich weil für mich Unwichtig, niemals zum Ende gebracht.
War einfach der Mühe nicht Wert.
Man kann ja auch mit Krediten überladen und Hochglanz- Poliert Untergehen.
Muß jeder selber wissen was besser ist. (Grins)
In die Stringer hab ich am tiefsten Punkt Löcher gebohrt, damit Kondenswasser immer abfließen kann.
Mit Yachfarben habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Keine Versprechung wurde eingehalten.
Auskreidung und Rost waren schon nach 2 bis 3 Jahren der einzige Erfolg!
Werde aber keine Produktnamen erwähnen, sonst verklagen die mich noch.
Ich nehme Produkte aus der Bau- und Autoindustrie.
Niemand ist so Verliebt wie der Deutsche in sein Auto, besonders in den Lack und nichts ist so Teuer, wie Regreßansprüche in der Bauindustrie.
Da findet man das beste an Produkten für jeden Verwendungszweck.
Somit sind die Autolacke, die besten Lacke in der Welt.
Sonne, Regen, Salz, Lösungsmittel, Frost und Säure kann denen kaum etwas anhaben.
Also Außenfarbe nur 2K Material, Autolack.
Am besten im europäischen Ausland kaufen, denn in Deutschland ist ja schon fast alles Verboten, was wirklich hält und Bewährt ist. (Aber wer weis das noch? Höh höh)
Das Unterwasserschiff habe ich 1982 Sandstrahlen lassen und mit Epoxy- Teer 5 X streichen lassen. Niemals und das bis HEUTE wieder Probleme gehabt.
Da kommt nix besseres nach. Nur wenn es Schrammen gab wieder ausgebessert.
Nachschub habe ich dann aus der Atomindustrie besorgen können.
Aber hierzu keine Auskünfte möglich. Kontakt verstorben.
Und in den letzten Jahren natürlich die schlecht wirkenden Farben gegen Algenbewuchs. Alles Verboten, was gut wirkt.
Hat mir mal einer aus der Karibik geflüstert:
Was ihr hier nehmt um Bewuchs zu verhindern, das ist für unsere Muscheln und Algen eine willkommene Mittagsmahlzeit. Na ja, in DE muß es ja normalerweise nur für 6 Monate reichen.
Dann wird wieder im Winterlager geputzt und geschniegelt.
Irgendwann muß der Freibord auch einmal Gesandstrahlt werden, ist aber in den nächsten 10 Jahren nicht wichtig und ich wollte es in einem "Preiswertland" machen lassen.
In DE zu Teuer oder selber machen.
Dann hab ich gesehen das sie ein Teak- Deck installiert haben. Ist es geklebt oder geschraubt? Ich habe wegen der Unzahl von Löchern im Deck darauf verzichtet.
Denn nur ein geschraubtes Teak- Deck hält dauerhaft, jedoch sind die Schraublöcher eine ständige Quelle für unbemerkten Rost. Habe immer in Winterlagern und auf Werften gesehen, was nach 10 bis 15 Jahren unter dem Teak so alles los war. Terrible!
Und bei geklebtem Deck, da löst sich nach einiger Zeit das ein oder andere nicht gut geschnittene Holz von der Verklebung.
Ganz Besonders bei langer und großer Hitze durch Sonnenbestrahlung, dem Wechsel von Trockenheit und Nässe.
Auch die Füllmasse gibt auf.
Dehnungsfähigkeit durch Weichmacher- Verlust nicht mehr ausreichend.
Aber schön aussehen tut es, ganz ohne Zweifel.
Wenn ich Schrauben einsetze, dann das Loch mit Farbe streichen und wenn sie trocken ist, die Schraube mit Sanitäracryl einsetzen.
Leicht anziehen und wenn das Acryl zu 80 /90% ausgehärtet ist, dann Endfest ziehen. Aushärtetest- Probe auf Pappe oder Papier machen.
So entsteht die größte Dicht- Festigkeit.
Um den Rost an den Püttingslöchern und anderen beweglichen Teilen zu unterbinden, setze ich die Püttingsbolzen satt mit Radlagerfett aus der Autoindustrie ein.
Hinterher den groben Überschuß mit einem Lappen entfernen und Ruh is.
Aber nur den Groben Überschuß entfernen.
Wo haben sie denn das Rostproblem? Innen oder Außen?
Im übrigen sieht ihr Boot doch auf dem Foto Tadellos aus?
Außerdem ein sehr treffender Name ihres Bootes, wie sie ja nun selber wissen, denn unerschrocken ist eine Sander wirklich.
Zu breit um easy zu kentern, zu stabil um bei Kontakt mit auch hartem Material, schnell Leck zu schlagen.
Da braucht es schon etwas mehr, um ernsthaften Schaden anzurichten.
Gott möge es verhüten, jedoch wenn es zu einem Ramming mit einem Kunststoffboot kommen sollte, so steht mein Bug dann im Salon des Gegenübers.
Nicht sehr bekömmlich für die Plastik. (Kleiner, übler Scherz).
Davon mal abgesehen:
Sorge muß man sich auf See immer machen, aber Angst um das Boot?
Nicht mit ner Sander. Selbst meine Seekranken Mitfahrer hatten niemals Angst, das Boot könnte sinken oder sie wären einer Gefahr ausgesetzt. Nur Elend waren sie, manchmal auch verdammt elend zuwege.
Aber das ist ja nicht die Schuld des Bootes, ja?
Segelte vorher einen "Joghurtbecher", eine Emka 32. Sehr schönes Boot, auch sehr schnell. Aber, aber.
Durch meinen eigenen dusseligen Navigationsfehler bin ich vor Hörnum / Sylt, in der Theknobsrinne auf den Sand gefahren. 8 Bf., 1,50m Welle, Auflandig. Bin wieder runter gekommen. Kann man dann im Video sehen, sobald es denn fertig ist.
Mittelfinger Breite Risse im Rumpf, fast komplett abgerissener Kiel, er hing noch an einem Bolzen.
Eine einzige Matte Glasfaser, hat den Wassereinbruch noch verhindert und zwei drei Bummser mehr auf den Sand, Hart wie Beton, es wäre Aus gewesen mit dem an sich schönem Boot. Fast ein Wunder es lebend überstanden zu haben.
Das ganze Theater hat ca. 5 bis 8 Minuten gedauert.
Eine Ewigkeit in solch einer Situation. Reparaturkosten über 30.000,-- DM.
Zum Glück Vollkasko versichert.
Danach: NIE WIEDER GFK, NIE WIEDER!!!!! Und wenn das Boot auch noch so schön aussehen mag wie es will, zu Schwach, für meine Sicherheitsbedürfnisse einfach zu Schwach.
Und auch wegen der ewig undichten Luken und Fenster.
Kunststoff verwindet sich weitaus mehr als Stahl.
Finde ich nur noch witzig, in diesem Zusammenhang von erforderlicher Flexibilität zu sprechen.
Ich habe das auch auf Booten für über 500.000,-- Euro gesehen und es wurde mir berichtet. Ist ja widerlich. Nasse Kojen und dann noch Salzwasser, Bäh!
Wasser hat in einem Boot / Schiff nichts zu suchen. Nur Trink- oder Brauchwasser.
Und ganz zuletzt: Wenn diese Boote dann irgendwann "Weichgesegelt" sind dann muß man noch die Entsorgung Bezahlen! Ziemlich Teuer!
Oder einen Trottel finden, der denkt er könne es noch preiswert aufbereitet segeln, was dann schon fast an Betrug grenzt und anständigen Menschen ein schlechtes Gewissen machen sollte.
Ein gut gepflegtes Stahlboot hält an die 100 Jahre oder mehr, nahezu unverwüstlich.
Und wenn es dann mangels Pflege und nur mangels Pflege doch nicht mehr verwendbar ist, bekommt man je nach Saison wenigstens noch den Kilopreis vom Metall.
Und Holz?
Wunderschön, die schönsten Yachten die ich kennengelernt habe, sind fast alle aus Holz.
Und ebenfalls fast an die 100 Jahre alt.
Aber Langeweile kommt da niemals auf!!
Wer an Langeweile leidet, der kaufe sich ein Holzboot.
"Nur der Schönheit widme ich fortan mein Leben".
Habe das immer Bewundert, wie viel Arbeit, Geld und Liebe von den Crews dieser Boote das ganze Jahr über immer und immer wieder investiert wird.
Bin Berufsmäßig an mehreren Restaurierungen und Reparaturen auch berühmter Holzboote gegen sattes Endgeld beteiligt gewesen, weis genau was ich hier sage.
Ganz genau!
But for me: Only steel is real!! Basta!
Stahl ist Stabil, Beherrschbar, leicht veränderbar und Pflegeleicht.
Kenne kein besseres Material für ein Segelboot. Auch nicht Aluminium mit seinen speziellen Problems, die nur dem Eingeweihten erschlossen werden können.
Und so kam es zu der Sander, die mit ihren 8,50 Metern, mehr Platz bietet als die Emka 32 mit ihren 9,60 Metern.
Und das beste: Man hört nichts.
Diese Geräusche bei Sturm, das knarren der Möbeleinbauten, das Schlagen der Wellen am Rumpf, das vibrieren der Wanten und der ewig schlackernde Mast bei Plastikdampfern. Fahrende Geigenkästen.
Eine Geräuschkulisse die einem Angst macht.
Nichts von alledem auf meiner Sander.
Ruhe im Karton, auch bei 8 oder 9 Bf..
Erst ab dann hört man ein Summen im Rigg. Wenn’s dann schließlich mehr wird, dann weis man, es ist mindestens schlechtes Wetter, Sturm.
Will aber keinen der Kunststoffbesitzer verdammen oder zu nahe treten.
Jeder kauft sein Boot für den eigenen Zweck und seine Verwendung.
Und GFK hat durchaus seinen Zweck.
Nur nicht für mich, habe mich anders, nämlich für das Beste meiner Zwecke entschieden, sorry.
 
Noch ein Tipp, besonders bei schwerer See:
Immer die Maschine mitlaufen lassen, im Leerlauf genügt, oder ein bißchen mehr. Dafür ist das Teure Ding ja da, und wenn ich höre das einige es verabscheuen, weil "Seglerisch Unlike" dann muß ich nur Lachen. (Sieht man auch etwas darüber im Video, so es denn mal fertig wird. 250 PS für ca. 300 Tonnen Schiff. Tragisches Ende.)
Schräglage beachten, wg. Ölmangel und Kühlwasser.
Außerdem muß ein Motor laufen, sonst steht er sich kaputt!
Hauptgrund für häufige Reparaturen am Motor.
Mit Motorkraft hat das Ruder immer Gegendruck und das Boot kann nicht von der See herumgedrückt werden. Die häufigste Ursache für Kenterungen, denn im Wellental brechen Wind und Strömungen zusammen, das Boot verliert Blitzschnell die Fahrt und damit Ruderwirkung und die Richtung.
Da macht dann auch ein hartgesottener Rudergänger nix mehr.
Muß an dieser Stelle mal wirklich herzhaft lachen!!
Nicht nur einmal, bin ich mit anderen Booten mitgesegelt, wo es verboten war die Heizung anzustellen, weil es Brennstoff kostet und man sich nicht sicher sei, ob genügend davon an Bord ist um sich auf die Motorkraft berufen zu können:
Geht’s noch Besser??
Es spielt auch keine große Rolle ob man 8,50 Meter oder 20 Meter Bootslänge hat.
Es sind alles Nußschalen.
Mit dieser Methode und je nach Wetter oder See bin ich ab ca. 8 Bf. immer gefahren, war meistens im Salon, hab Musik gehört und das Radar im Auge gehabt,
meinen Cola- Rum getrunken oder was zum Essen gemacht.
Wind- und oder Autopilot machen alleine oder gemeinsam die Arbeit.
Alle 20 Minuten mal rausgesehen, das war’s.
Aber nur auf Hoher See! Nicht in Fahrwasserbereichen. Das ist viel zu Riskant.
Da muß man seinen Hintern dann schon zum Ausgucken bewegen. (Fand ich immer sehr lästig.)
Ein Verhalten das bei sogenannten "eingefleischten Seglern" ebenfalls "Unlike" ist.
Hat mich nie geschert. Schließlich waren es meistens "DIE", welche nicht mehr Rausfahren konnten, wollten, sich trauten, umgekommen sind oder aufwendig gerettet werden mußten. Muß eben jeder selbst entscheiden, was Boot und Mannschaft vertragen können.
Und im Zweifel, Respekt für jeden Skipper, der auf Nummer Sicher geht! Allergrößten Respekt!!
Die allerletzte Sicherheit aber, die gibt es ohnehin nicht, weder zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, geschweige denn im eigenen Heim.
Bin allerdings auch 2 mal von der DGzRS abgeschleppt worden und war froh, das es sie gibt.
Das erstemal bei der allerersten Fahrt mit meinem Boot.
Wegen gerissenem Keilriemen und dem versehentlich vom Verkäufer des neuen Motors zu klein geliefertem Ersatz.
Hab den Ersatz nicht kontrolliert, ob er denn paßt.
Das zweite mal, wegen des früheren Riemenantriebs, von der Maschine zur Welle.
Hab ich dann umbauen lassen auf Direktantrieb mit Hurth Getriebe zur Schraubenwelle.
Waren auch mal so nebenbei ca. 10.000,-- DM für die Umbauten! Na ja, das waren die Anfänge, Lach.

Die "Geheimnisvollen Einbauten" die sie erwähnen sind der Dieseltank, der Wassertank, der Diesel- Tagestank, die Dieselpumpe und ein umschaltbares Schlauchsystem zur Befüllung, Entleerung, Entlüftung und Reinigung. Ebenso die Leitungen für die Meerwasser Entsalzung und die Kabel für dies und das.
Ich habe keine Lust zu Arbeiten, sondern ich will es bequem haben und segeln.
So brauche ich nur Hähne umlegen und das geht alles sehr fix. Um den Diesel- Tagestank zu Befüllen, nur Einschalten am Armaturenbrett, Überlauf geht zurück in den 300 Liter Haupttank, falls man mal vergißt auszuschalten.
Das Armaturenbrett sieht ein wenig unvollendet aus. Ist es auch. Jedoch nur optisch. Habe nur Schalter von Baumaschinengeräten verwendet und hinter jedem Schalter ein ebenso robustes Sicherungssystem. Nie wieder Problems gehabt.
Hab vorher die schicken Fertigarmaturen mit Diodenanzeige und mehrfachfunktionen für jede Menge Kohle gehabt. Aber immer war was kaputt und der Fehler schwer auffindbar.
I tak a shit on this, denn die in Schlamm und Dreck bewährten Schalter, tricksen jede Elektronik aus.
Und zum Lackieren des Holzes, da war ich bis heute zu Faul, höh, höh, kann jemand anderes machen, wenn er es denn für Schick oder notwendig finden sollte.
Yepp, mein Boot ist ein wenig Hecklastig, welches sich aber noch niemals störend oder negativ ausgewirkt hat, weil es nur ein wenig ist.
Auch nicht bei 5m, sich brechender, kurzer Hecksee. (In der Nordsee, ganz normal.)
Bin auch im Winter damit regelmäßig draußen auf der Nordsee gewesen und das bei Wetter, wo sich alles in den Hafen flüchtet, selbst die Küstenwache, wo mir einer der Offiziere am Heiligabend um 23:30 Uhr auf Helgoland die Leinen angenommen hat um zu helfen. Sehr freundlich war es dennoch. Danke, große aber unnötige Geste.
Der wunderte sich wo wir, (Frank und ich), denn herkommen und sie hätten wegen des
Sturmes und des Seeganges nicht mehr draußen operieren können. Krängung über 35°! Bootslänge über 35 Meter.
Tz, tz,tz!
Und wir in Hemd und Pulli, Grins!
Wenn die oder andere bemerkt hatten, das ich Auslaufen will, dann kamen sie immer und haben gefragt: "Was? Sie wollen doch wohl jetzt nicht Auslaufen? Haben sie denn nicht den Wetterbericht gehört?" Ich hab dann immer nur gesagt das ich von meinem Boot erwarte bei fast jedem Wetter irgendwohin Auslaufen zu können und das ich es auch kann und machen werde. Nach einer Weile hat kaum noch jemand gefragt, denn ich bin immer angekommen wo ich hin wollte und sie kannten mich dann.
Wenn ein wirklicher Orkan gedroht hat, 12 oder mehr Bf., dann bin ich natürlich nicht mehr raus. Bin ja nicht total bescheuert.
Außerdem kommt es sehr auf die Windrichtung an. Ist sie für, oder gegen dich, das ist immer wichtig.
Und ich segle fast immer im Hemd oder Sweetshirt, auch bei Minusgraden.
Die Heizung macht’s möglich, auch im Cockpit, bei geschlossener Kuchenbude kann man segeln. Wenn ich dennoch kurz raus muß, ziehe ich mir schnell ne Jacke an.
Ich hasse es zu Frieren oder Naß zu werden.
Meine Vereinskameraden und andere, haben das immer als Lebensmüdes, Wahnsinniges oder verrücktes Verhalten kritisiert. Na ja, hat mich niemals gejuckt, denn die machen sowas ja auch nicht. Liegen im Winter in der Halle.
Außerdem: Wenn man mit Nußschalen auf Hohe See geht, dann ist man ähnlich Hilflos wie im Flugzeug, dem Bus, der Straßenbahn, dem Taxi und allen Transportmitteln gegenüber, wo man wenig oder keinen Einfluß auf das Geschehen ausüben kann.
Hier ist es die Natur, auf die man letztendlich auch keinen Einfluß hat! Aber nur letztendlich!
Jedoch der Natur bestmöglich angepaßt, da hat man Einfluß und kann ihn auch ausüben. Man hat Einfluß, vorausgesetzt man versteht etwas von der Natur, Logo!
Es ist ganz wichtig das Boot so auszurüsten, das man das beste getan hat, um Einfluß zu haben. Das wollte ich, denn ich war und ich bin nicht "Lebensmüde"!
Zwar des Lebens Überdrüssig das ich führte, aber ganz gewiß nicht Lebensmüde.
Und so hab ich das Boot umgebaut und eingerichtet. Ich hatte niemals das Gefühl keinen Einfluß zu haben oder nicht alles im Griff zu haben.
Für die eigenen Fehler oder eigene Faulheit, Nachlässigkeit, darf man die Natur nicht verantwortlich machen.
Keine Ahnung, schlechtes Material oder Equipment?
Das erkläre mal jemand der Naturgewalt!
Die geht einfach Lachend über dich hinweg.
Und davon einmal ganz abgesehen: Ich wollte es wissen was mein Boot aushält!
Nicht vermuten, sondern wissen.
Kann man das im Hafen? Wo die Wellen beim Erzählen immer höher werden?
In der Entwicklungsphase, bin ich immer Raus, wenn das Wetter ungemütlich wurde. Um die Schwachpunkte und mich selber zu Analysieren.
Denn niemand von den Experten konnte mir wirklich sagen, was ich zu ändern hätte. Nur wenige waren keine "Schlaumeier" aus der Segelei. Und ich bin sofort zurück, wenn ich Bedenken hatte, es könnte etwas schiefgehen, das Material könnte nicht halten.
Dann hab ich die Schwachstellen im Winterlager Korrigiert. Schließlich wollte ich ja mit dem Boot in oder um die Welt.
Und da ist selten jemand der einem Hilfe in der Not geben kann. Nur Wasser.
Das geliebte Wasser, welches dann zum Feind wird.
Und nun bin ich zu alt geworden.
Über die Zeit und ihren mitgebrachten altersbedingten, auch persönlichen Veränderungen.
Hab zulange gewartet, weil ich nicht glaubte, das man doch älter wird.
Bin mit dem Flieger dahin, wo ich eigentlich hinsegeln wollte, lebe nun da, wo ich schon von Jugend an hinwollte, aber nicht konnte.
Zurück nach Deutschland? Nur in höchster Not oder Zwang.
Vielleicht mal ein Urlaub, aber nur vielleicht, ganz vielleicht. Ma sehn watt kümmt.
Na ja, so hat sich alles Entwickelt das ich mein liebes Boot verkaufen muß, denn hier gibt es weder vernünftig erreichbaren Hafen noch Marina oder sonst eine sichere Liegemöglichkeit für das Boot. Es wäre binnen 3 Monaten nichts verwertbares mehr an Bord.
Die Menschen sind hier sehr Arm und ich könnte es ihnen nicht ein mal verdenken, würde es genauso machen.
Sehr Traurig, denn es ist ein irres, wunderschönes Revier, das ich nun mit meinem kleinen Fischerboot erkunde.
Und dennoch, ich bin dem Konstrukteur der Sander so dankbar.
In dieser Größenklasse, einfach genial.
So, nun habe ich soviel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte.
Boote sind in diesen Zeiten schwer zu verkaufen, jeder weis das.
Ist zwar bedauerlich, aber der richtige läuft schon herum und weis nur noch nicht wo er es finden kann.
Ihre Anfrage, hat mich zu mehr Inspiriert als auf ungestellte Fragen eines potentiellen Käufers, bessere Antworten zu geben, als den simplen Verkaufstext.
Ein neuer Besitzer kann mit diesem Boot natürlich auch Kaffeefahrten mit Schwiegermutter auf dem Bodensee machen. Aber es wäre schade um das Boot, meine Arbeit, Intention und das investierte Kapital.
Frage:
Darf ich diesen Emailverkehr zwischen uns, Namens- und Datenmäßig anonymisiert,
meinen Freunden im Booteforum und evtl. Kaufinteressenten zur Verfügung stellen?
Bevor ich das mache, sende ich ihnen natürlich die neue Fassung, die falls erforderlich von ihnen zu korrigierende Fassung.
Wenn sie detaillierte Fragen zur Sander haben: Immer fragen.
Und nun nicht Traurig sein, hier scheint die Sonne aus Blauem, mit Schäfchenwolken gespicktem Himmel, aus dem ich ihnen beste Grüße sende, ins naßkalte DE,
Hans
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  #69  
Alt 06.07.2010, 23:35
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Hans,
wie geht's dir?
__________________

Niemals mit den Händen in den Taschen
auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!

Geändert von Christo Cologne (07.07.2010 um 06:45 Uhr)
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  #70  
Alt 14.07.2010, 18:46
hanjin hanjin ist offline
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Bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen. Sehr interessant Hans, vielen Dank.
Ich war vor Weihnachten noch selbst auf den Phils. Zum wiederholten Male. War sehr schön. Ich könnte mir vorstellen mich dort niederzulassen, aber meine fam. Verhältnisse lassen das leider nicht zu.
Viel Glück.
Dietmar
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  #71  
Alt 15.07.2010, 03:58
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Halo Christo,

danke der Nachfrage, mir geht es weiterhin Phantastisch gut.
Es sind jetzt 1 Jahr und 10 Monate seit meiner "Auswanderung", oder sollte man es besser Flucht aus Deutschland nennen (?) vergangen. Was ich mir immer gewünscht habe, ist eingetreten:
Ich bin hier zu Hause. Kein wehleidiger Gedanke an meine Heimat / Vergangenheit.
Wenn ich zu jemandem sage, -Komm, las uns nach Hause fahren- dann ist das HIER.
Am Anfang hab ich da noch gewohnheitsmäßig an Deutschland gedacht, jedoch das ist schon lange vorbei.
Und alles was ich aus DE so gehört habe, erinnert an den Druck dem ich damals ausgesetzt war, die Idiotie der verschiedensten Gruppierungen und das Achselzuckende Schweigen der Bürger. Immer die Angst vor Augen, es könnte die Auftragsdecke zusammenbrechen und ich nicht einmal mehr die Löhne zahlen.
Von Kunde zu Kunde hetzen und so weiter und so fort.
Dann der totale Absturz der Wirtschaft, die Gier einzelner und die Unfähigkeit der angeblich Mächtigen, die grinsende Lobby vor Augen. Brrrrrrrrr, mich schaudert!
Hier gibt es das auch, jedoch erstens läuft es anders ab und zweitens bin ich nicht damit konfrontiert. Ein Glück.

Resümee: Ohne Not, nie wieder Deutschland, in absehbare Zeit nicht einmal Urlaub dort, dafür ist mir das Geld zu Schade.

Klar, ich vermisse einige Freunde und etwas die Familie, ja. Aber das wiegt meine Abneigung nicht auf. Hatte ich im letzten Jahr viel Besuch aus Deutschland von meinen Freunden, so hat es sich dieses Jahr ins Gegenteil verkehrt. Bis auf zwei Besuche im März und April, wird wohl keiner mehr kommen. Die Aschewolke hat einige länger an ihrem Urlaubsorten festgehalten, so das der Urlaub verbraucht, oder zu kurz geworden ist. Andere fürchten um ihren Job, mußten Gehaltskürzungen hinnehmen und ein tragischer Unglücksfall verhindert den Besuch von einem Ehepaar, mit dem ich seit 25 Jahren bestens befreundet bin.
So wird sich alles auf das nächste Jahr konzentrieren, wenngleich mir die Mitbringsel wie Kaffee, Leberpastete, Senf usw. fehlen werden.

Ist aber so schlecht nicht, denn ich bin hier im Moment auch sehr beschäftigt.
Nachdem ich nun lange genug nach einem etwas größeren Haus gesucht habe, habe ich mich entschlossen eines zu Bauen.
Zwar hätte ich lieber eines gemietet, jedoch kam es wie immer. Gutes Haus: Schlechte Gegend! Gute Gegend: Schlechtes Haus! Zum Ko...... Grrrrrrr!!!!
Irgendwann ist man es leid zu Suchen, zu Besichtigen, Verhandeln und dann wieder von Vorn zu Beginnen.

Also ca. 470 m² Grund gekauft und nun geht’s los.
Ziemliches Theater mit den Verträgen, gehe ich hier lieber nicht drauf ein. War aber nervenzerfetzend, weil ich zwar englisch spreche und lese, jedoch Vertragstexte und Juristen- englisch sind etwas ganz anderes.
Na, wie gesagt der Hausbau ist seit 3 Wochen im Gange. Es wird ein Obergeschoß mit Terrasse für mich alleine und insgesamt 270 m² Wohnfläche haben.
Das sollte reichen. Falls das jemandem zu Groß erscheint: Ich habe Jahrzehnte auf 180 m² für mich alleine gelebt. Da kann man sich vorstellen, was es für eine Umstellung war und ist, jetzt hier im Hause 140 m² mit 5 Personen zu Teilen.
Es geht mir auf den Sa....... ähhh Zeiger!

Der Rest vom Grundstück wird Garten sein, wo ich dann ein paar heimatliche Kräuter für die Küche anpflanzen werde.
Auf meinem Balkon hier, habe ich schon vor Monaten angefangen, einige Bäume zu züchten. Alles aus den Samen zuvor am Markt gekaufter und verzehrter Früchte. So habe ich vier verschiedene Avokados, zwei Jakfruit, zwei Tambis, zwei Dorian und durch Zufall, zwei Töpfe in denen Wassermelonen wachsen. Alles gedeiht prächtig.

Nun zum Boot.
Christo, du hattest Recht, als du mich vorgewarnt hast.
Nachdem der zweite Fischer Anfangs glaubwürdig war, so wurde auch der immer nachlässiger und in den letzten drei Monaten wurde er richtig Unzuverlässig.
Ich habe ihm niemals die vereinbarten 25 % abverlangt, sondern ihm das Geld, so er es denn Anfangs auf den Tisch legte, zurückgeschenkt. Wenn man die Familie sieht und wie die kämpfen müssen, da mag mein kein Geld annehmen. Und doch wäre es vielleicht richtig gewesen, einfach der Disziplin wegen.
Hebe immer alle Ersatzteile gekauft, neue Propeller neues Stevenrohr aus Bronze Netze und und und.
Durch meine Kontakte zu den Fischern, erfuhr ich aber, das die Fänge durchaus im Grünen Bereich liegen. Er aber hatte angeblich nie Fisch und brachte auch in den letzten Wochen keinen Obolus in Form von Fisch, wenn er zum Wochenrapport erschien. Und wenn, dann nur den kleinen Tambal, der wegen seiner Gräten nicht auf meinen Teller gelangt.
Die letzten 3 Wochen kam er gar nicht.
Ich hatte ihm jedoch schon 3 Verwarnungen erteilt, das ich das Boot, dessen Pflege er nun auch noch zu vernachlässigen begann, zu Verkaufen gedenke.
Mein Freund sagte sogar zu ihm, das wir uns das Boot als Dekoration in den Garten stellen würden, wenn er weiterhin so unzuverlässig bleibt. Er blieb es und letzte Woche habe ich es verkauft. Zwar mit Verlust wie immer, aber es hielt sich in Grenzen.

Und siehe da, der neue Eigentümer hat im ersten Hiev mit den gleichen Netzen und Zubehör, 50 Kilo Thunfisch gekapert. Und er brachte aus Dankbarkeit einen großen Thuna zu uns ins Haus, wovon wir 4 Tage gegessen haben.
Nun giftet der alte Fischer die neuen Besitzer an und sagt, wenn er gewußt hätte, das Boot sei zum Verkauf, dann hätte er es geschnappt. Na, da fragt man sich wovon? Kein Fisch, kein Geld??
Und kein Wort davon, das ich ihn schon vor Wochen 3 mal darüber informiert hatte. Tz tz tz!
So, Bootära beendet. Kann mir hier jederzeit eines Mieten und hab keine Sorgen mehr damit.
Ansonsten, um im Thema zu bleiben, fühle ich mich so wohl, wie ein Fisch im Wasser, ha ha. Es geht mir bestens.
Sei gegrüßt und alle anderen im Forum auch,

Hans

PS
Habe im Moment wirklich wenig Zeit, werde aber demnächst mal wieder ein Paar Bilderchen Einstellen.
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  #72  
Alt 15.07.2010, 04:06
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat:
Zitat von hanjin Beitrag anzeigen
Bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen. Sehr interessant Hans, vielen Dank.
Ich war vor Weihnachten noch selbst auf den Phils. Zum wiederholten Male. War sehr schön. Ich könnte mir vorstellen mich dort niederzulassen, aber meine fam. Verhältnisse lassen das leider nicht zu.
Viel Glück.
Dietmar


Hallo Dietmar,
freut mich das dir die kleinen Geschichten gefallen haben.
Wenn du schon öfter hier warst, dann kannst du ja sicherlich auch vieles nachempfinden.
Ich hatte eben das Glück, keinen Anhang zu haben. Den habe ich jetzt, meine kleine Familie, von der ich mir niemals zuvor vorstellen konnte, das es mir gefällt.
Aber das Leben ändert sich. Und wer weis, vielleicht schaffst du es ja doch noch eines Tages, denn auch die Verhältnisse ändern sich. Hoffentlich zum guten.

Auch dir viel Glück.

Grüße in das Hitzegeplagte Deutschland,

Hans
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  #73  
Alt 13.12.2010, 05:20
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Werde mich mangels ernsthafter interessen aus diesem Forum bald mit einem Abschließenden Statement verabschieden. Sorry.
Allen eine Frohe Weihnacht wünscht, Hans
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  #74  
Alt 13.12.2010, 06:47
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RalphB RalphB ist offline
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Zitat:
Zitat von Einhandsegler Hans Beitrag anzeigen
Werde mich mangels ernsthafter interessen aus diesem Forum bald mit einem Abschließenden Statement verabschieden. Sorry.
Allen eine Frohe Weihnacht wünscht, Hans
Moin Hans,
welche Laus ist Dir denn über Leber gelaufen.

Wäre schade, von Dir nichts mehr zu hören. Wir haben hier halt unser
Kreuz mit dem Eiskratzen und Schneeschieben ..., was Du bestimmt
nachvollziehen kannst. Es bringt mich aber schnell wieder auf den
Boden zurück, wenn ich beim Lesen Deiner Berichte feststelle, dass
woanders auch mit Wasser gekocht wird.

Wünsche Dir alles Gute - und ein Frohes Fest

Gruß Ralph
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Folgende 3 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #75  
Alt 23.12.2010, 03:20
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Ort: Mindanao Philippinen
Beiträge: 124
Boot: Sander 85, Stahlboot
320 Danke in 76 Beiträgen
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Hallo Ralph,
ja es sind mir Läuse über die Leber gelaufen! Nein!!! Getrampelt!
Das hat aber nicht viel mit dem Forum zu tun, ich war nur total Frustriert. Der ganze Mist kam, (Sorry, wie fast immer!), aus Deutschland, worüber mein Wunsch ist, dort eines fernen Tages höchstens im Sarg zurückzukehren, falls eine Seebestattung hier nicht möglich sein sollte. Grrrrrr
Aber wie gesagt ich war total Frustriert und warum ich das nun ausgerechnet hier abgelassen habe weis ich nicht mehr so recht. Wirklich nicht. Ich bleibe natürlich.
Gründe:
Mein GMX Account, mit ca. 35,-- Euro Jährlich Bezahlt, sendet mir plötzlich eine Nachricht das er wegen Mißbräuchlicher Benutzung gesperrt wurde. Der Support ist so etwas von standardisiert und schwerstmöglich erreichbar!! Es hat mich fast zum Wahnsinn getrieben und mehr als 2 Wochen gedauert, ihn zu reaktivieren. Der Account ist aber das Kommunikationszentrum mit Familie und Freunden!
Zum gleichen Zeitpunkt hat sich die Update- Maschine meines Virenprogramms verabschiedet.
Auch mit über 30,-- Euro Bezahlt!! Kommunikation wegen verlorener ID- Nummer unmöglich. Support Saumäßig. Darf den Namen hier ja nicht nennen, aber die Buchstaben GD darf man ja wohl noch nennen. Könnte ja auch Germany / Deutschland heißen.
Es ist bis heute nicht wieder Aktiv und ich habe ein anderes Free- Programm geladen. Ich habe aber auch nicht mehr die geringste Lust, mir diese nervige und absolut Sinnlose Kommunikation mit dem Anbieter Reinzuziehen.
Sollen sie sich doch die Restkohle in den A.... Schieben, aber heftig, ich brauche sie nicht mehr. Absolute Verarschung auf vielen Ebenen. Unfaßbar, nahe dem Betrug und niemand unternimmt etwas von der Internetmäßig hilflosen Justiz!
Kaufmännischer Anstand? Service? Fehlanzeige!!!!
Nur noch Kohle zählt und für mich sind das Abzocker, Kotz und das noch zu Weihnachten, Grrrrrrrrr
Ich benötige aber einen erstklassigen Virenschutz um meinen kleinen Bankaccount zu öffnen, ohne das er gehackt werden kann.
Und plötzlich stand ich fast ohne Knete da.
Gut das ich immer einen Haufen Bargeld für Notfälle gebunkert habe, den hab ich auch gebraucht. Aber es hat mir gestunken, Gestunken und nochmals Gestunken.
Gleichzeitig ist meine Hütte fast fertig.
Und da wir bereits im Aufbruch zum neuen Haus sind, alles ist seit Tagen / Wochen etwas sehr chaotisch.
Hier noch nicht ganz weg und dort noch nicht angekommen.
Weihnachtsbaum und einige Möbel sind schon drüben. Mein Büro und meine Sachen bleiben jedoch noch im alten Haus, bis mein neues Office und der Lagerraum im oberen Stockwerk fertig sind.
Es ist sehr selten, zum Glück für mich und andere sehr selten, aber es kommt vor das ich absolut Jähzornig und cholerisch reagiere. Nie ohne Grund, aber es gibt Grenzen.
Und dann wird aus dem an sich freundlichen Hans, eine Bestie. Schade das ich mir diese Manager / Verantwortlichen nicht persönlich vornehmen kann. Es wäre für diese Leute wie bei allen anderen wo es zuvor notwendig war, ein unvergeßliches Erlebnis.
Bin noch immer geladen, wütend.
Und warum darf ich nicht auch mal die Kontrolle verlieren, in einer Unkontrollierten und von primitivsten Instinkten Geleiteten, Kontrollierten Welt? Ich darf und ich tue es. Sorry. Manchmal ist mit mir eben nicht "Gut Kirschen essen"!
Und wäre es nicht so, ich könnte hier nicht Überleben. In DE auch nicht. Da wäre ich jetzt garantiert schon mit Magengeschwüren oder schlimmerem im Hospital. Grins!
Hat ja einiges an Gründen, warum ich da weg bin.
Und ja, zum Glück wird hier auch nur mit Wasser gekocht. Aber was für ein Wasser?
Wasser ist gleich Wasser nicht, gelle?
Heute zum Lunsch, 23. Dez. 2010 gibt es Große Krabben. Mein Freund Arvin bereitet sie zu. Gekocht, also in Wasser und frischer coconutmilk, mit mir fast unbekanntem Gemüse und Kräutern, hi hi!
Und nun kann ich das leider nicht weiter Erklären:
Ich habe in vielen First Class Restaurants gegessen, wirklich in vielen. Aber daß!!!
Ich kann das nicht Beschreiben. Der Geschmack! Es ist der helle Wahnsinn und selber Hobbykoch, trotz zuschauend, wie er das macht?! Nicht nachvollziehbar.
Hab’s nicht einmal annähernd in einem Five Star- Restaurant gegessen, essen können. Creazy, totally creazy.
Was wir morgen zum Weihnachtsdinner essen ist noch nicht besprochen. Wird zwar Lecker sein, aber die Krabben? Besser als Shrimps oder Hummer / Lobster. Hmmmmmmm!!!!!!!!!!!!!!!
So, das muß es gewesen sein. Die Zeit drängt.
Allen die hier im Forum meine Geschichtchen lesen, wünsche ich ein Frohes Weihnachtsfest, und einen guten Rutsch in das hoffentlich bessere Neue Jahr.
Und nicht vergessen, Schnee Schieben, gelle?
Euer Hans
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